Beiträge von K-1

    Lieber Endell, das Thema Denkmalschutz ist tatsächlich sehr vielschichtig. Stimmann nannte die Berliner Denkmalschützer mal "Gerümpelsammler", andererseits sind wir sicher alle sehr froh, dass wir einen institutionellen Denkmalschutz haben.


    Der Denkmalschutz ist natürlich auch Moden-/Stimmungs- und auch personellen Schwankungen unterworfen. So wirkt es derzeit so, als wenn insbesondere die Hinterlassenschaft der DDR besonders im Schutzfokus stehen. Bei genauerem Hinsehen ist dies jedoch nicht unbedingt so. Als man Unter den Linden das Wiratex-Gebäude (nach meiner Meinung ein gelungener Bau der 60er Jahre, was man von den anderen aus dieser Zeit UdL nicht behaupten kann) abgerissen hat für einen Neubau des Bundestages konnte ich vom Denkmalschutz nichts vernehmen.


    Hierbei kommt halt dann auch ein Schuss Unglaubwürdigkeit hinzu, wenn man die Bauten der 89/90er Wilhelmstraße oder das Nikolaiviertel von Seiten des Senats unter "Schutz" (Denkmalschutz oder Bestandsschutz, was auch immer) stellt. Hier scheint es eher ein letztes Aufgebot zu sein um den überragenden Marktdruck etwas entgegen zu setzen. Hier wäre es ehrlicher, wenn auch kostspieliger gewesen, die Gebäude zurückzukaufen. Zudem überzeugt mich der Berliner Denkmalschutz nicht ganz, wenn er einerseits Sichtachsen vom Treptower Mahnmal vor einem Hochhaus schützt, UdL allerdings keinen Vertreter der Epoche der 60er zu würdigen weiß, das Wiratex-Gebäude hätte sich als ein für DDR-Verhältnisse sehr abwechslungsreiches Gebäude angeboten.

    Danke KaBa die Beispiele sind wirklich ansehnlich und sind ausnahmslos Bauten der 90er in denen man etwas abwechslungsreicher an die baulichen Aufgaben zur Stadtreparatur heranging - es sind trotzdem auch für diese Zeit für mich eher seltene Positivbeispiele im Bereich Mitte.

    Lieber Endell, beim Thema Qualität der IBA Bauten bin auch ich gespalten, zudem glaube ich nicht, dass diese alle unter Denkmalschutz gehören.


    Beim Thema Bauten im historischen Zentrum Friedrichstadt und Dorotheenstadt (ohne Potsdamer und Museumsinsel) muss ich dir diesmal jedoch widersprechen. Ausgehend von der Mall of Berlin mit den Aussichtspunkten zum Bundesrat gibt es eine Menge an Neubauten im hist. Zentrum (Grenze Spree/Leipziger) zu entdecken.


    Geh mal weiter zur Mohrenstraße und betrachte die feinen geschosshohen Ergänzungsbauten des Ministeriums durch Kleihues jun. Vorlaufen zur Friedrichstraße und dann nach Süden bis zur Leipziger die Eingangshallen-/bereiche der Neubauten an der Friedrichstraße mal genau begutachten. Die sind allesamt sehr eigen.
    Dann nach Norden das Quartier 110 ist sauber renoviert worden, Lafayette, Q206, Ungers-Bau auch Passagen begutachten (auch wenn da grad viel im Umbruch ist). In der Taubenstraße empfehle ich die Innenhalle der DKB-Bank (einmal südlich, einmal von Mäckler im Norden). Die Französische Straße ist aus meiner Sicht äußerst gelungen, besonders die beiden Neubauten an der Markgrafenstraße. Dabei die Telekom-Hauptstadtrepräsentanz nicht vergessen.

    In der Friedrichstraße finde ich beim DEKA-Haus Ecke Behrenstraße besonders die Staffelgeschosse gelungen. Das Lindencorso mag ich, nur leider konnte VW mit der fein gegliederten Innenhalle nichts anfangen. Die Charlottenstraße finde ich ist zwischen Linden und Französische besonders ausdrucksstark. Bitte Dächer beachten und wenn möglich mal in die Deutsch Bank hineingehen.


    Die Arkadengänge "UpperEastSide" - Dussmann sind aus meiner Sicht sehenswert, zudem finde ich Dussmanns Innenleben klasse. Nur hat mir im hinteren Bereich früher der Wasserfall besser gefallen als die Pflanzenzierwand. Nach Norden weiter ist die Plaza des Handelszentrums nicht von schlechten Eltern und die Humboldt-Uni ist genial, du musst da mal rein und von oben runterschauen!


    Nach Westen über den Neustädtischen kirchplatz, hier passiert eine Menge, den ZDF-Zollernhof nicht vergessen. WeEnn man sich dann nördlich hält kommt man zum ARD-Bau, der besticht vor allem im Inneren. Die Fassade des Bundesbaus Wilhelm/Dorotheenstraße finde ich sehr gelungen, nur leider wurde am Erdgeschoss gespart. Das Jakob-Kaiser-Haus sollte besichtigt werden um seine Qualitäten zu erkennen.

    Am Pariser Platz ist vor allem der Gehry-Bau überragend, das Adlon Postkartengerecht und alles weitere bis auf die Akademie sehr solide Architektur.


    Vielleicht kennst du das auch alles, da will ich dir nicht zu Nahe treten. Ich persönlich finde dass diese Gegend eine eigene Qualität in Berlin darstellt. Mehr und besser geht immer, ich finde jedoch dass sich das Erreichte nicht verstecken muss. Mit dem Tacheles, The Wilhelm, Embassy etc kommt neues und nicht schlechts hinzu.

    Gute Zusammenfassung, allerdings würde ich das die so genannte HO-Gaststätte "Ahornblatt" nicht so hoch hängen und als "Aufbruch der DDR" verkaufen. Wer aber den Märtyrertod stirbt ist von der nüchternen Betrachtung ausgenommen. Leider konnte halt der Nachfolgebau auch nicht ganz überzeugen. Nur schlimmer noch, dass die nun folgende WBM-Bebauung auf der anderen Seite durch Blauraum noch ärmlicher daherkommt.

    Besonders der Aufstieg durch die Rolltreppe und der Anblick der jäh aufsteigenden Türme sowie die Sony-Kuppel beeindruckten mich nachhaltig.

    Ja die Rolltreppe ist wirklich der Hammer. Bin die vor 20 Jahren x-mal hoch und runter gefahren, so geil fand ich das 😊


    Der Potsdamer Platz war ein Meilenstein in der Stadtentwicklung Berlins, ich haben den Eindruck der Alex ist auch so eine Wegmarke.


    Hat man sich am Potsdamer Platz noch etwas vage auf „europäische Stadtvorstellungen“ gestützt, so kann man (wenn man diesen Gedankengang gehen möchte) in den Hochhäusern doch eine sehr transatlantische Nachwende-Hauptstadt erkennen. Der Potsdamer Platz ist architektonisch aus meiner Sicht auf höchstem Niveau, den Touch „Reisbrett“ konnte er bis heute jedoch nicht ganz ablegen. Aber er erfindet sich ja auch gerade wieder neu.


    Anfang der 2000er musste man kein Nationalist sein um im Potsdamer Platz ein heilendes Pflaster für die geschundene deutsche Hauptstadt zu erkennen.


    Lüscher habe ich hier mehrfach und deutlich kritisiert, jedoch muss ich auch herausarbeiten was meiner Meinung nach doch richtig war. Sie verwies als Schweizerin als erste darauf, dass die Orte in Berlin eigene Adressen seien. Mehr und mehr muss ich sagen, dass die Architektur in Berlin ortsbezogener wird. Am Spreeraum Fhain-/Kreuzberg oder am Alex werden eigenständiger, die Friedrich-Dorotheenstadt meist steinern streng, die City-West hat aus meiner Sicht eine ganz eigene Architektur. Wassergebiete werden mehr und mehr im gesamten Stadtgebiet als Lebensraum entdeckt.


    Nun am Alex komprimiert sich das. Am Alex haben die Behrens-Bauten und nun auch die DDR-Gebäude einen Bezugspunkt zu bilden. Soll heißen die bisherige nationale Linie fortführend mit neuen Mitteln. Sauerbruch Hutton untersuchten sogar ob die Hochhäuser aus DDR-Zeit mineralische Fassaden hatten. Der Monarch-Turm wird laut Ortner eine Kreuzung aus deutschem Rationalismus (!) und russischen Konstruktivismus. Passend zur Geschichte des Platzes. Da wäre der Dekonstruktivismus eines Gehrys dialektisch naheliegend. Eine Kürzung und Aufgabe der Dreiteilung des Gehry-Turmes würde nur leider auch den Monarch-Turm im Monolog stehen lassen.


    Seien wir aber auch Herrn Kollhoff dankbar, sein HH am Potsdamer Platz hat auch Hochhaus-Gegner überzeugt. Zudem ist er seit Jahrzehnten ein lebendes Mahnmal für den unvollendeten Alexanderplatz und brachte dies öffentlich auch immer zur Sprache.

    Der Kran wächst in die Höhe, habe ich heute mit eigenen Augen gesehen. Bin mit dem Fahrrad einmal quer über den Alex gefahren und stellte fest, dass ein gewisser "Wind of Tscheinsch" rund um den Alex Einzug hält. Otmar Kehrer der ehem. Eigentümer des Haus des Reisens antwortete mal auf eine Frage zu den Hochhäusern, er habe auch klein angefangen, der Alex müsse dies auch.


    So war der erste Alex nach der Wende bis in die 2000er hinein, ein abgerockter Platz. Unendliche Weite, unliebsam renovierte DDR-Bauten und Platten rings herum. Ein Basketballfeld, ein ruinenhaftes Berolinahaus, DDR-Warenhaus Kaufhof und das abendlich rötlich schimmernde Forum-Hotel-Obergeschoss. Ehrlich mit der Zeit mochte ich den Platz, ich habe bis dahin noch nie so einen sonderbaren Ort gesehen.


    Der zweite Alex zeichnete sich durch einen äußerst gelungenen Kaufhof-Umbau und dem Alexa aus. Wobei ich beim Alexa sagen muss, dass ich es nicht so schlecht finde und zum Alex wie die Faust zum Auge passt. Wirklich runtergezogen haben den zweiten Alex die Billigbauten; der Saturn-Bau und die Primark-Zeile. Zudem finde ich die neue Fassade des nun Park Inn genannten Hotelturms einfach nur schrecklich billig. Die alte hatte im Vergleich wirklich Klasse und sollte zurückkehren, wenn man den Turm schon stehen lässt.

    Zudem kamen im Hinterland Richtung Osten überwiegend wieder billig aussehende Hotel-Burgen hinzu. Auch das Königstadt-Carree sowie das Alea neben dem Fernsehturm wollten mich nie ganz überzeugen. Und mittendrin das Hofbräuhaus! Das renovierte Haus des Lehrers mit Halle stand fast wie ein Mahnmal da, kein Wunder dass man nun wieder die DDR-Architektur präferiert.


    Aber nun im Jahre 2021 scheint ein dritter Alex nach der Wende zu entstehen. Schaut Euch mal die WDVS-Fassade des Student Hotels an, die ist wirklich sehr gut gemacht! Das Grandaire ist für mich obere Liga, das Voltaire wird da sicher nicht nachstehen. Das Haus des Berliner Verlags samt Neubau überzeugen mich nach der Wiederbestuckung, bin noch auf das Pressecafe gespannt. Kleihues-HH und Covivio hätte ich mir zwar körperlich filigraner gewünscht, aber ich bin mir sicher, dass die Fassaden gut werden. Bei Ortners Monarch-HH bin ich sowieso zuversichtlich. Mal schauen wie es am Alex weiter geht und wie oft die Moden noch wechseln...

    Ich bin nach den Reaktionen hier zu meinem Post #914 nochmals in mich gegangen. Jedoch kann ich reinen Gewissens mitteilen, dass ich meine Aussage nicht verändern muss.

    Ich bitte Euch einfach mal die Suchmaschine Google zu benutzen und in der Suchleiste "berlin wahl" eingeben. Alleine die Artikel zu "auffällig viele ungültige Stimmen" oder "Stimmen im Müll" sollten JEDEN zu Denken geben, ganz gleich welche Partei man favorisiert.

    Ich verstehe grundsätzlich nicht mehr, warum so viele in diesem Land darauf bedacht sind, dass "die da oben" oder auch mal der "Zustand des Systems" nur nicht zu sehr kritisiert werden. Das ist eine Demokratie, ich bin als Bürger nicht Huldigungspflichtig. Aber ich habe das Recht einen höchst zweifelhaften Ablauf einer Wahl deutlich zu kritisieren und zu hinterfragen.

    Ohne Neuwahlen wird dem nächsten Berliner Senat (insbesondere RotRotGrün) der Makel einer unsauberen oder zumindest sehr schlampigen Wahl anhaften.



    Sie hat sich in dem Moment überhaupt nichts dabei gedacht und sich anschließend für die diskriminierende Begriffswahl "Indianer" entschuldigen müssen

    Schmunzel... Bin schon gespannt ab wann der "amerikanische Ureinwohner" oder die "indigenen Völker" als diskrimierende Begriffe entdeckt werden. Das ganze logisch zu Ende gedacht bedeutet doch im Grunde, dass nur das Totschweigen von allem Nicht-Weißem nicht diskriminierend ist. Surrealer Zeitgeist einer sich für links haltenden Bourgeoisie...

    Ihr redet da über Zahlen und Konstellationen, die höchst zweifelhaft sind. Die Berliner Wahl sollte selbstverständlich wiederholt werden.

    Meine Erfahrung bei dieser Wahl war erschreckend. Mehrere Leute in einer Kabine, die Kabinen von mehreren Leuten einsehbar, die dahinter warteten. Würde sich so etwas in Russland oder Ungarn zutragen, den dann einsetzenden Chor unserer Politiker und Medien habe ich schon Ohr.

    Egal wie die Wahl oder die Koalition nun ausgeht, eine verlässliche Demokratie haben wir nicht mehr. Dafür braucht es Recht und Gesetz - vor allem bei Wahlen. Im Land Berlin ist dies nicht mehr der Fall.

    Vor allem bei einer Weiterführung von RotRotGrün in Berlin würde der Koalition der Makel einer unsauberen Wahl anhaften. Diese Koalition wollte die Verkehrswende, die Wohnungsmarktwende und was sich noch alles wenden soll. Aber eine Wahl die alle paar Jahre stattfindet konnte sie nicht vernünftig vorbereiten. Einfach nur noch gaga dieses Land.

    Fast 60.000 zusätzliche kommunale Wohnungen seit RRG

    Die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften bauten von 2017 bis 2021 rund 20.000 Wohnungen ... Trotzdem wird das Ziel von 30.000 neugebauten Wohnungen verfehlt ...

    Sieg! Wir haben verloren!

    Ein Drittel Zielverfehlung ist jetzt nicht nur knapp daneben.

    Man stelle sich mal vor, wenn anstatt der 40.000 Wohnungs-Käufe das Geld in den Neubau geflossen wäre. Mehr Wohnungen sind immer besser als zu wenige Wohnungen, das hat diese Legislaturperiode endgültig gelehrt.

    Zudem ist nicht zu vergessen, dass unter Müller/Geisel im letzten Senat die großen Projekte der Landeseigenen angeschoben wurden und nicht unter dem jetzigen Senat. Lompscher hat die Projekte größtenteils stranguliert und gekürzt (Fischerinsel, Friedrichshain-West, Michelangelostraße etc.).

    Der jetzige Senat hat uns noch ein Mietpreisbremsengesetz gespendet, das das Verhältnis Vermieter - Mieter endgültig vergiftet hat.

    Nein, der jetzige Senat war für die meisten Mieter (außer man gehört zur getätschelten Klientel von DunkelrotGrün) leider ein Fluch, trotz hoffnungsvoller Ankündigungen.

    Tut mir leid jan85 dieser Senat hat keine Siege vorzuweisen.

    Lieber ReinhardR beim Entwurf von Adept ist die bündige Klinker-Fassade das Hauptthema. Diese kann in leichter Variation der Baukörper an der Straße durchaus Kontur gewinnen. Beim Entwruf von LH Architekten habe ich eher Angst, dass schnöde Putz-WDVS-Fassaden herauskommen, wie das die Landeseigenen von Spandau bis Hellersorf praktizieren. So wäre zumindest das Thema Klinker gesetzt. Problem ist halt das billig wirkende Holz-Staffelgeschoss.

    Und vieles davon hängt direkt oder indirekt mit dem Corona-Thema zusammen. Muss ich mich deswegen als eigentlich immer politisch links stehende Person plötzlich als Nazi und AfD-Jünger beschimpfen lassen? Obwohl sich meine Grundhaltung, regierungskritisch zu sein, seit ich politisch denke, nicht geändert hat? Während andere aus meinem Umfeld, die eigentlich immer ähnlich getickt haben und eher politisch links standen, plötzlich ihr ehemals typisch linkes Misstrauen gegenüber Regierungen und den dahinter stehenden Machtstrukturen in eine gruselige Regierungshörigkeit und Kadavergehorsam eingetauscht haben? Bin ich im falschen Film, oder die anderen?

    Lieber Spandauer, so treffend hätte ich es gar nicht formulieren können. Sei dir sicher, mit dieser Empfindung bist du nicht alleine!


    Konnten von mir als Kostümlinke bezeichnete Personen früher ihr "Appler"-T-Shirt nicht auffällig oft genug tragen, so als gingen sie gleich in einen heroischen Kampf David gegen Goliath. So wird man heute von diesen Personen der Blasphemie bezichtigt, wenn man die Rolle von Bill Gates im Zusammenhang mit Corona kritisch hinterfragt.


    Hier bemühe ich wieder ein Zitat eines großen Denkers unserer Zeit DJ Westbam, der mal in etwa meinte, "das Wesen einer Zeit erkennt man immer an ihren Unzulänglichkeiten".

    Jetzt muss ich aber den Mitforisten aus Berlin beim Vergleich mit Frankfurt am Main etwas beispringen.


    Nein FFM ist keine "Kackstadt", die Skyline beeindruckt mich jedes Mal, wenn ich auf der Autobahn von Norden auf FFM zufahre. Wenn man in die Stadt hineinfährt ist mal allerdings auch wieder sehr schnell am anderen Ende heraus. Berlin dagegen ist einfach eine gigantische Fläche, man kann schon mal bis zu zwei Stunden vom einen Ende zum anderen brauchen. Einfach mal die Friedrichstraße über die Chausseestraße weiter über die Müllerstraße bis zum Kurt-Schumacher-Platz fahren und berücksichtigen, welche bauliche Masse (und auch soziale Unterschiedlichkeit) auch im Hinterland herrscht und dies mit FFM vergleichen.

    FFM hat in Sachen Städtebau und Architektur insbesondere die letzten 15 Jahren deutlich an Kontur gewonnen, FFM kann Wolkenkratzer und Altstadt. In Berlin ist vor allem seit dem Amtsantritt Lüschers vor allem im intellektuellen Sinne ein Rückschritt nach dem anderen eingeleitet worden. Wobei aus meiner Sicht das Europaviertel noch schlechter ist als die Europacity. Macht ein lokaler Architekt wie Mäckler in FFM einen Vorschlag wird darüber diskutiert, in Berlin unvorstellbar mittlerweile, die Abwehrhaltung ist zum Tagesgeschäft geworden. Siehe auch Signa Hermannplatz.


    Und trotzdem entsteht in Berlin -flächendeckend-seit fast zehn Jahren enormes. Die Stadt hat fast Allendorfers an Masse gewonnen. Dass auch der Alex bisher nicht nach oben wuchs hat eben auch mit der Ausdehnung der zu bauenden BGF in die Breite zu tun. In Bezirken wie Lichtenberg, Spandau, Oberschöneweide, Neukölln oder Pankow, die bisher eher ein Dornröschen-Dasein hatten, wird in bisher nicht vorstellbaren Summen investiert. Einfach mal die Projekte durchgehen - ich kann sie bei Wunsch über Chat auch direkt auflisten. Ich sehe zwischen Paris und Moskau derzeit nichts Vergleichbares was die Masse an Neubauten betrifft.


    P.S. Was aber die architektonische Qualität von Hochhäusern betrifft, da macht Frankfurt am Main so schnell keiner was vor.

    Vielen Dank für die Fotos an Alle. In diesem Strang schrieb mal jemand, dass die Lamellen an afrikanische Wellblechhütten erinnern. Als ich vor drei Wochen direkt vor der Einfahrt zur Baustelle stand und die Sonne direkt darauf schien, wirkten die Lamellen tatsächlich etwas wie Wellblech. An der schattigen Seite zum Hotelneubau hatten sie jedoch wieder eine völlig andere Wirkung. Auf jeden Fall wird das eine lebendige Fassade, was ja in heutiger Zeit schon ein Gewinn ist. Ich hoffe das Endergebnis wird gut, obwohl ich jetzt noch nicht weiß ob die Lamellen wie geplant aus Keramik sind oder nicht?!

    Was ich kritisch sehe ist halt die schachtelige Kubatur des Turms wie des Sockels. Die gesamte Europacity (am Alex gehts so weiter) besteht nur aus Zigarettenkisten mit Deckeln einmal liegend und einmal stehend. Zumindest der Kleihues im Norden der Europacity konnte sich etwas dem Schachtelhausen entziehen.

    Hier verweise ich nochmals auf den von Camondo im Strang "Frag das Berlin-Forum" verlinkten damaligen Alternativ-Vorschlag für das Delbrück-Gebäude am Potsdamer Platz. Da ist Postmoderne drin und über Geschmack lässt sich streiten, jedoch sehe ich in dem Entwurf etwas was uns heute in Berlin so sehr fehlt: PHANTASIE!

    Der Entwurf wirkt auf mich lebendig, offen und auch lebensbejahend. Zudem besteht er nicht nur aus zwei oben abgeschnittenen Schachteln (einer kleinen und einer höheren), sondern zeigt, dass sich Hochhäuser auch nach oben entwickeln können. Ich finde man kann den Entwurf gut mit den Kubaturen des Hochhaus in am Europaplatz vergleichen. Und man sieht was möglich sei könnte, abseits von Raster, Schachtel und uninspirierten Staffelgeschossen.

    Nun, da schießt Du mE in Deiner Kritik deutlich über das Ziel hinaus. Eine regelrechte kollektive Impfpflicht wäre doch sogar ein noch viel weitgehenderer Eingriff in die Bürger- bzw. Menschenrechte gewesen, zumal die Impfstoffe nur vorläufige Zulassungen haben/hatten und die Hersteller nicht für mögliche Schäden haften.

    Das wären für mich jetzt keine Nebensächlichkeiten.



    Das hätte den sozialen Frieden mE noch viel stärker belastet und wurde mW auch praktisch nirgendwo so praktiziert, erst recht nicht in modernen Demokratien.

    Was sollen moderne Demokratien eigentlich sein? Ich würde eher von modischen Demokratien sprechen, gestern feiern wir BLM, dieses Jahr den Regenbogen, nächstes Jahr vielleicht den Freedom Day, vielleicht aber auch Thanksgiving oder den Idenpendence Day.

    Ich erlebe in diesen "modernen Demokratien" seit 20 Jahren eine überbordende Überwachung und Kontrolle der inländischen Bevölkerung. Auf diese Modernität kann ich gerne verzichten.



    Solange übermäßig Impfstoff vorhanden ist, bin ich gegen eine Testfinanzierung durch die Allgemeinheit. Wer sich nicht impfen lassen kann, also Kinder und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, kann davon selbstverständlich ausgenommen werden. Keine Regel ohne Ausnahme. Wer sich davon erst recht nicht überzeugen lässt, muss möglicherweise auf bestimmte Annehmlichkeiten verzichten.

    Dann sollen bitte unsere Politiker die Kosten für das gescheiterte Afghanistan-Abenteuer von ihrem Privatkonto bezahlen. Wir schleudern Milliarden in alle Richtungen von Banken, Euro, Flüchtling (vor allem aus Gebieten wo die Bundeswehr einen Auftritt hatte), etc. etc., aber die inländische Bevölkerung die die Dinge anders betrachtet muss gezüchtigt werden?!



    Und hier schließt sich der Kreis, wir kommen hier alle nicht mehr zusammen, nicht nur bei dem Thema. Lieber jan85 ich sehe keinen Wert darin mit dir zu streiten, da ich deine Beiträge über Wirtschaft und deinen sehr sachlichen Ton sehr schätze.

    Wir können nur die unterschiedliche Wahrnehmung unserer Welt akzeptieren. Der Bruch ist nach meinem Empfinden nicht mehr aufzuhalten.

    Lieber Camondo alle Daumen hoch - vielen Dank Dir!


    Auch wenn es nicht jedermanns Geschmack ist, so kann ich nicht leugnen, dass mich die Lebendigkeit des Entwurfs nach wie vor irgendwie entzückt. Der Entwurf zeigt eine Lust an der Kommunikation mit seinem Umfeld, alles wirkt offen, fast mögen urbane Rauschgefühle entstehen.

    So sehr ich Kollhoffs Delbrück Gebäude und seinen schweren Stein schätze, so trauere ich auch dieser Möglichkeit des damaligen Berlins nach.

    Das 2G/3G-Optionsmodell inklusive verbindlicher Ausnahmen bei 2G (und mE Aufrechterhaltung kostenfreier Tests) finde ich einen vernünftigen Überbrückungskompromiss. Das kann jetzt unsere neue Übergangsnormalität werden, bevor es dann hoffentlich demnächst ein weitgehendes Zurück zur alten Normalität gibt. Man sollte mE halt jetzt wieder mehr den sozialen Frieden und mögliche Kollateralschäden in den Blick nehmen.

    Ich selber erkenne unter dieser Rechtsvorstellung eher einen Handel am Basar als das was wir hier seit 1949 in der BRD lebten. Also Handeln wir unsere "Freiheiten" nach Tagesgeschäft aus. Wer nicht zur dritten Spritze will darf nicht mehr ins Schwimmbad, wer die vierte absolviert bekommt ne Bratwurst oben drauf. Nächster Halt dann die Gesetze des Dschungels.

    Das ist ja genau das was mir als Geimpften mittlerweile Angst macht und ich mich mittlerweile mit den ausgeschlossenen "Impfverweigerern" solidarisieren muss. Was ist denn wenn als nächstes die Rosa Variante um die Ecke kommt und alle Schwulen ausgeschlossen werden müssen, weil diese hierfür verantwortlich sind oder einen schwierigeren Verlauf haben? Bemerken wir überhaupt noch in was für ein Fahrwasser wir alle geraten????

    Zudem kann ich mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen wie diese "Spaltung", besser gesagt dieser schon teilweise vollzogene Bruch im Land jemals wieder zusammengeführt werden kann?! Der Bruch geht durch Familien, Jahrzehnte lange Freundschaften, etc. Auch die Staatseinheit unseres Landes halte ich nicht mehr für sakrosankt für alle Ewigkeit.

    Mein Problem ist, dass ich einer Führung, die solches zu verantworten hat nicht mehr vertrauen kann. Und an dieser Stelle frage ich mich eindringlichst, warum man keine Impfpflicht eingeführt hat. Natürlich mit einer ordentlichen schriftlichen Aufforderung der Staatsbehörden mit Widerspruchsbelehrung und einer ladungsfähigen Adresse für die Haftung im Schadensfall. Dann sind auch wie von jan85 gelobte "Überbrückungskompromisse" für mich kein Problem, zudem wären klare Verhältnisse geschaffen worden. Will man das denn überhaupt?

    Danke jan85 für deine ausführlichen und auch nachvollziehbaren Erklärungsmodelle und deinen sachlichen Ton.

    Ich möchte meine Gedanken hierzu jedoch auch einbringen, da ich mittlerweile (!) den Eindruck habe die Krankheit "Corona" ist mehr ein Thema für Mathematiker als für Mediziner.

    Wenn man die Aussagen und Vorgaben der Politik und der Experten ernst nimmt (z. B. gab es ja auch mal einen R-Wert), dann wird es niemals mehr eine frühere Normalität geben können. Alleine der Inzidenzwert vom Sommer 2021 verglichen mit dem Sommer 2020 muss stutzig machen, wenn man den in 2020 nicht vorliegenden Anteil an Geimpften mit berücksichtigt. (Mit oder ohne Delta)!

    Die staatlich verordnete und von großen Teilen der Gesellschaft freudig aufgenommene Diskriminierung und Ausgrenzung von sogenannten Nicht-Geimpften wundert schon. Denn die Wirksamkeit der Impfung (und vor allem wie oft diese erfolgen soll) insbesondere bei weiteren Varianten (Gamma, Omega, etc.) ist auch bei den Experten umstritten. Es wirkt auch etwas wie das pfeifen im Walde, man ist sich seiner Sache nicht ganz sicher.

    Was wenn der Drittgeimpften plötzlich mehr Rechte hat als der "nur" zwei Mal geimpfte, was wenn der drittgeimpfte sich nicht ein viertes mal impfen lassen will und deshalb seinen Impfstatus verliert?

    Wenn man die Denkschablonen (Corona-Gläubig - Corona-Skeptiker, Impfenthusiast - Impfgegner) mal beiseite wischt, so frage ich micht, auf was haben wir uns hier eigentlich eingelassen?

    Meiner Kritik von #720 möchte ich noch ergänzen. UdL ist vom Zeughaus bis zum alten Fritz schön gemacht, warum muss das dann nach Norden beginnende grüne UdL neu erfunden werden?

    Was ich für infaltil halte ich nicht hauptsächlich eine weitere Baumreihe aus vorgeschobenen Klimagründen und zugleich die Beibehaltung der überbreiten Berliner Straßen (Gertraudenstraße, Lietzenburger, Urania, etc.) - sondern die unnötigen und stadtbildverunstaltenden Fahrrad- und Rollerbügel.

    Ein Auto braucht nicht UdL parken - gut so. Warum kann ich jedoch mit meinem Fahrrad oder Roller nicht in einer Seitenstraße parken. Warum muss dies auch wieder direkt UdL sein?

    Ich bin doch sehr davon überzeugt, dass die Gesamtanlage "Am Tacheles" ein Highlight wird. Herzog/Meuron haben schon öfters bewiesen, dass sie mit ihrem Fassadenmaterial umgehen können. Da sage ich ihnen eine Verwandtschaft mit Chipperfield nach. Der Durchgang von der Friedrichstraße aus wird sicherlich stimmig, besonders freue mich mich auf das verfremdete aus der Lage FlatIron-mäßig wirktende Palazzo della Civilta Italiana (Oro) - Verfremdung muss man halt können.