Nebst der äußerst detailarmen Darstellung zur Entscheidung, den 4-gleisigen Ausbau zwischen Hbf und F-Süd nicht zu realisieren fiel mir eine ähnlich verschlossene Darstellung zur Festlegung auf 2 Bahnsteiggleise je Richtung auf.
Während ich sowohl den Kostenfaktor als auch den Engpass beim viergleisigen Ausbau sehe aber mangels Sachkenntnis nicht abzuwägen weis, möchte ich zumindest zur Dimensionierung der unterirdischen Station ein paar Gedanken teilen.
Ohne den geplanten Fahrplan analysiert zu haben, gehe ich davon aus, dass man die 20% bzw. 200-300 Züge täglich, die man durch den Tunnel bekommen will, möglichst passend zum Taktknoten legt. Zumindest zur HVZ wird es damit an den Bahnsteigen ziemlich eng:
Verkehren 70% der Züge innerhalb von 14h täglich, so hat man bei einem Halbstundentakt 29 Takte, d.h. 200 Züge pro Tag * 70% / 29 Takte / 4 Bahnsteigkanten = 1,21 Züge pro Takt pro Bahnsteigkante, bei 300 Zügen täglich sogar 1,81 Züge pro Takt pro Bahnsteigkante.
Ich glaube der Aussage, dass der 4-gleisige Bahnhof für den "Bedarfsfall" von 20% zusätzlichem Verkehr ausreichend ist, jedoch bezweifle ich -selbst für den Bedarfsfall- , dass ein drittes Bahnsteiggleis kein nennenswertes (evtl zum heutigen Zeitpunkt nicht ganz wirtschaftliches) Optimierungspotential hätte.
Zugfolgezeiten etc. kann ich leider nicht abschätzen, da man jedoch den oberirdischen Bahnhofsteil m.E. nicht weiter ausbauen kann und zudem eine nachträgliche Erweiterung des Tiefbahnhofs nur schwer vorstellbar ist (neben allen bautechnischen Schwierigkeiten müsste in diesem Fall zudem 2 neue Bahnsteige oder ein neuer Bahnsteig in (noch tieferer) Tieflage gebaut werden) scheint mir diese Wahl im Gegensatz zu fielen anderen Festlegungen wenig flexibel.
Ist man sich zu sicher, dass es zukünftig keinen Mehrbedarf geben wird?
Ich hoffe jedenfalls, dass diese Entscheidung in der Machbarkeitsstudie etwas besser als in dem -sonst sehr gelungenen- Vortrag begründet wird.