Beiträge von Fraxinus

    Ehrlich gesagt hat sich die Idee der Spiegelung mir schon erklärt bevor ich den Text dazu überhaupt gelesen habe. Und ich finde es allemal eine gelungenere Szenerie als entsprechende Bebauungen 1:1 wiederzubeleben. Ältere städtebauliche Verweise gibt es doch im Umfeld der Innenstadt glücklicherweise noch zuhauf zu bestaunen.

    Aus meiner Brille ist es auch nicht die Aufgabe des Museums, den Innenhof auf andere als künstlerische Weise zu beleben. Ein Hauptfehler sind sicher die Umsetzungen der Rückseiten der Rahmengebäude gewesen, die größtenteils die lebendige Nutzung gar nicht anbieten. Da ist dann auch in den Vorgaben vermutlich etwas schief gegangen.

    om obigen Fotostandort nach links geschaut gibt es einen der interessantesten Architekturblicke in Leipzig. Das wäre mal was für Panoramastreetline. Ich kann das nicht so recht einfangen.

    Ja, das stimmt, ganz allgemein der ganze Abschnitt der Goldschmidtstraße im Abschnitt Tal- bis inklusive der Kreuzung Stephanstraße. Ein schönes Beispiel wie auch heterogene Bebauung einen tollen Gesamteindruck vermitteln kann. Komme da gern ab und an mal entlang.

    Das lässt einen tatsächlich ratlos zurück. Ich versuche eigentlich immer erst, möglichst viele Aspekte der Idee zu verstehen bevor ich kritisiere. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass es für mich die langweiligste der sechs vorgestellten Optionen ist. Selbst dem 2. Preis könnte ich (mit viel Mühe) irgendetwas abgewinnen. Aber der 1. Preis ist derartig energielos... da wird man schon vom Angucken traurig. Wie kann sich dafür eine Mehrheit finden. Das muss ja auch ein entsprechend trauriges Verfahren gewesen sein.

    Ich glaube, es gibt durchaus genügend empirische Erkenntnisse, um vor diesen Entwicklungen zu warnen. Aber natürlich muss man sich über entsprechende Forenbeiträge ärgern wenn man sonst allzeit angestrengt versucht, diese zu ignorieren.

    KSN, wir sind doch hier nicht auf Facebook. Wie hatten Sie denn gehofft, mich mit Ihrem dritten Satz zu überzeugen? Oder wollten Sie mich überhaupt von irgendetwas überzeugen?


    Ansonsten bin ich grundsätzlich komplett auf Ihrer Seite. Im Fall des Quartiers müsste man sich dann nur entscheiden, ob man den Weg der Superblocks dort weiterverfolgen will oder die Eisenbahnstraße vom MIV zu befreien. Denn es gibt dort aus meiner Sicht keine Möglichkeit, MIV anders zu führen, zumindest nicht zwischen Listplatz und Liebmannstraße. Auch wenn ich mir gern eine autofreie Zone vorstelle..


    Mir ging es u.a. um den Vergleich mit der Rosa-Luxemburgstraße, bei der ich überrascht war, wie weit westliche dort die Variante beginnt, obwohl dort so wenig MIV passiert. Aber vielleicht verändert sich das auch mit dem neuen Quartier am Kristallpalast.

    Da ist es vermutlich sehr viel realistischer, dass zuerst die existierenden Straßenbahnlinien in Ost-West-Relation gestärkt werden, z.B. durch Trassenausbau Hbf - Goerdelerring - Tramtunnel - oberirdischer, mehrgleisiger Trambahnhof Sportforum-Süd (die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie stehen ja noch aus, haha).

    Vielleicht biege ich hier falsch ab Richtung Verkehrsprojekte. Was mir, zugegebenermaßen als Laie, schleierhaft bleibt ist die Auswahl der Projekte im Osten. Die Rosa-Luxemburg-Straße so relativ früh zu untertunneln, wo kaum ein Auto fährt weil man ohnehin nicht bis zum Ring durch kommt und dann zur Eisenbahnstraße wieder aufzutauchen, verstehe ich nicht. M.E. wären Jahnalle und Eisenbahnstraße die einzigen Straßen, bei denen ein Straßenbahntunnel eine wirkliche Entlastung und einen flüssigeren Tram-Betrieb bringen könnte.

    Nun ja, sicher wegen beidem. Und die Kurve flacht ja schon länger ab.

    Ich fände es sinnvoll, Strecken innerhalb des Ballungsraumes, also im Leipzig-Hallenser Kernraum, von denen stärker zu unterscheiden, die lange Überlandstrecken beinhalten. Und für erstere wäre ich aus persönlichen Erfahrung dankbar, kämen dort nicht mehr die Talente-2-Garnituren zum Einsatz sondern Züge ähnlich der Hamburger S-Bahn bspw.

    Und selbst bis Zwickau brauche ich persönlich diesen "Komfort" der Talent-2 nicht.

    Vor allem hoffe ich aber, dass in den nächsten Ausschreibungen einfach mehr Garnituren bestellt werden.

    Heilige Mutter, diese Farbe nutzt man doch in Comics wenn sich jemand im nächsten Moment übergibt. Ich versuche ja immer, mich erst mal in die Idee und ein passendes Entstehungsszenario hinein zu denken. Will mir nicht so recht gelingen.

    Wenn man in Leipzig Straßenbahn fährt muss man nicht erst erahnen wie chaotisch die Situation im nördlichen Ring mit einfachen Inselbahnsteigen würde. Es ist jetzt schon eine Herausforderung zu koordinieren, ob die kommende Bahn vorn oder hinten am Bahnsteig hält. Wie lang müsste die Haltestelle dann werden wenn drei oder vier Bahnen pro Richtung gleichzeitig halten und wie komme ich da pünktlich hin?

    Der Vergleich mit Dresden hakt doch schon deshalb weil es in Dresden keine einzige Haltestelle mit einer so hohen Linienbündelung gibt wie am Gördelerring und am Hauptbahnhof. Überall wo sich vergleichbare Situationen mit Dresdner Haltestellen finden, gibt es auch nur zwei Gleise (zb Augustusplatz, Leuschnerplatz etc...).

    Wenn ich mich nicht ganz täusche, tauchte das HH doch nördlich der Kurt-Eisner-Straße auf, oder? In der Visu ist es doch auch simuliert. Hier geht es ja m.E. um jene Fläche, die an die MediaCity grenzt. Oder täusche ich mich?

    Darf ich da nur eine kleine, zudem nur persönliche Seitenbemerkung einstreuen: in erster Linie wünsche ich mir eine authentische Stadt. Das Objekt Frauenkirche hat für mich durch die sie umgebende Puppenstube an Authentizität eingebüßt. Sie ist aus Kriegstrümmern wiedererstanden. Ihr Umfeld in dieser Art so zu "rekonstruieren", hat mich auch irgendwie an der Motivation für die Reko der Frauenkirche zweifeln lassen. Eine reflektiertere und modernere Bebauung hätte ihr vermutlich mehr Atmosphäre und Symbolkraft verliehen.


    Ranger: der letzte Absatz lässt mich doch etwas ratlos zurück. Wenn der Bauherr sich eher an der breiten Masse als den zukünftigen Nutzer*innen orientieren sollte, wo soll das denn bitte hinführen? Vielleicht habe ich das auch nicht richtig verstanden.


    Eine Stadt sollte doch (oder kann eigentlich nur) die Pluralität ihrer Nutzung und Gesellschaft abbilden und nicht den Durchschnitt der breiten Masse. Die breite Masse kann ja auch gar nicht adressiert werden (sie existiert ja gar nicht in persona, ist ja nur reine Statistik), die Nutzer gibt es aber aus Fleisch und Blut.


    Dort kristallisieren sich für mich auch unterschiedliche demokratische Denkweisen heraus.


    Ich kann auch mal damit leben, dass Gebäude sich mir nicht sofort erschließen und sie trotz Bemühens um Verständnis nie meinem Geschmack entsprechen werden. Was mich hingegen immer schmerzt und ärgert sind Gebäude, die jeden Gestaltungswillen vermissen lassen und gar keinen ästhetischen Dialog aufkommen lassen sondern nur urbane Fläche fressen, um sie optimal auszubeuten. Und natürlich beziehe ich mich dabei nicht auf Gewerbegbiete etc. ...

    Das sind ja tolle Neuigkeiten. Ich selbst habe einige Zeit in nächster Umgebung gewohnt und kenne das Gebäude recht gut. Neben der sorgfältigen, reflektierten Art der Restaurierung scheint das Ganze ja auch bestandsmieterfreundlich zu passieren (?). Meiner Erinnerung nach war die Mieterschaft generationenübergreifend und überwiegend künstlerisch/kulturell verankert. So dass auch in längerer Frist dieses Haus seiner Geschichte verbunden bleibt. Ich hatte immer befürchtet, dass es irgendwann mit dem großen Messer luxussaniert wird.

    Das ist sicher total subjektiv. Aber ich empfinde die Leipziger im Gegensatz zu Dresdener als eine vielmehr in die Zukunft gerichtete Stadtkultur. Eine Rekonstruktion der ehemaligen Bebauung würde ich als Einknicken vor dem Gestalten jener Zukunft empfinden. Vielmehr wünsche ich mir Mut zu wirklich origineller, wertiger und visionärer Architektur, auf die Menschen auch noch in 100 oder 200 Jahren stolz sind und sie bewahren wollen. Widersprüchliche Ansichten gibt und gab es in solchen Fällen ja immer in der Zeit der Erbauung.

    Ich spekuliere auch mal, dass bei einem milderen Verlauf der Geschichte, ohne 2. Weltkrieg und temporärer neuer Gesellschaftsform der Matthäikirchhof längst überformt worden wäre. Ob nun im historistischen Stil oder moderner. Diese Form der Kleinteiligkeit entspricht ja eher einer Kleinstadt im Muldental und hätte für die Nutzungsverhältnisse einer damals so rasant wachsenden Großstadt relativ wenig Sinn ergeben. Aber eine ungefähre Rekonstruktion der Wege und Plätze mit großen, repräsentativen Fassaden zum Ring und einem atmosphärischen Raum zur Innenstadt hin mit einer urbanen Landmarke am Ort der Kirche (wie lguenth schrieb) fände ich wünschenswert.

    War denn für das Forum nicht auch mal eine Calder-artige Skulptur angedacht. Zumindest erinnere ich mich an so etwas in den Visualisierungen. Wenn es tatsächlich auch als Forum dienen soll muss ja neben Pflanzen auch noch Platz für Menschen bleiben. Ein wenig mehr Grün hätte ich aber auch begrüßt. Aber mal abwarten, wie sich der Eindruck entwickelt wenn die gepflanzten Bäume mehr Volumen füllen. Den Kontrast zwischen den weißen Säulen und den Aststrukturen im Winter sowie den grünen Bäumen im Sommer stelle ich mir jedenfalls recht attraktiv vor.

    Wenn dann mal ein paar LEDs ausfallen, fühlt sich das wahrscheinlich an wie ein Fehler in der Matrix.


    Interessant wäre ja, ob sich die Beleuchtung dann mit Sensoren an die äußeren Lichtbedingungen anpassen lässt.

    Hedges ' letzten Punkt vielleicht nochmal anders formuliert: was ist die Aufgabe einer halbwegs sozial orientierten Stadtpolitik? Sicher allen ihren Bewohnern je nach Fähigkeiten eine gute Lebensgrundlage zu bieten, bei möglichst geringen Zuschüssen.
    Und genau diese basalen Jobs führen langfristig zu weniger Kriminalität aber vor allem zu einer größeren Teilhabe und damit zu einem stärkeren Identifikationspotenzial mit der Stadt.

    Das integriert sowohl Menschen mit Migrationshintergrund als hoffentlich auch einige recht schwierige Deutsche.

    Und wenn dann irgendwann auch die ganzen höherpreisigen neuen Wohnungen Mieter oder Besitzer finden, ist das auch schön aber eine Sache der 2.Priorität. Wobei diese Entwicklung sich ja durchaus andeutet.