Beiträge von Luise_baut

    Ein ganz großes Problem sehe ich, neben den Hohen Kosten, in dem Punkt, den auch Fritz Roth betonte: Die Planung sieht aktuell nur zwei Aufzüge vor. Bei 700 Stellplätzen, also 700 Personen, von denen höchstwahrscheinlich der Großteil das Rad zu den Stoßzeiten abstellen oder abholen wird, befürchte ich lange Wartezeiten und eine entsprechende Verärgerung. Kommt dann noch die ein oder andere Verspätung durch öffentliche Verkehrsmittel hinzu, könnte es schnell chaotisch werden.

    Also Bevormundung kann ich in dem Interview auch nicht erkennen. Ich finde auch nicht, dass das Leben in den Vororten oder auf den Dörfern als besser oder schlechter bewertet wird. Aus meiner Sicht ist das Interview sehr sachlich und beleuchtet mehrere Aspekte der jeweiligen Lebensform.

    300 Wohnungen entstehen auf 10.000 qm. Grundstücksgröße. Da daher am Boden kaum Freiflächen bleiben, sollen die Dächer intensiv genutzt werden.

    500 qm. Dachfläche sind für die Anbau von "Kräutern, Obst und Gemüse" vorgesehen, Bäume und Sträucher sollen wachsen, Grillen erlaubt sein, Coworking Spaces entstehen, die Kita tagsüber Zugang zur Dachfläche haben. Klingt nach eierlegender Wollmilchsau, mal sehen ob das auch in der Praxis klappt, was sich der private Bauherr - eine ehemalige Laimer Landwirtsfamilie - alles so vorstellt.

    Die Vision klingt auf jeden Fall wunderbar. Dass die Fläche möglichst dicht bebaut wird, ist angesichts der Lage natürlich mehr als nachvollziehbar. Umso erfreulicher die Einbindung von Urban Gardening Projekten bereits in der Planungsphase.

    Ich bin hier sehr hin- und hergerissen. Zum einen begrüße ich das Vorhaben, weil es ein Zeichen setzt und eine Wertschätzung gegenüber der jüdischen Gemeinde bedeutet. Andererseits sehe ich den Bedarf auch eher kritisch. Einen Wiederaufbau nach dem Original finde ich eine großartige Idee, ob das das ganze Gebäude aber nicht lieber als eine kulturelle Begegnungsstätte fungieren könnte, ist eine Frage, die mich beschäftigt.

    Und für den bei Schultheiß Schachteln in Goho üblichen Preis muss man dafür hier halt auch den ganzen Verkehr aushalten, und der ist echt nicht wenig.

    Zumindest die Wohnungen sollen durch die Anordnung im hinteren Teil vor Lärm geschützt werden. Zur Straße ausgerichtet sind stattdessen die Gewerbeflächen.

    Dieser Meinung bin ich nicht ganz. Wie hier schon mehrfach herangezogen, zeigt das Beispiel in Nürnberg, zwar wie es nicht laufen sollte, da es seit Jahren für Unzufriedenheit sorgt. Eine Reko ist daher keine erstrebenswerte Lösung. Dennoch sehe ich die Möglichkeit einer Teilrekonstruktion durchaus gegeben. So kann das äußere Bild gewahrt und gleichzeitig das Innere an die Erfordernisse einer zeitgemäßen Nutzung ausgerichtet werden.