Wenn die Möglichkeit von Bürgern, sich gegen Großprojekte zu wehren (auch wenn das je nach Interessenlage auch mal ärgerlich ist), symptomatisch für den Zustand unseres Systems ist, bin ich ganz froh, in diesem System zu leben.
Deshalb habe ich es ja vorsichtig mit symptomatisch für den Zustand unseres Systems erklärt. Ich sehe in der fast schon Unmöglichkeit eine Planung zu Lebzeiten eines Planers zu verwirklichen halt eine Pervertierung unseres Systems, das ein sehr gutes wäre. Ich glaube mich zu erinnern, dass es Schiller war, der meinte "wer die größte Gerechtigkeit schaffen will, erschafft die größte Ungerechtigkeit". Da sind wir wieder bei der Diskussion ums Pankower Tor. Der eine träumt von "antiurbaner Utopie", der andere sucht eine Wohnung. Ja, was nun? Genau in diesem Punkt sehe ich mittlerweile unser System als schwer belastet.
Diese Zahlen sind mir neu, da danke ich Ihnen für die Information. Es bleibt unter Vorbehalt "avisiert", ich denke wir beide kennen die Bahn und ihre Tücken. Und trotzdem frage ich mich als naiver Mensch des 21. Jahrhunderts, warum haben wir Smartphones und fliegen auf den Mond, aber die Bahn bewegt sich im Takt des frühen 20. Jahrhunderts. Zudem höre ich seitdem ich lebe "von der Straße auf die Schiene", wie das ewige Jerusalem, zu dem alle beten, jedoch an das keiner glaubt.
Der Sprung auf die Landesebene ist zu kritisieren, da hätte ich ein anderes Beispiel nehmen sollen, das dürfen sie mir um die Ohren hauen, das geht an sie. Aber in Berlin passiert im Bereich Verkehrsplanung leider (!!) nichts.
Ihre drei Beispiele muss ich als (fast) "nichts" zurückweisen.
1. Die Strecke Hbf Turmstraße verhindert den dorthin nötigen U-Bahn-Bau, die Straßenbahn hätte erst danach darauf geplant/gebaut werden dürfen.
2. Tram Karl-Ziegler-Straße - Schöneweide: finde ich gut, für eine mit Umland 4-Millionen-Stadt jedoch Alltagsgeschäft der Verwaltung.
3. Die U5 hat mit dem jetzigen Senat nur die Eröffnung gemein, ein reiner Zufall. Was hat der Senat dafür getan?
Zudem finde ich nicht, dass man Radwege extra erwähnen muss, das ist doch täglich Brot der Verwaltung auf Grund erhöhtem Fahrradaufkommen auch entsprechende Fahrradwege einzuplanen. Und ob der Streifen jetz rot oder grün oder türkis ist, das ist doch keine Erwähnung wert. Ich spreche von Verkehrsplanung, nicht von Verkehrsgartenplanung.