Beiträge von K-1

    Wenn die Möglichkeit von Bürgern, sich gegen Großprojekte zu wehren (auch wenn das je nach Interessenlage auch mal ärgerlich ist), symptomatisch für den Zustand unseres Systems ist, bin ich ganz froh, in diesem System zu leben.

    Deshalb habe ich es ja vorsichtig mit symptomatisch für den Zustand unseres Systems erklärt. Ich sehe in der fast schon Unmöglichkeit eine Planung zu Lebzeiten eines Planers zu verwirklichen halt eine Pervertierung unseres Systems, das ein sehr gutes wäre. Ich glaube mich zu erinnern, dass es Schiller war, der meinte "wer die größte Gerechtigkeit schaffen will, erschafft die größte Ungerechtigkeit". Da sind wir wieder bei der Diskussion ums Pankower Tor. Der eine träumt von "antiurbaner Utopie", der andere sucht eine Wohnung. Ja, was nun? Genau in diesem Punkt sehe ich mittlerweile unser System als schwer belastet.



    Die avisierte Fahrzeit nach Fertigstellung der Dresdner Bahn und weiterer Abschnitte bspw. Tunnel nördlich von Dresden) beträgt unterschiedlichen Quellen zufolge 79 bis 90 Minuten.

    Diese Zahlen sind mir neu, da danke ich Ihnen für die Information. Es bleibt unter Vorbehalt "avisiert", ich denke wir beide kennen die Bahn und ihre Tücken. Und trotzdem frage ich mich als naiver Mensch des 21. Jahrhunderts, warum haben wir Smartphones und fliegen auf den Mond, aber die Bahn bewegt sich im Takt des frühen 20. Jahrhunderts. Zudem höre ich seitdem ich lebe "von der Straße auf die Schiene", wie das ewige Jerusalem, zu dem alle beten, jedoch an das keiner glaubt.



    Der Sprung auf die Landesebene ist zu kritisieren, da hätte ich ein anderes Beispiel nehmen sollen, das dürfen sie mir um die Ohren hauen, das geht an sie. Aber in Berlin passiert im Bereich Verkehrsplanung leider (!!) nichts.

    Ihre drei Beispiele muss ich als (fast) "nichts" zurückweisen.

    1. Die Strecke Hbf Turmstraße verhindert den dorthin nötigen U-Bahn-Bau, die Straßenbahn hätte erst danach darauf geplant/gebaut werden dürfen.

    2. Tram Karl-Ziegler-Straße - Schöneweide: finde ich gut, für eine mit Umland 4-Millionen-Stadt jedoch Alltagsgeschäft der Verwaltung.

    3. Die U5 hat mit dem jetzigen Senat nur die Eröffnung gemein, ein reiner Zufall. Was hat der Senat dafür getan?

    Zudem finde ich nicht, dass man Radwege extra erwähnen muss, das ist doch täglich Brot der Verwaltung auf Grund erhöhtem Fahrradaufkommen auch entsprechende Fahrradwege einzuplanen. Und ob der Streifen jetz rot oder grün oder türkis ist, das ist doch keine Erwähnung wert. Ich spreche von Verkehrsplanung, nicht von Verkehrsgartenplanung.

    das ist nicht korrekt. es werden zwar metallschienen verbaut, diese dienen aber nur als halterung. darüber werden u-förmige betonleisten geschoben und montiert.

    Danke dir für die Erklärung. Ich muss aber jetz nochmal blöd nachfragen, sind dies wirklich Betonleisten? Wenn ich davor stehe (sogar mit Brille) habe ich einen etwas metallisch leicht glänzenden Eindruck. Beton würde ja wieder zur architektonischen Idee passen.

    Nur irgenwie auch lustig, also eine Umkehrung der Moderne. Wollte man doch die "ehrliche" Konstruktion zeigen seit letztem Jahrhundert, so wird es jetzt künstlich "rauher", was ja schon wieder zur Post-Ostgut-Zeit auf dem Areal passt :)

    Auch hier sieht man, dass sich das NICHTS ausbreitet. Wie lange wurde jetzt in dieser sogenannten Stadtwerkstatt herumgebastelt und was kommt heraus - wieder NICHTS. Der rotrotgrüne Senat hat aber in seiner Zeit eine wirkliche Leistung vollbracht. Er hat mir als Bürger gezeigt, dass es ihn nicht benötigt. Hat Frau Lompscher noch versucht, sowas wie Politik zu machen, so wissen wir jetzt bei Herrn Scheel (nicht der Walter, sondern der Sebastian), dass er eh nichts vor hat auf seinem Sitz. Der Entwurf und die Ankündigung bzw. Erklärung auf Instagram sprechen Bände. Die Baudirektorin ist auch seit gut 3 Wochen über alle Berge, fällt es jemand auf? Das Baukollegium tagt nun wieder hinter geschlossenen Türen, ich denke das ist Selbstschutz, sonst würde man die mangelnde Kompetenz der (zu) vielen Berater zu schnell erkennen.

    Herr Lederer muss sein Wahlplakat noch korrigieren. "Wir haben noch viel vor..." klingt für mich mittlerweile wie eine Drohung, es müsste heißen entsprechend der letzten fünf Jahre, "Wir haben noch viel nichts vor...".


    Bei so viel NICHTS und NICHT-Idee zu Berlin (der Opposition scheint auch nichts mehr einzufallen zu unserer Stadt) habe ich einen etwas naiven Vorschlag:

    Schließen wir doch Berlin und Brandenburg dem Königreich Polen an, so kommen wir unseren slawischen Wurzeln wieder näher. Zudem bin ich mir sicher, dass der Stadtverwaltung von Warschau auch nicht weniger zu Berlin einfällt als unseren NICHTS-Politikern hier. Zudem würde in mir die Hoffnung keimen, dass unser völlig aus dem Ruder gelaufenes Planungsrecht wieder vom Kopf auf die Füße gestellt wird.

    Ich bin ein riesen Fan vom ÖPNV, aber er muss vorhanden sein... S-Bahn mind alle 10Min in den Außenästen, Ring alle 2 Min, Stadtbahn alle 1,5Min, U-Bahn alle 2 Min, Straßenbahnen alle 5 Min, M-Linien alle 2 Min, Busse alle 5 Min, M-Linien alle 2Min. Maximale Fußentfernung bis zu einer U-/S-oder M-Linienhaltestelle (Bus und Straßenbahn, X-Linien werden zu M-Linien): 300m. An solchen Haltestellen genügend Fahrradabstellflächen. 24/7 bei U-/S- und M-Linien mit mind 10 Min-Takt im Tarifgebiet A/B. Bei S-Bahnen auch in C.

    Lieber AAPMBerlin ja wo leben Sie denn? Am besten noch eine Schnellbahn, die in 5 Minuten vom Ostkreuz ohne weiteren Halt direkt am Hbf und weiteren 5 Minuten am Westkreuz einfährt und dann weiter zum Südkreuz rauscht. Vielleicht noch ein Umstieg U Frankfurter Tor in die U1 und dann Abfahrt nach Kreuzberg oder gar mit der U5 von Weberwiese nach Moabit und umgekehrt. Sogar wollen sie vielleicht noch per Zug von Berlin nach München in unter 4 Stunden!


    Wir beide leben anscheinend in Deutschland und speziell Berlin und dort sieht es so aus:

    Nehmen wir den Ausbau oder die Wiedererrichtung der Dresdner Bahn als Beispiel. 1998 erstes Planfeststellungsverfahren, die Strecke Hbf bis Blankenfelde wird voraussichtlich Dezember (!) 2025 eröffnet. Man kann einwenden, es gab Finanzierungsprobleme, dies das jenes, alles gut - aber es ist symptomatisch für den Zustand unseres Systems.

    Gut Ding will halt Weile haben, bis man auf die Reisegeschwindigkeit schaut. Diese war in den Jahren 1937/38 vom Anhalter Bhf. nach Dresden kürzer als die geplante. Vielleicht ist das aus politisch korrekten Gründen so, das kann ich nicht beurteilen.

    Aber selbst mit ganz viel Verständnis für Planung, Probleme und solche Feinheiten, so muss man doch so ein Ergebnis im Jahre 2021 (!!!!) und nicht 1938 etwas kritisch sehen, es sei denn es gab keinen technischen Fortschritt.


    Und seit 5 Jahren warten wir nun auf die von Frau Günther, den Grünen und dem Senat groß angekündigte "VERKEHRSWENDE" und was bekamen wir? - Ja, NICHTS!

    Brauchen wir zu diesem NICHTS an Brückenarchitektur oder NICHTS an Städtebau (z. B. Straßenrückbau) oder NICHTS an U-Bahn-Bau oder NICHTS an genereller Verkehrsplanung (z. B. Einbahnstraßensystem, Hubs für Lieferdienste) überhaupt einen Verkehrssenator?

    Ich stelle diese Frage nun ganz im Ernst, die Verwaltung könnte dies so auch abarbeiten. Sparen wir uns doch auch im Sinne der Nachhaltigkeit die Kosten für Senatoren und die Wettbewerbe, die wieder NICHTS ergeben, und die Werbefirmen, die schön die Workshops für die Kinderbürger als Beteiligungsverfahren getarnt veranstalten.

    Sparen wir doch bei der BVG die alberne Werbung, die mir ständig erklärt, dass sie mich liebt, jedenfalls so lange bis ich keine Fahrkarte gekauft habe.

    Und stecken wir das ganze Geld einfach mal dorthin wo es hingehört - in die Effizienz des ÖPNV.

    Danke DerBe, ich vergleich ständig die Visualisierung mit den Fotos, mir erscheint es jedoch so, als würden die dunklen alternierenden Streifen nicht so stark in den Vordergrund treten. Deshalb meine Vermutung/Hoffnung mit einer weiteren Glasfassade. Wenn sie Recht haben, würde das den Gesamteindruck beeinträchtigen. Ich hoffe noch :)

    schade, dass der stream-tower kaum noch ähnlichkeit zur anfänglichen visualisierung aufweist

    Kann es sein, dass bei hier auch nochmals eine Glasfassade außen drauf kommt, ich glaube vernommen zu haben, dass es sich um eine Drefachverglasung handelt?!

    Zum anderen bin ich von den Bändern enttäuscht, hätte gehofft dass diese aus Beton sind, so ist das Konzept für mich nicht mehr stimmig. Aber der Turm ist ja noch im Bau - hoffen wir das Beste - !

    Ich glaube, wenn das Autofahren unbequemer wird, werden es auch weniger Leute machen.

    Im Umkehrschluss kann man hier auch sagen, wenn ÖPNV-Fahren bequemer wird, werden es auch mehr Leute machen.



    Wenn ich entscheiden könnte:

    • Fortführung der A100 als Innenstadtumfahrung bis Storkower Straße, gern auch in kleinerem Umfang als ursprünglich geplant
      --> Lösung für "Durchfahrende"
    • Aufhebung der Verkehrsbündelung auf den Hauptstraßen Unter den Linden und Leipziger Straße/Gruner Straße etc., stattdessen stärkere Verteilung in die Fläche (Französische Straße, Dorotheenstraße, Beerenstraße)
      --> Lösung um Verkehr zu entzerren
    • Einführung von Tempo 30 auf allen Straßen im "inneren Ring", also zwischen Bernauer und Skalitzer, Danziger und Friedrich-Ebert-Straße
      --> Lösung zur Abgas- und Lärmsenkung sowie Anreizabbau, schnell durchzusausen


    Zusätzlich:

    Konsequenter Bau von zusätzlichen Straßenbahnlinien und U-Bahnen (U10) durchs Zentrum, Ausbau kostenfreier P&R Lösungen außerhalb der Innenstadt

    Genau das wäre so etwas für eine "Verkehrswende", was würde alleine die U10 an Entlastung bringen. Der Mensch will es bequem - ich auch!

    Deshalb steige ich in die U5 ein und erreiche meine Ziele nun schneller durch die Verlängerung - ohne Umsteigen - Auto wird da von mir nicht mehr für benutzt/benötigt.


    Was wir nur jetzt beim Straßenzug Leipziger bis Molkenmarkt bekommen ist nichts Ganzes und nicht mal was Halbes. Einfach nur die Fortschreibung des Gegebenen. Die Straßenbahn erfüllt auch ihre Funktion, kann aber keine U-Bahn ersetzen, hier verweise ich gerne auf die M4 nach Weißensee.

    Optisch problematisch sehe ich bei dem Turm, den optisch völlig verunstaltenen Sockelbau, der diese Mall beinhaltet (das Innere ist eine sehenswerte orangene Farbhölle). Ist jedoch (so habe ich es noch in Erinnerung) vom gleichen Architekturbüro. Da darf der Turm schon etwas massig daherkommen, obwohl ich gespannt bin ob man die Abstufungen so wahrnehmen wird.

    Weiß jemand aus welchem Material nun die Unterschicht bzw. die Zwischenräume zwischen den Glasstufen wird? Im Grund sollte der Turm ja mit dem Stream materiell einen Dialog eingehen. Also Glas und Beton, wobei ich beim Stream gespannt bin, ob die Idee mit dem rauhen Beton nicht verworfen wurde. Beim Amazon-Turm wurde beim Baukollegium so lange auf "rough und wild" herumgehackt, dass ich etwas skeptisch bin, da ich in einem anderen Entwurf gesehen habe, dass auf die untere Betonfassade verzichtet wurde.

    Es scheint doch, als würde sich die bauliche Qualität in diesem Gebiet deutlich steigern. Max und Moritz und das Wohngebäude von Tophof werden mit Sicherheit Grundsolide und die warme Fassade bindet das Thema Wohnen gut ein in das Gebiet. Der sich im Bau befindliche (dritte) Zalando-Bau von Henn, der J-Mayer-Entwurf und das im Bau befindliche Gebäude hinter dem Postbahnhof könnten aus meiner Sich qualitativ sehr hochwertig werden und langsam mit den Bauten am Osthafen (ohne den grünen Labels-Bau) aufschließen.

    Schade finde ich in dem Gebiet, dass man beim "Entertain-District" zwar sehr viel Mühe in die Platzgestaltung gelegt hat (ich mag den Platz), jedoch auf richtige "Fassaden" verzichtet hat. Zum anderen bleiben die Henn-Bauten (Zalando-HQ) für mich nach wie vor enttäuschend. Diese vermögen mit der "Stadt" und der Straße nichts anzufangen, bei heruntergelassenen Rollos ist es noch drastischer. Lediglich die Vogelperspektive verrät die interessante Kubatur.

    Sehr gute Nachrichten, es bleibt alles wie es ist. Man weiß mit dem Gebiet eh nichts anzufangen, - für ein Megawasserbecken mit Ausflugsdampfer Anlegestelelle "Rothes Rathaus" ist kein Geld da, so verstecken wir das "Altstadt beim Fernsehturm"-Gebiet in einer Art Wald, bis man die Bäume nicht mehr sieht. Die Marienkirche ist auch versteckt - wunderbar. Eine leichte Asymmetrie beim MEF - noch besser, irgendwie Zeitgeist und so.

    Vielleicht sieht das der nächste Senat anders, wie viele dieser Entwürfe sind schon präsentiert worden und dann wieder verschwunden. Zumindest wird nichts verbaut, so hat man später nochmals die Gelegenheit das Gebiet unter die Lupe zu nehmen.


    Mein Vorschlag:

    Ein bauliches Gegenüber zur Marienkirche / MEF Ränder bebauung, am besten mit öffentl. Nutzung, Landesbibiliothek oder ähnliches. Die Sichtachse TV-Turm - Schloss frei lassen. Altstadt-Wegeverbindungen kenntlich machen, Heilig-Geist-Gasse zum Nikolaiviertel, etc.

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    Beim Material könnte heller Putz (ohne gleich ein Dämm-Monstrum zu sein) auch eine Möglichkeit sein. Rundungen würde ich nur für Höfe als Möglichkeit in Betracht ziehen, dies kann nach meinem Empfinden schnell zu zu viel Unruhe führen.

    Fassadenbepflanzung sehe ich generell skeptisch und mich hat bis heute keine wirklich überzeugt. Obwohl eine ephemere Richtung (z. B. Begrünung) zwar eine Antwort wäre auf das RLM sein kann, so glaube ich jedoch, dass dies zu schwach wäre. Der Architekt muss trotz schwieriger Umstände (Zellenbrüros, Reihung, Maximalmeter, etc.) um mich zu überzeugen eine richtige Fassade erschaffen.

    Zurück zum Schloss. Ich bin ein großer Fan des Baus und laufe zudem sehr gerne durch die beiden Höfe. Was ich etwas skurril finde, ist immer der Empfang mit Zwölf-Ton-Musik-Beschallung. Aber zur Skurrilität der Bau-/Wiederaufbau-Geschichte schon wieder passend.


    (Der Rest wurde von den Moderatoren dorthin verschoben: Ballin-Spamdau - oder der OT-Thread)

    "Sogenannte" Terroristen? Das lässt tief blicken.

    Zugangsbeschränkung zu Staatsgebäuden aus Sicherheitsgründen gleich "Aufgabe der Freiheit"? Bisschen weniger Pathos wäre schick.

    Nun wüsste ich gerne, wie viele Zugänge Ihnen zu den Höfen von Museumsgebäuden in letzter Zeit versperrt wurden, so dass Sie sich auf "Erfahrung" berufen könnten. (Und nein, Pandemieschutz gilt nicht. Der ist temporär.)

    Architektenkind, ich glaube hier offenbart sich halt ein grundlegender fast unüberbrückbarer Unterschied. Der eine ist eher Staatskritisch und beäugt dessen Handlungen und evtl. Erweiterungen von Macht kritisch – der andere ist eher Staatsgläubig und beäugt den Kritiker des Staates kritisch.


    Beim Humboldtforum/Stadtschloss handelt es sich nicht nur um irgendein Museum, es ist auch ein Staats- und Prestigebauwerk. Um bei DerBe’s beschriebenen "Fähigkeiten" von mir zu bleiben: ich habe auch die Nichtverschwenkung der Gertraudenbrücke im Forum hellsichtig vorausgesagt und ich kann ihnen auch die Zunahme von Sicherheitsbestimmungen im Falle Stadtschloss voraussagen. Ich bot ihnen ja eine Wette an, verliere ich, was ich hoffen würde, dann gratuliere ich ihnen. Und wenn ich von „sogenannten Terroristen“ spreche, geht es mir beim Thema Reichstag auch darum, welche Gefahrenlage liegt denn konkret vor, die nur mit einem Graben zu beheben wäre? Oder ist es nicht auch ein Teil der Wahrheit dass wir mit dem Wort "Terrorismus" Beschränkungen besser hinnehmen?


    Und nur am Rande, Freiheit ist nicht nur das betreten von Höfe, Freiheit ist auch die Abwesenheit von Überwachung. Aber solche Freiheitsbegriffe sind leider für viele heute nicht mehr verständlich.

    Hallo Llewelyn, sie können das so sehen, ist doch klar dass ein Regierungssitz SIcherheitsmaßnahmen benötigt, das sehe ich doch wie sie. Und hierbei kenne ich auch Regierungssitze außerhalb Europas, was hat das damit zu tun? Und früher war das Stadtschloss eben auch ein Regierungssitz, also wo ist das Problem?

    Der Reichstag war jedoch bis vor Jahren noch direkt zugänglich, heute kommt ein Graben davor. Klar, früher warens die Anarchisten, heute sogenannte Terroristen. Einen Schuldigen gibt es immer warum man Freiheit aufgeben muss. Und hier verwies ich auf das heutige Stadtschloss bei dem ich ihnen voraussage (aus Erfahrung), dass es bei den Höfen in naher Zukunft einen Einlass geben wird. Aber auch dann werden mir Menschen wie sie erklären, dass dies alles nur zu unserem Besten geschieht. Und dies sehe ich halt anders.


    Hey Architektenkind, deshalb ja mein Vorschlag, wollen wir wetten ob das so bleibt??

    Naja es war halt ein Regierungssitz, durchs heutige Kanzleramt kann ich auch nicht durchmaschieren. Unterm Portal des Reichstages haben wir noch vor 15 Jahren Geburtstage gefeiert. Geht auch nicht mehr, bald auch mit Graben aussen rum.

    Es ist traurig, aber die Angst der Herrschenden vor der Bevölkerung scheint in Deutschland eine lange Tradition zu haben.

    Deshalb bin ich nicht sicher, wie lange die Durchgänge am Schloss noch offen sein werden. Irgendwas wird sich schon finden lassen. Wollen wir wetten?


    Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.

    Und, ganz allgemein, ich frage mich manchmal, ob auch teilnehmende Architekturbüros (zumindest deutschsprachige) unsere oft passionierten

    Es wäre zumindest zu hoffen, dass dies der eine oder andere Architekt tut.

    Vorhin stand hier noch ein wirrer Beitrag in dem irgendwas von Germania stand. Da möchte ich darauf eingehen, um die eigentliche Germania-Planung handelte es sich beim damaligen Bauvorhaben RLM in der Wilhelm-/Leipziger Straße nicht. Diese und die Weiterplanung auf die andere Seite wurde in einem sehr frühen Stadion des Nationalsozialismus geplant. In wie weit die Planungen hier Ministerien auszubauen schon in die 20er zurückgeht ist nur schwerlich herauszufinden, da könnten nur die Archive helfen.

    Vor allem diese frühe Phase der Architektur im Nationalsozialismus ist noch stark von der Sachlichkeit und Modernität der Moderne vor allem der Entwicklung der 20er Jahre geprägt. Wenn man sich den Komplex Finanzministerium einmal anschaut erkennt man zwar eine Erhöhung zur Leipziger Straße und einen großen Ehrenhof, im Inneren befinden sich 2 größere Säle. Der Ehrenhof entspricht der damaligen Typologie der Bebauung an der Wilhelmstraße mit Ministerien und Palais. Freilich in einer größeren Dimension und der Einnahme eines ganzen Straßenblockes. Das selbe gilt, wenn auch aus meiner Sicht noch etwas eleganter, für die Reichsbank am Friedrichswerder. Erkennbares Zeichen dieser Gebäude ist jedoch ihre Modernität vor allem im Innenbereich (hier lässt Fahrenkamp noch grüßen), zudem wie man sieht eine gute Nutzbarkeit und zudem gute Umnutzbarkeit für andere Aufgaben. Die Planungen für Germania sahen reine Repräsentationsgebäude mit überdimensionierten Hallen vor, wobei die eigentliche Nutzfläche in keinem Verhältnis mehr zur Wirtschaftlichkeit des Hauses stand. Hierzu gab es mal eine gute Arte-Doku mit Rob Krier, der hierzu viele Abhandlungen verfasst hat.


    Mein Rat an die Architekten wäre, versucht nicht städtebaulich eine Art Anti-Antwort auf das Gebäude des RLM zu geben, das wird nichts. Formuliert den Platz an der Leipziger Straße fertig aus als Entree zum Ministeriumsbau, gegenüber ist der Blockrand wenn auch mit zwei sehr windigen Gebäuden, ja geschlossen. Eine reine Blockrandschließund würde hier profan wirken. Zudem würde auch eine asymmetrische Antwort auf den Ehrenhof des Gebäudes des RLM in der Wilhelmstraße nicht zünden.

    An dieser Stelle kann man aber auch keinen x-beliebiges Ministeriumsbau wie der Neubau des BMU oder den Neubauten Unter den Linden/Schadowstraße hinsetzen. Hier müsste man schon in der Lage sein einen intellektuellen Zusammenhang herzustellen, damit die geschichtliche Dialektik auch am Neubau lesbar wird (die Jury müsste natürlich zu solchen Geistesanstrengungen auch in der Lage sein).

    Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass die Antwort auf das Gebäude des RLM nur in der Fassade ausgedrückt werden kann. Genau hier sollte die Umkehrung (RLM: außen massiv monumental überklebt, innen: eine eingeschlossene Modernität) genutzt werden. Eine reine Glasfassade befindet sich bereits bei den Blockrandschließungen im Norden Ecke Wilhelm-/Leipziger Straße, zudem würde es zu einer ähnlichen Situation wie am Pariser Platz kommen, dass sich das Adlon in der Akademie der Künste widerspiegelt. Eine helle freundliche Fassade im Sinne von Fahrenkamps Shell-Haus, Kleihues sen. Torhäuser am Pariser Platz oder eine gekonnte Verfremdung in Sinne der Französischen Botschaft von Portzamparc wären meine Empfehlung für diesen Ort.

    Lieber Mitforist klangraum, ich weiß zwar noch nicht was an meiner Kritik unverständlich oder gar provokativ ist, aber gerne versuche ich es noch einmal.

    Ich habe auf Grund der massiven Wohnungskrise in Berlin und der sich mittlerweile daraus ergebenden unübersehbaren Spuren im Stadtraum die für meine Begriffe zu lose Bebauung kritisiert. Diese kann man gerne in Oranienburg oder Bernau verwirklichen. Auf einem solch großen innerstädtischen Gebiet wäre aus meiner Sicht eine deutlich kompaktere Bebauung nötig gewesen.


    Falls dies für sie und manch anderen hier immer noch unverständlich ist, so frage ich mal ganz konkret, wo sollen denn die fehlenden Wohnungen entstehen?? Nennen sie doch in Berlin die Grundstücke und Freiflächen. Letztes Jahr wurden wieder weniger Wohnungen in Berlin gebaut, wieviel dieses Jahr genehmigt? Oder gibt es keine Wohnungskrise? Glauben sie wirklich dass am "Pankower Tor" der Wohnungspreis für Rossmann-/Lidl-Mitarbeiter oder unsere Essensausfahrer mit dem türkisen Rucksack erschwinglich sein werden? Natürlich nicht. Und wie viel Besserverdienende finden dort keine Wohnung mehr (weil eben nur begrenzt gebaut wird) und nehmen damit anderen weniger gutverdienenden dann die Wohnung wo anders weg? Ist eine dearartige Begrenzung wie hier denn nicht von gestern? Zudem mal unter uns: Wir brauchen die privaten Investoren vor allem auch im Wohnungsbau. Denn auf wie sicheren finanziellen Beinen stehen unsere sogenannten städtischen Wohnungsbaugesellschaften?


    Zum anderen kann ich diese Partikularinteressen und das sich denen unterzuordnende Gesamtinteresse nicht mehr nachvollziehen. Wer wie sie schreiben von "antiurbaner Utopie" träumt sollte seine Stadtwohnung für andere zur Verfügung stellen und Zelten gehen. Es geht doch bei den Planern auch nur darum "geenwashing" wie man heute so schön sagt zu betreiben und alles in grünen und nachhaltigen Farben darzustellen. Die Wirklichkeit ist jedoch, das einzige Nachhaltige wäre eine Begrenzung des allein in Berlin wahnwitzigen Flächenfraßes

    Danke ReinhardR, den Entwurf kenne ich. Allerdings bezog ich mich hauptsächlich auf die Nordecke Leipziger/Wilhelmstraße. Hier sollte ja das kleine Platzstück (heute: Platz des Volksaufstandes von 1953) fortgeführt werden, halt durch die Diagonale in kleinerem Maßstab.