Es geht nicht darum, ob der Berliner Dom ein gelungenes Stück Architektur darstellt oder ob er als schön zu empfinden sei. Wenn es darum ginge, dürfte man sich mit einer Vielzahl an Gebäuden in Berlin nicht beschäftigen, weil diese einem nicht gefallen.
Der heutige Dom steht nunmal seit 115 Jahren auf der Museumsinsel, gehört zur Geschichte der Stadt dazu und ist auch eines der beliebtesten Touristen-Ziele Berlins.
Da sollte es schon legitim sein, sich mit womöglichen Anpassungen des Doms zu befassen, zumal die Domgemeinde höchstpersönlich- und nicht der Bund oder die Länder- die Kosten für einen neuen Anbau tragen würden.
Ich weiß nicht, wie viele von meinen Vorrednern Berliner sind oder in Berlin wohnen, aber Tatsache ist, dass aktuell an der Nordseite des Berliner Doms eine große unbebaute Brache liegt. Diese Fläche nicht zu nutzen, wäre milde gesagt, eine vergebene Chance für die Museumsinsel.
Ein weiterer Fakt ist, dass in Ahrensfelde eine Vielzahl an Fassadenteilen der gesprengten Denkmalskirche lagern. Die Verwendung oder Einbindung dieser Originalteile (sie liegen seit knapp einem halben Jahrhundert in Ahrensfelde) würde sich hier anbieten.
Die Sprengung der Denkmalskirche war ein ideologischer Akt der Willkür. Sie widerspricht zutiefst dem heutigen Verständnis von Denkmalschutz in der Architektur.
Historische Orte sollten nicht vergessen gemacht werden- sondern über sie aufgeklärt werden.