Beiträge von yourrulez

    Moment, hier ist doch die Rede von den Leuten, die die Fahrzeuge bewegen. Nicht die, die mitfahren. Klar ist in Berlin die Anzahl der Fahrgäste gestiegen in den letzten Jahren. Einmal weil durch Verkehrswende immer mehr Leute das Auto stehen lassen, aber auch, weil Berlin einfach mal eine knappe halbe Millionen Einwohner seit 2000 dazu gewonnen hat - Plus Zuwachs im Speckgürtel, der sicher auch 6-stellig ist. Da ist es umso schlimmer, wenn man noch mehr Fahrzeuge benötigt bei zunehmender Schwierigkeit dafür Fahrer zu finden. Autonom funktioniert anderorts ja auch gut. Hamburg z.B. hat nun auch autonome S-Bahnen vorgestellt. Nürnberg und Paris bei der U-Bahn sind auch Beispiele. In Asien eigentlich schon selbstverständlich.

    Meiner Meinung nach finde ich es gut aber auf der andere Seite nicht. Denn durch die neue Technik werden viele Leute Arbeitslos sein oder woanders arbeiten wollen, wenn man es umsetzt will was die BVG vor hat.

    Vor 20 Jahren hätte ich das auch als Problem gesehen - Aber heutzutage ist es doch eher so, dass Busse und Bahnen nicht fahren, weil zu wenig Leute da sind. Da ist es doch gut, wenn einige Sachen automatisiert werden und die wenigen Kräfte sich auf die Sachen konzentrieren können, die man nicht automatisieren kann. In Zeiten des Arbeitermangels an allen Ecken und Enden sollte man den "Ohje da werden Leute arbeitslos" Gedanken eher beerdigen und lieber schauen, wie man die Leute sinnvoll und flexibel verteilt. Wenn natürlich bei jedem Wandel eine gefühlt 5 Jährige Ausbildung dabei sein muss, um irgendeinen Zettel zu erhalten der sagt, das man eine Tätigkeit auch kann, dann wird das natürlich nichts in so schnellen Zeiten wie heute.

    "Ist nicht schlecht" ist aber für Stadtzentrum zu wenig. Da gebe ich Monasterium recht. Ein klein wenig mehr Fantasie und Lebensfreude wäre schon wünschenswert. Da fehlt mir ebenfalls die Romantik beim geschichtlichen Kontext. Besonders weil Geschichte nun weiß Gott nicht immer was gutes sein muss. Es ist eher so, das dieser Teil der Geschichte derzeit noch besonders gewichtet wird, weil es noch ein Teil der Bevölkerung erlebt hat. Objektiv betrachtet ist der Städtebau Mist und das Gebäude ein abstoßender, unwirtlicher Kasten - Das gilt für jeden der unter Denkmalschutz stehenden Klonfabrik-Monster rund um den Alex. Das schlimmste daran ist, das in 20-30 Jahren auch dieser Teil der Geschichte nur noch in Geschichtsbüchern nachzulesen ist. Und dann wundert man sich mal wieder über Entscheidungen und den damals herrschende Zeitgeist. Vllt. sogar früher, da genannter Personenkreis die letzten Lebensjahre nicht mehr an den Hebeln sitzen wird. Die dringend nötige Reparatur des Stadtraumes an dieser Stelle ist damit um Jahrzehnte verschleppt worden.


    Trotzdem möchte ich erst einmal das gesamte Quartier im fertigen Zustand sehen. Da kommt ja noch einiges dazu - Vllt. ist dann das Gesamtbild etwas stimmiger, aber ich finde auch, dass das was man jetzt sieht besonders im Winter für Depri-Laune sorgt - Besonders wenn alles "schützenswerte" drumherum genauso aussieht.

    1. Es steht nicht in einem Cluster, sondern alleine

    Finde ich eine schwierige Aussage, wo gegenüber schon ein knapp 70m hohes Haus gebaut wird, zudem hinter dem Alexa in etwa dasselbe und gegenüber auf der Straße stehen noch die alten DDR-Platten, die eindeutig auch als "Hochhäuser" bezeichnet werden würden - Das Motel One ist auch nicht super weit entfernt. Wenn man das ganze nun aus einer gewissen Entfernung sieht, dann ist das vom Alexanderplatz mit seinen bis zu 150m Häusern eine doch recht harmonisch nach unten abfallende Skyline, wenn dann zu den vielen +- 60-70m ein etwas höheres Haus stehen würde, das aber unter der Höhe vom Platz selber liegt. Das hätte der "alte" Central Tower mit seinen 68m nicht geboten, sondern diese Einheitshöhe um die 70m in diesem Abschnitt fortgeführt. Es kann ja nicht erstrebenswert sein, sich eine Skyline mit Traufhöhe zu bauen.

    Wieso ist es dann ökonomisch und ökologisch sinnvoll, wenn 6 respektive 5 Mio Menschen aus dem Raum Berlin sowie dem Raum Hamburg selbst für Asienflüge an diese vielen südlichen/südwestlichen Hubs umgeleitet werden, statt einen eigenen Hub im Norden Deutschlands zu etablieren und damit ggf. sogar den Luftverkehr zu entzerren/entlasten? Klar, diese Standorte wurden bereits als Hubs etabliert, aber auch da brauchte es den entsprechenden Willen und einen langen Atem.

    Ich würde sogar bei den 5-6 Mio in Berlin noch einiges in Sachsen-Anhalt (Magdeburg) und Halle dazuzählen (mit Leipzig zusammen, da interkontinental Leipzig / Halle nicht wirklich etwas zu bieten hat und man per ICE schnell in Berlin ist - Ab Südkreuz dann ab 2025 mit der neuen Dresdner Bahn in 10 Minuten am BER). Zudem Dresden mit selbiger. Auch aus Polen kommt man oft besser vom BER weg, da Warschau und Danzig sehr weit östlich liegen und Posen kaum Verbindungen aufweist - Gleiches gilt für Stettin. Von mir daheim fahren wir 1,5h bis Stettin Zentrum und 30 Minuten zum BER mit dem Auto. Leider hakt es bei Stettin noch bei der Bahnverbindung.

    Und sogar Prag kann teilweise Sinn machen. Ich habe da ein Beispiel, was tagesgenau heute auftritt: Ein Freund aus Lissabon ist seit ein paar Tagen auf Prag und Berlin Reise - Beide Flüge hat und wird er BER-LIS erledigen, weil das Angebot von Prag nicht lukrativ ist. Er ist also von LIS nach BER geflogen und mit der Bahn nach Prag weiter, fährt heute wieder nach Berlin, bleibt ein paar Tage bei uns und fliegt vom BER zurück. Das wird mit der Fertigstellung des 26km langen Erzgebirgstunnels der die Fahrzeit zwischen Berlin und Prag von 4h 19 auf 2,5h drückt sicher noch interessanter - Immerhin kommt der BER von Prag/Dresden aus gesehen weit vor dem Zentrum, also kann man mit gut 2h 15 Minuten von Prag zum BER rechnen.

    Laut einem Artikel von entwicklungsstadt.de ist die Idee der Schwebebahn wohl nicht einfach ein Hirngespinst der CDU. Demnach soll wohl eine Projektgruppe schon seit Sommer an der Idee und möglichen Strecken arbeiten. Quelle für den Entwicklungsstadt.de Artikel ist magnetbahn.org und der Tagesspiegel.


    Kurz zusammengefasst:


    - Projektgruppe selber überrascht von Veröffentlichung durch CDU

    - VBB sehr angetan von Idee

    - Mögliche Strecke zwischen Charite Standorten Mitte und Wedding, wodurch die beiden Standorte zusammenwachsen könnten (Patienten, Material, Forscher, Mitarbeiter etc. schnell und einfach bewegen)

    - Strecken entsprechend der BVG Vision "Expressmetropole Berlin" mit seinen 170km Ausbau - Projektgruppe soll sich damit beschäftigt haben Magnetbahn und Expressmetropole Berlin übereinander zu bringen

    - Behala Westhafen ebenfalls sehr interessiert an der Technologie für Logistik-Transporte in Innenstadtquartieren über den Schienenweg

    - Aufgeständerte Magnetbahn kostengünstiger als U-Bahn, trotzdem sind die 5km für 250 Millionen nicht machbar

    - Magnetbahn wäre im Vergleich zur U-Bahn oder Tram leiser - Natürlich nur wenn die U-Bahn nicht unterirdisch fährt.


    Auf den verlinkten Seiten gibt es einige Visus.

    In der Tat. Besonders weil viele der Bahnhöfe derzeit einen absolut traurigen Zustand vorweisen - Der Bahnhof im schmucken Hönow z.B. ist vergammelt und versifft mit bestem Dönerladen/China-Imbiss Alki Charme. Andere in der Liste sind nicht besser. Zum großen Teil ist das aber auch dem grundsätzlich abweisenden Baustil geschuldet. Geschichte Hin oder Her - Es gibt Dinge, die man sicher nicht zelebrieren muss.

    Wir waren letztens auch vor Ort und waren ebenfalls positiv überrascht. Besonders das Manifesto macht wirklich Lust zu schlemmen - z.B. auf einem der ganzjährig nutzbaren Balkonplätze über der "Straße". Auch die Shops dort sind mal was anderes. Auf NBA muss man stehen, aber sicher ein USP, der DUO Flagshipstore im UG ist für Kids absolut toll, besonders in Kombination mit dem Matel Store, der sicher sehr viel Publikum anziehen wird (Weiß jemand, warum der so lange braucht?). - Der angesprochene Eisladen ist ebenfalls toll und immer gut besucht und das Gamestate ist zudem ein Magnet und ein Hingucker schon von der Straße aus. Insgesamt ist das ganze doch sehr angenehm mit seiner offene Art und den recht gemütlichen Fassaden. Wie eine ganzjährig bei angenehmen Temperaturen nutzbare Einkaufsstraße. Ich hoffe, das der Matel Store schnell kommt und auch unten etwas mehr Leben einkehrt. Wenn ich mich richtig erinnere, soll sich die ganze Mall auch weiter nach außen öffnen in Zukunft, was zu begrüßen wäre - Die Zeit der abgeschotteten Malls ist vorbei.

    Die Bölschestraße ist, als Ku'damm des Südostens, soweit ich weiß, auch eines der Pilotprojekte für autofreie Straßen neben der Schlossstraße in Steglitz. Da in der Tat niemand wirklich durch die Straße fahren muss um Richtung Köpenick Innenstadt zu gelangen, wäre das Vorhaben zu begrüßen.

    Ich persönlich bin auch gespalten. Auf der einen Seite hat der "Grünstreifen" am H-Ufer mehr als eine Sanierung nötig, im Grunde ist das derzeit eine bessere Müllhalde. Auf der anderen Seite finde ich das Argument gut, das man den Fokus auf die Kieze setzt - Denn mal ehrlich: An dieser breiten Hauptstraße bräuchte es quasi einen Neuanfang, um dort sowas wie Gemütlichkeit zu schaffen. Dann doch lieber das Geld nutzen und einige der anliegenden Kieze mit viel weniger Aufwand gemütlich zu machen und dort Autoverkehr minimieren. Ähnlich ist die Logik auch in Barcelona - Hauptstraßen Autos, in den Blocks autofreie Gemütlichkeit und Aufenthaltsqualität - Die Basis dafür ist in den Altbaukiezen da, denn da liegt auch die Wurzel.


    Da sich die folgenden Beiträge mehr auf die (Verkehrs-)Politik allgemein beziehen, wurden sie dorthin verschoben.

    In der Tat finde ich es krass, das auf der einen Seite maximaler Wohnungsbau gefordert wird, gleichzeitig seit Jahren, egal welche Colour die Regierung anscheinend hat, Bauprojekte blockiert werden, dann aber aus Not komische Vorschläge gemacht werden wie man den wenigen Wohnraum aufteilen kann. Was wird da erwartet wer in dieser Stadt und diesem Land, mit all diesen Hürden, Preisen und Bürokratie überhaupt noch bauen und investieren kann und will? Aber Hauptsache das Stadtbild sieht noch aus wie 1910, das ist natürlich sehr wichtig. Und das in einer Stadt, die so gar kein einheitliches Stadtbild mehr hat. Vollkommen am Leben vorbei. Ich dachte nach Lüscher kann es nur bergauf gehen, aber anscheinend bleiben wir bei realitätsferner, selbst überschätzender Arroganz.

    Dem stimme ich nur teils zu. In Berlin sind in den letzten Jahren extrem gut bezahlte Jobs entstanden, auch das Durchschnittseinkommen ist im Verhältnis zum Rest von Deutschland stark gestiegen und mittlerweile eher im oberen Drittel anzusiedeln, Tendenz steigend. Das Projekt ist auch wie geschrieben ausverkauft, obwohl bei Baustart sicher die Lage noch ein wenig anders war. Zudem sind in der Bauzeit gut eine halbe Millionen Einwohner dazu gekommen + Speckgürtel. Mittlerweile guckt man von diesen Gebäuden sogar auf eine kleine, aber wachsende Skyline. Gleiche gilt für den nahen Alex, der auch einiges in Zukunft dazu bekommen wird. Dazu ist der Abschnitt der Spree definitiv auch ein Hingucker. Bleibt dann eher der Punkt, das Besserverdiener lieber im Altbaukiez kaufen, statt in einem Hochhaus. Und die, die sich auskennen und Familie haben, kaufen sich lieber eine Villa draußen am Wasser und stellen sich ein Boot in den Garten, statt in einer Hochbüchse irgendwo im Zentrum zu wohnen. Würde ich auch so machen. Aber vllt. denke ich da auch zu westlich und Zuzügler die wegen gut bezahlter Tech-Jobs oder der rasant wachsenden Bankenszene aus z.B. Asien kommen, leben gerne in Hochhäusern - Das kann man so aber wohl nicht pauschalisieren.


    Denke man muss bei Planungs- und Umsetzungszeiträumen von gerne mal 5-10 Jahren den extrem starken demokrafischen Wandel in Berlin mit einberechnen und damit auch, das in Zukunft sich solche Projekte noch mehr lohnen als es vor ein paar Jahren oder vom jetzigen Zeitpunkt gesehen der Fall war/ist. Man schaue sich einfach mal die 2-stelligen Wachstumszahlen in Tech und Finanzbranche allein im letzten Krisenjahr 2022 an. Wenn die Krise jetzt vorbei ist, wird das denke ich richtig spannend im vertikalem Bau in B.

    Interessant finde ich auch die Visualisierung der zukünftigen Gasse zwischen Park Inn Hotel und Covivio, wie auf dieser Website zu sehen: https://www.covivio.immo/alexanderplatz-2/


    Die Gasse würde wahrscheinlich auch noch viel besser ankommen, wenn das TLG Projekt, von dem ich ewig nichts mehr gehört habe, kommen würde, da dadurch die Gebäude auf der Gegenseite näher an die Alexanderstraße rücken würden und sicher auch mehr Anreize haben die Straße zu überqueren - So wäre die Gasse nicht einfach ein gefühltes Dead End.

    ^^ Es steht im Artikel auch, das U3 und die U7 als "gesetzt" gelten - Auch die U8 Richtung MV. Wie genau man "gesetzt" nehmen kann, ist die Frage. Und wie viel genehmigt werden kann, bevor möglicherweise eine U-Bahn-feindlichere Regierung (wieder) an die Macht kommt.

    Den Tram Ausbau sehe ich da noch am wahrscheinlichsten, der sollte laufen, bei der S-Bahn sehe ich für die Umsetzung noch als realistisch die Siemensbahn und die S21 bis Südkreuz. Vieles von Backstein genannte ist ja auch im der I2030, aber wenn ich mir anschaue was seit der Aufstellung passiert ist und das wir fast im Jahr 2024 sind...


    Überflüssiges Vollzitat gelöscht. Bitte nicht unnötig ganze Beiträge zitieren. Danke.

    Ein wirklich schönes Quartier. Mir fällt auf, das in Köpenick allgemein wirklich überdurchschnittliches entsteht. Das Wasserbecken in der Mitte ist natürlich das I-Tüpfelchen des ganzen Quartiers. Ich finde es schade und auch bezeichnend, das man es in einem der äußeren Bezirke in einem stinknormalen Quartier scheinbar ohne großes Tram-Tram schafft, so einen zentralen Aufenthaltsbereich mit Wasser zu schaffen, in der Europacity in der Innenstadt aber nach Jahren der Diskussion für absolut unmöglich und unfinanzierbar abgetan wird. Klar ist ein Wasserbecken jetzt kein Stadthafen (den brauch man an der Dahme wahrscheinlich auch nicht, weil es eh genug Häfen gibt), nichts desto trotz hätte so ein Wasserbecken dem zentralen Platz der Europacity sicher gut getan, wenn schon kein Hafenbecken drin ist.