Beiträge von mrfahrenheit

    So war das doch überhaupt nicht gemeint. Ich denke lediglich, dass ein Gebäude, welches sich täglich dem Urteil der Allgemeinheit zu stellen hat, weiter gefasste Ansprüche als jene des Fachpublikums erfüllen muss. Klar kann man argumentieren, dass jedes Gebäude der Logik des Architekten folgend in einer gewissen Richtung Ästhetik, Schönheit, Kontrast, Klarheit, Transparenz, Leichtigkeit etc. aufweist. Jedoch sollte es aufgrund seiner exponierten Stellung im Stadtraum auch ohne Erläuterung des Erschaffers und ohne Fachdikussion für die breite Masse funktionieren, eben auf Anhieb. Dass es bei genauerer Betrachtung noch ganz andere Qualitäten hergibt, steht dem ja gar nicht entgegen.
    Dies ist auch nur meine erklärte Meinung, kein Erklärungsanspruch, wie du mir unter Veräppelung meines Usernamens unterstellst. Meinungen kann man diskutieren, man sollte sie seinem Gegenüber aber zugestehen.
    Meiner erwähnten Sympathie für den Vorgängerentwurf kannst du übrigens entnehmen, dass ich alles andere als rückwärtsgewandt bin. Dieser hatte eine Eleganz und Leichtigkeit, die sich dem Betrachter auf den ersten Blick erschloss, das vermisse ich bei der neuen Variante einfach.


    PS: Muss man immer so dünnhäutig reagieren?
    PPS: Lustiges Wortspiel mit der Erfahrenheit, da war ich noch gar nicht drauf gekommen.

    Architekten, die Gebäude mitten in die Stadt stellen, haben meines Erachtens keinen Anspruch darauf, dass ihre Entwürfe als Kunstwerke wahrgenommen werden. Ein Gebäude in einer Stadt wird täglich von hunderttausenden Menschen gesehen und beurteilt, doch nur ein verschwindend geringer Bruchteil davon ist architektonisch näher interessiert. Wer als Künstler geachtet werden will, darf seine Werke nur in Galerien und Ausstellungen dem Fachpublikum präsentieren, wer sich hingegen der Allgemeinheit aussetzt, muss es hinnehmen, dass er nach allgemeinen Gesichtspunkten beurteilt wird und nicht nur nach künstlerisch-architektonischen. Und da versagen die Moderne, die Postmoderne und ihre Unterkategorien nun einmal in schöner Regelmässigkeit, weil der Architekt nicht mehr in der Lage ist, sein Werk mit den Augen des Laien zu betrachten.
    Die Forderung, sich mit einem Gebäude näher zu beschäftigen, um seine Schönheit zu erkennen, halte ich daher für weltfremd, da ein Gebäude nun einmal so nicht wahrgenommen wird und somit auf den ersten Blick zu überzeugen hat. Der neue Koolhaas-Entwurf wird dem nicht gerecht, der alte hätte das geschafft.

    Laut FTD plant die Bahn, "ihr Bürohochhaus direkt am Hamburger Hauptbahnhof über den Gleisen zu errichten", mit dreistelliger Millioneninvestition. Mal davon abgesehen, dass die das nie bei den Behörden durchgesetzt kriegen: Heißt das vielleicht, sie wollen das Gleisloch zwischen Hauptbahnhof und Hühnerposten überbauen? Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein.

    Im Städtebau gibt es mehrere Dimensionen, das geht vom Gebäudelevel bis rauf zur regionalen Ebene. Wenn man von der These ausgeht, dass Haut, Kleidung, Haus, Viertel, Stadt, Region in dieser Reihenfolge die Schutzhüllen des Menschen darstellen, lässt sich der Städtebau nicht ohne das einzelne Gebäude als Ausgangspunkt denken. Ist also ein Gebäude unersetzbar abgerissen, und entsteht an seiner Stelle ein anderer Gebäudetypus, wirkt sich dies zwangsweise auf die weitere bauliche Entwicklung der Umgebung aus. Auch wenn der Neubau sich in Masse und Kubatur an das Gewesene anlehnt, sogar diesem entspricht, so geht doch von der Moderne ein anderes Signal aus als von der Gründerzeit. Zugegeben, das klingt ziemlich nach akademischem Geschwafel, aber mir leuchtet das einfach ein. Insofern gut, dass wenigstens die Fassade erhalten bleibt, auch wenn durch die Entkernung eine ganz andere Nutzung bevorsteht, was den Charakter des Gebäudes zerstören wird.
    Stadtplanung ist eben nicht nur Planung von Gebäuden und Freiflächen, sondern hat jeden Aspekt städtischer Entwicklung zu berücksichtigen. Durch solche Abrissorgien wird das historische Gedächtnis der Stadt dezimiert.

    Städtebau ist ja nicht nur pure Baumasse, sondern auch Gebäudetypologie und Denkmalschutz. Wenn historische Baumasse geopfert wird, ist sie durch nichts gleichwertig zu erstetzen, daher ist die Grabmetapher nicht unpassend

    Eine Bilderflut biblischen Ausmaßes. Danke, Waxo!


    Das Kraftwerk inklusive Schornsteine kann man auf dem zweiten Bild der Kesselhausserie deutlich sehen. Da das Kraftwerk wirklich noch verhältnismäßig jung (Fertigstellung kurz vor Beginn der HFC-Planungen) ist, wird es uns wohl leider noch lange erhalten bleiben.

    Schon ein Blick auf die Internetpräsenz von "Mediaspree versenken" verrät, dass es sich hierbei nicht um eine richtige Bürgerinitiative, sondern um die übliche Mischpoke von linken Querulanten und verträumten Milieuschützern handelt (Erkennbar an der Struktur der Parole: Nomen-Verb-Ausrufezeichen-Fertig.). Aus historischen Gründen muss sich Hamburg damit weniger herumschlagen als Berlin. Hier haben wir es eher mit fanatischen Dorfmenschen zu tun, die einfach nicht einsehen wollen, dass eine Großstadt mit Metropolanspruch höher als Schulterniveau bauen sollte. Aber täusch dich nicht - die nerven genauso.

    Und wiedermal können die Hamburger Behörden ihre Konzepte nicht koordinieren. Während man auf der einen Seite moderne Hausboote einführen will, wird den traditionellen durch Sparmaßnahmen das Wasser abgegraben (ich weiß, doofer Kalauer). Hier wäre es doch geboten, durch Modernisierung der Infrastruktur eine Mischung aus moderner und traditioneller Hausbootkultur zu fördern.:nono:


    entsprechender Link:
    http://www.abendblatt.de/daten/2008/01/16/837455.html

    Als die Pläne fürs Oval vorgestellt werden, hat sich eine Grünen-Abgeordnete ja beschwert, dass der Bau mit 30 Metern Höhe weite Teile Norddeutschlands verschatten würde. Es wird also immer niedriger...


    Habe übrigens gerade gesehen, dass Dykie seinen 1000sten Beitrag geliefert hat und mit einem Goldsternchen geadelt wurde. Herzlichen Glückwunsch!:applaus:

    Das hieße, dass im Falle eines Abrisses die Köhlbrandbrücke ersatzlos aus dem Stadtbild verschwände, also: Nieder mit der Tunnellösung!:lach: . Auf eine Anti-Tunnel-Bürgerinitiative brauchen wir aber wohl nicht zu hoffen...

    Auch wenn man die olle Mopo journalistisch durch den Strohhalm pusten kann: Laut Bericht will der Bund den Deckel jetzt mit bis zu 400 Mio finanzieren. Der reichlich kurze Artikel enthält außerdem Angaben dazu, wo überdacht und wo nur eingezäunt werden soll. Ob man auf einer "Einhausung" auch bauen kann, wäre nun die Frage.:confused:


    http://www.mopo.de/2007/200712…endlich_deckel_kommt.html


    Deckel und U4 wären dann dem Bund zusammen über eine halbe Milliarde wert. Diese Alimentierung von außen nimmt ja fast berlinerische Züge an...:lach:

    @ Samuel
    Wenn die Umfragen bleiben, wie sie sind, dräut uns wohl eher eine große Koalition, es sei denn, die SPD geht mit der Links-Partei ins Bett.


    Bei einer Knallcharge wie Naumann ist das nicht ausgeschlossen, und dann können wir uns von Großprojekten wie der Living Bridge oder dem Chicago Square auf Nimmerwiedersehen verabschieden. Eine Schwampel (Schwarz-gelb-grün) sehe ich nicht, das wäre für die Grünen bei all der Krötenschluckerei politischer Selbstmord.

    Für die Becken in der HafenCity ist das Schiff meiner Ansicht nach viel zu groß, da könnte es schon auf Grund des Tiefgangs eng werden. Im Magdeburger Hafen sind bereits die Brücken im Weg, von der Winzigkeit des Hafenbeckens, das zu beiden Seiten mit Bebauung eingerahmt werden soll, ganz zu schweigen. Im Baakenhafen - na ja, man muss schon darauf achten, dass das Schiff nicht in seiner Umgebung wie ein deplaziertes Gebirge wirkt.

    Wo ein Schiff von diesen Dimensionen im HafenCity-Bereich untergebracht werden soll, ist mir schleierhaft. Vielleicht an der südlichen Stirnseite der Elbphilharmonie? Obwohl, das sehe wohl etwas klobig aus, beides so dicht beieinander. Realistischer wäre ein Liegeplatz im Überseebrückenbereich, vielleicht auch auf der südlichen Elbseite in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Elbtunnels. Wahrscheinlich war der CDU-Fritze nicht ganz über die Plangrenzen der HafenCity informiert.
    Aber auf jeden Fall Klasse, dass nach der Pleite mit der "Norway" wieder in diese Richtung gedacht wird. Ein Kreuzfahrtschiff fehlt ganz klar noch in der Sammlung.