Auch wenn manche Mitforisten den entstehenden Neubau der WBM/Blauraum auf der Fischerinsel unter Architektur einordnen, so muss ich doch nochmals darauf hinweisen, dass die mittlerweile sichtbaren Fensterreihungen nicht mit der Visualisierung (Sicht Gertraudenstraße) übereinstimmen. Mich beruhigen die nun entstehenden versetzten Fensterreihungen nicht unbedingt, einen Alternativentwurf konnte ich im Internet nicht finden.
Die HH auf der Fischerinsel schreiben keine Geschichte fort. Sie sind nach dem Verhältnis von Abstand relativ zufällig auf dem Gebiet verstreut worden, eine städtische oder zumindest städtebauliche Qualität wie bei anderen Nachkriegsquartieren entstand hier nicht. Architektur sind die HH keine. Es sind Massenbauten wie sie in dieser Form massenhaft im ehem. Ost-Berlin herumstehen. Von Moderne kann maximal im Sinne von "freie Sicht", "Wohnen im Grünen", Ausstattungsgründe gesprochen werden. Hierzu habe ich vor ewigen Zeiten von Hermann Henselmann einen melancholischen Aufsatz ("Architektur kommt später") gelesen. Im Grunde ist die Fischerinsel eine Verlegenheitslösung, weil mehr nicht möglich war. Sie stehen dort heute, man sollte die Bauten stehen lassen, aber sie tragen zur Stadt als solches nichts bei. Glücklich aber wer in den oberen Etagen eine Wohnung hat!