Nach einer ersten Schreckminute kann ich dem Entwurf durchaus etwas abgewinnen. Optisch passt er sehr gut zum Rathaus und Breuninger, sowie zu den andern Marktplatzhäusern. Das Holz setzt gleichzeitig neue Akzente und wirkt zusammen mit den gelben Fenstermarkiesen heimatlich. Passt!
Beiträge von viewtex
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https://www.althoffcollection.…mbau-abend_fafe34e2f6.jpg
Hier ein Rendering von der Sanierung des Hotels, so etwa soll es im Sommer 2025 aussehen. Quelle: Website Hotel Schlossgarten
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Am Stuttgarter Marktplatz wäre der klare Bruch, den man in der Nachkriegszeit vollzogen hat, doch gar nicht notwendig gewesen.
Das stimmt, aber offensichtlich haben es die Verantwortlichen anders gesehen. Man hat wohl gemeint, nicht nur die Politik, sondern auch die Bevölkerung brauchen einen Neuanfang. Das kann und will ich nicht beurteilen, die Entscheidung aber nachvollziehen. Am Schlossplatz hat man dafür den Großteil wiederaufgebaut und den Olgabau eher "konservativ" nach alter Stuttgarter Schule neu errichtet.
Ich bin nicht per se gegen Rekonstruktionen wie in Frankfurt, bei dem genannten Hotel Adlon finde ich sie definiv gut. Ich finde aber, dass die jetzige Bebauung am Marktplatz eine Berechtigung hat und diese wohl mehr wiegt als eine potentielle Aufwertung durch (vorkriegs-)historische Fassaden.
Ich beantworte die Frage selbst.
Das glaube ich nicht, sonst hätte man nicht die ursprünglichen Grundformen zitiert und andere Gebäude wieder aufgebaut.
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Das stimmt so nicht, es geht ja nicht um den Abriss der historischen Bebauung, sondern um die Rekonstruktion von Zerstörtem. Ich fände es toll wenn der alte Marktplatz noch stehen würde, ich freue mich auch über jedes Gründerzeithaus in Cannstatt, gehe sehr gerne zum Hans im Glück Brunnen und bin froh, dass Teile der Calwer Straße noch stehen. Vom Wiederaufbau des Neuen und Alten Schlosses, der Markthalle usw. ganz zu schweigen. Unsere Vorgänger wollten mit dem Marktplatz aber bewusst ein Signal des Aufbruchs in eine neue BRD setzen. Damit ist auch die heutige Bebauung ein Zeitzeuge, den es zu respektieren gilt.
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Vielen Dank für deinen Beitrag.
Ich habe zu Rekonstruktionen keine abschließende Meinung, allerdings folgende Gedanken dazu:
- Eine Rekonstruktion des Marktplatzes würde ausschließlich die Optik der Fassaden wieder herstellen können, die moderne Bauart hat dann gar nichts mit den alten Fachwerkhäusern zu tun. So wurde es auch in Frankfurt gemacht. Hier sehe ich eine große Gefahr, dass eine Art "Europapark- oder Disnayland-Feeling" aufkommt. Auch wenn der Marktplatz mit Rekonstruktionen sicherlich "sehr schön" werden würde, wären die Häuser ein "Fake".
- Die jetzige Architektur drückt meiner Meinung nach eindeutig die Stimmung nach dem Krieg aus: Man kennt zwar noch seine Wurzeln (Grundstücke und Gebäudeaufteilung unverändert), zeigt aber eine sehr starke Demut (sehr kleinteilige Fassade, oberstes Stockwerk liegt "schwer" auf den Darunterliegenden, bunter Anstrich, bis auf den Minibalkon am Haus Eppli keine monumentalen Stilelemente, Flachdächer). Ich sehe den Marktplatz (gilt auch für das Rathaus) daher als klaren Bruch zur Nazi-Vergangenheit.
- Darüber hinaus sehe ich den Abbruch der Häuser als ausgeschlossen an, einige wurden ja erst in den letzten Jahren aufwändig saniert.
Beim Schocken sehe ich die Lage anders:
- Der Stil des Neuen Bauens wird im Grunde noch heute angewandt, im Bosch-Areal steht ja sogar eine Neuinterpretation des Schockens. Die Bautechnik hat sich zwar stark weiterentwickelt, die Grundform (Stahlskelett/ Stahlbeton) ist aber die gleiche. Für mich wäre daher eine Rekonstruktion des Schockens auf dem heutigen Baustandard wesentlich "ehrlicher".
- Die Rekonstruktion wäre keine Korrektur der Kriegszerstörung, sondern vielmehr eine Ehrung eines herausragenden Architekten.
- Der Standort wird in den nächsten Jahren so oder so neu bebaut.
Die grundlegende Frage ist hier, sollen Gebäude einfach nur schön (und lebenswert) sein oder muss Architektur auch die Gesallschaft widerspiegeln/ Zeitgeist ausdrücken/ teilweise auch politisch sein.
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Ich möchte mich hier mal als Marktplatz-Fan outen. Klar wäre die Fachwerkbebauung und das alte Rathaus schöner, aber Rekonstruktionen wie in Frankfurt sehe ich kritisch (Kaufhaus Schocken wäre in Stuttgart der einzige Kandidat, unter anderem da nicht im Krieg zerstört, allerdings hat daran scheinbar niemand ein Interesse).
Die 50/60er Architektur hat durchaus auch ihren Reiz, besonders in der Stiftstraße. Die Gebäude Haufler und Kurtz haben von der Sanierung stark profitiert, Eppli und Benger gefallen mir schon immer gut. Ich bin gespannt was aus dem Bletzinger Haus wird, immerhin der einzige Altbau am Platz. Vor einer Weile wurde ein Teil der Verputzung auf der Vorderseite entfernt, vielleicht besteht das Interesse, die Steinfassade wieder zu zeigen?
Das Fontänenfeld sorgt für viel Belebung und endlich wird es auch wieder nennenswerte Außengastro geben.
Als Highlight der Sanierung sehe ich aber die Anhebung des Marktplatzbrunnens an, zusammen mit den großen Bäumen gibt die Ostseite des Platzes dann sicherlich einiges her. Wichtig wird hier auch eine gelungene Neugestaltung der Fassade Breitling sein.
Ich empfehle jedem, mit dem Paternoster im Rathaus hochzufahren und den Platz von oben zu betrachten, ich denke mit der Ansicht kann jeder Leben. Es verbieten sich aber Vergleiche mit Göttingen, Tübingen und so weiter, der Martplatz bleibt ein Kind der Kriegszerstörung.
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In Minute 4:50 sieht man hier kurz, wie Königstraße 1 in den 80ern ausgesehen hat:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Die Aufstockung, das moderne Dach mit Begrünung und die vorgesetzte Steinfassade mit den grünen Elementen kam dann wohl in den 90ern. Beim ehemaligen Hertie/Karstadt Sport und dem BW-Bank Gebäude ist es wahrscheinlich ähnlich. Genau wie jetzt geplant gab es also schon vor 30 Jahren eine Neugestaltung der Fassaden.
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Es freut mich, dass das Hotel Schlossgarten stehen bleibt. Ich würde es als Stadtbildprägend einordnen und es ist eben ein Kind seiner Zeit.
Spannend wird der Umbau von 1A/1B. Ich habe große Erwartungen an den autofreien Bahnhofsplatz und dieses Gebäude ist eigentlich das Pendant zum Graf Zeppelin - für mich einer der besten Bauten der Stadt. Durch die angeschrägte Fassade versucht 1A/1B ja heute schon ein wenig das Graf Zeppelin zu zitieren, für die richtige Wirkung müsste es aber bis vorn an die Straße reichen.
Weiß jemand etwas über die das Gebäude BW-Bank/ Yeans Halle? Wann wurde es gebaut, was stand davor dort?