Beiträge von maselzr

    Also mich überzeugt das Ergebnis bisher nicht so ganz. Basierend auf den Visus habe ich eine noch gröbere und unregelmäßigere Oberflächenstruktur erwartet, als wären die Elemente aus einem natürlich vorgefundenen Felshang ausgeschnitten. Doch diese eingearbeiteten Fugen wirken für mich etwas zu maschinell und die restliche Oberfläche löst sich nicht genug von ihrer eckigen Grundform, um auch vom Weiten ihre optische Qualität beizubehalten. Naja, vielleicht wirkt das alles noch etwas besser, wenn der Turm fertiggestellt ist.

    Kleine Anmerkung am Rande: Nun ist auch der Tambour des Berliner Doms eingerüstet. Es freut mich, dass auch dort die Fassade gereinigt und somit aufgehellt wird.

    In Anbetracht des Portfolios von Stephan Höhne Architekten werden die obigen Visualisierungen nicht mehr aktuell sein. Das Büro orientiert sich eher an klassischen Architektursprachen und Stadtkonzepten. Ich hoffe daher auch sehr, dass das Büro noch urbane Qualitäten aus dem großen Grundstück herausholen kann und nicht - wie in den anderen Plänen vorgesehen - den Charakter einer Gated Community in aufgelockerter Bauweise aufgreifen wird.

    Der Entwurf für die BSR-Zentrale gefällt mir eigentlich ganz gut - vor allem aufgrund der vielversprechenden Materialität. Doch um dem großmaßstäblichen Charakter des Gebäudes etwas entgegenzuwirken, hätte ich mir gewünscht, dass der niedrigere Gebäudeteil eine leichte Varianz in der Fassade gegenüber dem restlichen Gebäudeteil aufweisen würde. Das würde für mehr Abwechslung sorgen und somit den urbanen Charakter stärken, was vis-a-vis des Bahnhofes definitiv sinnvoll wäre.

    Zu dem oben genannten Projekt gibt es nun ein paar mehr Visualisierungen auf der Website des Neubaukompass.


    Ich finde es grundsätzlich toll, dass man sich hier für das Wiederaufgreifen der Reformarchitektur entschieden hat. Für mich hat sie eine sehr zeitlos klassische Ausstrahlung, da antikisierende Stilmittel kaum vorkommen und eher die reine Baukörpergliederung die architektonische Qualität erzeugt.


    Besonders gelungen ist die klassische Dachgestaltung; ein schönes Detail ist der im Reformstil gestaltete Dachüberhang. Die Balustraden auf dem Dachfirst halte ich für gut gemeint, doch das erinnert eher an den Historismus der 1800er Jahre und passt nicht ganz zum Rest der Architektursprache.


    Auch die vielen Gesimse lassen den Baukörper etwas unruhig erscheinen. Die gestalterische Absetzung des EG und obersten Geschosses hätte gereicht, ähnlich wie beim gelungenen Projekt von Patzschke am Rüdesheimer Platz - in diesem Fall wäre weniger also tatsächlich mehr gewesen.


    Eine große Herausforderung bleiben auch die vielen Balkone, die den Baukörper zu sehr skelettieren. Klar, moderner Wohnkomfort muss sein, aber da fehlt mMn noch eine überzeugende Lösung.


    Trotz Allem meckere ich auf hohem Niveau und halte es für ein in der sonstigen Architekturlandschaft herausragendes Vorhaben, das versteht, sich im historischen Kontext einzufügen und ein optischer Gewinn für das Quartier darstellt. Da muss man dem abgerissenen Bestand gar nicht so sehr hinterhertrauern.


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    (c) Neubaukompass


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    (c) Bauwert

    Edeka Heppner | Schlossstraße 98


    Laut Entwicklungsstadt gibt es Pläne für den Abriss der unansehnlichen Edeka-Filiale in der Steglitzer Schlossstraße (der Artikel enthält ein Bild des Bestandsbaus). Edeka möchte den Standort behalten, doch höchstwahrscheinlich als Filiale im Erdgeschoss eines Stadthauses. Konkrete Entwürfe gibt es noch keine, da sich die Planung noch in der Anfangsphase befindet, doch die benachbarte Rosenkranz-Basilika hat bereits Wünsche geäußert, auf den historischen Bau Rücksicht zu nehmen.


    Goethestraße 82


    In einer Seitenstraße zur Knesebeckstraße wurde ein Altbau saniert und wiederbestuckt. Im Vergleich zum tristen Vorzustand, im Street View hinter Gerüsten zu erahnen, kann man von einer deutlichen Aufwertung sprechen. Im Detail finde ich die Gestaltung hier und da nicht ganz stimmig, doch insgesamt hat man zum Glück eine klassische Optik angestrebt und keine fragwürdigen Experimente gewagt.


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    Mal wieder unfassbar, warum der suburbanisierende Städtebau der Nachkriegszeit immer und immer wieder fortgeführt wird, obwohl wir es doch langsam so viel besser wissen. Warum streut man denn irgendwelche Rechtecke zusammenhangslos über die gesamte Grünfläche? Man hätte die gleiche BGF in einem vielfach kleineren Bebauungsbereich unterbringen können und dadurch ein Win-Win-Win-Szenario gehabt: Das Gebaute wird urban, die umso größere unbebaute Fläche bleibt der Natur überlassen und alle Wohnungen lägen nahe der S-Bahn-Station, womit auch das Anschließungsproblem entschärft wäre.

    Verlängerung der U3 zum Mexikoplatz

    Im Internet sind nun weitere Details über die Verlängerung der U-Bahnlinie 3 zu finden. Interessant ist vor allem die Konkretisierung des Gestaltungskonzepts. X-Förmige Stützen in bunten Farben sowie Fotomotive von Mexiko an den Wänden der Station sollen die Thematik des Ortes aufgreifen. Die variierend dimensionierten Eingänge zur Station werden alle überdacht und führen das X-Motiv fort. Insgesamt soll die Station also einen modern-expressiven Ausdruck erhalten. Geplant ist der Baubeginn noch in diesem Jahr und man erhofft sich eine Fertigstellung im Jahr 2030.


    Meinen Senf dazu: Ich bin leider nicht beeindruckt von der Gestaltungsidee. Der Mexikoplatz ist eines der wenigen vollständig erhaltenen Platz-Ensembles der Gründerzeit und befindet sich auch sonst in einem gediegenen Umfeld. Diese kantige Moderne der geplanten Station beißt sich irgendwie mit seiner Umgebung und wäre eher am Alex oder Europaviertel ein Statement. Auch die bunten Farben und Fotomotive finde ich als Gestaltungselement irgendwie flach. Nunja, vielleicht überzeugt das Endergebnis trotzdem.


    Es ist zudem wichtig anzumerken, dass keines der U-Bahn-Eingänge tatsächlich auf dem Mexikoplatz gebaut wird. Die Station liegt auf der anderen Seite der S-Bahn-Gleise gen Westen und wird den denkmalgeschützten Platz nicht beeinträchtigen. Auf diesem Lageplan, vom UVP-Verbund hier veröffentlicht, lässt sich die Lage der Station im Detail nachvollziehen.


    Pläne in besserer Auflösung + weitere Infos zum Bau sind auf dieser Website der BVG zu finden. Doch für einen schnellen Eindruck taugt die folgende Abbildung auch:


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    (c) BVG

    Überzeugend ist das Ding nicht wirklich, aber es gibt wohl schlimmeres. Die Erdgeschosszone ist zu dunkel im Vergleich zum Rest des Hauses und insbesondere die willkürlich platzierten und proportionierten Öffnungen im EG sind störend - gar hässlich. Auch bei der Gestaltung des Staffelgeschosses meinen viele Bauherren komplett kapitulieren zu müssen, als würde man das ja schon nicht mehr sehen. Doch das tut man leider.

    Lotte Gold | Ecke Charlottenstraße, Rudi-Dutschke-Straße

    Das seit langem abgerockte Bürohaus an dieser Ecke unweit des Checkpoint Charlie erhält im Rahmen einer Sanierung eine neue Fassade.


    Obwohl sich das Gebäude auf dem ersten Blick nicht vom 90er-Jahre Einerlei unterscheidet, handelt es sich im Kern um ein frühmodernes Geschäftshaus aus den 1930er Jahren. Im Zuge der Sanierung soll die Fassadengestaltung den Geist der 30er wieder aufgreifen (von einer exakt originalgetreuen Gestaltung ist explizit nicht die Rede), z.B durch die Wiederherstellung der zeittypischen Fensterbänder sowie durch goldene Akzente.


    Hier ein paar Visualisierungen des Vorhabens von der Projektwebsite:


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    (c) Real I.S. AG