Ich bin täglicher Radfahrer zwischen OF-Hafen und Großraum EZB, daher meine 5ct dazu.
Die Beleuchtung wäre nett, aber für mich nicht die oberste Priorität. Ich (und mittlerweile die allermeisten) habe(n) Beleuchtung mit Nabendynamo, da ist es fahrerisch sicher auch im Dunkeln. Heißt nicht, dass es sich mit Licht von oben nicht noch komfortabler anfühlen würde, aber es gibt Wichtigeres. Die dunkle Strecke fängt übrigens schon ein ganzes Stück früher auf Frankfurter Seite an, der Offenbacher Teil ist dabei der Kleinste.
Was auf diesem Stück aber wirklich das Radfahren noch gefährlich macht sind diese Punkte (in abnehmender Wichtigkeit)
Rudererdorf
Dort ist der Radweg gleichzeitig eine Fahrspur für ein- und ausparkende Autos, solche die einen Parkplatz suchen, Anlieferer des Hausbootes und natürlich die Autos, die einfach auf dem Radweg stehen und mit ner Tüte McDonalds auf den Main gucken. Bei gutem Wetter gefährliche Situationen im Sekundentakt und natürlich immer Schritttempo fahren.
Honsellbrücke
Hier wird der Radweg schmaler und direkt an der Straße geführt, ohne Höhenunterschied oder andere Abtrennung. Leider fahren hier sehr viele Betonlaster, und zwar gerne sehr schnell und nah. Ach ja, und sie verlieren regelmäßig Beton und Sand, der dann bei Regen sich genau auf dem Radweg sammelt. Insgesamt ein tolles Erlebnis, vor allem, wenn meine 5-jährige Tochter selber fährt
Übergang Nordring zu Radweg
Einziger Punkt auf Offenbacher Grund. Hier wird ja das LEIQ gebaut, und OF hat einen tolle Protected Bike Line geschaffen, damit Radfahrer und Fußgänger gefahrlos an der Baustelle vorbei kommen. Respekt! Leider haben sie ein paar Meter vor dem Robert Johnson offen gelassen, und da parken jetzt die ganzen PKWs der Arbeiter. Ist zwar Halteverbot, aber who cares...
Hanauer Landstraße
Südseite ist - zwar etwas provisorisch - aber gut geworden. Radweg abgeschirmt von der Straße und mittlerweile halten sogar die meisten Anlieferer nicht mehr auf dem Radweg. Die Nordseite ist eigentlich auch gut, aber leider durch Toleranz ggü Falschparkern gefährlich. Im Bereich der großen Baustelle (ehemals Mercedes) sind die meisten "Parkplätze" durch Metallbügel als nicht-Parkplätze markiert. Das führt dann dazu, dass die Autofahrer ein Stück über den Radweg fahren und von der Innenseite am Bügel parken. Da dort der Fußweg durch die Baustelle wegfährt, wird das ganze extrem eng. Klingt komisch? Ist aber genau jeden Tag mit genau jedem möglichen Platz so. Ach ja, die Stellen sind deswegen keine Parkplätze, weil man damit auf den Wurzeln der Bäume parken würde.
Gerbermühle
Und zu guter Letzt noch eine Kleinigkeit : Vor und hinter der Gerbermühle hat der Radweg je eine Schikane und wird dann schmaler. Ist nicht ganz schlimm, aber man muss immer langsam fahren und überholen ist kaum möglich.
Der kleine Rant wurde jetzt doch länger. Aber ich glaube, er zeigt mal, auf welchem Niveau die Radinfrastruktur in Deutschland immer noch ist. Das hier sind Beispiele nur von meinem persönlich täglichen 5km - die wahrscheinlich zu den besten, sichersten und komfortabelsten in ganz Frankfurt gehören. Beleuchtung gerne, aber lasst uns doch mal damit anfangen, das wirklich wichtige zu tun und Radfahrer auch wirklich vor Autofahrern schützen.
*Und letzte Bemerkung, weil es immer kommt : Ja, es gibt auch Radfahrer, die sich nicht an Regeln halten und ja, die sind auch doof. Aber hier ist ein Architekturforum und da sollten wir eher über Infrastruktur reden. Und die ist für Radfahrer immer noch unterirdisch.