Beiträge von global_m

    Die Nachfrage nach Büroflächen in Berlin ist ungebrochen und sie ist seit Corona nicht zurückgegangen, sondern im Gegnteil weiter angestiegen. Dies liegt zum einen natürlich am stetigen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, wodurch zahlreiche neue Stellen entstehen sowie dadurch, dass die meisten Firmen eine Mindestanzahl an Präsenztagen haben (bei mir sind es drei Tage/Woche) und Homeoffice auch nicht für jeden möglich ist (z.B. bei kleinen Kindern zu Hause oder fehlendem Arbeitszimmer). Dazu kommen auch Menschen, die in Berlin keine Wohnung finden und bei Freunden/Verwandten übergangsweise auf dem Sofa pennen, dort ist i.d.R. auch kein Homeoffice möglich. Durch die weiter steigenden Büromieten werden Hochhäuser zukünftig besser finanzierbar sein in Berlin, der Bedarf wäre vorhanden.


    Berichte zum boomenden Vermietungsmarkt für Büroflächen gibt es hier: https://www.morgenpost.de/berl…gen-in-Berlin-weiter.html

    Wir sollten in der gesamten Debatte nicht vergessen, dass das Gebäude bis zum Erdgeschoss bereits errichtet wurde und das Fundament für den 150 Meter Turm fertig ist. Insofern bin ich mir ziemlich sicher, dass das Gebäude wie geplant errichtet werden wird, sobald die mutmaßlich bestehenden Finanzierungsprobleme gelöst sind. Der neue Senat ist auch deutlich investitionsfreundlicher als der alte, da wird man um eine Fortführung des Bauprojekts bemüht sein. Vom ÖPNV abgeschnitten ist das Gebäude übrigens nicht, direkt vor der Haustür befindet sich ein Eingang zu drei U-Bahn-Linien.

    Diplomatische Gebäude dürfen UdL nicht höher gebaut werden als bis zur Traufe, irgendeine komische Berliner Regelung. Polen hätte gerne ein Dachgeschoss draufgesetzt mit Schrägung wie beim Nachbargebäude. Das sah der erste Entwurf auch vor, wurde aber nicht erlaubt. Man kann nur hoffen, dass mit dem angekündigten "Schneller-Bauen-Gesetz" solch unsinnige Regelungen tatsächlich abgeschafft werden.

    Deiner Argumentation folgend müssten Menschen in Altbauquartieren überdurchschnittlich häufig depressiv sein, dabei sind die hochverdichteten Altbauquartiere mit ihren Hinterhöfen und dem urbanen Umfeld mit Cafés etc. die beliebtesten Wohnungen. Ich halte das Verschattungsargument bei den geltenden Abstandsgesetzen für wenig überzeugend und solche Flachbauten als Ergebnis für absurd.

    Ich hoffe sehr, dass zügig eine Entscheidung zugunsten der Treppe getroffen wird, schließlich ist das Geld dafür in den Haushalt eingestellt worden und bei Nichtbau müssten bereits erhaltene Fördergelder an den Bund zurückgezahlt werden. Für Berlin wäre es in jedem Fall teurer, statt der Treppe eine Uferwand zu bauen. Auch beim Flussbad wünsche ich mir Fortschritte, schließlich besteht hier die einmalige Chance, die Wasserqualität der Spree deutlich zu verbessern und den Uferbereich der Fischerinsel zu renaturieren, der bislang ein trauriges Dasein fristet. Saniert werden müssen die Kanalwände ohnehin, sodass auch bei einem Verzicht auf das Flussbad Kosten entstehen würden, Berlin aber auf ein renaturiertes Ufergebiet, bessere Wasserqualität und ein Freizeitangebot für alle verzichten würde.

    Ohne hier im Architekturforum zu sehr in die Tiefe gehen zu wollen: Es wird nicht kälter, wenn wir weniger CO2 ausstoßen (zumal der CO2-Ausstoß weiterhin ansteigt), weil das bereits ausgestoßene CO2 zum Treibhauseffekt führt, den wir gerade spüren und der sich nicht ohne Weiteres rückgängig machen lässt.


    Beim Schlossplatz sieht man an der Seite zum Lustgarten hin, dass Bepflanzung möglich und sehr ansprechend ist, das wäre an den anderen Seiten des Schlossplatzes und auf dem Washingtonplatz ebenfalls möglich und wäre m.E. deutlich ästhetischer als die aktuelle Versiegelung. Ich denke auch eine Baumreihe rund um den Humboldthafen würde auf Zustimmung stoßen und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Das Spreeufer vor dem Hbf ist insgesamt ziemlich grau geraten und wirkt m.E. etwas steril. Aber die Gestaltung des Europaplatzes steht ja noch aus, vielleicht gibt es dort mehr Grün ;)

    Klimaresilienz bedeutet Anpassung(-sfähigkteit) an den Klimawandel. Da in Zukunft noch mehr als heute mit Hitzesommern, Dürreperioden und Starkregenereignissen zu rechnen ist sollten öffentliche Plätze schattige Bereiche bieten sowie unversiegelte Flächen mit Bäumen (spenden Schatten und speichern CO2), in denen Regenwasser versickern kann und die keine Hitze speichern (versiegelte Flächen wie Alex, Washingtonplatz, Schlossplatz und Co. heizen sich im Sommer stark auf und Regenwasser läuft sofort in die Kanalisation, die bei Starkregen ohnehin überlastet sein kann, statt Wasser zu speichern - Stichwort Schwammstadt).


    Besonders kompliziert sollte das eigentlich nicht sein, findet bei neuen Flächen wie der Ufergestaltung am Humboldthafen allerdings kaum bis gar keine Berücksichtigung. Sicherlich spielt dabei eine Rolle, dass die Pflege öffentlicher Flächen möglichst kein Geld kosten soll, so sieht es dann aber auch aus und ist zu kurz gedacht, wenn es dann wieder extra Entsiegelungs- und Klimaanpassungsmaßnahmen geben soll.

    Ein paar Bäume hätten dem Uferbereich gut getan und würden die Aufenthaltsqualität erhöhen. Es wundert mich etwas, dass in Berlin viel von Klimaresilienz geredet wird, in Mitte aber alle neu angelegten öffentlichen Plätze weitgehend versiegelt werden (Europaplatz, Washingtonplatz, Schlossplatz). Für mich passt das irgendwie nicht zusammen.


    Wann wird denn mit der Bebauung des Grundstücks auf der linken Seite begonnen? Gibt es hierfür schon Pläne?


    Die folgenden Beiträge zum absolut wichtigen Thema Klimawandel und dessen Folgen wurden in diesen neuen Thread verschoben.

    Mir gefällt das neue Gebäude auch sehr gut und auch die Graffitis mag ich - über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten ;) Die Geschäfte sind mittlerweile alle geöffnet und bis auf wenige Restarbeiten ist das Gebäude fertig. Treppenaufgänge gibt es von beiden Seiten der Warschauer Straße, entweder über die Treppe an der East Side Mall oder über die Treppe an der Fußgängerbrücke zwischen U- und S-Bahnhof.


    Was die m.E. für die Architekturdebatte wenig hilfreichen Vergleiche mit New York angeht: Auch dort gibt es eine lebendige Sprayerszene mit entsprechenden Hinterlassenschaften im ÖPNV und wer die Müllberge auf Manhattans Straßen oder den baulichen Zustand der New Yorker Subway kennt hat in Berlin ehrlicherweise wenig zu meckern, außer man meckert aus Prinzip über die Hauptstadt ;) Mehr Sachlichkeit würde unserer Debatte gut tun.


    Die nachfolgenden Beiträge wurden dorthin verschoben. Hier geht es um den S-Bf. Warschauer Str. und nicht um Graffiti/Dreck usw. in internationalen Vergleich.

    Was spricht denn dagegen, das bisherige Olympiastadion zu nutzen und was soll damit passieren, wenn Hertha ein neues Stadion bekommt? Leerstehende Gebäude haben wir in Berlin doch nun wirklich genug.

    Das Flussbad bietet einfach nur die Möglichkeit, in der Spree zu schwimmen. Inwiefern sollten dadurch das Denkmal oder die Museumsinsel gestört werden? Es wäre ein Publikumsmagnet und würde gemeinsam mit der Freitreppe den öffentlichen Raum aufwerten und Aufenthaltsqualität schaffen, indem Menschen angeboten wird, sich länger im öffentlichen Raum aufzuhalten. Für das Denkmal spielt es keine Rollte, ob daneben ein Geländer zum Ufer steht oder Treppenstufen hinunter zum Wasser führen. Aber wenn man sich die Planung für die Freiraumgestaltung des Marx-Engels-Forums anschaut (es soll einfach der Status quo konserviert werden, der in den 1960er Jahren angelegt wurde) gepaart mit grauen, zugepflasterten Flächen rund ums Schloss scheint sich niemand ernsthaft Gedanken zu machen, in welcher Umgebung sich Menschen wohlfühlen und länger aufhalten möchten. So werden Schlossplatz und Marx-Engels-Forum weiterhin Durchgangsorte für Touristen bleiben auf dem Weg zwischen Alex und Brandenburger Tor. Die Freitreppe hätte hingegen das Potential ein kostenloses Erlebnis im öffentlichen Raum zu bieten, gerade auch gepaart mit der Möglichkeit zu schwimmen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es doch noch was wird mit Angeboten, die zum Verweilen einladen. Die Mitte der Stadt sollte mehr sein, als nur ein Durchgangsort.

    Viele scheinen zu vergessen, dass Grunerstraße, Gertraudenstraße, und Leipziger Straße eine der zentralen Verbindungsachsen Berlins darstellen. Insofern ist auch in Zukunft mit einem hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen, der nicht beliebig reduziert werden kann. Was allerdings möglich ist, ist den Verkehrsraum entsprechend der Verkehrswende klimafreundlicher aufzuteilen: Statt 3 Autospuren pro Richtung soll es zukünftig eine Tramlinie, eine Busspur und eine Radspur neben der Autospur geben. Tram, Bus- und Radspur werden also im Sinne der Förderung emissionsarmer Fortbewegungsmöglichkeiten gestärkt. Dass das alles nicht bei einer gleichzeitigen deutlichen Reduzierung der Straßenbreite möglich wäre, sollte einleuchten.


    Auch scheint vergessen zu werden, dass die Grunerstraße verschwenkt wird, um ein innerstädtisches Quartier mit Wohnungen zu schaffen. D.h. an der Stelle, wo durch eine Verschwenkung bebaubare Fläche in einem relevanten Umfang entsteht, wird dies auch gemacht. Übrigens auf Entscheidung von Regine Günther früher als ursprünglich geplant, die SPD wollte erst ein Jahr später loslegen.


    Auch beim Neubau der beiden Brücken geht es um Tempo, damit die Verkehrswende an dieser zentralen Achse noch in diesem Jahrzehnt vollendet werden kann. Dass eine Verschwenkung am Spittelmarkt bei gleichzeitiger Zusammenführung von Gertraudenstraße und der alten Gertraudenbrücke ein zusätzliches mehrjähriges Planfestellungsverfahren erfordern würde und die Verkehrswende damit auch in diesem Jahrzehnt nicht vollzogen werden könnte, sollte auch nachvollziehbar sein. Zudem wäre der Zugewinn an bebaubaren Flächen bei einer Verschwenkung der Getraudenbrücke überschaubar.


    Am Ende stellen politische Entscheidungen immer einen Kompromiss zwischen verschiedenen Erfordernissen dar. Ich denke im Abschnitt Grunerstraße bis Spittelmarkt ist ein guter Kompromiss gefunden worden, der in einem wichtigen Teilbereich den Straßenverlauf der Altstadt wieder entstehen lässt, günstigen Wohnraum schafft, ÖPNV und Radverkehr deutlich mehr Raum lässt und dabei noch Tempo bei der Umsetzung macht. Dass jede Form des Kompromisses auch Nachteile mit sich bringt sollte allen klar sein. Ich finde die getroffenen Entscheidungen stellen eine sinnvolle Abwägung aller zu berücksichtigenden Aspekte dar.

    Vielen Dank für den Hinweis! Ich finde es gut, dass wir hier endlich mal unsere Meinung gegenüber den Verantwortlichen äußern können. Es wäre völlig absurd, wenn das "Entwicklungskonzept" City West fast die gesamte City West als Auschlussbereich für Hochhäuser definieren würde!


    Zudem gibt es die Möglichkeit an einer Online-Diskussion mit SenStadtWohn am 11. Mai um 18 Uhr teilzunehmen. Auch hier lohnt es sich bestimmt, kritische Fragen zum geplanten "Entwicklungskonzept" zu stellen:


    https://mein.berlin.de/projekt…city-west/?initialSlide=2

    Ich gebe dir recht. Schade ist nur, dass die Zentrale nicht in einem Central business district, sondern am Rande zu einem städtebaulich ungeordneten Gebiet entsteht.

    Wobei am Europaplatz KPMG gerade sein Hochhaus baut und auf der anderen Seite vom Humboldthafen PwC sitzt. Insofern passt die DKB hier ganz gut hin finde ich. Und die Idee eines mit Büros und Wohnungen durchmischten Quartiers entspricht modernen städtebaulichen Standards. Es sind gerade Bankenviertel wie in Frankfurt, die abends und am Wochenende tot sind, weil sich dort außerhalb der typischen Bürozeiten niemand mehr aufhält. Ich denke die Konzeption des Heidestraßen-Quartiers ist ganz gut gelungen (auch wenn an der ein oder anderen Stelle mehr in die Höhe hätte gebaut werden müssen, der Bedarf ist schließlich da und es gab noch keine direkten Anwohner:innen, die üblicherweise versuchen Bauprojekte zu verhindern).

    Den Plan, ein Hallenbad in den Monbijou-Park zu bauen möchte, ich mal sehen. :D

    Ich wohne direkt um die Ecke und kann mir auf der kleinen Parkfläche auch nicht so recht vorstellen, wo da ein Hallenbad hinpassen soll. Beim Flussbad bin ich mir sicher, dass es begeistert angenommen würde, auch wenn es teuer ist und noch eine Weile hin ist inklusive technischer Herausforderungen. Aber auch bei einem Projekt, welches später kostenlos für Alle zur Verfügung stehen wird, kann mal etwas gewagt werden. Dies tät der Attrkativität des Stadtzentrums sicher keinen Abbruch.

    Die neu entstehende Bebauung wird das Atelierhaus verdecken. Diese Bausünde wird zwar nicht abgerissen, aber sie wird von der großen Verkehrsachse aus nicht mehr zu sehen sein. Das ist ein beachtlicher Erfolg.

    Schade, ich hätte mir ebenfalls einen Abriss dieses Klotzes und eine Neubebauung in Blockrand gewünscht. Gerade gegenüber dem für das Viertel namensgebenden Kloster wäre architektonische Qualität wünschenswert. Für den Theaterdiscounter hätte sich auch eine andere Lösung finden lassen.