Beiträge von Endell

    Für mich die derzeit furchtbarste Gestaltung Innen wie Aussen, die die Kirche je hatte.

    Das Ding ist als barocke katholische Stadtkirche nicht mehr zu erkennen und könnte genauso n Bürokratenauditorium in nem fantasielosen Politneubau sein. Jede protestantische Gefängniskirche hat mehr Athmossphäre als diese trostlose nichtssagende Raumschöpfung . Ich frage mich was hier überhaupt zu einem Umbau motiviert hat- ein besserer Ort ist’s dadurch jedenfalls nicht geworden

    Mit Verlaub die Dachzone ist ein einziges zerklüftetes Gebirge und wird gegenüber der schönen jugendstilfassade unverhältnismäßig wichtig.


    Es wäre besser gewesen, man hätte wie beim Nachbarn, den begierigen Ausbau für die Erhöhung der Flächenausbeute etwas dezenter ausgeführt.

    Das Ergebnis sieht für mich in dieser Form wenig elegant, substanzlos wichtigtuerisch und beschissen aus. Dem Altbau hat man hier wahrlich aufs Dach gesch….ssen

    Ich find das Ding auch sehr dunkel und die großen Fensterlöcher spielen dem Gesamteindruck auch sehr in die Hände.

    Das Gebäude wirkt schon im Stil recht verhärtet und hat eine sehr düstere und depressive Attitude.


    Allerdings wirkt es auch schon jetzt durch diese Farbigkeit sehr patiniert und überspringt für mich die sowieso kurzlebige und mit cleaness und Helligkeit gleichgesetzte verlogene Freundlichkeit.


    Von der Textur der Fassade bin ich hingegen positiv überrascht, die gibt den Gebäude auch im Wechsel aus Schattenrelief und Farbnyanncen innerhalb der Verkleidungselemente doch eine wertige, individuelle Lebendigkeit die monochrome Tunke über diesem Flächenbetontem Gebäude gar nicht herstellen hätte können.

    Es stimmt, ansprechende und anregende Fassaden egal ob „Modern“ oder „Historistisch“ sind heute eine Rarität.

    Das gezeigte BSP für Frankfurz ist m.M.n eher ein akzentschwaches, heimatloses Investneutrum.


    Das Angebot für die BS liegt zwar weit über der üblichen bauhäuselnden Plattitüden und Scheissegalkisten die sich bisher über den Bereich der hist. Berliner Mitte ergossen haben, aber über verzagte, Mittelmäßige, Stangenware kommen die Entwürfe für den Wieder-Aufbau der breiten Straße leider trotzdem nicht hinaus.


    Besonders traurig ist die gedrückte, völlig uninspirierte Formulierung der Erdgeschosszone, die sich über alle 5 Fassaden-Variationen zieht- hier hat man sich wohl gedacht ein paar Schaufenster sind als anregende Vor-Leistung für die Augenhöhe der Passanten genug, Athmossphäre und Unterhaltungswert soll dann wohl dem glücklichen Zufall, sowieso seltener, kreativer Schaufensterauslagen anheim fallen.


    Zudem kauft man dem Ensemble, die Konstruktion einer heterogenen Fassadenarchitektur für eine städtische Blockrandzeile aus einzelnen Gebäudeindividuen einfach nicht ab - die klägliche Simulation wird auch Dank der belanglosen Gestaltungsmittel die man über ein Standardgerüst mit Einheits-Geschosshöhen für fünf Gebäude geworfen hat nur zu deutlich.


    Sichtbare Elemente zur städt. Bedeutung und hist. Identität des Ortes werden m.A.n. durch die prämierten Entwürfe nicht angeboten.

    Die Entwürfe hier wirken trotz einiger Bemühungen in ihrer ästhetischen Logik vorgekauter bauiindustrieeller Arrangements, wie gewöhnlich unpersönlich, billig, beliebig und schablonenhaft.


    Von Diesen 5Losen geraten f.m.schließlich mindestens 3, mit dem Versuch simplifizierte, klassizistische Phrasen mit größerem, effizienzbetontem Geschossbau zusammenzubringen, in eine unappetitliche Nähe der hist. Architektur regider kollektivistischer Normensysteme.


    Von dieser arch. Umweltgestaltung hat Berlin nach 2Diktaturen m.A.n. zu genüge und es

    scheint mir auch nach dem vielversprechenden entgiften des Raumes durch das Abräumen der impotenten Apparatschikarchitektur auch täppisch, nicht etwa an die untergegangene Ära der bürgerl. Gestaltungshoheit über die Stadt sondern ausgerechnet an Solche toxischen Top-Down-Bau-Traditionen zu erinnern.


    Der Bereich gehört zum Entwicklungsgebiet Hauptstadt Berlin Parlaments und Regierungsviertel und soll „Urban“ und Nutzungsgemischt entwickelt werden.


    Die angedeutete herausgehobene Bedeutung dieses Gebietes als repräsentativer, publikumswirksamer Hauptstadt-Stadtraum wird hingegen f. m. mit diesen BVs leider nicht sehr überzeugend vermittelt und könnte genausogut aus Huths ambitionierten Invesmentportfolio für das Tegeler Zentrum kommen - das aufgrund seiner synthet. Wirkung und gestalt. Defizite als trister Unbegabter Stadtsimulant erfolgreich erfolglos ist.


    Da die Ökonomie als Prinzip ins Zentrum der architekt. Formfindung gerückt ist, braucht man sich auch hier über den piefigen, flachen Gestaltungshorizont der Architektur mit ihrem sichtbaren Mangel an Eloquenz und Kreativität gegenüber der städtebaul.Aufgabe nicht wundern.


    Dass es besser gehen sollte beweisen eine Vielzahl an Beispielen die Zweckähnlich sind und m.M die Aufgabe deutlich weniger trocken, aufgeweckter und einfühlsamer gelöst haben.

    Z.b Riemers Hofgarten, die Behnischbauten in Weißensee oder Köhns Bauten für den BeamtenWohnungsVerein verstehen sich bestens auf eine vorzeigbare, stimulierende Architektur für eine städt. Wohnanlagen-Adresse.


    Warum man für diesen bedeut. Städtebaulichen Rahmen, sich nicht die deutlich. passenderen Anregungen aus der Zeile historischer und historisierender Bauten des nahen Märk. Ufers geholt hat und damit eine plausible und attraktiv bestückte stadträumliche Verzahnung des Tourist. Zentrums mit dem bisher städtebaulich und architekt. gecancelten Märkischen Ufer weiterhin mit einem Loch aus Industriewurschtigen Kisten hintertreibt, bleibt mir ein Rätsel.


    Der wohltuende Rückbau der Straße, deren Verbreiterung für einen vulgären Anmarschweg zu einem unwirtlichen „Demonstrations(Park)Platz“ das städtebauliche Trauma hier Überhaupt verursacht hat, findet für mich durch diese nun entwickelte Bauzeile leider keine adäquate Fassung.

    Mindestens 6 barocke Bürgerhäuser wurden für die Verbreiterung der Straße abgerissen.

    Die Möglichkeit als repräsentative Geste nun auf die ungenierte die Zerstörung wichtiger Zeugnisse des bürgerlichen Baukulturellen Erbes, wie das letzte Freihaus oder das Ermelerhaus baul. als heilsame Stadtreparatur zu reagieren wird leider nicht mal im Ansatz erwogen.


    Stattdessen bleiben die Verweise auf die hist. Kondition -lediglich als unsichtbares trümmerromantisches Archäologieloch im Keller.


    Die Anliegerbebauung war hist. in ihren Dimensionen sehr heterogen, die Dachlandschaft ein Gebirge aus unterschiedlichen Breiten,Höhen und Tiefen. Die Fassaden ob dezent oder üppig boten spätestens ab der Eingangssituation bei noch so kleinen Gebäuden anregende Details.


    Diese Mischung der Formate hätte man für eine interessante Neubebauung nutzen, und unter dem Aspekt ausgleichender Mischkalkulation ökonomisch vertretbar anwenden können.

    Stattdessen gibts nun den uninspirierten technokratenlook aus

    Einheits - Flächen und Gebäudehöhen mit Geschmacksretouche aus der Dose.


    Es gibt nichts an den Gebäuden dass Um Interesse und Aufmerksamkeit für seine Adresse beim Beschauer buhlt und ihm arch. Bedeutsamkeit im Urbanen Kontext verleiht.


    Die priorisierung kostengünstiger Mieten müssen m.M auch nicht zwangsläufig in uniformen Etagen münden, es gibt über die Wege der Staffelung in den Geschosshöhen ganz traditionelle Mittel verschiedenste Ansprüche und Bedürfnisse in einem Gebäude unterzubringen.

    Das Gebäude wird gegenüber den Arbeits- Wohnungs- Expressions- und Repräsentations-Ansprüchen angebotsreicher und es liest sich auch ein spannenderes Fassadenbild ab.


    Wenn nach einer Wettbewerbsbemühung für das hist. Kernzentrum Berlins an einer solch breiten Straße, die, die Gesamtheit der Wahrnehmung des Gebäudes einfordert, nur solche Ergebnisse im Sinne anspruchsvoller Baukultur aufs Tableau kommen, sollte man sich fragen ob man sich solche Architekten-Wettbewerbe nicht langsam schenken kann und gleich ne KI für eine kostenbewusste Stadtimmitation nutzt.


    Noch mal, es fehlt ausgerechnet für diesen Ort unverhältnismäßig an Raffinesse und Höhepunkten für die Gebäudeinheiten, eindeutig an glaubwürdiger hist. Referenz und die Harmonien sind teilweise durch die instabile Rhytmik gestört. Eine für die Dramatik hilfreiche Staffelung der Etagenhöhen gibt es bei Los 2 und 5 gar nicht und es entstehen die leidigen öden Rasterkäfige.

    Schon die Entscheidung für ein leicht Varierendes sichtbares Steigendes Dach pro Fassade hätte zudem einiges an Tristesse hier eingedampft und die Gebäude würden völlig anders Wahrgenommmen. Künstlerische, Ornamentale Details die einen gebäudeindividuellen Fokus setzen, gibt es erst gar nicht. Aufenthaltsrelevante und repräsentative Qualitäten werden mit dieser Gebäudezeile die Stadtraum eigentlich. reparieren und aufwerten soll, nicht hergestellt.


    Ich würde hier sagen das Thema ist für mich trotz Wettbewerb verfehlt.

    So wie fast alle „top highlights“ die ihren Ereignisrahmen über die Technik generieren. Ich erinnere hier gern ma an die Rostwippen im Tilla Durieux Park - Während diese Stadt nicht mal mehr den ungestörten Betrieb für Fahrstühle und Rolltreppen an den Öffis wie In Spandau, Rostkreuz, Landsberger etc. So richtig hinbekommt, die repräsentativen Brunnen der Stadtplätze die meiste Zeit trocken stehen - wird’s bei der Einigungswippe -aber dann sicher anders.

    Auch wenn mir die Uferwand trotz der Autentizität immer noch nicht recht gefallen mag und ich dort eine Gelb- Klinkerverkleidung für schöner und passender gefunden hätte, das aufbereitete Geländer sieht wirklich toll aus und ist in jedem Fall ein schöner stimmiger Akzent für die adrette Promenade.


    Wenn man sich vor Augen führt wie wüst die Ausgangssituation sich hier einst dargestellt hat - ist das Ergebnis schon schwer beeindruckend. Da komm ich dann auch über die graue Ufermauer hinweg.

    Für mich machen die Farbdarstellungen und die Verheißungen von Oberflächen und Materialmix die Entwürfe auch nicht besser.


    Im Detail sind die Fassadenvarianten für mich sogar über die Blockige Plumpheit hinaus richtig schlecht gestaltet.


    Die Fenster-Achsen und Formen springen und variieren teilweise hin und Her, die Bullaugenfenster von Los 3 wirken völlig launig ohne Feldkonzept in die Fassade gebohrt, die grüne Riemchenverzierung von Los 1 ist in dem Verbundkonzept nahezu hässlich und erinnert an verlegene, billige Mattendekorlösungen aus den 60ern, Los 2 sieht in der Ornamentvermeidung und den gedrückten Etagentürmungen aus wie ne schlechte armseligere Variante für die Stalinallee und für Los 5 gabs wohl für die massenhafte Verwurstung von Kannelierten Fenstereinfassungen, Rabatt. Es fehlen völlig augenschmeichelnde Akzente, Fraktale Elemente und rythmische Inszenierungen was an Bauelementen und Fassadenapplikationen dekorhaft verarbeitet wird hat überhaupt keine unterhaltsame Pointe. Für mich wirken die Entwürfe mühsam und austauschbar - da wird nicht viel mehr geboten als am Wohn-ghetto rund um die Mercedes Benz Arena -

    Sehen mir auf Anhieb, wenn auch nicht alle primitiv zu nennen sind, doch recht beliebig aus.

    Aufenthaltswürdiges Flair lässt sich mit den recht generischen ökonomierastern sowieso nicht herstellen.

    Für mich Architektur bei der es egal ist ob se hier oder woanders steht und die man hier wirklich entbehren kann.

    Wenigstens passt diese Wettbewerbsanstrengung zum hässlichen Wirosozialpalast.


    Die Bauten unterbieten noch eher die Ödnis am Schinkelplatz - aber wenigstens gibts ne Schaufensterzone im Erdgeschoss und es ziehen echte Menschen ein.

    Die Alte Mitte bleibt aber weiterhin mit ihren Neubauangeboten aus der penetranten Schachtelmottenkiste im geleisteten architektonischen Erlebniswert für mich bei null.

    Wäre sicher schön wenn der Wiener Schmäh wieder bei der Komischen Oper herausträte und der Bau seine düstere Einsargung loswürde- allerdings glaube ich nicht dass der Denkmalschutz für die 60er Jahre Hülle hier aufgehoben würde nur um dann Platz für die Auferstehung von schwülem u. unernstem aber sicher für die Funktion des Hauses treffenderem KuK Barock zu schaffen.

    Schon gar nicht in Zeiten in denen gerade von den üblichen, wirkmächtigen Verdächtigen aus Expertokraten und Branchen-Lobbyisten allen Ernstes über die Ambition „künstlerischer“ Derangierung der Barockfassaden des HF schwadroniert wird und die mehrheitlich geforderte Rekonstruktion der Fassade der Schinkelschen BA selbstgerecht ins Nirvana geschossen wird.

    Ich würde das Ergebnis auch überhaupt nicht über den Klee loben. Die Leistung ist gegenüber dem Vorzustand sicher bequem besser zu nennen - aber eher engherzig umgesetzt.

    Die Hoffnung auf etwas mehr Ehrgeiz in der Gestaltung der Erdgeschosszone nach der schlappen Aufhübschung der Restfassade - hat sich leider nicht erfüllt.

    Mit einer plastischeren Bossierung hätte man dem Gebäude wenigstens etwas von seinem üppigen bauzeitlichen Gründerzeitcharakter wiedergeben können.

    Die Pilasterkapitelle zwischen den Fenstern sind viel zu tief und verhalten damit sich völlig unharmonisch zum drunterliegenden Blendpfeiler. Das wirkt für eine wertige Fassadenarbeit völlig unprofessionell wenn nicht gar unfähig. Äußerst ärgerlich sind auch die enthauptet belassenen Säulen im prominenten Eingangsbereich der Ecke - war es hier nicht im geringsten möglich mit Hilfe eines Stuckateurs wieder so was wie ein Kapitell herzustellen? Auf mich wirkt das Ergebnis des Gründerzeitlichen Eckbaues leider völlig provinziell - der Diamant ist auch eher ein gernegrosses Statement von eher schlichten Gemütern.

    Das es sich beim gesamten Invest-Komplex um eine Agglomeration von Bauten unterschiedlicher Epochen und Stile handelt ist auch nach dem Versuch den entstellten Fassaden wieder ein Gesicht zu geben weiterhin nicht erkennbar. Dafür ist der Gestaltungsanspruch für die Individuen viel zu linear und bis auf die hist. Fragmente rel. pointenarm so dass alles unter einer einheitlichen, erkennbar gleichgültigen investmentsaucigkeit abgewickelt wird.

    Für mich bleibt die Glasgloche unorganisch auf den Altbau gesetzt - die alten und neuen Gebäudeteile fallen optisch völlig auseinander und man bemüht sich auch gar nicht darum, einem Gebäude dass sogar unter einem Namen wie „Schicklerhaus“ eine ganzheitliche Gebäude -Identität kommuniziert - irgendwie beim mod. Dach-Ausbau gerecht zu werden.

    Da wird Stumpfsinnig und egoman eine Glas-Blechkiste über die gesamten Fassadenlängen gelegt ohne mit den Höhen und Sprüngen der Fassade konsequent mitzuschwingen.

    Es entsteht der unangenehme Eindruck dem Gebäude unbedingt ein scheinbar effizienteres Flachdachbild als Fassadenabschluss aufzuzwingen und sich für den eigentlichen Markenwert des hist. Basisbestandes eigentlich gar nicht zu interessieren. Für mich bleibt die Aufstockung ein ästhetischer Misserfolg.

    Im Innern entstehen nach der Sanierung rund 7000qm Büro von einer anderen Nutzung des Gebäudes ist überhaupt keine Rede. In die Schaufensterzone wird da zwar wohl kaum ein Bandvorhang runtergelassen aber auch kaum so was wie Kempinskis Wein und Feinkost wiedereinziehen. Das wird bestenfalls launchig wie vom Investor illustriert und damit dürfte die Relevanz für das Leben auf der Straße eigentlich eher untertourig und auf die Mietklientel beschränkt bleiben - für eine belebende Dynamik der Friedrichstraße erscheint mir das eher unnütz.

    Ich finde es wohltuend dass man für die Fassaden des komplettierenden „Holz“-Neubaues an der Glinkastrasse scheinbar auf die sonst obligatorische signallyrik aus ästhetisch instabiler Astlochromantik verzichtet hat und vordergründig wirklich an der optischen Wiederherstellung des markanten Ensembles interessiert war.


    Die Detailsorgfalt für die Fassadengestaltung erscheint mir trotz des ungewöhnlichen Fassadenmateriales schon sehr beachtlich.

    Die Idee schafft elegant den Spagat sowohl innovativ zu sein, als sich auch als Teamplayer innerhalb des barocken hist. Bestandes zu begreifen.


    Ein wenig frag ich mich noch wie sich die Fassadenverkleidung aus Brettsperrholz in der Realität wirklich darstellen wird.

    Die Hist Fragmente der westlichen Aussenmauer sind wohl in die Fassade integriert - der Sockel der Westfassade dürfte also noch Gemauert und verputzt sein.

    Aber spätestens ab 2. Etage frag ich mich wie genau sich da das Verkleidungsmaterial Holz erleben lässt.


    So wirklich schlau werd ich aus den bisherigen Eindrücken noch nicht - kommt da ein Netzgewebe mit Putz drüber, wird da gedämmt oder wird das Holz einfach getüncht?


    Meine Begeisterung Zur Sanierung des Haus Friedrichstadt hält sich dagegen eher in Grenzen - schön dass es gemacht wird aber das anhängige Verwertungskonzept für ein hist. Geschäftshaus ist auch nur ein weiterer Sargnagel für die Friedrichstraße - ein weiteres officebuilding mit toten Schaufenstern ist so ziemlich das letzte was die ewig bejammerte Schlagseite der Einkaufsstraße hier gebrauchen kann. Nichts ist giftiger für die Attraktivität von Innenstadtlagen und das urbane Flair als rein introvertierte Gebäudefunktionen mit Publikumsimmunisierter Erdgeschosszone -

    Irgendwie passen in der Visu diese nostalgischen, putzigen Backsteinsteinpfeiler mit dem beklebten Schild für den Biergarten für mich nicht so recht ins Bild und verpassen dem Design der Anlage eher eine Delle.


    Die Pfeiler mögen zwar im Material und Stil zum historischen Bestand der Bötzowbraurerei passen - aber die optische Verknüpfung ist mit den abschirmenden Chipperfield- Neubauten in Sichtbeton überhaupt nicht herstellbar.


    Die Pfeiler holen hier plötzlich das 19Jhd in eine ihm gestalterisch völlig wiedersprechend definierte Situation, das ergibt hier m.M überhaupt keinen Sinn.

    Das Schild wirkt obendrein für seine Umgebung nahezu ramschig.


    Ein simpler Hinweis- Titel wie „Biergarten“ in wertiger Ausführung und in klassischer Textschrift. wäre n.M.n schicker.

    Für die sowieso schwer einzubringende Ästhetik der Werbung der Augustiner-Brauerei reicht meiner Meinung der Fahnenmast.


    Hätte Chipperfield sich nicht auch um dieses Tor im Sinne der bisherigen Mentalitität der Anlage kümmern können?


    Vielleicht ein Pylon aus Beton, Stahl oder einen Bogen aus Menhiren - etwas was mit dem Monumentalen, Kühlen und Kühnen der Architektur und der wunderbaren Freitreppe mit Wasserlauf mithält?

    Bei der Decke geb ich dir recht erst recht wenn die wirklich abgemetert über die Position der Säulen hinweggehen - so dass die tragende Funktion der Stütze in Frage gestellt wird - das ist einfach mal ne schwache Leistung - das Interieur wirkt nicht wirklich repräsentativ, weder Edel noch behaglich eher miefig allerdings ist das Scraffito und die Farbigkeit der. Säulen ein lichter Moment - mit einem besseren Raumausstatter kriegt man da vielleicht noch was hin.

    Die Situation mit der Backsteingefassten Treppe sieht wirklich einnehmend aus.


    Ich seh besonders im höheren Bau aber eher einen Widergänger des Palazzo della Civilta.


    So richtig passt diese betonsichtige Anmutung mit ihrer Schwäche fürs monumentale aber hier für mich nicht recht ins Milleu.


    Farblich wird er sich mit dem geplanten, f.m. Zweifelhaften Entwurf, des hellen Putzbaues gegenüber eher beißen.


    Die Fassade hätte in Voll-Klinker oder auch Putz u. Klinker expressionistischer wirken können und würde dann auch nicht so sehr wie eine Doublette ital. Staatsarchitektur der 30er wirken.

    Zudem hätte der Bau m.M.n. damit besser mit den Bestandsbauten harmoniert und würde bei aller gestalterischen Autonomie ergänzender und weniger selbstreferenziell zum Flair des Ortes passen.


    Meine Befürchtung zu dieser Sichtbetonfassade ist, dass diese in unseren Breitengraden wie an einigen Bsp bekannt, schrecklich altern und dann über die Zeit bei der Vielzahl an Öffnungen und Fugen, witterungsbedingt, recht verheult aussehen wird.

    Man denke nur mal an das BuKaA, das wirkt mittlerweile wie ne schmuddelige olle Waschmaschine aussieht.

    Ich weiß nicht ob dann das Wonnige, tropischer Assoziationen, dann so noch greift.

    Danke für die Eindrücke.

    Den Fotos nach, ein angenehmes Lichtdesign, dieses stimmungsvolle Glühen.


    Nur geht da abends kaum einer Spazieren.


    Im Dunkeln sind die Linden, abseits spezieller Events am Pariser Platz, dort sowieso völlig ausgestorben.

    Und für so ne Lichtshow läuft da auch keiner hin.


    Was soll man auch da.

    Um sich lediglich ne nette Putzfrauenbeleuchtung aus irgendwelchen Steintapezierten Bürokisten anzugucken braucht es keinen Abendspaziergang unter den westl.Linden.


    Ich denke schon, dass man hierzu, das Personal der vergangenen Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung, und die Senatsbaudirektion mit in die Verantwortung nehmen kann.


    Sowohl architektonisch als auch in der Funktion sind die Linden hier als Prachtboulevard völlig unbrauchbar entwickelt.


    Genauso wie Kleemann und Jakubeit ihrerzeit, mit der Glasfassade der ADK am Pariser Platz, ihre eigene alte Gestaltungssatzung für die Linden sichtlich ignoriert haben, sind auch die wenigen Neu und Um-Bauten unter den Linden aus den letzten 14 Jahren sehr großzügig mit der Auslegung der neuen Gestaltungssatzung umgegangen.

    Personell gab es über die versch. Legislaturen hinweg, hier nur eine wirksame Konstante.


    Lüscher war seit 2007 - 2021 sowohl Senatsbaudirektorin, als auch Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

    Die Änderung der Baugestaltungsverordnung erfolgte in 2009.

    Es wäre seltsam wenn sie qua Funktion keinen Einfluss darauf gehabt hätte.


    Sie wurde vom BDA mit allerlei Hinweisen und Verbesserungsvorschlägen sogar persönlich angeschrieben, als es um die Veröffentlichung der neuen Baugestaltungsverordnung zu den Linden, durch Reyer kam.


    Man darf also schon annehmen, dass Sie als Ansprechpartner und Autorität für die Auslegung, Forderungen und Formulierungen innerhalb der Baugestaltungsverordnung von dieser einflussreichen Organisation angesehen wurde.

    Zudem wurde von ihr das sogenannte Baukollegium bereits 2008 entwickelt - dass meinte eine gewisse Baukultur für die Stadt sicherstellen zu können.

    Die bevorzugten Tendenzen dieses Gremiums unter dem Vorsitz Lüschers wurden recht schnell deutlich und die Projekte zeigten wenig Varität im Stil.


    In der Folge entstand ein Klima von vorauseilender opportunistenarchitektur das sich sehr auf eine Neumoderne Kennung limitierte und damit doch sehr auf die Person Lüscher zugeschnitten war.


    Zeit ist Geld und wer bauen möchte, verrennt sich nicht in ästhetischen Coloraturen die dann dem Bekannten Gusto einer vorgeschalteten Geschmackspolizeilichen Gremiums sowieso zuwiderlaufen.


    Für die poln. Wahl zur Architektur der. Botschaft dürfte das mittelbar nach einem bereits abgelehnten Entwurf, der sehr wohl ein Steigendes Dach und künstlerische Applikationen in Metall bereit hielt, erst recht unter dem Eindruck wachsender finanzierungsschwierigkeiten nicht unbedeutend gewesen sein.


    Der vorangegangene Entwurf zur polnischen Botschaft wurde noch ästhetisch bemängelt, u.a galten Metall-Applikationen als den Gestaltungs-Regelungen für die Linden von 1997 zuwiderhandelnd und wurden durch den Senat abgelehnt - Aus heutiger Sicht hatte der Entwurf aber m.M mehr mit den Forderungen der Verordnung gemein, als der heutige Bau der sich nicht mal mehr um ein Staffelgeschoss bemüht, das als Alternative mit Distanz im Neigungswinkel auch weiterhin gültig gefordert gewesen wäre.


    Mit dem Neuen Entwurf war dann wie beim Selbertbau und dem Entwurf zur Komischen Oper alles ganz toll - alles Projekte für die Linden in der Amtszeit Lüschers, die ihrer persönlichen ästhetischen Präferenz und ihrem dogmatischen Abwehren von Bezügen zu einem historischen Stadt- Bild der Vorkriegszeit, entsprechen.

    Die Begründung des Preisgerichtes zum Selbertbau liest sich schon Bezugnehmend auf die Einschätzung der Stadtentwicklung, sehr verbogen.


    Nur als Bsp., das in der Baugestaltungsverordnung geforderte Stehende Fensterformat soll demnach in den nahezu quadratischen Fensterformen, die wunderbar zur poln. Botschaft aufschließen, durch die geteilten Fensterflügel erreicht werden.


    Das ist doch hanebüchen.


    Wer von der Stadtentwicklung kommt zu so einer Einschätzung und wer hätte beim Entwurf der neuen Pol. Botschaft hier wie bereits beim vorangegangenen Entwurf nach Position und mit seiner fachl. und Expertise insistieren können?


    Sicher sind selbst mit hist. Referenz nicht alle Bauten Dachsichtig gewesen - ein steigendes Dach und stehende Fensterformate hatten trotzdem alle. Die Anrainerbauten der Linden waren zudem in ihrer Gestaltung trotz ihrer Individualität -durch die ästhetischen historischen Codes und dem gemeinsamen Nenner der Fraktalen unterhaltsamen Fassadenbilder, untereinander beziehungsfähig und boten damit einen genussfähigen harmonischen Anblick, der im Gesamteindruck der Linden als Repräsentative Laufmeile überzeugen konnte.


    Diese harmonische Pluralität und für einen hist Boulevard passende Opulenz ist mit der regiden Traufhöhenbegrenzung und dem puristischen Begabungen der zeitgenössischen Architektur kaum mehr vergleichbar herzustellen - weswegen der Verweis auf die hist. Konstitution hier gar keinen Sinn macht.


    Zudem dienen die Bauten in ihrer einem „Prachtboulevard“ wiedersprechenden Reduktionsästhetik überwiegend distanzierten Zwecken, so dass selbst die eingeforderte Schaufensterzone bei umsetzung dort- zwar Boulevardgerecht tut aber einen überschaubares Brauchbares Angebot bereithält.

    Die Schaufenster von Selbertbau sind eher reines Feigenblattbproforma und

    bedienen wenn überhaupt auch nur schwache Partikularinteressen.

    Die Zielgruppe des Flaneurs der spontan und genussorientiert irgendwo einkehrt, existiert für diese Angebote hier gar nicht.


    Zudem frag ich mich welche Prioritäten der Denkmalschutz der sich ja auch in der Gestaltungsverordnung auslebt - hier verfolgt. Während an der KO pedantisch die Originale Steinverkleidung aus den 60ern. Wiederhergestellt wird, nahm man den Abriss des denkmalgeschützten Wiratex und zuletzt der Abriss der polnischen. Botschaft eher hin.

    Es fand sich auch kein vergleichbarer skandalisierender Widerspruch von Seiten best. Architekten und Stadt-Planer.

    Die Truppe die sich äußerst bemüßigt fühlte, gegen den Abriss des nicht mal denkmalwerten Düttmanbaues an der Urania zu demonstrieren blieb bei den Abrissen bestehender Denkmalwerte merkwürdig stumm.


    Der Umgang mit den Linden und ihre Entwicklung war seit der Jahrtausendwende doppelzüngig und völlig gegenläufig zu den Urbanen Anforderungen die ein lebensfähiger Boulevard und seine Umgebung brauchen.


    Eine Verbesserung im Angebot der Linden ist mit dem Bau der Pol. Botschaft nicht zu erwarten - die hist. rel. junge funkt.Tradition hier, hätte man n.M.E.nicht weiterführen müssen/dürfen- und wäre im Tiergarten genauso gut aufgehoben gewesen.

    Stattdessen setzt man mit ihr. hier einen weiteren wenig Aussenwirksamen Zweckbau der überhaupt keine ausreichende, sinnvolle Attraktion für die Retour des Boulevards darstellt.


    Das städtische Gefüge ist hier in der ästhetischen und funktionalen Qualifizierung derart aus den Angeln geraten dass man sich nicht wundern muss wenn nicht nur der Boulevard nicht mehr überzeugt weil das Publikum mächtig sinnfrei umherstrolchen muss und außer der Eventlocation und Knipser vorm BBT keinen Mehrwert mehr vorfindet, sondern auch die Friedrichstraße dahinvegetiert.

    Das ist das Ergebnis einer völlig fehlgeleiteten Stadtentwicklung und einer hier völlig ungeeigneten weil der Absicht eines „Pracht-Boulevards“ widerstreitenden nihilistischen neomodernen Architekturauffassung.

    Die knalligen Plastikmöbel wirken hier wie Strandgut das angeschwemmt wurde - die Ankern sich hier an gar nichts und wirken wie willkürlich abgeladener Müll - in Wien knüpfte man die Objekte noch als Ereignis an schattenspendende grüne Inseln das fehlt hier. Mag ja gut als Gelegenheit angenommen werden aber Man fragt sich was als Nächstes kommt um die herbe Freiflächengestaltung Zu möblieren knallbunte Flaschenkontainer und wertstofftonnen Oder plastikwindräder, und Gartenzwerge in den Rabatten? Die sind ja auch bunt und genug um das triste preisgekrönte Umfeld mit dem Publikum zu versöhnen.