Bestandsaufnahme Checkpoint Charlie
Heute entstand bei mir das spontane Bedürfnis, die unterirdische Bestandssituation am Checkpoint Charlie festzuhalten. Insbesondere rund um die Kreuzung Friedrichstraße/Kochstraße zeigt sich Berlin an eines der touristischsten Orte in seiner schäbigsten Form.
Der eigentlich wunderbare Eckbau aus der späten Kaiserzeit, der schon seit langem leergezogen ist - ich habe mal im Januar 2022 in der Hoffnung auf eine baldige Sanierung einen Beitrag darüber verfasst - steht weiterhin leer während die Erdgeschosszone zunehmend verkommt. Warum es hier nicht weitergeht? Keine Ahnung.
Gegenüber befindet sich ebenfalls ein Geschäftshaus aus dem frühen 20.Jahrhundert. Doch auch dieses steht seit mindestens einem Jahr komplett leer. Die Sticker auf den Fenstern reklamierten einst mit neuen Büroflächen. Bauherr war offenbar Signa, was den Stillstand wohl erklärt. Trotzdem ein unwürdiger Anblick an dieser Ecke.
Die dritte Ecke der Kreuzung wird von einem denkmalgeschützten IBA-Haus geprägt. Der Zustand der Fassade, die Verwahrlosung, die schäbigen Läden - einfach alles an diesem Haus ist peinlich für diesen Standort. Wo bleiben die Impulse der Stadt Berlin, hieran etwas zu ändern?
Last but not least ein weiteres Gründerzeithaus in der Friedrichstraße, direkt am Checkpoint Charlie. Schon zweimal wurde die Fassade jeweils für mehrere Monate verhüllt und zum Vorschein kommt nun...nichts! Es sieht sogar schlimmer aus als vorher und scheint ebenfalls leer zu stehen. Ein Rätsel, was hier vor sich geht.
Meine gezeigten Beispiele sind außerdem nur die Spitze des Eisbergs. Ich hätte noch viele weitere peinliche Gebäude, Laden- und Fresszeilen in meinen Beitrag packen können, doch das würde den Rahmen eines Forumsbeitrags sprengen. In meinem Bildern ist das größere Ausmaß jedoch angeschnitten zu erkennen.
Was ich eigentlich mit meinem Beitrag sagen will: Das Baukollegium fokussiert sich allein auf die Entwicklung der Brachflächen entlang der Zimmerstraße, verliert jedoch die Bestandssituation aus dem Blick. Damit dieser Ort seiner Geschichte, seiner zentralen Lage und touristischen Bedeutung gerecht wird, muss noch viel mehr passieren...