Beiträge von Marcoberlin

    Ich bin eindeutig für eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes. Das Grundstück gehört komplett dem Land Berlin- also uns allen. Hier müssen nicht erst teure Grundstücke erworben werden. Hier können städtische Wohnbaugesellschaften bauen, ggf. in Holzhybridbauweise mit begrünten Dächern und Solaranlagen, in der Mitte des Feldes könnte man einen Wald anpflanzen. Man könnte einen großen Teil nur Bewohnern mit Wohnberechtigungsschein eine Wohnung zur Verfügung stellen, sozialer Wohnungsbau innerhalb des S-Bahn-Ringes. Es ist demokratisch durchaus vertretbar, nach 10 Jahren eine neue Volksabstimmung durchführen zu lassen. Übrigens: Eine andere Volksabstimmung "Mediaspree versenken" wurde von niemanden beachtet, die Mediaspree ist heute fast fertig gebaut. Natürlich gibt es verschiedene Elemente, um den Preisanstieg bei Mietwohnungen zu bremsen, dies ist aus meiner Sicht aber zweitrangig. Man muss die Wohnungsnot mathematisch betrachten: Wenn 40 000 Menschen nach Berlin ziehen, muss man Wohnungen für 40 000 Menschen bauen. Alternativ kann es nur eine Zuzugsbeschränkung wie in der Hauptstadt der DDR geben- in einer freien Gesellschaft möchte man dies aber nicht. Genauso wie der gegenwärtige Energienotstand hausgemacht ist, ist auch die Berliner Wohnungsnot hausgemacht. Andere Städte- wie Hamburg und Wien- zeigen, dass auch im Kapitalismus in einer Metropole genügend Wohnraum zu bezahlbaren Preisen angeboten werden kann.

    Ich möchte einmal ernüchternd zusammenfassen: Die städtebauliche Situation am Alexanderplatz ist für mich so mangelhaft, dass jeder Neubau (ob 130, 134, 150m) und egal in welcher Kubatur die Situation wesentlich verbessern wird. Man sollte erst einmal abwarten und froh darüber sein, dass nach fast 30 Jahren ! (Wettbewerb Alexanderplatz Sieger Kollhoff aus dem Jahr 1993) überhaupt Investoren bereitstehen, um Hochhäuser zu bauen. Natürlich ist die Vorgabe 130 statt 150 m lächerlich, denn auch der Kollhoff-Plan hat ja schon die Dominanz des Fernseh-Turms berücksichtigt. Skurril finde ich, dass einige DDR-Nostalgiker Hochhäuser am Alex gerne verhindern möchten. Doch es war ja gerade die DDR, die durch den Abriss der Altstadt und der alten Gebäude am Alex Platz für die Moderne an diesem Ort geschaffen hat...Dass Pläne diskutiert und überarbeitet werden halte ich für ganz normal, wenn Jahrzehnte lang nichts gebaut wurde. Potential haben für mich noch die beiden geplanten Hochhäuser nördlich der Alexanderstr. Wer weiß, welcher Senat in einigen Jahren Berlin regiert. Dann sind vielleicht 160 bis 170 und 100 m möglich, um eine Höhendifferenzierung im Hochhauscluster zu bekommen. Darüber hinaus muss ich leider feststellen, dass Hochhäuser in Berlin in der Stadtgesellschaft immer noch nicht populär sind- dies aus den verschiedensten Gründen. Wie sieht es denn in anderen deutschen Städten aus? Im sehr reichen Hamburg gönnt man sich nun einen Elbtower- den ich übrigens sehr gelungen finde. Im wirtschaftlich starken München werden überhaupt keine Hochhäuser gebaut und die Münchner können auch damit leben und lieben ihre Stadt. Übrigens: Alle Neubauplanungen am Alex erreichen nicht einmal annähernd die Bruttogeschossfläche des Leipziger/Potsdamer Platzes geschweige denn der Europacity. Ob die Bedeutung des Alex im polyzentrisch gegliederten Berlin durch die Neubebauung steigen wird, wird man erst in Zukunft sehen.

    Ich bin einfach nur begeistert! Am schönsten ist die Perspektive, wenn man von der Oberbaumbrücke kommt und die leichte "Anhöhe" Richtung Warschauer Brücke hoch fährt und dann unten direkt vor dem Fuß des Turmes stehen bleibt. Ich glaube ein großer Vorteil des Turmes ist einfach der geniale Standort. Schade, dass der Turm nicht so hoch wird wie der Estrel-Tower mit 176 Metern. Hätte hier locker gepasst (breite Brücke, breite Bahnstrecke, Wohnhäuser in großen Abstand, super Fernwirkung) bei Einhaltung der gleichen Architektur.

    Also, dass der Turm abseits liegt kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen. Er steht an der Ringbahn, somit am Beginn der Innenstadt. Solch eine Einschätzung kann nur jemand haben, bei dem die Mauer noch im Kopf vorhanden ist. Es gibt hier einen Anschluss an die Stadtautobahn (den Friedrichshain wahrscheinlich nie bekommen wird) und er ist der erste Wolkenkratzer den man sieht, wenn man vom BER kommt. Berlin ist halt dezentral gegliedert und hat kein richtiges Stadtzentrum. Auch ich bevorzuge Hochhauscluster (hier gibt es übrigens noch viel Freifläche...), aber auch ein einzelnes Hochhaus kann wirken- siehe Elbtower Hafencity Hamburg. Fakt ist: Dieser Wolkenkratzer mit 176 Meter wird 35 Meter ! höher sein als der Edge-Tower an der Warschauer Brücke und immer noch 26 Meter höher als das höchste Haus am Alex. Aufgrund der enormen Höhe (für Berliner Verhältnisse) bin ich verwundert, dass dieses Projekt in den Internet-Foren so vernachlässigt wird. Es werden zwar weitere Hochhausprojekte in Berlin geplant, aber keines ragt an die Höhe von 176 Metern heran. Auf absehbare Zeit, vielleicht Jahrzehnte, wird es das höchste Haus Berlins bleiben...

    Hallo, ich bin neu hier. Ich möchte nicht gleich Unruhe verbreiten- aber: Auf der Baustelle passiert seit 3 Wochen nichts. Manchmal sind 2- 3 Personen am Tag anwesend, die anscheinend etwas kontrollieren oder vorbereiten. Wie das von mir geschätzte Mitglied "Ostkreuzblog" bereits erwähnte, fand eine Art Nachverpressung statt. Dies ist aber schon wieder etwas her, die Baugrube scheint augenscheinlich staubtrocken und dicht. Es gibt zur Zeit einen Baustoffmangel- aber warum ist niemand auf der Baustelle? Andere Großbaustellen laufen doch auch weiter? Gibt es vielleicht einen Corona-Ausbruch unter den Bauarbeitern? Ist der Investor Monarch aus Russland seriös? Wurden die beteiligten Baufirmen rechtzeitig bezahlt? Es muss doch für diesen quasi Baustillstand einen Grund geben. Wenn dieses Vorzeigeprojekt scheitert, wäre es für die Entwicklung des Alexanderplatzes fatal. Warum gibt der Investor kein Pressestatement ab?