Beiträge von Truderinger

    Okay, bei 3.600 m2 nehm ich den Punkt zurück, da wäre ich mit 25.000 qm sehr zufrieden.


    Investorenfeindlich ist die Stadt aus meiner Sicht dennoch. Es ist gleichzeitig möglich ein Umfeld zu schaffen, dass Investitionen und Projekte verhindert, als auch (bzgl. Rock Capital, du hast natürlich recht) nicht hart genug durchgreift, wenn sich Investoren daneben benehmen. Das ist dann halt einfach schlecht, ist aber natürlich oftmals auch der ungenügenden Bundesgesetzgebung (BauGB) geschuldet.


    Der Vergleich mit London hinkt m.M. nach nicht, es geht mir hierbei rein um Flächeneffizienz.


    Durch das Nichtschaffen von ausreichend Büroflächen auf Stadtgrund entgehen der Stadt gigantische Mittel. Ggü. Umlandsgemeinden wie Aschheim, Unterföhring, Taufkirchen etc., dabei hätte München lagebedingt trotz höherer Gewerbesteuerhebesätze oft einen Standortvorteil.


    Während der Münchner Speckgürtel also bereitwillig den Mangel an Büroflächen ausgleicht, aber viel zu wenig Wohnraum schafft, fehlt der Stadt jede Menge Geld, die sie bräuchte, um den dadurch entstehenden zusätzlichen Druck auf dem Wohnungsmarkt auszugleichen.

    Es ist Sache des Eigentümers, aber wenn die Stadt sich regelmäßig so investorenfeindlich anstellt trägt sie eine Mitschuld, wenn die dann keine Lust drauf haben. Flächenknappheit in München ist im Wesentlichen ein eigenverschuldetes Problem, es herrscht vielmehr Baurechtsknappheit mit dem Unwillen bzw. der Unfähigkeit solches auf bestehenden Flächen zu schaffen.


    An so einer Stelle sollten ohne mit der Wimper zu zucken 80 Meter drin sein (2. Kategorie Hochhausstudie). Realistischerweise wird ein enstprechendes B-Plan-Verfahren dann aber wieder über 5 Jahre totdiskutiert, und deswegen gehen Investoren gleich 1-2 Nummern kleiner an die Sache heran. Bei einer Grundstücksgröße von ca. 7500 m2 (laut Google-Earth) reden wir selbst bei 25.000 m2 Gfl von einer GFZ von 3.33 und damit ähnlich viel wie in vielen Gründerzeitvierteln - wohlgemerkt für Büroflächen direkt an der Bahnlinie 5 Min zu Fuß neben Münchens zweitgrößten Bahnhof. 40.000 m2 Gfl. wären m.E. angemessener und auch umsetzbar z.B mit 3 Türmen mit 80, 65, 45 Meter plus 20 Meter Sockel.


    Mehrere Hunderttausend QM Bürofläche klingen zwar an sich viel, ist es aber nicht. Zum Vergleich: Das One Canada Square in Canary Wharf hat alleine 160.000 qm. Wir reden also im gesamten Werksviertel + umliegenden Gebiet von ähnlich viel Bürofläche wie in 3-4 hohen Bürohochäusern in London. München + Umland verfügen zusammen über ca. 20 Mio qm Büroflächen.


    Wohnungen braucht es direkt an den Bahngleisen an der Stelle sicher nicht. Der Kustermannpark wird irgendwann modernisiert (wurde ja auch vor ein paar Jahren verkauft), der kleine Park dürfte davon aber weitestgehend unberührt bleiben. Die Wohnungebäude im Werksviertel hätten gerne höher geplant werden können. Vor allem aber braucht es erstmal einen Mechanismus um Spekulanten wie BlackRock überhaupt erstmal dazu zu bewegen zu bauen.

    Bezirksausschüsse beschließen viel wenn der Tag lang wird... Im Rahmen der Stadtpolitik des Stadtrats - und der müsste die Gelder dafür freigeben - spielt das nur selten was zur Sache. Genau genommen meist erst - und nur - dann, wenn es einem Bezirksausschuss - meist in Verbindung mit bürgerlichen Interessensgruppen - gelingt eine Debatte anzustoßen, die der Stadtpolitik unangenehm ist und mit der sie nicht gerechnet hat, so etwa der verhemente Protest bei den Überlegungen zur Bebauung der Unnützwiese in Trudering oder beim Erdbeerfeld in Obermenzing. Im Fall des Tunnels am Englischen Garten ist der Kas aber schon gegessen, denn alle großen Zeitungen haben darüber bereits berichtet und in angesicht der momentanen politischen und wirtschaftlichen Situation wird sich keine Partei frewillig mit einem hunderte Millionen Euro teuren Prestige-Projekt zu weit aus dem Fenster lehnen.

    ^ Nicht nur, dass der Bahnhof in Daglfing nicht barrierefrei ist, die dortige Unterführung zu den Gleisen (der einzige Zugang) wird selbst bei mittelstarkem Regen weitgehend überschwemmt. Ob die Deutsche Bahn wohl bei den neuen Planungen auch bei der Entwässerung sparen darf? :/

    https://www.abendzeitung-muenc…-nach-der-wahl-art-802745


    Die Staatsregierung scheint an der Stelle wohl auch langsam aber sicher zu dem Ergebnis zu kommen, dass ein Konzertsaal im Werksviertel des Guten zu viel ist.


    Ich persönlich würde mich freuen, wenn der Konzertsaal nicht gebaut und das Geld in gemeinnützigere Projekte investiert wird. 1 Mrd€ + für einen dritten Konzertsaal neben Gasteig und Isarphilharmonie sind schon schwer zu rechtfertigen. Ich bin da ganz bei Isek.

    Es ist ein gewisses Risiko, aber gerade auch mit dem Ergebnis aus dem Bürgergutachten im Rücken ist ein genereller und aktiv geführter Bürgerentscheid gut für München. Bei negativen Ergebnis braucht man sich nichts vorwerfen, denn die Hochhausgegner würden sicherlich ihrerseits einen Bürgerentscheid erzwingen können, dann allerdings mit schlechterem Wortlaut. Fällt der Entscheid jedoch positiv aus schafft das Vertrauen bei Investoren - die braucht es nunmal - und dürfte den Gegnern doch einiges an Wind aus den Segeln nehmen.

    Woran ich mich noch vage erinnere ist, dass es damals erhebliche Streitigkeiten mit den Eigentümern der angrenzenden Wohnanlage gab, die nicht ausgeräumt werden konnten. Aufgrund der genauen Grundbuchverhältnisse (ehemaliges Klostergelände und so) scheinen die aber zustimmen zu müssen. Nun dürfte es quasi ein Ding der Unmöglichkeit sein, in einer größeren Wohnanlage in Streubesitz einen WEG-Beschluss diesbezüglich durchzusetzen.


    Es gab vor ein paar Jahren mal einen guten Artikel in der SZ dazu, den ich leider auf die Schnelle nicht finde.


    Seriös erscheint mir das alles auch nicht.

    ^ Der Billigungsbeschluss ist bereits Juni 2020 gefallen, bis zum Satzungsbeschluss wird es also vermutlich mehr als zwei Jahre gedauert haben, es zieht sich also m.E. schon hin, denn der B-Plan steht ja eigentlich schon mit dem Billigungsbeschluss fest (mit klassisch unbeliebten 15-Stoecker NeuerGeograph ).


    Was das Verfahren in die Länge ziehen dürfte ist, dass (sollte mich meine Erinnerung nicht täuschen), der Billigungsbeschluss damals an ambitionierte Auflagen geknüpft wurde, was zumindest in diesem Ausmaß unüblich ist.

    So wurde (wieder: grobe Erinnerung) die Offenlegung des Hachinger Bach bzw. die Klärung der komplexen Grundstückssituation - wie MiaSanMia richtig erwähnt hat - wirklich als feste Bedingung in den Beschluss mit aufgenommen.


    Über die Offenlegung wird übrigens schon seit mindestens 10 Jahren verhandelt und diskutiert, dass das irgendwann mal klappt glaub ich erst wenn ichs sehe, auch wenn ein BA-Mitglied letzten Sommer tatsächlich noch recht zuversichtlich klang.

    Ich sehe das wie folgt: Überall, wo dichtes Gewerbe, aber kein (dichtes) Wohnen, entstehen kann, und eine gute Anbindung besteht, sollte dies auch passieren.


    Dem Kamerahersteller mache ich auch keinen Vorwurf MiaSanMia, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass ein Kamerahersteller sich "mehr nicht zutraut". Das wiederum liegt daran, dass Immobilienentwicklung eben so überreguliert und langwierig ist, dass nur die ganz großen Player dazu die Möglichkeit haben. Der Kommentar mit den Mischgebieten war auf die Gesamtstadt bezogen.


    Jedoch bin ich mir sicher, dass Linhof mitmachen würde, wenn die Stadt auf das Unternehmen zugeht und folgendes anbietet:


    * Doppeltes Baurecht

    * Verfahrenszeit von maximal 3 Jahren bis Baurechtsschaffung

    * Bei erfolgreichem Verfahren zahlt der Besitzer an die Stadt für eine barrierefreie Erschließung des S-BahnHalts und eine großzügige Fahrradstellplatzanlage 20 Mio€ (bzw. stellt die Fläche auf dem Grund zur Verfügung).


    Nur mal von der Größenordnung: Doppelte GFZ an der Stelle --> 34.000 qm GF mehr --> ca. 70 Mio€ mehr Wert bei ca. 2000€/qm GF. Linhof macht ca. 80 Mio€ Umsatz pro Jahr. Ließe sich auch leicht realisieren und eine Höhe um die 20 Stockwerke passt auch prinzipiell sehr gut in die Gegend. Auch für die Verkehrswende macht es ebenfalls deutlich mehr Sinn, die Nähe zu bestehender, leistungsstarker ÖPNV-Infrastruktur auszunutzen als an jeder Ecke zu versuchen, neue / bessere Taktungen zu finden.


    Die Stadt könnte mit der Art Vorgehensweise ausgezeichnet Geld verdienen bzw. öffentliche Projekte via "Erschließungsmaßnahmen" vorantreiben. Ähnliches ließe sich auch ausgezeichnet in Mischgebieten umsetzen, die bislang Gewerbe sind und zu Wohnen umfunktioniert werden sollten. Gerade erst hat die Stadt die Möglichkeit für eine quasi kostenlose Fahrradstellplatzanlage am Pasinger Bahnhof verspielt - im Gegenzug für Baurecht für Studentenappartments.


    Statt dessen wird Personal so weit zusammengespart, dass die Verfahren noch länger dauern und noch weniger Marktteilnehmer sich solche Projekte zutrauen. Die großen Spekulanten wie Rock Capital können sich vermutlich vor Lachen kaum halten.

    In meinen Augen immer noch groteske Flächenverschwendung. Mitten im Gewerbegebiet, perfekt angebunden, in einer Ecke der Stadt mit sehr viel Wandel. Trotzdem nur 6 Stockwerke. Nichtmal hübsch ist es geworden (bzw. die Entwürfe).


    Mir drängt sich schon der Gedanke auf, dass die Stadt heimlich das Ziel verfolgt, über eine künstliche Begrenzung der Büroflächen Zuzug zu minimieren.

    Das ist aus verschiedenen Gründen aber kompletter Schwachsinn.


    Aber man muss sich bei der bisherigen Strategie echt nicht wundern, wenn in Mischgebieten weiter munter Büros gebaut werden und Investoren keine Lust auf SOBON-basierte B-Pläne haben (ausnahme freies Feld).

    Ein guter Tag für München... Ich bin positiv überrascht von den differenzierten Empfehlungen des Gutachtens.


    Auch der anvisierte Billigungsbeschluss für 2023 überrascht mich positiv.


    Brannekämper dürfte es schwer haben eine Mehrheit zusammen zu bekommen, die 50.000 Stimmen für ein Bürgerbegehren werden allerdings zusammen kommen. Das Bürgergutachten dürfte ihm schon einiges an Wind aus den Segeln nehmen. Nicht mal die Münchner CSU ist dafür.


    Es wäre die ultimative Genugtuung für mich, wenn aus den ganzen Bürgerdialogen und -beteiligungen eben hervorgeht, dass die Menschen mehr Höhe wollen, wenn dafür mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht.

    Ich war als Kind großer Lego-Fan, mittlerweile empfinde ich die Preise schlicht als Unverschämtheit. Lego nutzt das Markenrecht um die zeitlich begrenzte Schutzwirkung von Patenten zu umgehen. So war der ursprüngliche Wettbewerbsvorteil von Lego - die leicht lösbaren und vielfältig kombinierbaren Bausteine - nach allen gängigen Definitionen erstmal ein Patent, und deren Schutz ist zeitlich begrenzt. Hätte Lego nicht die klassische Bausteinform erfolgreich markenrechtlich geschützt, würde es heute vermutlich ein weitaus vielfältigeres Angebot zu 20% des Preises geben.