Zum Thema Kaufland-Filiale in Bahrenfeld: Gegenwärtig wird die Straßenkreuzung, an welcher das Grundstück liegt, für die Erschließung des Bauplatzes ertüchtigt, auch in Hinblick auf die spätere Erreichbarkeit für die Kundschaft. Es geht also offenbar endlich los.
Beiträge von mrfahrenheit
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Die Planungen an der Nordkante der NGB, also in der westlichen Hälfte (auf dem Bild rechts) haben schon viele Jahre auf dem Buckel und gehen meines Wissens auf einen Wettbewerb zurück, der noch vor dem Abriss der Verkaufspavillions durchgeführt wurde. Das Alter kann man auch daran erkennen, dass das Holz des Modells im Vergleich zum IKEA-Modell schon deutlich nachgedunkelt ist. Ich schätze, das ist nur noch eine Denkanregung.
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Wie das Abendblatt in seiner heutigen Druckausgabe meldet, will Bezirkshäuptlng Markus Schreiber sich persönlich für die Revitalisierung des Fernsehturms einsetzen. Nach einem Gespräch mit der Eigentümergesellschaft DMFG werden Investoren und Sponsoren gesucht, die dem Turm dann auch ihren Namen geben könnten (von Heinrich-Hertz-Turm zu Nivea-Tower?). Investitionsbedarf: mindestens 10 Mio, allein 5 Mio für den Brandschutz, weil das Treppenhaus für heutige Sicherheitsansprüche viel zu schmal ist.
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Und nochmal: Die Radweggeschichte ist keine Hafenpolitik. Mit dem Hafen hat das ganze nur insofern zu tun, als dass er durchquert werden soll. Vermutlich wäre es besser gewesen, wenn das Wort "Hafen" in diesem Zusammenhang gar nicht genannt worden wäre, um die erwartbaren Reflexe zu vermeiden. "Radweg durch Steinwerder und den Kleinen Grasbrook" hätte es wohl auch getan. Oder "Radweg zwischen St. Pauli und Wilhelmsburg". Das hätte die Sache auch besser auf den Punkt gebracht.
Der Krankenhausvergleich hinkt übrigens. Es geht ja nicht um Verschönerung, sondern darum, ob Menschen künftig das Krankenhausgelände überqueren können, um die andere Seite ihres Viertels zu erreichen, oder weiter außen rum latschen müssen. Und dass die HPA bei den Planungen federführend ist, liegt daran, dass sie auf ihrem Territorium die Kompetenz haben. Die Idee selber ist ja auch nicht auf ihrem Mist gewachsen, die haben ihren Fokus schon auf den wichtigen Themen.
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Diese Planungen haben ja nix mit der Hafenwirtschaft zu tun, sondern beziehen sich auf den Ausbau des Radwegenetzes in der Stadt. Ziel ist wohl, den Barrierecharakter des Hafengebietes zu mildern und Wilhelmsburg besser an die Stadt anzuschließen. Natürlich nützt das dem Hafen wenig, es schadet ihm aber auch nicht. Da der Hafen mitten in der Stadt liegt und diese gewissermaßen trennt, muss er sich wohl damit abfinden, dass ihn auch Menschen durchqueren wollen, die nichts mit ihm zu tun haben. Reine Stadtentwicklungsmaßnahme.
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k-roy, mit Maulkörben bist du nicht nur hier ziemlich schnell bei der Hand (Stichwort Hamburg Utopia...). Dass du Andersdenkenden Einfühlungsvermögen absprichst und sie deshalb aus der Diskussion ausklammern willst, kann ja wohl nicht dein Ernst sein. Der soziale Strukturwandel in den Städten geht alle etwas an, wer etwas dazu äußern will, muss das tun. Ob man es als Gentrifizierung und Vertreibung verunglimpft oder als Aufwertung bezeichnet. Tatsache ist doch: Keiner hier verherrlicht diese Prozesse oder polemisiert gegen die Unterschicht, differenzierte Meinungen sind gefragt.
Und da muss man einwerfen: Ein Stadtviertel gehört niemandem. Die Deutungshoheit hat niemand. Wenn in einem Viertel die Mieten steigen, dann gibt es Menschen die darunter leiden. Sie müssen umziehen, es wird zurecht darüber geschimpft. Wenn in einem Viertel die Mieten sinken, hat das ebenfalls Folgen, denn dann sinkt der soziale Durchschnitt der Bevölkerung, es ziehen Ärmere dazu, Wohlhabende ziehen weg, weil ihnen das Milieu nicht mehr geheuer ist. Eine Abwärtsspirale entsteht, zu besichtigen in der Geschichte der Arbeiterviertel nach Ende Industrialisierung. Es wurden Arbeitslosenviertel daraus, später Ausländerviertel, und in einigen Fällen entdeckten die "Kreativen" und "Alternativen" diese Räume für sich. Ihre Anwesenheit lockte wiederum Wohlhabende an, und heute kämpfen sie gegen die Entwicklung, die sie selber ungewollt verursachen. Im Ernst, Leute: Was ihr Gentrifizierung nennt, ist ein integraler Bestandteil urbaner Prozesse und damit der Geschichte. Und Geschichte lässt sich nicht einfrieren, sobald es einem passt. Lediglich die Begleitumstände lassen sich beeinflussen, das dies nicht zufriedenstellend passiert, heisst aber nicht, dass der ganze Prozess blockiert werden muss. -
Ein Blick auf den Namen des Threads offenbart, das LevHAMs Idee genau hier reingehört. Für jedes Detail einen neuen Strang aufzumachen, ist doch witzlos. Und wie man den Cluster einschätzt? Tja, ich empfinde gerade das von Midas verrissene Gebäude als am attraktivsten, was vielleicht auch an der schwachen Konkurrenz der fünf anderen liegt. Einen 150er in diesem Bereich kann ich mir gut vorstellen, ein Blick von der Krugkoppelbrücke Richtung St.Georg lohnt sich schon heute. Dass die jetzige Situation raumgestaltende Elemente vermissen lässt, liegt meines Erachtens an mangelnder Konsequenz der Bebauung und einer zusammenhanglosen Planung. Anders gesagt (und da wirds utopisch): Wenn die Bebauung am Berliner Tor konsequent im Bereich 100+ fortgesetzt wird und dabei auf die Bildung von Raumkanten, fußläufigen Verbindungen und vielfältigen, kleinteiligen Nutzungen geachtet wird, erhält die Stadt an dieser Stelle ein sichtbares Entree, einen optischen Orientierungspunkt und ein funktionierendes, hochurbanes Quartier. Das sind ja drei Wünsche auf einmal? Das geht nun wirklich! Echt!
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Ich glaube nicht, dass sich die Gruppen damit einen Gefallen tun. Die Initiativen vertreten teilweise gemeinnützige Positionen (Gängeviertel), teils selbstbezogenen Protest (St. Pauli), teils hirnlose Blockade (Frappant). Wenn sie sich jetzt zu eng zusammenschließen, verlieren sie ihre Unterscheidbarkeit. Für den äußeren Betrachter wird es damit unmöglich, sich zu einer Gruppe zu bekennen, ohne gleichzeitig eine andere, nicht erwünschte Position aufzuwerten.
Außerdem fürchte ich um die konstruktiven Ansätze, die einige ja mitbringen. Wenn man sich zusammenschließt, braucht man einen gemeinsamen Nenner. Das wird im Zweifelsfall "Dagegen" sein, denn das ist einfach, prägnant und bedarf keiner weiteren Überlegung.
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Das war ja ziemlich wirr, aber auf ein paar Dinge möchte ich noch eingehen:
1. Gewonnen hat bislang niemand, das "Spiel" läuft.
2. "Eingefroren und vom Tisch" widerspricht sich. Tatsächlich sind die Verfahren für drei Monate ausgesetzt, sonst nichts.
3. Dass es Nutzungskonzepte gibt, bestreitet niemand. Dass sie tragfähig sind, schon.
4. Die Bürger Altonas sind geläutert? Was soll das denn heissen? Waren wir vorher Sünder?
5. Der Ikea-Neubau wäre nicht höher als das Frappant, eher niedriger. Soviel zum Verschatter.
6. "Aller hier in Altona" sind sich nicht einig, schon gar nicht seit zwei Jahrzehnten. Das wäre ja ein realsozialistischer Zustand.
7. "Härter geoutet", Parteien, Chinesischer Volksheld, Gewaltmonopol, "ungesegnete Behauptungen"?? Ich steig da nicht durch. Und ich hab es echt versucht.
8. Einzelhändler fliehen nicht in Tiefstände, sie geraten in solche. Zum Beispiel duch tote Betonberge vor der Tür.
9. Wenn dir die Straße heute gefällt, scheinst du sie nicht vor zwanzig Jahren gekannt zu haben. Ich schon, damals war sie das Zentrum Altonas. Inzwischen wirkt sie wie ein entkerntes Einkaufszentrum.Schließlich: Im Grunde widerstrebt es mir, sowas zu sagen, aber diesmal muss es sein. Wenn dieser Beitrag das Niveau der Bürgerinitiative repräsentiert, dann gute Nacht, Altona.
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Die Frappant-Leute mausern sich ja zu unserer Lieblings-BI... Inzwischen bezeichnen laut oben genanntem Artikel einige schon den Klotz selber als erhaltenswert. Ist das Verzweiflung oder Kunstsinn, den sonst keiner begreift? Als Protestsong wünsche ich mir übrigens eher sowas:
http://www.youtube.com/watch?v=XCcGvDlM5jQ -
Das generelle Problem bei Bürgerinitiativen, so auch im Falle Frappant, ist doch, dass sie meistens destruktiv ausgerichtet sind. Statt eine Entwicklung konstruktiv zu begleiten und positiv zu beeinflussen, sind die Akteure immer auf 100% Verhinderung gepolt, das kommt aus meiner Sicht fast einem Missbrauch des Rechtsinstrumentes gleich. Da lob ich mir die ollen Preussen: "Es ist dem Untertanen nicht gestattet, den Maßstab seiner beschränkten Einsichten an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen." (Achtung, Sarkasmus ist nicht gleich Meinung!)
Beim Frappant merkt man außerdem den feigenblattartigen Alternativvorschlägen an, dass kaum Kenntnis von den Mechanismen der Stadtentwicklung vorhanden ist. Die geforderte kleinteilige Gewerbestruktur ist in der Neuen Großen Bergstraße bereits massig vorhanden, doch sie ist nicht geeignet, Publikumsströme vom "Epizentrum" rund ums Mercado anzuziehen. Dazu brauchts unweigerlich einen großen Magneten, der wird aber nach den vorgebrachten Einwänden niemals akzeptiert, ob er nun Ikea heisst oder wie auch immer.Übrigens Midas, versuch doch mal, auf Beiträge zu antworten, ohne dem Gegenüber verbal eins auf den Kneisel zu hauen. Ich finde, du reduzierst sonst deine Glaubwürdigkeit.
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Stimmt. Gegenwärtig wird der Bereich ja genutzt, um Frachtschiffe auf Reede zu legen. Das ist jetzt krisenbedingt ziemlich massiv, war aber früher in kleinerem Maßstab auch schon so. Der Standort wird von manchen als unverzichtbar betrachtet, aber da wäre ich skeptisch, denn mehr als nicht im Weg sein müssen die Schiffe ja nicht.
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Drum ists doch schön dass hier ein Ikealaden mit einer brauchbaren ÖPNV-Anbindung entsteht. Vielleicht überschätze ich den Kundenintellekt, aber ich denke, wer mit dem Auto zu Ikea will, wird sich auch künftig eher nach Schnelsen (A7-Anbindung!) oder Moorfleet (A1) orientieren, während die Ströme der ÖPNV-Nutzer sich von dort weg nach Altona bewegen. Ein sehr optimistisches Szenario, zugegeben - aber die Verkehrsaufkommen von Schnelsen und Moorfleet kann man nicht einfach so auf den Standort Altona übertragen. Das Verhalten der Hot Dog-Fans hoffentlich auch nicht...
Ich bin jedenfalls guter Dinge, das der Faktor der simpleren Erreichbarkeit greift. In welchem Maße, müsste man dann sehen. -
Die Zweiteilung eines Gebietes erfolgt durch (fast) unpassierbare Verkehrsscheisen, also Straßen und (viel schlimmer) Schienen. Da haben wir einiges in der HC, aber die LB hätte m. E. nicht dazugehört, schlicht deshalb, weil sie als Brücke nichts zerschneidet. Sie endet am südlichen Ende des Lohseparks. Auch die Funktion fürs Baakenhafenquartier sehe ich eher verbindend Richtung Norden/Süden als trennend, denn eine Brücke über den westlichen Baakenhafen muß auf jeden Fall gebaut werden.
Die städtebauliche Situation der Lombardsbrücke mit der der Elbbrücken gleichzusetzen ist Humbug, denn schließlich ist die Lombardsbrücke integraler Bestandteil des "fertigen Gesamtkunstwerkes" Innenstadt ("fertig" natürlich auch in Anführungszeichen), während die Elbbrücken mitten im Entwicklungsgebiet liegen. Die Lombardsbrücke ist tatsächlich so viel mehr als ein Verkehrsbauwerk, das die Elbbrücken auch in Zukunft ausschießlich bleiben werden - du denkst doch nicht wirklich, dass hier in Zukunft Menschen aus einem anderen Grund rüberlaufen, als von A nach B zu gelangen.
Dein Einwand zum Thema Verhinderer funktioniert auch nur dann, wenn man die besseren Argumente auf der Seiten der Gegner sieht, was im Ergebnis der Diskussion die Mehrheit nicht tat. Ist alles rein subjektiv.
Letztlich ist eine Elbquerung in Verlängerung des Lohsepark-Grünzuges rüber zu Kleinen Grasbrook alternativlos. Es glaubt doch keiner, dass Nord- und Südufer jemals stadtmorphologisch zusammenrücken, wenn es keine sichtbare, physische Verbindung gibt, die aus dem Straßennetz der Innenstadt stringent Richtung Wilhelmsburg weist. Es muss ja keine LB sein, ich glaube, wenn man das Konzept einer bebauten Brücke fallenlässt und statt Teherani Calatrava (alter Hut, aber gut) beauftragt, kann man alle glücklich machen.
Die lässt sich dann ja auch für größere Schiffe öffnen. -
@Frl. Wegner
Stimmt: Der Einwand wurde vielfach geäußert und weiter vorne im Thread ausgiebig diskutiert. Ich glaube, die stichhaltigste Gegenthese war die, dass der Ausblick auf das südliche Entree von den Elbbrücken erfolgt. Die sind aber Schnellstraße und Bahngleis und kein Aufenthaltsort. Der Ausblick währt vielleicht dreissig Sekunden, und das auch nur, wenn man nicht selbst am Steuer sitzt.
Davon mal abgesehen finde ich den Blick von den Elbbrücken nordwestwärts nicht gerade berauschend, aber das ist ja Geschmackssache.johnsopb
Ich glaube, als die öffentliche Diskussion begonnen wurde, hat man nicht bedacht, dass allein die Kontroverse die Attraktivität des Projektes verringert. Als Investor will man ja auch ein bisschen Planungssicherheit. Dass es nun trotz tendenzieller öffentlicher Zustimmung gestorben ist (endgültig?), liegt wohl daran, dass sich in einer Diskussion nicht die Mehrheit oder das bessere Argument durchsetzt, sondern derjenige, der seine Ansicht am lautesten (oder überhaupt) artikuliert. Und das ist noch immer und überall die Kontra-Seite gewesen.Andererseits: Totgesagte leben länger, siehe Tangotürme...
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k-roy: Sicher ist es einfach zu sagen: Stell dir vor, du wärst selber betroffen, dann würdest du anders denken. Aber das ist eine Behauptung, wie ich selber denke und denken würde, weiß ich besser. Außerdem habe ich das Problem bei meinem Rückumzug von Berlin nach Hamburg selber erlebt, als in meiner alten Heimat Ottensen nichts mehr für mich erschwinglich war und ich in den Osten der Stadt ausweichen musste. Trotzdem ist die Opferrolle für mich keine Option.
nitsche86: Ich bin eben der Auffassung, dass man Gentrifizierung nicht Vertreibung nennen und nicht auf Mieterhöhung reduzieren sollte. Regen reduziert man ja auch nicht nur auf einen nassen Kopf.
@Frl. Wegner: Deinen Studiengang (Stadtplanung, nehme ich an) habe ich besucht, als er noch zur TUHH gehörte. Ich weiß ja nicht, ob sich da grundlegend was geändert hat, aber ich kann mich an sehr viel differenziertere Meinungsbilder erinnern.
Und letztlich: Ich will ja gar nicht der Gentrifizierung das Wort reden. Auslöser des Ganzen war k-roys etwas heftige Reaktion auf toberts Anmerkung, dass das Atlantic-Haus nach der Fertigstellung weniger kritisiert werde als vorher. Die Bebauung des Brauquartiers ist auch weder Auslöser noch einziges Symptom der Entwicklung St. Paulis, das Atlantic-Haus hat die Menschen nicht "vertrieben". Was die Bemerkung mit der Sprengung der oberen Stockwerke sollte weiß ich auch nicht, denn eines ist das Gebäude keinesfalls: zu hoch.
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Es ist eben auch eine Frage der Wortwahl. Dass Mieten steigen und Menschen deswegen umziehen (nicht "umsiedeln") müssen, ist ärgerlich für die Betroffenen. Es ist aber keine "Vertreibung". Es mag für manchen herzlos klingen, aber ein bestimmtes Maß an Mobilität sollte man an den Tag legen.
Dass die Stadt hier ihre Steuerungsinstrumente hat ruhen lassen, wo sie sie hätte einsetzen müssen, stört auch mich. Sehr viel mehr spreche ich mich aber dagegen aus, den Zustand eines Viertels auf einem bestimmten Level einfrieren zu wollen. Wer bestimmt, welches Level die Ehre hat? St.Pauli in seinem heutigen Zustand ist das Ergebnis eines Aufwertungsprozesses der Jahrhundertwende, einst Armenviertel, dann Arbeiterviertel, jetzt Szeneviertel. Es ist doch bezeichnend, dass immer jene, die von anderen ein Umdenken fordern, am lautesten aufschreien, wenn man es von ihnen selbst fordert. Woher nehmen die Menschen der Szeneviertel dieser Welt eigentlich den Glauben, den Schlussstein der Stadtentwicklung setzen zu dürfen? -
Der Film einer Bürgerinitiative ist das Gegenteil von objektiv und ist somit als Instrument zur Meinungsbildung so wenig geeignet wie die Homepage eines Investors oder die Bild-Zeitung.
Dass du Gentrifizierung mit Vertreibung gleichsetzt, zeigt doch nur, wie wenig dir an einer ausgewogenen Beurteilung gelegen ist. Jede große Stadt lebt von ihren Entwicklungsprozessen. Diese laufen in einer freien Gesellschaft von selbst und werden nicht von einer bösen Verschwörung gegen eine hilflose Gemeinschaft total guter Bürger geführt. Es kann nicht angehen, dass an einem bestimmten Punkt gesagt wird: Dies ist der Endzustand von St. Pauli (oder Schanze, Ottensen, St. Georg, Wilhelmsburg etc.), so bleibt es, von jetzt ab nur noch Stillstand bitteschön. Das ist die Definition von Spießertum.
Natürlich haben Entwicklungsprozesse auch negative Effekte, manches gehört besser gesteuert und die Schwachen müssten bei der Bewältigung der ihnen entstehenden Probleme unterstützt werden. Ich selbst bin weder mit dem Prozess noch dem Ergebnis der Neubebauung rundum zufrieden, da gibt es einiges zu bemängeln (zu hoch ist es aber keinesfalls).
Aber die Veränderung von Einwohnerstrukturen (Gentrifizierung) als Vertreibung zu bezeichnen, ist zynisch. Bedenke, was Vertreibung eigentlich heisst. -
Ganz schön dicke Hose! Was tobert da ansprechen wollte ist die Tatsache, dass die Menschen sich an Dinge gewöhnen, die sich in der Realität als positiv erweisen, während man sie im Vorfeld einfach mal aus Prinzip abgelehnt hat, nach dem Motto: Igitt, Veränderung, bäh, mag ich nicht.
Das ist letztlich der Gang der meisten Bürgerinitiativen, die gescheitert sind, und somit ein Grund für alle, sich bei Protest ein bisschen am Riemen zu reissen.
Mal abgesehen davon, dass das Atlantic-Haus auf der Fläche einer ehemaligen Brauerei gebaut wurde (nein, keine Angst, keine Vernichtung historischer Bauten), und dafür niemand vertrieben, umgesiedelt, deportiert, rausgeekelt, weggemobbt o.Ä. wurde. -
..., das hafencity gebäude als erweiterung der hfbk hamburg zu bauen...
Nur dass die HCU eben auch die Bauingenieure der HAW und die Stadtplaner der TUHH übernommen hat und keine Auslagerung der HfBK darstellt. Die anderen beiden Unis sollen sich doch nicht ignoriert fühlen...