Prinzipiell bin ich ein Befürworter von Rekonstruktionen, sehe diese hier aber als Utopie an. Ich glaube bei tag24 wurde diese Idee bereits geäußert (mit historischem Bilde, welches ästhetisch sehr ansprechend war). Dennoch wurde diese Idee in dem Artikel auch wieder verworfen.
Wie andere bereits schrieben, wären im Falle eines Komplettabbruches der drei Brückenstränge komplexe und langwierige Verfahren notwendig, die z.B. auch den Bereich Rathenauplatz/Synagoge und die Verkehrsführung und Dimensionierung der Sankt-Petersburger-Straße miteinbeziehen müssten.
Dann müsste entsprechend geklärt werden, wie man den Denkmalschutz handhaben sollte. Hier würde sich dann tatsächliche die Frage ergeben, ob das DDR-Bauwerk oder das Vorgängerbauwerk historisierend oder komplett historisch rekonstruiert werden soll.
Eine komplett neue Variante wäre eventuell auch spannend.
Wobei ich persönlich mit den Vorüberlegungen einen modernen praktischen Bau, der den aktuellen stadtplanerischen Ansprüchen entspricht (auch in Hinblick auf Verkehre, Verdichtung, Begrünung, Ausdehnung des Altstadtbereichs, Stadtraumplanung und Abwendung von der "Stadtautobahn") mit entsprechend historisierenden Schmuckelement wie den kunstvollen "Balkonen" (ähnlich der Augustusbrücke).
Neben allen möglichen Planungshürden wird hier vor allem auch der Kostenfaktor eine Rolle spielen.
Und andererseits hoffe ich (sowohl verkehrstechnisch und finanziell), das die bereits sanierten Brückenstränge von der Havarie keinerlei Schäden davongetragen haben. Der neue Radweg könnte hier zumindest zugunsten eines Fußgängerweges etwas dezimiert werden.
Da ich bautechnisch nicht sehr versiert bin, schätze ich die Situation wahrscheinlich falsch ein. Auch wenn es zu keinen Beschädigungen gekommen sein sollte, müsste der eine Strang zum Wiederaufbau der Straßenbahntrasse und des Fußgängerbereich genutzt werden und würde für den Verkehr sowieso gesperrt sein?
Sollte es trotz allem wirklich zu einer längeren Sperrung kommen, so würde ich aus der Not eine Tugend machen wollen und auf ein bisschen mehr Zeit (eventuell Jahre?) für alles eingehen, damit Dresden hier dauerhaft und zukunftsträchtig plant und baut.