Beiträge von RMA

    Das Problem ist hier, dass die völlig autonom agierenden Entscheidungsträger eine winzige Gruppe von Leuten sind, auf die aufgrund des Stiftungscharakters de facto kein Einfluss genommen werden kann. Das stellt eine Besonderheit dar, die man so wahrscheinlich nicht einmal in der Freien Wirtschaft vorfindet. Auf äußerst unglückliche Weise fällt dies mit der Wahl des Architekten sowie dem zuständigen Denkmalpfleger zusammen, die theoretisch Schulfreunde sein könnten. Dadurch hat das ganze Projekt eine ähnliche Legimitation wie die Olympiabauten in Sotschi.


    Wenn ich allerdings sehe, was manche der Mitglieder der Senckenbergischen Stiftung respektive die ihnen zugehörigen Firmen und Organisationen an anderer Stelle für die Stadt schon Gutes getan haben, frage ich mich, wie sie spätestens mit den jetzt zu sehenden Visualisierungen noch ruhig schlafen können – wenn sie sie denn gesehen haben.

    Das Amtsblatt Nr. 7 / 2014 vom 11. Februar 2014 enthält auf Seite 132 eine Ausschreibung des Hochbauamtes bezüglich „Staufenmauer, Fahrgasse – Restaurierung von Mauerwerk –“ respektive der Leistung „Restaurierung von Mauerwerk ca. 38 m lang, 7,5 m hoch Mauerstärke ca. 1 m, vorderseitig Vollbearbeitung, hinterseitig Teilbearbeitung“. Als „Beginn der Ausführung“ wird der 12. Mai 2014 genannt, weswegen der Gerüstaufbau sicher dieser Maßnahme zugehörig ist.


    Die von dir angesprochene Umgestaltung ist Teil des Programms „Schöneres Frankfurt“, das bis in das Jahr 2009 zurückreicht und gegenwärtig bis einschließlich 2014 budgetiert ist. Die spezifische Planung findet sich hier (vgl. Anlagen mit Plänen & Visualisierungen). Leider weist PARLIS den Mangel auf, dass es keine Versionsgeschichten oder Diff-Links gibt, zumindest war die letzte Aktualisierung des Sachstands am 21. April 2014, was zumindest nahe legt, dass die Restaurierung der Mauer mit der Gesamtplanung in Zusammenhang steht.

    Ein paar Bilder von eben zur Illustration von Schmittchens Eindrücken. Das Gebäude ist bekanntlich recht schwer als Ganzes zu fotografieren (mein Wikipedia-Bild des bisherigen Zustandes ist mit Superweitwinkel gemacht, das ich nicht in der Tasche hatte), das Wetter ebenso mies, und die Verkehrshölle zwingt auch nicht gerade zum Aufenthalt, die mediokre Qualität bitte ich daher zu entschuldigen.


    Gesamtansicht von der Friedrich-Ebert-Anlage von Südwesten:



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    Gesamtansicht von der Friedrich-Ebert-Anlage von Südosten:



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    Fassadendetail mit den noch laufenden Arbeiten am Erdgeschoss:



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    Charakter verloren hat das Gebäude auf jeden Fall, die Problematik der WDV-Fassade ist durch die schräg gestellten Fensterbänke mit den vorgeblendeten Blechen mit neuem (?) CI-Signet sowie den profilierten Stürzen noch recht gut gelöst, wenn auch optisch (IMHO) hart an der Grenze zum Kitsch. Die Naturstein-Verblendung der westlichsten Fensterachse wirkt dagegen ziemlich uninspiriert. Der Abschluss und damit der horizontal recht ausgewogene Charakter der Fassade ist durch die Aufstockung verloren, inwieweit das auch auf den bisher klassischsten Teil, das Erdgeschoss, zutrifft, bleibt noch abzuwarten.

    Da An der Hauptwache seit der Verkehrsberuhigung ja sehr weitläufig ist, dürfte sich der Effekt durchaus auch aus der Fußgängerperspektive einstellen.


    Unglücklich ist halt das dunkle Glas im Erdgeschoss, durch das die Säulen, auf denen das Gebäude ruht, noch weniger zu sehen sind. Dadurch kann überhaupt erst dieser für das Auge unbefriedigende Eindruck entstehen, den legoland zutreffend beschreibt. Die Obergeschosse gehen in ihrer Gliederung dagegen völlig in Ordnung, wenngleich auch die horizontale Stauchung der Fensterachsen einen klassischeren Eindruck verhindert als möglich gewesen wäre.

    Kaum zu glauben, wie lange das letzte Update schon wieder her ist. Also dann, wenn auch quantitativ nicht allzuviel passsiert (bei Bolongarostraße 156 aka „Goldener Adler“ ist noch nichts zu erkennen), so doch zumindest qualitativ so einiges.


    Wie HöchsteZeit bereits berichtete (vgl. u. a. #91, #119) erreichen die ja bereits seit Ende 2011 am Gebäude Höchster Schloßplatz 14 laufenden Restaurierungsarbeiten nun auch die sichtbaren Fassaden zum Burggraben im Westen respektive zum Schloßplatz im Süden. Das Haus ist ein zumindest im Hochbau – unter der Parzelle liegen mittelalterliche Keller – vermutlich kurz nach dem Höchster Stadtbrand von 1586 entstandes Anwesen für ein Mitglied des Mainzer Dienstadels oder eines reichen Kaufmanns. Ersteres halte ich aufgrund der Nähe zur Zollburg für wahrscheinlicher.


    Ungewöhnlich ist die massive Ausführung der beiden Untergeschosse, erst spätere Reparaturen und Anbauten erfolgten in Fachwerkbauweise. Ausnahme ist das zweite Obergeschoss, insbesondere dessen bereits weitgehend restaurierte Fassade zum von der Bolongarostraße aus zugänglichen Hof, die sich der Kernbau dort mit der Rückseite des spätgotischen Fachwerkbaus Bolongarostraße 173 teilt. Das Gebäude zeigt dort eine Schaufassade in den typischen mitteldeutschen Zierformen des Holzbaus des späten 16. Jahrhunderts.


    Damit besteht eine nicht unerhebliche typologische Ähnlichkeit mit dem fast zeitgleichen Anwesen Bolongarostraße 186 (zwei Geschosse in Stein, darüber ein Fachwerkgeschoss), wobei sich dieses in seiner exponierten, freistehenden Lage im Gegensatz zu seinem Verwandten am Schloßplatz mit seinem komplizierten Grundriss wohl weniger den räumlichen Gegebenheiten unterordnen musste. Die dort gesicherte Bauherreneigenschaft durch Hartmuth XIII. von Kronberg aus dem Reichsritterstand verweist auf die hohe Bedeutung von Schloßplatz 14.


    Zunächst der bisherige Zustand in zwei Bildern von mir aus dem Jahre 2010. Das erste zeigt das Haus ganz links, vom Schloßplatz bzw. Südosten aus gesehen, das zweite die Draufsicht vom Burggraben mit dem senkrecht daran stoßenden Anbau, der wohl erst aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt:



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    Nun einige Ansichten von heute bzw. dem jetzigen Sanierungsstand. Zunächst zwei den vorigen Bildern entsprechende Motive. Viel ist nicht zu erkennen, interessant dürfte sein, ob das zweite Ober- und das Dachgeschoss auch zum Schloßplatz in Zierfachwerk ausgeführt waren – wovon ich eigentlich ausgehe – und wenn, ob dieses noch erhalten, ggf. rekonstruiert und wieder freigelegt wird. Die beiden Untergeschosse aus Bruchstein werden dagegen mit Sicherheit wieder verputzt.



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    Detail des Erdgeschosses an der Ecke von Burggraben und Schloßplatz. Da, wie vor allem aus dem zweiten von oben (aus 2010) gezeigten Bild ersichtlich, mit dem Anbau Richtung Burggraben auch der Fassade zum Schloßplatz eine Fensterachse (im ersten Obergeschoss) hinzugefügt wurde, sehen wir dort ohne Verputz nun die Baunaht zwischen dem Wechsel von massiver Bruchstein- zu Fachwerkbauweise:



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    Rück- bzw. Nordseite des Anbaus, wo abermals der Wechsel der Bauweise zu beobachten ist. Hier sind bereits sehr schöne fachmännische Restaurierungs- bzw. Zimmermannsarbeiten zu erkennen, die auf einen maximalen Erhalt von Originalsubstanz gerichtet sind. Interessant auch das Fenster im Erdgeschoss des Kernbaus, das dort wohl erst im 18. Jahrhundert eingebrochen wurde, weswegen um dessen Gewände schon nicht mehr die Bauweise in Bruchstein, sondern vorindustrielle Ziegel Anwendung fanden:



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    Schließlich sehen wir von der Bolongarostraße aus zwischen den Häusern 171 und 173 die schon weitgehend fertig gestellte Hoffassade mit den schönen steinernen Fenstergewänden sowie dem Zierfachwerk, eventuell also eine Vorschau auf die künftige Fassade zum Schloßplatz? Noch fehlen die Fenster, laut mündlicher Aussage eines Bewohners vor einigen Jahren haben sich im zweiten Obergeschoss zum Hof solche des 18. Jahrhunderts erhalten, die die ältesten im gesamten Stadtgebiet sein dürften (man merke, es gibt schon in der Römerstadt von 1927–29 nicht einmal mehr ein einziges originales Fenster), man darf also hoffen, dass sie gerade aufgearbeitet und wieder eingesetzt werden, sofern sie nicht im Museum landen:



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    Nun zum Grundstück der ehemaligen Bolongarostraße 102 (vgl. v. a. #107, zuletzt #119). Die Arbeiten an der Baugrube sind in vollem Gange, wobei mittlerweile auch der Gewölbekeller der Vorgängerbebauung beseitigt wurde. Nachfolgend ein paar Impressionen der Baustelle.


    Gesamtansicht von Südosten, erkennbar ist Züblin Auftragnehmer, was auf eine professionelle und vor allem zügige Abwicklung hoffen lässt:



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    Gesamtansicht von Nordosten aus der Zuckschwerdtstraße, der Aushub wurde erstmal brav von allen Seiten in der Mitte aufgetürmt, im Vordergrund die Schienen der Straßenbahnlinie 11:



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    Direkt an der Südostecke der Baugrube, wo man gerade mit einer mir nicht definierbaren, rechts im Bild angeschnitten Maschine am Werkeln war (die Fachleute hier im Forum können sicher sagen, was das ist), sind die Reste des offenbar sogar mehrschiffigen Kellers noch am besten zu erkennen:



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    Zum Abschluss bzw. zur Komplettierung noch eine Ansicht von der Südwestecke der Baugrube:



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    Das wars für heute.

    Das Problem von da oben ist vor allem das Hitzeflirren und der Smog, außerdem braucht man mindestens 400, besser 600 mm KB-Äquivalent, um wirklich etwas draufzubekommen.

    Eher die Sicht, wenn man von Wiesbaden kommend auf der A66 auf Frankfurt am Main zufährt. Aufgrund der sehr breit aufgezogenen Sicht ist auch das nächtliche „Lichtglocken“-Motiv, das über der Stadt hängt, aus dieser Perspektive so beherrschend wie aus kaum einer zweiten.

    Sehr eindrucksvoll für 9 Jahre. Wenn ich bedenke, dass ich am Wochenende in Berlin lesen durfte, dass die Restaurierung alleine des Pergamon-Museums noch bis 2025 (!!!) dauern wird. :nono: Ich kann bei Bedarf übrigens auch das Hosting auf meinem Webspace übernehmen, der ist de facto unlimitiert im Traffic.

    Aus kunstgeschichtlicher Sicht eine Katastrophe. Haufenweise Epigonen, aber kaum Archetypen, es fehlen spontan u. a. die Elisabethkirche Marburg (!!), der Halberstädter Dom und die dortige Liebfrauenkirche, der Limburger Dom, der Magdeburger Dom (!!!), der Lübecker Dom (!!) und St. Michael in Hildesheim und wo wir gerade in der Ecke sind die Stiftskirche von Gernrode (wahrscheinlich der am authentischsten überkommene Kirchenbau dieser Zeit in Deutschland); wahrscheinlich habe ich selbst da noch die Hälfte vergessen. Vom Kirchenbau des Barock noch gar nicht angefangen.


    Der Kölner Dom ist so originell wie das 10. Remake von Super Mario.

    Fraglich, ob du da was hören wirst. Kollegenschelte gehört sich ja nicht, sonst tritt man schonmal aus dem BDA aus. Abgesehen davon wurde hier in einem halben Dutzend Beiträgen dediziert vorgetragen, was die negativen Kritikpunkte an dem Bau sind. Haben wir da alle was falsch verstanden? Oder können wir als ungebildetes Fußvolk sowas nicht verstehen? Fragen über Fragen.

    Danke für deinen Bericht und die Bilder, Beggi. Mit welchem Objektiv warst du unterwegs und hast deine Bilder gemacht? Ist doch engmaschiger als ich dachte, mit einem hier idealen 300mm-Objektiv mit Geli dürfte es schon knapp werden, zumal man für Panoramas noch Bewegungsspielraum braucht. Werde mal die Tage unter der Woche vorbeischauen, am Wochenende dürfte die Hölle los sein...

    Da man nicht immer nur meckern kann, habe ich heute mal vorbeigeschaut. Die Eindrücke sind durchaus ambivalent.


    Die landschaftliche Einbettung der Anlage bzw. die Wahl des Standorts kann durchaus als gelungen bzw. sehr schön bezeichnet werden – wobei das in der Gegend um Limburg an der Lahn, die sich durch ihre leicht hügelige Geographie und relativ unverbaute, noch klar voneinander abgegrenzte, gut erhaltene Dörfer auszeichnet, auch nicht allzu schwierig ist.


    Auch die Größe der Anlage und Baustelle beeindruckt und stellt schon damit klar, dass der Bauherr es ernst meint, und es sich hier keinesfalls um einen Papiertiger handelt. Leider muss man jedoch konstatieren, dass, von verschiedenen Anzeichen ausgehend, wohl schon seit einiger Zeit nichts mehr passiert bzw. Stillstand herrscht – grob würde ich schätzen etwa zwei, vielleicht sogar schon drei Jahre.


    Dennoch, ich wünsche dem Bauherren wirklich alles Gute, denn die Baustelle hat mich erkennen lassen, dass hier jemand grundsätzlich mit Herzblut bei der Sache ist. Vor allem aber wünsche ich ihm, dass er an einen Architekten gerät, der ihn wieder dorthin zurückführt, wo das Projekt einmal mit den Aquarellen begann – ohne jetzt zu wissen, ob es es Architekt oder Bauherr waren, die es dann dahingehend verwässert haben, wie es sich auf den gegenwärtigen letzten Visualisierungen leider darbietet.


    Zu den Bildern. Nach meinem Empfinden sehr ungewöhnlich ist, dass, wenn man die A3 von Frankfurt am Main kommend bei Limburg-Süd verlässt, und der B417 folgend über den südwestlichen Limburger Ortsausgang Richtung Diez fährt, schon sehr bald offizielle (!) Straßenschilder auf das „Neue Schloss Diez“ hinweisen, obwohl von diesem ja gerade mal die Baugrube ausgehoben wurde. Die bereits geäußerte Vemutung, dass der Bauherr gute Beziehungen haben dürfte, liegt in der Tat nahe.


    Das Schild wiederholt sich ein letztes Mal im sehr ländlichen Raum (im Kontext mit dem Misthaufen von nicht unfreiwilliger Komik) ungefähr einen Kilometer vor der Baustelle, was das nachfolgende Foto illustrieren möge.



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    Blick von hier nach Nordosten gen Limburg an der Lahn – da wir uns hier etwas höher als die tatsächliche Baustelle befinden, dürfte ein ähnlicher Blick wenn überhaupt nur von den Obergeschossen des Schlosses möglich sein. Der bereits angesprochene Turm, der das simulieren soll, ist ja bekanntlich nur Sonntags offen.



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    Folgt man nun dem Feldweg, steht man alsbald vor der „Baumallee“, die dereinst mal wie eine Paradestraße in gerader Linie auf das Schloss führen soll. Auffällig die aufwändigen Pflasterarbeiten, in die wohl nicht unerhebliche Teile der bereits aufgewendeten Mittel geflossen sind.



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    Leider ist es, wie im Satellitenbild gut zu erkennen, nur zu einem guten Drittel fertig gestellt worden – und wie im nachfolgenden Detailbild anhand der Entwicklung der Vegetation zu sehen auch nicht erst seit gestern.



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    Blick zurück nach Norden vom südlichen Ende der Allee.



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    Die Kamera nach rechts bzw. Osten geschwenkt stellt man fest, dass eins schon weitgehend fertig ist, die Parkplätze. Nuja, wir sind in Deutschland.



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    Die Kamera nach links bzw. Westen geschwenkt fällt vor allem der starke Abfall des Geländes ins Auge, der einen reizvollen, weiten Blick über die Landschaft und vor allem Diez selbst ermöglicht. Aus den Obergeschossen des Schlosses dürfte die Wirkung noch entsprechend verstärkt sein. Der belvedereartige, nach Nordwesten gerrichtete „Diezer Platz mit Blick auf die Stadt Diez“ ist ebenfalls schon in seinen Grundzügen fertig gestellt, vermutlich fehlt hier nur noch die Pflasterung.



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    Will man der Allee nun weiter nach Süden zum eigentlichen Schloss folgen, steht man erstmal vor einem Bauzaun und einer vom UV-Licht schon deutlich mitgenommenen Visualisierung, die wohl mindestens bis in das Jahr 2008 zurückreichen dürfte.



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    Wandelt man auf den Spuren der Bevölkerung eines nahe gelegenen Neubaugebietes, die auf dem Areal offenbar gerne den besten Freund des Menschen ausführt, gelangt man an das eigentliche Baufeld. Die gewaltige, bereits ausgehobene Baugrube für das Schloss fällt zunächst ins Auge – zur Orientierung, im Hintergrund die Allee mit dem Bauschild im rechten Bilddrittel, vor dem wir zuletzt standen. Der Blick geht in etwa auf Höhe des Aussichtsturms nach Nordwest...



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    ...und nach Südwest, links der Aussichtsturm, das nachfolgende Bild dominiert der zumindest in seinen Grundzügen zu erahnende künftige Garten. Auch hier ein schöner Ausblick, auch wenn das Wetter heute dies nicht gerade unterstreichen wollte.



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    Ein genaues Bild der Anlage bzw. wie sie einmal werden soll, liefert ein Plan, der am Erdgeschoss des Turmes hängt – wie gesagt, die Obergeschosse sind wohl nur Sonntags geöffnet. Die unten zu sehenden Visualisierungen des Inneren lassen bedauerlicherweise eher an bewegte Bilder aus dem San Fernando Valley oder Hausbesuche in einem großen Flächenstaat östlich der Ukraine denken.



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    Jenseits des Turms – der Blick nach Süden. Im Vordergrund ein Container und weitere Baumaterialien, die dort schon länger zu liegen scheinen, im Mittelgrund wohl die Dörfer Flacht (rechts) und Holzheim (links), im Hintergrund qualmt das Kalkwerk Hahnstätten, rechts lugt zwischen den Bäumern die Burg Ardeck hervor, die zwar fertig wurde, aber schon Mitte des 18. Jahrhundert wieder kaputtging.



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    Unterhalb des Turmes weiß man nicht so recht, was passiert ist – wurden hier bereits fertig gestellte Teile des Gartens mit Aushub zugekippt, oder sieht das nur so aus?



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    Im Bereich des Gartens liegt, der Alterung des Palettenholzes und der Durchdringung mit Vegetation nach zu schließen schon seit geraumer Zeit, Baumaterial herum, es sieht nach einer Art Bordsteinkanten oder Einfriedungen aus (ich bin mir sicher, die schöne deutsche Sprache hat dafür einen hochoffiziellen, viel professioneller klingenden Begriff).



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    Die Natur holt sich die Baugrube am Rande bereits zurück – wie Eingangs gesagt geschätzt sicher schon ungestört seit zwei oder gar drei Jahren.



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    Abschließend ein letzter Blick über den Gartenbereich nach Südosten.



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    Das wars.

    Also anbetrachts der absolut geschmacklosen Visualisierungen ist es wohl besser, dass dieses Projekt versickert ist. Wie schon eingangs vor Jahren erwähnt (damals war ich auch noch begeistert) konnten die Aquarelle zumindest mit den ästhetischen Standards des 19., wenn auch nicht des 18. Jahrhunderts mithalten, die Visualisierungen, die ja üblicherweise der Ausführung näher sind als Handzeichnungen, zeigen jedoch das nackte Grauen.


    Die Rustizierung einzelner Fassadenabschnitte ohne Sinn und Verstand, das System der Fensterverdachungen ad absurdum geführt, die dünnen Säulchen im Bereich des Corps de logis ein Bild des Jammers und natürlich das in jedem Aspekt ins Groteske verzerrte Dach, bei dem man sich jetzt schon wünscht, dass es möglichst schnell abbrennt.


    Alles in allem eher ein Lehrstück darin, wie weit man sich als Architekt für Geld zu erniedrigen bereit sein respektive wie wenig Geschmack man als Bauherr an den Tag legen kann denn etwas, auf das man sich (noch) freut.

    Nachdem wir auch schon den Hessenpark und Mainz hier hatten wird sich bestimmt keiner daran stören, wenn ich zur Wiederbelebung dieses Threads ein Beispiel aus Alsfeld einstelle – oder man bennent den Thread eben in „Hessische Eingänge, Portale und Türen“ um. ;)



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    Das Portal gehört zum sogenannten Neurathhaus, Rittergasse 3/4, und wurde 1688 als monumentales Stadtpalais des Stadtpalais im Auftrag des namensgebenden Patriziers Constantin Neurath für ihn und seine Frau errichtet. Es dient heute als Regionalmuseum und hat auch noch im Inneren beeindruckende Reste der originalen Ausstattung zu bieten.

    Wirkt spontan mehr wie ein NSA-Abhörbau, der möglichst wenig Tageslicht sehen will und nicht wie ein „Büro- und Hotelgebäude“. Zum Sockel fehlen mir eh die Worte. Wenn das Gebäude denn Ausstellungs- respektive realen Messezwecken oder als Museum dienen würde könnte ich das ja noch nachvollziehen, aber das ist nach dem Hochhaus Marieninsel nun schon das zweite Mal binnen kurzer Zeit, dass man längst begrabene Leichen aus dem Architekturfriedhof der 1970er Jahre karrt.


    Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Messe in den vergangenen Jahrzehnten immer sehr originelle und hochwertige Architektur vorangetrieben hat, bin ich doch ziemlich enttäuscht. Die übrigen Entwürfe zu sehen dürfte interessant werden.

    Ja, Wikipedia ist schon toll. „Der bauliche Zustand ist schlecht“ wurde mal eben geändert auf „Der bauliche Zustand ist dennoch bemerkenswert gut“, plumper geht es wohl nicht mehr...


    P. S.: Anstatt eine Debatte zu führen verteilt man zudem lieber anonym in Internetforen rote Laternen. Ja, das ist Diskussionskultur. :daumen: Ich wünsche der Projektgruppe also alles schlechte, zudem, dass das Philosophicum weggerissen wird und dort Luxuswohnungen im obersten Segment entstehen. :)

    Die Villa sah 1805 natürlich nicht so aus wie auf dem verlinkten Bild. Sie stammte aus der Feder des Architekten Nicolas Alexandre Salins de Montfort, der aus Frankreich vor der Revolution geflohen war. Zuvor hatte er als Hofarchitekt des Fürstbischofs von Straßburg und auch schon in Deutschland u. a. für Markgraf Karl Friedrich von Baden als Entwurfsverfasser für den Marktplatz gearbeitet. Er war wahrscheinlich einer der begabtesten Architekten im Europa seiner Zeit, umso mehr ist zu bedauern, dass fast alles, was in Frankfurt am Main nach seinen Plänen gebaut wurde, entweder durch alliierte Bomben oder Abriss weggekommen ist (vieles auch schon vor dem Zweiten Weltkrieg). Andererseits, wenn er statt Heß als Stadtbaumeister zum Zuge gekommen wäre, wäre das Bedauern über die Kriegsverluste heute noch viel größer als eh schon. Vermutlich hat er aber auch einige frühe Gebäude des Fischerfeldviertels entworfen, die naürlich alle verloren sind. Eine Liste seiner wichtigsten Werke gibt es auf Wikipedia.


    Zurück zum Gogel'schen Landhaus, ehemals Gutleutstraße 335. Auf die Geschichte des Hauses geht der Text im Link von Schmittchens Beitrag ein, der den entsprechenden Abschnitt der frühen Salins de Montfort-Monographie von Wilhelm Frithjof Dahl aus dem Jahr 1929 paraphrasiert. Dort wird bereits geurteilt: „Die gesamte Anlage war von Wirtschaftsgebäuden und Parkanlagen, deren Großartigkeit sich heute nur noch ahnen läßt, umgeben. Von den Terrassen am Ufer des Mains sind heute noch umfangreiche Reste erhalten, während das Landhaus selbst durch Verwahrlosung und rücksichtslose Umbauten seine Bedeutung für uns verlorenh hat.“ Diese Umbauten, deren Ergebnis das von Schmittchen verlinkte Bild wiedergibt, dürften ebenso wie das Tor in das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts gehören, würde mal schätzen 1880er Jahre.


    Zwei Ansichten aus dem frühen 19. Jahrhundert zeigen uns noch das ursprüngliche Erscheinungsbild.


    Diese farbige Gouache, bereits auf Wikimedia Commons, lässt die Nähe des Gebäudes zu den westlich gelegenenen Resten des Gutleuthofs (1801 durch Brand schwer zerstört) aus dem 14. Jahrhundert erkennen, der bekanntlich erst 1978 durch die Stadt Frankfurt am Main beseitigt wurde:



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    Etwas näher ran geht diese bisher nicht veröffentlichte Ansicht, aufgrund ihres noch leicht barockem Duktus wohl etwas früher, wahrscheinlich so um 1810:



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    Projektgruppe Philosophikum und Förderverein Roma e.V., ist heute der 1. April? Wie praktisch, also ist jeder, der etwas gegen das Philosophikum hat, automatisch Faschist. Da Kramers Werk in der NS-Zeit als „entartet“ gebrandmarkt wurde, aber sowieso. Die Idee hätte man mal bei Pro Altstadt vor fünf Jahren haben müssen. Widerlicher geht es echt nicht mehr.

    Ein Lehrstück, wie eine längst in der Realität angekommene politische Kraft versucht, die vermeintliche Basis zu befriedigen – und dabei nicht merkt, dass sie einfach nur schamlos ausgenommen wird.