Meiner Meinung nach sollte die Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität eines Stadtraums als höchste Priorität der Stadtentwicklung gelten. Einen unzureichenden Ist-Zustand absichtlich zu konservieren halte ich demzufolge für absurd.
Wenn also eine Aufwertung des Stadtraumes geschieht, sollte man den Umgang mit einer möglichen Gentrifizierung als zweite Priorität verstehen. Das Ziel lautet in diesem Fall: Ein lebenswertes Stadtumfeld (1. Priorität) unter Beibehaltung der sozialen Mischung (2.Priorität) - die ja auch einen wichtigen Teil zur Lebensqualität beiträgt. Dafür gibt es durchaus einige politische Instrumente, zum Beispiel ein festgelegter Prozentsatz geförderten Wohnraums bei jeder Kernsanierung, Milieu-Schutz-Gebiete oder staatlicher / genossenschaftlicher Neubau.
Statt dauernd Aufwertungen des Stadtraumes auszubremsen wäre die Formulierung einer wohnpolitischen Strategie zum Erhalt der sozialen Mischung der richtige Ansatz. Und genau in diesem Punkt geschieht mMn (und nach meinem Informationsstand) noch zu wenig, was wirklich zukunftsfähig ist.