Beiträge von mrfahrenheit

    Prachtbauten der Nachkriegsarchitektur? War das ironisch gemeint? Ansonsten stimmt es aber, dieser Entwurf würde in seinem jetzigen Planungsstand nicht erst in ein paar Jahrzehnten zu Magenschmerzen führen.


    Und lasst doch mal das arme kleine Boot in Ruhe. Seit wann kümmern sich Architekten bei der Platzierung ihrer Szeneriebelebungsutensilien denn schon um Logik?

    Ein Fähranleger ist öffentlicher Nahverkehr. S/U-Bahnhof Landungsbrücken als Umsteigepunkt und dann mit der Fähre zum Konzert gondeln: warum nicht, hat Dykie ja schon ganz richtig gesagt, das kommt (vor allem bei Touris zu König der Löwen) gut an. Da müsste man nur zu den entsprechenden Zeitpunkten die Frequenz erhöhen.
    Wenn man dann noch auf der Straßenbrücke des Bahnhofs eine Dachkonstruktion anbringt, wird auch keiner nass, wenn's pieselt.

    Dass An-Dis Beitrag lang ist, stimmt. Dass er durchdacht ist, weniger. Nach der Lektüre gewinnt man den Eindruck, dass ökonomische Effizienz das Hauptkriterium für eine bestimmte Staatsform zu sein hat.
    Auch dass er offensichtlich für die fernöstlichen Diktaturen Symathie aufbringt, für die nah- und mittelöstlichen jedoch weniger und für die freiheitlich-demokratischen Systeme des Westens kaum, lässt einen etwas ratlos zurück.
    Behauptungen, Chinesen würden sich über Umsiedlungen und die Zerstörung ihrer Heimat freuen und lediglich aus Geldgier in die westlichen Kameras protestieren, sind ekelhaft. Nach dieser Denkweise sterben Dissidenten wohl aus Geltungssucht, und natürlich hat sich der Demonstrant Fu Xiancai auf der Polizeistation selber ins Koma geprügelt, um der Obrigkeit eins auszuwischen, wie die chinesische Polizei allen Ernstes behauptet.
    Dass nicht wenige unserer Politiker in ihrer Wachstumsbesoffenheit Rubel und Köpfe gleichermaßen rollen lassen wollen, ist kein Grund, das chinesische System zu rehabilitieren.
    Letztens: Wenn es dich stört, nicht zu den wirklich wichtigen Dingen gefragt zu werden - warum dieser Einsatz für ein System, in dem du überhaupt nicht gefragt wirst?


    PS: Hoppla, wir sind ja bei den HVV-Projekten, völlig off-topic. Vielleicht brauchen wir einen Thread zur Planungsdemokratie?

    Waffen? Völkermord?? Muss man bei so einem harmlosen Thema denn wirklich so schwere Keulen schwingen?
    Dass bei dem Thema Hamburg Utopia in erster Linie an Hochhäuser gedacht wird, kann man wohl darauf zurückführen, dass Utopia immer bedeutet, gewohnte Pfade zu verlassen. Und was bedeutet das in Hamburg eher, als in die Höhe zu bauen? Nichts scheint in dieser unserer Stadt unmöglicher zu sein.
    Dass Hochhäuser selten schön schön sind, ist eine Behauptung, der man die Frage entgegenstellen sollte, ob Flachbauten öfter schön sind. Ich sag mal: Nö. Die Schönheit eines Gebäudes richtet sich nicht nach seiner Höhe, wohl aber die Wahrnehmung. Grandiose Entwürfe werden gerne übersehen, wenn sie sich nicht im Stadtbild bemerkbar machen, daher: Öfter mal ein paar Stockwerke draufsatteln, nur nicht so schüchtern!

    Um die Belebung der Brücke mache ich mir nun wirklich keine Sorgen. Sie wird ein Verbindungsstück zwischen Norden und Süden sein und noch dazu (da bin ich mir sicher!) eine Touristenattraktion. Jeder, der die Stadt besucht, wird da zumindest einmal drüberschlendern wollen, somit ist für Besucherfrequenz gesorgt. Und die Auslastung der Wohnungen? Tja, das ist Dieter Beckens Problem, es wird an ihm sein ob der Wohnraum bezahlbar wird, aber wer es sich leisten kann, wird zumindest einmal drüber nachdenken.
    Ich glaube, den Vergleich mit den isolierten Schlafstädten der 70er auf der grünen Wiese können wir uns schenken, schließlich handelt es sich hierbei um beste Cityrand- und künftige Citylage.
    Aber mal ein harmloses Problem: Die HafenCity hat ja bereits am Dalmann- und Sandtorkai einen bemerkenswerten Befall mit Brückenspinnen. Das Problem wird sich hier wohl noch stärker ausprägen, für Arachnophobiker wie mich wird das sicher noch lustig...:lach:

    Hamburger haben leider die Tendenz, die ganze Stadt als ihren Vorgarten zu betrachten, was dazu führt, dass alles, was die Dimensionen einer Hundehütte überragt, erstmal abgelehnt wird. Die Living Bridge wird auch nicht deshalb kritisiert, weil sie Sichtachsen zerstört oder ähnliches, sondern weil es sowas bislang bei uns nicht gibt und die Menschen Angst vor dem Unbekannten haben. Die Sichtachsen betrachte ich als vorgeschobenes Argument, weil das Argumentationsarsenal sonst gähnend leer wäre.
    Dieselbe Sorte Geister haben vor 120 Jahren gegen den Bau des neuen Rathauses protestiert (nicht hanseatisch unbescheiden genug) und bejubelt es heute. Ich prognostiziere mal verwegen: Wenn die Brücke erstmal 20 Jahre steht, werden jene, die sie heute ablehnen, gar nicht mehr missen wollen.

    Ich will hier ja nicht den Bewahrer hanseatischer Tradition spielen, aber Spitznamen für Gebäude sind in Hamburg eher unüblich (zumindest fällt mir spontan beim besten Willen keiner ein). Solche Sachen wie Telemichel für den Fernsehturm oder Konzertflügel für den UN-Seegerichtshof waren doch sehr offiziell und klingen irgendwie gezwungen.

    Als mit dem Bau des Empire Riverside begonnen wurde, hat Willi Bartels nach eigener Aussage noch beim lieben Gott beantragt, die Fertigstellung miterleben zu dürfen, was dieser umgehend genehmigte. Anscheinend hatte er wirklich einen Draht nach oben.

    Für das Renommee des Bauwerkes selbst ist die Bespielung eher zweitrangig. Man denke an das Opernhaus von Sydney: Das wohl berühmteste Musikgebäude der Welt, aber künstlerisch? Eher Mittelklasse, trotzdem ist es das erste, was einem zu dem Wort Sydney einfällt.