Darf ich da nur eine kleine, zudem nur persönliche Seitenbemerkung einstreuen: in erster Linie wünsche ich mir eine authentische Stadt. Das Objekt Frauenkirche hat für mich durch die sie umgebende Puppenstube an Authentizität eingebüßt. Sie ist aus Kriegstrümmern wiedererstanden. Ihr Umfeld in dieser Art so zu "rekonstruieren", hat mich auch irgendwie an der Motivation für die Reko der Frauenkirche zweifeln lassen. Eine reflektiertere und modernere Bebauung hätte ihr vermutlich mehr Atmosphäre und Symbolkraft verliehen.
Ranger: der letzte Absatz lässt mich doch etwas ratlos zurück. Wenn der Bauherr sich eher an der breiten Masse als den zukünftigen Nutzer*innen orientieren sollte, wo soll das denn bitte hinführen? Vielleicht habe ich das auch nicht richtig verstanden.
Eine Stadt sollte doch (oder kann eigentlich nur) die Pluralität ihrer Nutzung und Gesellschaft abbilden und nicht den Durchschnitt der breiten Masse. Die breite Masse kann ja auch gar nicht adressiert werden (sie existiert ja gar nicht in persona, ist ja nur reine Statistik), die Nutzer gibt es aber aus Fleisch und Blut.
Dort kristallisieren sich für mich auch unterschiedliche demokratische Denkweisen heraus.
Ich kann auch mal damit leben, dass Gebäude sich mir nicht sofort erschließen und sie trotz Bemühens um Verständnis nie meinem Geschmack entsprechen werden. Was mich hingegen immer schmerzt und ärgert sind Gebäude, die jeden Gestaltungswillen vermissen lassen und gar keinen ästhetischen Dialog aufkommen lassen sondern nur urbane Fläche fressen, um sie optimal auszubeuten. Und natürlich beziehe ich mich dabei nicht auf Gewerbegbiete etc. ...