Beiträge von aku

    Und ja, nicht alles Moderne ist schlecht! Siehe Uniriese 🥰

    Ich kann es nicht belegen, so viel vorweg - aber ich wette, dass die Errichtung des Uniriesen ab den späten 60ern in der Bevölkerung noch viel umstrittener war als Jahrzehnte später das neue Augusteum. Möglicherweise ist die Quellenlage dürftig, da es mit der Publizierung der eigenen Meinung in der DDR ja nicht so weit her war.


    Verstehst du, was ich sagen will? Ich bin beileibe kein Vollblutverteidiger unserer zeitgenössischen Architektur, aber dafür bin ich mir sicher, dass Neues immer schon "irgendwie doof" war. Heute will wahrscheinlich auch niemand mehr den Uniriesen abreißen. Aber stünde er heute noch nicht und man würde ihn planen, dann würden Facebook und die LVZ-Leserbriefeseite toben.


    Gebt den Gebäuden auch etwas Zeit, man muss sich an sie gewöhnen und ggf. auch mal einen persönlichen Bezug entwickeln, etwa indem man dortige Veranstaltungen besucht usw.

    Bleiben wir noch kurz beim Stichwort VLW: Die Genossenschaft plant die Sanierung der Wohnanlage Arthur-Hausmann-Straße 9a-15 in Eutritzsch.


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    Hier nähert man sich der (äußerlichen) Fertigstellung:


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    Persönlich finde ich den neuen Putz wenig gelungen - bei den unmittelbaren Nachbarhäusern im Anschluss Richtung Theresienstraße sowie auf der anderen Straßenseite der Arthur-Hausmann-Straße (nahezu baugleich, aber vor Jahren von einem privaten Investor saniert) sieht der Rillenputz (?) besser aus:


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    Gesamtansicht A-H-Straße, ungefähr von der Kreuzung Theresienstraße aus:


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    Vielleicht muss der Putz auch erst ein bisschen Patina ansetzen, um gut zu wirken.

    Gibt es von Seiten der Stadt ein Vorgehen, um die Schmierereien zu bekämpfen oder lässt man das schulterzuckend einfach so laufen?

    Ich finde das auch einfach grässlich, aber was will eine Kommune da machen? Eine Straftat ist es bereits (natürlich), nachweisen/erwischen fast unmöglich. Die Kosten für die Beseitigung trägt der Eigentümer.


    Den nehme ich auch in die Pflicht: Man muss immer und immer wieder drüberpinseln, dann bleiben die Graffiti irgendwann aus oder kommen nur ganz selten. Zumindest in den meisten Lagen Leipzigs ist das so. Dieses Haus hier steht natürlich im absoluten Epizentrum, da würde ich es mir als Eigentümer auch 3x überlegen, was beseitigen zu lassen. Schon in der Nacht nach der Beseitigung kommt zu 99% wieder was dran.

    Zudem fehlt gesamtgesellschaftlich ein Blick für sowas. Nach meiner Beobachtung ist vielen Leuten einfach alles piepegal, was außerhalb der eigenen Wohnung ist. Die vom Wind umgekippte Mülltonne bleibt einfach liegen. Die Haustür schließt nicht richtig? Ach, wäre viel zu aufwendig, das dem Vermieter zu melden, irgendwer wirds schon machen. Die Zu-verschenken-Box liegt seit einer Woche da und wird nicht weggeräumt? Mir doch wurscht, hab sie ja nicht hingestellt. Diese Ist-mir-egal-Mentalität meine ich.


    Dass die Schuldigen für die Graffiti die Sprayer und einzig und allein die Sprayer selbst sind, ist so selbstverständlich, dass ich es eigentlich gar nicht dazuschreiben wollte. Aber meine Erfahrung aus Diskussionen im privaten Kreis zeigt mir, dass ich es vielleicht doch lieber mal erwähne. Schuld = Sprayer, aber auch Hauseigentümern und der Gesellschaft überhaupt kommt eine Mitverantwortung zu.

    Mir gefallen die Entwürfe recht gut, aber kenne mich auch nicht sonderlich aus :P

    Man muss sich ja auch nicht gut mit Architektur auskennen, um zu beurteilen, wie gut oder nicht etwas einem gefällt. Im Gegenteil: Für mich zeichnet sich gute Architektur ja gerade dadurch aus, dass sie auch denjenigen anspricht, der nur mal eben durch eine Straße läuft und den Kopf hebt. Der erste Eindruck ist entscheidend und die Entscheidung pro/contra muss aus dem Bauch heraus ganz intuitiv erfolgen. Wenn ich mich erst mit Detailstudien zu einem Objekt beschäftigen muss und auf drei Zentimeter rantreten muss, um die Güte der verwendeten Materialien zu beurteilen oder was weiß ich, dann spricht das nicht für die gewählte Architektur.

    Das Doppelneubauprojekt Blumenstraße 56-58 nebst 62 - 64 zeigt sich kurz vor der Fertigstellung und uns erste noch leicht verschleierte Details der Fassadengestaltung

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    [...]


    Inzwischen ist schon deutlich besser erkennbar, wie sich die Blumenstraße in diesem Abschnitt künftig präsentieren wird:


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    Ein kleines bisschen mehr Zeit lässt sich der Abschnitt näher zur Lützowstraße:


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    Quelle: Eigene Bilder von heute


    Zur Erinnerung nochmal die Visu:


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    Quelle: https://www.facebook.com/Langheinrich.manke.architektur/


    Mal sehen, wie die Balkongeländer aussehen werden. Was fällt jetzt schon auf? Das Dach gefällt mir besser als dieses fürchterlich blecherne aus der Visu. Diese hölzernen - ja was eigentlich, Fensterläden? - wurden anscheinend geopfert, dafür sprechen auch die neuen Renderings in den

    Anzeigen bei Immoscout etc.

    Immerhin hat man die dafür vorgesehenen Flächen durch eine angenehme Farbgebung trotzdem hervorgehoben. Nichtsdestotrotz ein minus im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf.


    Für knapp 16 und teilweise mehr als 17€ kalt darf man einziehen. Bin mal gespannt, wie gut sich die Wohnungen vermieten lassen - nur ein paar Meter weiter, das Eckhaus Blumen-/Lützowstraße, hier im Forum schon ausführlich besprochen worden, ist auch nach ungefähr zwei Jahren weit von einer Vollbelegung entfernt.


    Insgesamt muss sich der Neubau trotzdem nicht verstecken, finde ich. Wir haben schon besseres gesehen, aber auch weit schlimmere Entwürfe. Dabei hat er sich an dieser Stelle eigentlich kaum würdevoll einzufügen - schräg gegenüber ein DDR-L4 von 1960, links ein klassischer 90er, rechts ein schon vor langer Zeit entstuckter und totsanierter Gründerzeitler, und mittig zwei Stadthäuser, wo ich mich bis heute frage, wer diese in der Lage vor ein paar Jahren ernsthaft genehmigen konnte (Ein bisschen Schadenfreude habe ich ehrlich gesagt, dass es mit deren "Idylle" jetzt vorbei ist. Dort gehört urbaner, ergo mehrgeschossiger Blockrandbau hin und sonst nichts.) Hofseitig blicken die neuen Bewohner auf Fritz Riemanns Eisenbahner-Genossenschaftshäuser aus den frühen 1920ern, und damit haben wir ein Potpourri der Leipziger Baugeschichte auf einem Haufen.

    Die LVZ greift das in ihrer heutigen Print-Ausgabe (Seite 15) auch kurz auf. Laut einer Bahn-Sprecherin sei die Baumaßnahme schon "deutlich vor der Ankündigung des Konzert avisiert" worden; so flexibel könne man da nun nicht reagieren... :P

    ^ Kopier mal vom jeweiligen Bild den Hotlink bei directupload. Dann gehst du hier auf das Foto-Symbol und setzt bei Quelle diesen Link ein. Dann sollte es gehen.

    Und dann bekomme ich auch folgende Aussagen nicht miteinander in Einklang: "Damit wird eine Sanierung seitens des Bauherren vorerst nicht verfolgt..." und "...weisen auf eine baldige Aufnahme der Bautätigkeit hin". Kann mir das einer erklären?

    Darüber bin ich auch direkt gestolpert. Was denn nun?


    Zu dem Thema mit der sozialen Erhaltungssatzung: Ich weiß, was das ist, aber kenne mich in den kleinen Details jetzt nicht so gut aus und habe auch weder Zeit noch Lust, mich da tief reinzufuchsen. Aber das kann es doch wohl bitte nicht sein. Selbst mal angenommen, der neue Eigentümer will luxussanieren - dann habe ich doch dort lieber ein luxussaniertes Haus stehen, als gar keins mehr, wenn diese Ruine in ein paar Jahren wegen Einsturzgefahr abgerissen werden muss (ich male jetzt mal bewusst ganz schwarz) und dann von einem typischen weißen Tofu-Würfel-Neubau ersetzt wird.


    Es leuchtet mir total ein, dass man in diesen geschützten Gebieten bei Sanierungen im Bestand - also bewohnten Häusern - Grenzen setzt, um die Bewohner vor allzu krassen Teuerungen zu schützen. Aber wenn diese Regeln jetzt dazu führen, dass dringend benötigter Wohnraum einfach gar nicht geschaffen wird, kann das auch nicht im Sinne der Erfinder sein.


    Hoffentlich wird hier schnell eine für alle verträgliche Lösung gefunden. Gerade aktuell werden, wie wir ja u.a. im Beitrag von LE Mon. hist. gesehen haben, so viele ähnliche Kandidaten in dieser Gegend angepackt.

    ^ wirkt in echt tatsächlich sogar noch besser. Eine schöne Sanierung von einem schlichten, nicht unter Denkmalschutz stehenden Haus.

    ^ Nichts für ungut, aber so viel Phantasie hätte ich auch gern mal.


    Das, was man da bisher sieht vom Gebäude, macht mich erstmal neugierig auf mehr. Könnte der erste gelungene LWB-Neubau seit Jahren sein und zur Stadtreparatur im geschundenen Musikviertel beitragen.

    Wer vermag zu sagen, wo das ist? Straße beginnt mit S, links hinten sind Plattenbauten zu sehen. Vielleicht hat auch jemand Bilder vom alten Zustand?


    Quelle: Immovaria auf Instagram


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    ^ Zum Stumpf-Center: Weiß jemand hier, ob das nicht vielleicht insgeheim eine Reko aus ganz früheren Zeiten ist? Zumindest in den Luftbildern bei Google Earth erkennt man rückwärtig noch alte Klinkerfassaden. Womöglich ist das jetzt also die Modernisierung der Modernisierung?

    Die grundlegende Sanierung vom


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    ist nun schon seit ein paar Wochen endgültig abgeschlossen.


    Erbaut wurde das verhalten moderne, eher dem Art déco zuzuschreibende Ensemble vom Architekten Fritz Riemann zwischen 1927 und 1929.


    Ich hatte mir einen ausführlichen Vergleich vorgenommen - hier ist er. Plant vielleicht ein paar Minuten Zeit ein... ^.^


    Eckbereich Coppi-/Kleiststraße, zu sehen die Hausnummer C23:


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    Eckbereich Coppi-/Lützowstraße, zu sehen die Hausnummer L66:


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    Weil die Tulpenmagnolie...


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    und auch die alte Forsythie so schön blühen:


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    Weiter entlang der Kleiststraße, hier Hausnummer 15:


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    Bevor wir die Ecke zur Dinterstraße erreichen, noch ein kleiner Zwischenstopp an Nummer 13a:


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    Ecke Kleist-/Dinterstraße:


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    Weil die Bewohner so stolz auf ihre alte/neue Wohnanlage sind, lassen sie am Sonntagmorgen auch gerne das Hoftor unverschlossen, sodass neugierige DAF-Mitglieder auch den Innenhof besichtigen können.


    Rückseite der Kleiststraße:


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    Rückseite Coppistraße:


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    Nochmal etwas näher:


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    Wir wollen es ganz genau wissen:


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    Hier ist gut zu erkennen, dass die alten Loggien komplett abgebrochen wurden und man eine einfache Trennwand zum Nachbarbalkon eingezogen hat.


    Rückseite der Lützowstraße 66:


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    Eckbereich Coppi-/Kleiststraße von hinten:

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    Rückseite der restlichen Lützowstraße auf den folgenden beiden Vergleichen:


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    Wir haben die Privatsphäre der Bewohner nun genug strapaziert und ziehen uns wieder in öffentlichen Raum zurück.


    Ecke Dinter-/Lützowstraße:

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    Fußweg Lützowstraße in Richtung Coppistraße:


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    Wer mir die Bauzeit der Anlage nicht glaubt, erhält hier den Beweis:


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    Noch ein Blick gen Himmel:


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    Die Fensterläden entsprechen dem Original und tun der zwar schönen, aber etwas erschlagenden Fassade so unglaublich gut.


    Abschluss an der Coppistraße:


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    Wer noch nicht genug hat, bitte hier entlang:

    Andere Gegenüberstellungen gibt es hier, hier, hier sowie hier zu sehen.

    Zur Zeit in Sanierung - Arthur-Hoffmann-Straße 70

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    Ich weiß gar nicht, seit wie vielen Monaten oder Jahren das Haus so aussieht. Ich bin nicht mal so oft in dieser Gegend, vielleicht 1-2 pro Monat, und jedes mal ist keine Veränderung ersichtlich. Vielleicht weiß ja ein "Local" unter euch mehr dazu.