Beiträge von Joe


    Lieber Ziegel, ich halte Ihre Gedanken für sehr wertvoll und ebenso Ihre Überlegungen.


    Ausschlaggebend für eine langfristig positive Entwicklung des Gesamtareals sehe ich darin, dass zunächst das Königsufer entsprechend den vorliegenden Ideen bzw. Plänen gestaltet wird. Narrenhäusl und Rekonstruktionen bzw. historisierende Gestaltung der Elbseite der Großen Meißner Straße.

    Die entsprechenden Optimierungen im Hotelbereich müssten natürlich konstruktiv für beide Seiten diskutiert werden.

    Hierdurch könnte dann aber auch durch die Belebung der Elbseite neue Impulse für Privatinvestoren gesetzt werden.

    Und bevor bzw. weiterhin die Sächsische Landesregierung teuer Mietverhältnis in Anspruch nimmt, könnte man das Regierungsviertel am Carolaplatz mitsamt Teilen des Königsufers als repräsentatives und nach Außen hin historisierendes Regierungsviertel ausbauen und das Innere der Gebäude auf dem neuesten Stand der Technik und verwaltungstechnischer Wege aufbauen.


    Auf dem Parkplatz Sarrasini-Straße (vor den Plattenbauten vor dem "toten" Viertel, könnte man eine zentrale teilöffentliche Tiefgarage für den Bereich Regierungsviertel und Innere Neustadt bauen. Oberirdisch dann ein mit der elbseitigen Architektur harmonisierendes Gebäude mit Läden und Gastronomie im Erdgeschoss (Haltestelle Carolaplatz/Regierungsviertel) und in den oberen Geschossen Regierungs- und Verwaltungsbüros und weitere Wohneinheiten.


    Die Plattenbauarchitektur zur Ostseite sollte erhalten bleiben, aber nicht denkmalgeschützt. Hier sollte eine Modernisierung stattfinden. Eventuell könnten auf den Ladenvordächern Dachterrassen für Gastronomie entstehen. (Über die Diskrepanz zwischen Gastro- und Wohnen bin ich mir sehr wohl bewusst! Möglicherweise gibt es dennoch mögliche Kompromisslösungen).


    Sollten hier erste Ideen verwirklicht werden, könnte das die restliche Entwicklung beeinflussen. Positiv wie negativ. Ich gehe eher von positiven Entwicklungen aus. Zumal das gesamte Gebiet auch im Rahmen der komplexen Verkehrswege- und Stadtplanung von großer Bedeutung ist.

    Der Zusammenbruch der Carolabrücke bietet hier zwangsläufig die Möglichkeit sich in diesem Bereich (Köpkestraße, Große Meißner Straße) mit einer neuen Verkehrsführung und weiterräumigen Verkehrsplanung auseinanderzusetzen.

    [...]

    Vielen lieben Dank für Ihre Argumente. Manche Dinge hatte ich so nicht im Kopf. Eine sachbezogene Diskussion ist oftmals sehr hilfreich.


    Vor allem, weil nicht jeder alle Informationen zugänglich hat.


    Hoffen wir, dass letztendlich die für Dresden beste Entscheidung (und nicht die billigste) getroffen wird. Auch wenn es etwas mehr kosten sollte.

    Zur Variante 5 würde ich eine eine neue Straßenbahnlinie 14 vorschlagen, die von Dresden-Plauen (Gleisschleife Nöthnitzer Straße) mit Anbindung an den Campus der TUD und diverser Forschungseinrichtungen über den Innenstadtbereich und einer funktionstüchtigen Carolabrücke die Neustadt, das Industriegelände, Infineon, Klotzsche und den Airportpark effektiv und nachhaltig verbinden.


    Diese Straßenbahnlinie 14 würde dann auch im hochfrequentierten Campus- und Innenstadtbereich (sowohl Neu- wie auch Altstadt) die Taktdichte erhöhen und somit die Attraktivität des ÖPNV steigern und vor allem auch eine (mehr oder weniger) umstiegsfreie Verbindung zwischen hochschulischen Einrichtungen und Produktionsstätten ermöglichen.

    Dagegen sprechen aus meiner Sicht folgende Dinge:

    • Wenn es die 7 ist, würde es vermutlich auf beiden Ästen der 7 (also nach Weixdorf und zum Industriegelände) maximal einen 15-Minuten-Takt geben (und das auch nur, wenn man davon ausgeht, dass die 7 tatsächlich mal ihren 7,5-Minuten-Takt bekommen sollte). Nicht sonderlich attraktiv. Eine neue Linie scheint mir ebenfalls kaum wahrscheinlich, weil die Strecke entlang der Königsbrücker mit 3 Linien dann vermutlich ein deutliches Überangebot hätte - und auf Dauer deutlich zu teuer wäre

    Es sollte keine Weiterführung oder Abzweigung einer vorhanden Linie sein. Wobei für den Betrieb wäre eine sogenannte Abzweiglinie durchaus eine Alternative. Zum Beispiel als Zusatz A: Linie 7 fährt nach Weixdorf. Linie 7A fährt zu den Schichtwechseln die neue Strecke bis Global Foundries oder Boxdorf.


    Lohnt sich dann aber ein Linienausbau? Würden damit nicht auch weitere Bedarfe gedeckt, die in Klotzsche, Hellerau und Rähnitz zukünftig entstehen könnten?


    Eine Taktverdichtung aufgrund einer neuen Straßenbahnlinie halte ich im Verkehrskonzept für eher positiv, auch wenn Betriebskosten steigen. Dadurch wird der ÖPNV vor allem in Nahbereich attraktiver und es ergeben sich mehr Umstiegsmögleichkeiten. Von einem Überangebot möchte ich hierbei nicht sprechen.

    Dagegen sprechen aus meiner Sicht folgende Dinge:

    • Welche Linie würde dort fahren? Wenn es die 8 ist, besteht die Gefahr, dass der Abzweig nach Hellerau eingestellt wird.

    Ein interessanter Punkt. Aber irgendwie kann ich diesen nicht nachvollziehen. Warum sollte eine Straßenbahnlinie eingestellt werden, die seit Jahrzehnten funktioniert und wichtige Punkte miteinander verknüpft?

    Die Anbindung von Hellerau mit dem Markt, der Gartenstadt, den Werkstätten Hellerau und dem Festspielhaus und schlussendlich mit Rähnitz an der Gleisschleife Kiefernweg ist eine wichtige Verbindung.

    Die Variante 5 würde zu weit jener Gebiete fahren, so dass m.E. keinerlei Konkurrenz zwischen den Linien bestünde.

    [...] Dagegen sprechen aus meiner Sicht folgende Dinge:

    • Die Fahrzeit Innenstadt<->Industriegelände wäre vermutlich(?) länger und damit unattraktiver als Alternative für Menschen, die im Industriegebiet arbeiten.

    Diesen Punkt kann ich nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich handelt es sich hier um ein Missverständnis.

    Zwischen Innenstadt und Industriegelände würde sich nichts ändern.


    Vielleicht meinten Sie mit Industriegelände den Airportpark in Rähnitz.


    Da muss ich Ihnen Recht geben. Die Fahrzeit wäre länger als bei einer Verlängerung der Linie 8 (in den unterschiedlichen Varianten).


    Diesen Faktor habe ich so noch nicht in meine Überlegungen miteinbezogen. Dennoch glaube ich, dass eine Fahrzeitverkürzung von ca. 10 bis 15 Minuten das Argument der Anbindung und der MIV-Entlastung schlagen kann.

    Zumal auch in dieser Variante Umstiegspunkte und Verkehrsmittelwechsel reduziert werden könnten und dadurch eine größere (da bequemere) Attraktivität des ÖPNV erzeugt werden könnte.

    Die Planung für die Verlängerung der Linie 8 wird konkreter: dresden.de

    Und m.E. leider ohne die von mir präferierte Variante 5 näher in Betracht zu ziehen.

    Die Varianten 3a/b und 4 werden zu Recht nicht weiterverfolgt. Variante 2a erscheint m.E. auch nicht passabel zu sein.

    Interessant ist jedoch Variante 2b, der ich in der engeren Auswahl den Vorzug geben würde.

    Dennoch bin ich überzeugt, dass die hier (anscheinend) nicht weiter zur Diskussion stehende Variante 5 langfristig die beste Lösung darstellen würde. Entlang der Linie 8 ist die Wohnraumsituation gesättigt und es werden wahrscheinlich auch keine Neubaugebiete in der Nähe der Linie 8 entstehen. An der Karl-Marx-Straße (Wasserturm Klotzsche) gibt es jedoch bereit relativ konkrete Pläne zur Schaffung eines neuen Wohngebietes. Ebenso befindet sich an der Variante 5 das neue und kleine Gewerbegebiet Richard-Riemerschmied-Straße und von hier gelangt man auch schnell und bequem auf die Boltenhagener Straße und nach Hellerau. Ferner (sofern es der Natur- und Umweltschutz zulassen sollte) gibt es hier weitere Freiflächen zur Bebauung mit Wohnraum. Perspektivisch gesehen hätte diese Variante eventuell die größte Effizienz, zumal sie nicht nur Klotzsche besser anbinden würde (traurigerweise sehe ich derzeit keine Verlängerung der S-Bahn vom Flughafen aus) und als neue Linie (Trassenführung auf den Bestandsgleisen ausarbeiten) einerseits vorhandene Linien in den Dresdner Norden entlasten und die Taktdichte erhöhen könnte und Infinion direkt mit den anderen Chipfabriken ÖPNV-technisch anbinden würde.

    Zugegeben, diese Variante würde mehr Zeit benötigen und teurer werden, aber letztendlich effektiver und nachhaltiger die Verkehrsströme hin zum ÖPNV beeinflussen.

    Ziegel : Danke für Ihre Anmerkungen.

    Civitas fortis : Die Idee eines Wiederaufbaus des Alberttheaters als Wagner-Akademie halte ich für einen sehr lohnenswerten Ansatz. Vielen Dank für diesen Vorschlag.


    Mittlerweile bin ich von meiner ursprünglichen Idee aufgrund überzeugender Argumente seitens einiger Mitglieder dieses Forums abgewichen (sachliche und faktenbasierte Argumente :thumbup: ). Nun unterstütze ich die Idee eines Wiederaufbaus des Alberttheaters als Wagnerakademie und sehe darin auch einen Beitrag zur Stadtreparatur und zur Schaffung eines Gedenkortes in vielerlei Hinsicht.

    Kreative Idee! Doch abgesehen davon, dass wir hier von einer Lage im Überschwemmungsgebiet reden, sind Kellergeschosse ekelhaft teuer. Zudem könnte es sein, dass sich wertvolle Bodendenkmale an dieser Stelle befinden. Am Königsufer ist ja, wenn ich mich recht erinnere, der Siedlungskern Dresdens.

    Mhm... :/ So gesehen muss ich Ihnen Recht geben.

    Aber andererseits sind die Überschwemmungsrisiken am Königsufer eher gering. Von daher verstehe ich diesen Einwand nicht. An anderen Stellen stimme ich Ihnen voll umfänglich zu.


    Um die wertvollen Bodendenkmale hat sich meines Wissens niemand so wirklich ins Zeug gelegt. Archäologische Ausgrabungen sind bei solchen Baumaßnahmen sowieso Pflichtprogramm. Zumal das Areal ja auch früher bebaut war.

    Es ist zwar außerhalb des Themas, kann aber durchaus die Bedeutung der Carolabrücke verdeutlichen.


    Als Student habe ich in der Südvorstadt und in Plauen gelebt. Am Wochenende aber wilde Nächte in der Äußeren Neustadt zelebriert. Zu früher Stunde irgendwie an einem Spätie noch etwas Bier besorgt und dann bis zum Carolaplatz gefahren.

    Hier bin ich ausgestiegen und mit dem Wegebier über die Carolabrücke gelaufen. Und dabei innergehalten. Der Blick von der Carolabrücke auf die illuminierte Altstadtsilhouette hat mich nicht nur damals fasziniert. Einige weitere Straßenbahnen hörte ich an mir vorbeirauschen, aber ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Es ist zwar nicht der Canaletto-Blick, aber für mich ein ganz prägender und wichtiger Blick.

    Und manchmal stand ich dort sehr lange, bevor ich dann zum Rathenauplatz/Synagoge ging, um die nächste Straßenbahn in Richtung Zuhause zu nehmen.


    Und wenn ich mir jetzt vorstelle, dass die Brücke zumindest historisierend wiederaufgebaut werden könnte, träume ich mich gerade hier hin. Es wäre nicht nur eine touristische Bereicherung. Dies würde Dresden wieder einen Teil seiner Seele zurückgeben


    Mein Blick wäre zwar der gleiche, aber auf einer Brüstung, eventuell mit einer Figur, zu stehen und den Verkehr hinter sich zu lassen, wäre schon sehr phantastisch.


    Alle Brüstungen waren ja auch nicht mit Statuen besetzt. Man könnte hier auch zeitgenössische Skulpturen installieren.


    Eine Skulptur für das Jahrhunderthochwasser, eine Replik der Germania vom Altmarkt, die Tränen vergießt (als Erinnerungs- und Mahnsymbol zum Nationalsozialismus und den Folgen des Zweiten Weltkrieges) und, sorry - etwas makaber (aber ich liebe schwarzen Humor) eine Skulptur zum Einsturz der Brücke.

    Einmal ganz vom unmöglichen Zeitpunkt, den Hintergründen und der finanziellen Situation abgesehen. Wäre es architektonisch und bautechnisch nicht möglich, einen solchen Konzertsaal als Kellergeschoss unterhalb mehrerer obenerdiger und kleinteiliger Gebäüde zu errichten? Zumal ja (m.E.) auch ein Niveauunterschied zwischen Großer Meißner Straße und Elbufer besteht.

    Eines der kleinteiligen Gebäude würde die Wagner Akademie mit Archiv und diversen Probenräumen und den Zugang zum großen Konzertsaal erhalten. Der Konzertsaal würde sich dann von Seiten der Großen Meißner Straße als Kellergeschoss über mehrere Gebäude erstrecken und zum Elbufer hin eine Terrassen bilden, die vom Publikum mit Blick auf die Altstadtsilhouette genutzt werden kann.

    Leider habe ich keine Vorstellung von den entsprechenden Dimensionen und Ansprüchen. Aber ich könnt mir hier schon eine solche Symbiose vorstellen.

    MiJa: Ich bezeichne dieses Bauwerk als Dresdner Sachertorte oder Schokotorte.


    Die angesprochene zweite Visualisierung erscheint mir einerseits etwas globig, die farbliche Fassadengestaltung nicht gelungen und unpassend.


    Die erste (jetzt umgesetzte) Visualisierung erscheint mir teilweise mutiger, nicht so beliebig und von der Farbgestaltung wird (ohne Schokohaube) zumindest die gegenüberliegende Architektur aufgenommen.


    Dein Zitat: "Wie dem aus sei, das Gebäude steht nun da. Was einen aber Fassungslos macht, ist wie man an dieser zentralen Stelle mitten in der Altstadt 140 Mio ausgeben kann, und die Chance verschenkt hat." kann ich trotzdem nur unterschreiben und halte diesen "Wettbewerb" für eine absolute Farce.


    Und wie gesagt, letztendlich muss man die Gesamtgestaltung des Areals abwarten. Eine gelungene und attraktive Fortsetzung bzw. ein Abschluss des Karstadtgebäudes und eine einladende Platz- und Freiflächengestaltung könnten vielleicht sogar diesen Bereich in das moderne, urbane Zentrum Dresdens rücken (hier wären dann entsprechende stadtplanerische Punkte wir die Lingnerstadt, Rückbau und Nachverdichtung (an) der Sankt-Petersburger-Straße. Carolabrücke, Offenlegung Kaitzbach, etc. von Bedeutung).

    Optisch gebe ich Dir Recht, das Gebäude ist irgendwie fehl am Platz und wirkt kalt und integriert sich garnicht an die Umgebung.


    Die Braune Dachzone finde ich ebenfalls richtig hässlich und komplett ohne Bezug. Ein Rotes Schrägdach wäre deutlich besser und würde eine Verbindung zur Pfarrgasse, Dr.Külz Ring,Seestrasse und Rathaus schaffen.

    Für mich war dieser Entwurf (von den beiden Entwürfen!) das kleinere Übel. Und irgendwie habe ich damit auch meinen Frieden geschlossen. Letztendlich kann die Umgebungswirkung erst dann abschließend beurteil werden, wenn es eine Umgebung gibt.


    Die Waisenhausstraße und der Dr.-Külz-Ring mitsamt der ÖPNV-Trasse zerschneiden das Gesamtareal in zwei Teile: Auf der einen Seite Pfarrgasse und Seestraße sowie das Rathaus mit ihrer (teilweise auch zerstückelten) Architektursprache und auf der anderen Seite der Bereich Ferdinandplatz, Ferdinandstraße, Trompetergasse, Prager Straße und Victoriastraße. In diesem Bereich hat man eine wilde Mixtur aus Ostmoderne, Nachwendearchitektur und Reminiszenzen an DDR-Architektur. Von daher finde ich, dass sich das neue Stadtforum eigentlich sehr gut in den bisher vorhanden Stadtraum integriert und moderne Architektur aufgreift, während gegenüber (Richtung Altmarkt) mehr oder weniger gelungen an die vorhandene Architektursprache angeknüpft wurde.


    Nun kommt es auf die weitere Qualität der noch zu bauenden Gebäude und die Freiflächengestaltung an. Ebenso, wie das Areal stadtplanerisch eingebunden wird.


    Auch wenn ich hier auf heftige Kritik stoßen werde, würde ich hier zunächst eine große Tiefgarage bauen. Der "Ferdinandplatz" als zentraler Parkplatz für die Innenstadt. M.E. würde dies auch entsprechende Laufkundschaft in diesem Areal generieren und somit einen Anreiz liefern, um Privatinvestoren anzulocken.


    Man hätte dann zwar architektonisch vielleicht einen zweiten Postplatz, aber das Gebiet vom Hauptbahnhof bis zur Waisenhausstraße/Dr.-Külz-Ring würde ein architektonisch zusammenhängendes Viertel mehrerer Epochen der Moderne werden. Architektonisch könnte man hier auch die Wiedervereinigung symbolisieren in dem man DDR-Baukultur und Ostmoderne erhält, Formensprache übernimmt, die Nachwendearchitektur ebenfalls erhält und dann die neue Moderne als Architektur ohne Ost-West-Differenzierung gestaltet.

    Liebe Forumsteilnehmer,


    ich fin. de diese Diskussion absolut spannend.

    Dennoch muss ich sagen, dass ich mir zwar meine ästhetisch und stadtplanerische Meinung bilde, aber von planungsrechtlichen Dingen keine Ahnung habe.


    Insbesondere die Vorgabe der Pfeileranzahl einer Brückenkonstruktion verwundern mich.


    Einige bautechnische Laien diskutieren hier über architektonisch-stilistische Dinge. So wie ich.

    Interessant ist dann die die entsprechende bautechnische wie behördliche Planung.


    Fundierte Informationen dürften hier weiter helfen.


    P.S.: Die Diskussionen hier haben definitiv mehr Niveau als in anderen Medien. Bitte weiter so und vielen Dank für Eure fundierten Informationen!

    Unter Straßen- und Tiefbauprojekten habe ich diesbezüglich bereits meine Ansichten geteilt.


    Ich sehe viele planerische, rechtliche und finanzielle Probleme bei einer möglichen Rekonstruktion der alten Carolabrücke. Zumal ja der Komplettabriss noch nicht feststeht.


    Sollte es so sein, so würde ich in Hinblick auf die Gestaltung der Sankt Petersburger Straße zu einer inneren und technischen modernen Carolabrücke tendieren, die aber äußerlich die alte Form annimmt. Das könnte aber nur wirklich funktionieren, wenn man den Straßenzug Sankt Petersburger Straße zumindest vom Brückenkopf bis zum Pirnaischen Platz in die Planungen einbeziehen würde.


    Für eine solch grundlegende Stadtplanung nehme ich auch ein paar Jahre mehr an Verkehrschaos auf mich.


    Und wenn wir schon dabei sind: Wiederaufbau des Venezianischen Hauses, Gondelhafen und vielleicht noch des Belvedere auf der Brühlschen Terrasse als Info-Pavillon für die BUGA 2033 und später als Info-Pavillon, moderne stadthistorische Ausstellung (Jahrtausendflut 2002, Pegida, Gegenbewegungen zu Pegida, Wiederaufbau und Neubau, Einsturz der Carolabrücke,...) , Café und Restauration, öffentliche Toiletten und Veranstaltungsort.

    Prinzipiell bin ich ein Befürworter von Rekonstruktionen, sehe diese hier aber als Utopie an. Ich glaube bei tag24 wurde diese Idee bereits geäußert (mit historischem Bilde, welches ästhetisch sehr ansprechend war). Dennoch wurde diese Idee in dem Artikel auch wieder verworfen.


    Wie andere bereits schrieben, wären im Falle eines Komplettabbruches der drei Brückenstränge komplexe und langwierige Verfahren notwendig, die z.B. auch den Bereich Rathenauplatz/Synagoge und die Verkehrsführung und Dimensionierung der Sankt-Petersburger-Straße miteinbeziehen müssten.

    Dann müsste entsprechend geklärt werden, wie man den Denkmalschutz handhaben sollte. Hier würde sich dann tatsächliche die Frage ergeben, ob das DDR-Bauwerk oder das Vorgängerbauwerk historisierend oder komplett historisch rekonstruiert werden soll.

    Eine komplett neue Variante wäre eventuell auch spannend.


    Wobei ich persönlich mit den Vorüberlegungen einen modernen praktischen Bau, der den aktuellen stadtplanerischen Ansprüchen entspricht (auch in Hinblick auf Verkehre, Verdichtung, Begrünung, Ausdehnung des Altstadtbereichs, Stadtraumplanung und Abwendung von der "Stadtautobahn") mit entsprechend historisierenden Schmuckelement wie den kunstvollen "Balkonen" (ähnlich der Augustusbrücke).


    Neben allen möglichen Planungshürden wird hier vor allem auch der Kostenfaktor eine Rolle spielen.


    Und andererseits hoffe ich (sowohl verkehrstechnisch und finanziell), das die bereits sanierten Brückenstränge von der Havarie keinerlei Schäden davongetragen haben. Der neue Radweg könnte hier zumindest zugunsten eines Fußgängerweges etwas dezimiert werden.

    :/ Da ich bautechnisch nicht sehr versiert bin, schätze ich die Situation wahrscheinlich falsch ein. Auch wenn es zu keinen Beschädigungen gekommen sein sollte, müsste der eine Strang zum Wiederaufbau der Straßenbahntrasse und des Fußgängerbereich genutzt werden und würde für den Verkehr sowieso gesperrt sein?


    Sollte es trotz allem wirklich zu einer längeren Sperrung kommen, so würde ich aus der Not eine Tugend machen wollen und auf ein bisschen mehr Zeit (eventuell Jahre?) für alles eingehen, damit Dresden hier dauerhaft und zukunftsträchtig plant und baut.

    Kreuzstraße bitte als Fußgängerzone. Baumbepflanzung und Fußgängerweg in den Dimensionen für Rettungsfahrzeuge. Seitenstreifen für Auengastronomie. Dabei Einbeziehung des Rathauskomplexes mit Restauration und Angeboten (Institut Francaise). Hier könnte ein neues Szeneviertel entstehen. Aus dem "Kneipenviertel" Weiße Gasse wird das Kneipenviertel Kreuzviertel.

    Dann wirste deine Freude an dem x-ten Knerer&Lang Bau in dieser Stadt haben, der am Wiener Platz dem neuesten modernistischen Krempel hinterher eifert und nebst riesiger Dimension auch gleich grüne Lamellen und grünstes Grün an allen 5 Seiten zu bieten hat. Belebtes Gewerbe (ZOB) im EG inbegriffen.


    Hat den Vorteil, das Farbenspiel des Nachbargebäudes aus gleichem Büro wird für alle für immer vom Neubau verdeckt sein, denn auf Straßenbahnebene erschließt sich das nicht. Da folgt nicht mal mehr die LSD Fassade irgendeiner städtebaulichen Logik.


    Ein Spielplatz für Modernisten, sieht rund um den Hauptbahnhof eher wie ein unaufgeräumtes Kinderzimmer ganzer Vorschulklassen aus. Mit freundlicher Genehmigung ihrer Stadtplanungsamtspersoninnen, die Knerer&Lang offenbar echt mögen.

    Dem Ganzem kann ich leider nichts mehr hinzufügen bzw. Positives entgegenstellen.

    Hoffnung kann man nur noch in die Entwicklung des Wiener Platzes Ost stecken, der vielleicht noch einen stadtplanerischen Coup ermöglichen könnte. Aber daran habe ich auch meine Zweifel.

    Der Wiener Platz West ist für mich städtebaulich verloren. Der Simmelriegel ist komplett deplatziert und wirkt wie ein überdimensionierter Fremdkörper.

    Die Idee des Fernbusterminals halte ich jedoch für sehr interessant und auch sinnvoll. Vor allem mit der Straßenbahnhaltestelle und den Unterständen für die Terminals. Aber das Ganze liegt irgendwo in stadtplanerischen Nirgendwo und die Randkante Wiener Platz West ist ein Außenposten und kein integraler Bestandteil einer aktiven Innenstadtentwicklung.

    Durch die Randposition können hier Strukturen entstehen, die zum Scheitern des Wiener-Platzes mit Unterführung geführt haben.


    Vielleicht sehe ich zu schwarz, aber die tollen Ideen von damals mit direktem Zugang zum Hauptbahnhof sind auch sehr schnell fallen gelassen worden und dann hat sich ein Kriminalitätsschwerpunkt gebildet.


    Es fehlt an einem Gesamtkonzept Hauptbahnhof/Wiener Platz mit den entsprechenden Übergangsbereichen.


    Aus einem Kuchen werden Stücke - aber aus Stücken wird noch lange kein Kuchen.

    Civitas fortis


    Vielen Dank für Ihren anregenden Beitrag.


    Ich muss Ihnen teilweise Recht geben. Wie an anderer Stelle erläutert, sehe ich hier durchaus positive stadtplanerische Aspekte.


    Aber es fehlt wirklich an einem stadtplanerischen und architektonischen Konzept.


    Dies liegt aber m.E. auch an der Situation der Lingner Vorstadt und dem Festhalten an der Sankt Petersburger Straße als "Stadtautobahn".


    Es wird leider nur zu klein gedacht und geplant. Und das ist verständlich. Und das leider.


    Aber ich denke, dass man mit entsprechenden kleinen Schritten durchaus große stadtplanerische Würfe erreichen könnte.