Beiträge von rakete

    Es wird eher kein Kurztrip nach Malle oder Thailand eingespart, dafür aber sicher der eine oder andere nach Berlin generiert. Man kann jetzt natürlich über die Sinnhaftigkeit von Städtetourismus diskutieren, ebenso ließe sich kontrovers darüber debattieren, ob Tierhaltung in Zoos Tierquälerei oder ein Beitrag zum Artenschutz ist (oder irgendwas dazwischen), aber zum einen wäre das offtopic, zum anderen fliegen die Leute nicht weniger, wenn man möglichst unattraktiv ist, die fliegen nur woanders hin. Und insofern sehe ich Ocean als einen Beitrag zur Attraktivität Berlins als Städtedestination. Angesichts der relativen Schwäche des Tourismus seit Corona sind mir solche Impulse da sehr recht.

    Ich hab mir das Ding in Palma letzte Woche angeguckt und meine Erwartungen wurden übertroffen, bis auf son paar Unzulänglichkeiten in der Beschilderung und nicht funktionierenden Touchscreens war das echt gut und informativ gemacht. Wenn man bedenkt, dass das als zweitgrößte Touriattraktion auf Mallorca gehandelt wird, kann man vielleicht besser ermessen, was da - hoffentlich - kommen wird. Das dürfte die ganze Bucht erheblich beleben, mittelfristig mit sehr positiven Auswirkungen auf die lokale Gastronomie.

    Lol, als gäbe es in dieser Stadt ein "Verkehrskonzept". 40.500 wäre immer noch eine gerade mal mittelgroße Arena, wie man sie üblicherweise in Städten findet, in denen der ÖPNV oft gerade mal aus Bussen besteht. Zu Union geht ein nicht geringer Teil der Fans zu Fuß oder kommt mit dem Fahrrad. Es gibt einen Tramanschluss, die S-Bahn und demnächst einen Regionalbahnhof. Es sollte doch wohl möglich sein, ergänzend zur S3 einen dichten Shuttleverkehr zwischen der Kehranlage Friedrichshagen und Ostbahnhof anzubieten.

    Was mir fehlt, sind Wohnungen.

    Naja, Wohnungen sind gegenüber in der Parkstadt entstanden. Aber ich stimme zu, auch im von Schwammkopf angesprochenen Hinblick auf die Gesamtentwicklung des Spreeufers zwischen Ostkreuz und Schöneweide: Hier liegt ein ganz enormes Potenial, welches aber wohl noch ein paar Widerstände überwinden müsste: 1. Die Verkehrsanbindung ist extrem ausbaufähig, dazu sind weiter oben aber schon Vorschläge gemacht worden. Das Thema wird von Senat und BVG aber bereits seit über 10 Jahren beständig ignoriert. 2. Es bedarf einer städtebaulichen Verbindung von Parkstadt (und damit des Prinzenviertels) mit den Neubauten am Spreeufer. Zwischen Blockdamm- und Hegemeisterweg liegen bislang eine KGA, die Fernwärmerohre sowie Gewerbe- und Entsorgungsbetriebe als Barriere. Ich wäre sehr dafür, in Ergänzung zum geplanten Blockbuster entlang des Blockdammwegs weitere Gewerbebauten zu errichten, und südlich davon die Parkstadt in Richtung Nalepaland zu erweitern. Leider sind die anliegenden Gewerbebetriebe recht flächenintensiv, aber auf lange Sicht wären die schon ein ziemlicher Fremdkörper inmitten dieses sich entwickelnden sehr urbanen Stadtviertels. Hier sollte eine Lösung gefunden werden. 3. Mit den KGA zwischen Funkhaus und Schöneweide beiderseitig der Minna-Todenhagen-Brücke haben wir - gelegen zwischen Spree und dem nördlichen Wuhlheide-Ausläufer - ein Filetgelände für großflächige Wohnbebauung. Damit könnte die Lücke geschlossen werden zwischen den Projekten rund um das Ostkreuz und jenen rund ums Behrens-Ufer. Umso schmerzlicher - ich hatte das an anderer Stelle schon gesagt - ist die Errichtung des neuen BVG-Betriebshofs direkt an der Spree neben der Minna-Todenhagen-Brücke, die aus meiner Sicht eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung zumindest dauerhaft stört.

    ...und natürlich läuft der gepriesene Baustadtrat wieder Sturm dagegen, dabei ist der Standort, den ich vermute, geradezu prädestiniert für ein weiteres Hochhaus. Ich quere ja dauernd die Brücke zwischen S- und U-Warschauer Straße, und die Fläche zwischen Brücke und der Kurve der Tamare-Danz-Straße würde ohne Bebauung immer nur ein Unort bleiben, auf dem der Partyflaneur seine Bierflasche entsorgen kann. Zudem sind gerade hier Bedenken bzgl. Verschattung, Lärm, Verkehrsbelastung, etc. nun wirklich leicht zu zerstreuen.

    Ich kann dem Vorhaben einiges abgewinnen. Der Bereich um den Grenzsteg ist heute relativ toter Raum, gerade wenn man sich ihm von der Wasserseite aus nähert. Vom Ufer aus gesehen bietet praktisch nur das Badeschiff einen Wasserzugang. Schon vor rund 20 Jahren hatte der damalige Arena-Betreiber Falk Walter die ambitionierte Idee, dort eine Marina zu schaffen, leider ist damals die Insolvenz dazwischen gekommen. Ich würde sehr begrüßen, wenn dies einen Beitrag leisten würde, eine ähnliche Atmosphäre wie an der Insel der Jugend zu schaffen.

    Natürlich engt das Huthmacher-Haus die Möglichkeiten ein, aber es ist doch kein Grund, dort alles so zu belassen, wie es ist. Der sehr radikale Langhof-Entwurf sieht ja sogar eine fast komplette Bebauung des Platzes vor, wohlgemerkt unter Erhalt des Huthmacher-Hauses und des Busbahnhofs. Selbst in einer Minimalvariante könnte man die Bus- und Taxiflächen direkt vorm Bahnhofsgebäude deutlich reduzieren, ohne Funktionalität einzubüßen. Nördlich böte sich ausreichend Raum für einen verbindenden Platz zwischen Bahnhof und Zoo und es blieben immer noch potentielle Bauflächen. Der ganze Bereich ist ja geradezu phantasiebeflügelnd, wie man da auf die Idee kommen kann, es bei einem Parkplatz zu belassen, erschließt sich mir nicht.

    Der größte Teil des Hardenbergplatzes ist ein anachronistischer Parkplatz, der schreit geradezu nach einer Entwicklung. Gerade die Planung an der Herztallee dürfte von einer Belebung des nördlichen Hardenbergplatzes stark profitieren, da das Bahnhofsumfeld hier doch ziemlich düster und unwirtlich ist. Zudem bedarf die Straßenführung auf dem Hardenberplatz aus meiner Sicht auch einer Neuordnung. Besucherinnen des Zoos finden sich hier in einem Straßengewirr wieder, das eher an einen Autobahnrastplatz gemahnt denn an einen zentralen urbanen Ort.

    Ich fürchte, bei der Neusortierung der Stränge ist der städtebauliche Wettbewerb letztes Jahr irgendwie weggekommen, ich finde die Sachen leider nicht wieder, aber neben O&O gab es noch einen zweiten (Sieger?)-Entwurf, der eine ähnliche räumliche Aufteilung, aber eine deutlich bessere Architektur mit Bezug auf die umliegenden Gebäude vorsah. Da aber die üblichen Bedenkenträger bereits mobilisieren, werden wir wohl am Ende froh sein können, wenn es 1:1 O&O werden würde

    Wenn das eine Referenz an den sozialen Wohnungsbau der 70er sein soll, ist das gelungen. Bei allerhand Kritikpunkten finde ich das Gesamtensemble ja insgesamt nicht völlig missraten, aber diese Vorgärtchen in Verbindung mit dieser zurückgesetzten Fassade halte ich der Lage für unangemessen. Im Übergangsbereich vom urbanen Raum zur Vorstadt hätte man das so vielleicht noch hingenommen, hier wirkt es kalt und provinziell und erinnert an mich an die toten Häuserzeilen mit kalter Nachkriegsbebauung, die sich wie Narben durch die eigentlich schönen Kreuzberger Gründerzeitviertel ziehen.

    Dem schließe ich mich an. Zumal ich vor Ort neulich nicht mal den Eindruck hatte, als wäre überhaupt vorgesehen, die Linden wieder "aufzuforsten".

    Mit dem Kerb und dem Manifesto im Playce neben dem großen Food Court in der MOB scheint mir das Konzept Fresshalle im Umfeld Potsdamer Platz ein bisschen übergewichtet, zumindest solange ansonsten kein wirklicher Anker erkennbar ist.

    DaseBLN Danke, darauf zielte ja meine Frage, ob die Tramgleise berücksichtigt würden, und wie. Wenn man da jetzt einfach Pflaster verlegt um es hinterher wieder aufzureissen, ist das ja wenig sinnvoll, insbesondere vor dem Hintergrund, dass zum Jahresende die Stilllegung der Gleise auf der Marktstraße droht. Es wäre doch viel vernünftiger gewesen, die Gleise schon zu verlegen, ungeachtet der ohnehin drohenden Stillegung hätte man die die eigentliche Verschwenkung dann in kurzer Zeit zum Ende der Bauarbeiten realisieren können.

    Ja, das ist doch der ganze Irrsinn. Das wird seit kurz nach der Wende geplant, dreimal musste die Planung aufgrund der Inkompetenz der Planer ausgelegt werden, die bestehenden Gleise wurden nicht gepflegt, weil sie eh durch den geplanten Trassenverlauf überflüssig würden, die neue Trasse baut man aber nicht, stattdessen werden mit den Vorplätzen Tatsachen geschaffen, und die Zweigleisigkeit hätte man doch gleich im Zuge der Bauarbeiten in der Karlshorster Straße herstellen können. Es geht doch nicht, dass man die Sache einfach jahre- wenn nicht jahrzehntelang aussitzt.

    Naja eben, Johannes_9065, genau das meine ich ja. Das ist ein und derselbe Verlauf: Von der Karlshorster /Marktstraße kommend soll es direkt unter die Ringbahngleise gehen. Also genau da, wo jetzt dieser Vorplatz gebaut wird. An der Planung hat sich ja nichts geändert. Oder andererseits: Wenn das nichts wird, was ja auch ich befürchte, warum arbeitet dann niemand an einem Plan B, der ja oben auch schon diskutiert worden ist (Sanierung und Zweigleisigkeit in der Marktstraße, Verlegung des Haltepunktes nach Westen)?


    Die mögliche Tram auf der Südseite des Bahnhofs ist ein ganz anderes Thema, das wird in den nächsten 20 Jahren sehr sicher nichts werden.