Beiträge von Sprenggiebel

    Links am Bildrand sieht man noch das alte Gartencenter Radloff, das ja weg kommt ;) Aber das geht schonmal in die richtige Richtung. Am Ring dominieren ja immer noch 3-5 geschossige Häuser und Industrie Flachbauten und ich frage mich: warum? An einer der breitesten Straßen Nürnbergs könnte man locker durchgehend 6-8 geschossig plus wie hier Hochhäuser an bestimmten Stellen bauen. Schließlich werden hier keine engen Gassen verschattet und es sind weit und breit keine Sichtachsen oder historischen Gebäude zu sehen, die in ihrer Wirkung beeiträchtigt werden können.

    Wer sich gefragt hat was mit dem Brunnen vor der AOK passiert ist, tja, der wurde "ordnungsgemäß eingelagert" *hust* Bei so einer Lagerung kann es schon mal vorkommen dass jemand mal aus Versehen einen Barock Erker schreddert.

    Generell fällt mir auf, dass in Nürnberg in letzter Zeit immer mehr Kunst wie diese teils von bekannten Künstlern aus dem öffentlichen Raum verschwunden ist. Auch die Stahlskulptur im Cramer-Klett-Park ist nicht wieder aufgestellt worden, statt dem Brunnen an der Ostermayer Passage wurde immerhin ein Baum gepflanzt. Die Stadt verspricht zwar die Werke wieder aufzustellen, aber da lässt sie sich genau so Zeit wie mit dem Nachpflanzen gefällter Bäume. Bei einigen Werken wie den ganzen Stahlsäulen ist der künstlerische Wert sicherlich strittig, aber stattdessen gar keine Kunst mehr aufzustellen ist für mich keine Alternative, wie seht ihr das?

    Was man auf dem Foto nicht so gut sieht: Der Übergang der Klinkerplatten ist recht unschön gelöst, bei der neuen Feuerwache ist der z.B. wesentlich besser kaschiert worden. Immerhin kamen die Klinker überhaupt noch, was am Gesamteindruck freilich nichts ändert: das Gebäude hat durch den zu kleinen zugepflasterten Vorplatz keine Luft zum "atmen", außerdem verperrt der Bau die Sichtachse auf die Peterskirche und wirkt überdimensioniert - dabei ist es nicht einmal das höchste Haus am Platz. All das hätte man durch ein leichtes Eindrehen und Wegrücken vom Tunnel abmildern können, aber dann hätte der Investor ja am Ende 20 m² weniger gehabt - das wäre nun wirklich nicht zumutbar gewesen!

    Weiter gehts mit dem Neubau des Park Hotels an der Meistersingerhalle. Im Rahmen eines Fassadenwettbewerbs wurde das äußere Erscheinungsbild weitgehend festgelegt. Nordbayern.de berichtet.

    Viele Bilder dazu fand nicht (auch weil im Artikel keine Quellenangebe steht -.-)

    Lediglich die Social Media Auftritte des ausführenden Kollektivs, zu dem auch Johannes Kappler (Architekt des Konzertsaal Neubaus) gehört, zeigen zwei weitere, wenig aussagekräftige Bilder: https://www.instagram.com/p/B8rg2F6ItyB/


    Der Name "Super Future Collective" ist hier übrigens nicht Programm, da es sich in meinen Augen um eine üble 60er Jahre Retro Wohnmaschine handelt.

    Ich weiss nicht was die Preisrichter geraucht haben, aber wenn man im Jahre 2020 eine neue Höhendominante ins Stadtbild einfügt sollte die schon ein Mindestmaß an Eleganz und Finesse haben und kein einfacher Rasterfassaden Block sein.

    Wow, hier offenbart der Denkmalschutz mal wieder wie wenig Ahnung er hat und wie "biegbar" er doch ist. Ich würde mir hier mittlerweile mal personelle Konsequenzen wünschen!

    Moderne Wärmedämmung hinter historisch wiederaufgebauter Sandsteinfassade ist übrigens problemlos möglich wie die Rekonstruktionen in der Frankfurter Altstadt zeigen.

    Ah, dass der Denkmalschutz hier seine Finger im Spiel hatte wusste ich nicht. Bei meinen Eltern im Ort sollte einmal die Apsis einer neugotischen Kirche im historischen Stil erweitert werden, und das Denkmalamt schlug auch stattdessen ein Stahlmonster vor, wogegen dann aber Protest aus der Bevölkerung kam. Ende vom Lied war dass garnichts gebaut wurde. Also kein ungewöhnlicher Vorgang.

    Der Grundgedanke dass man alle Zeitschichten eines Gebäudes ablesen können muss ist ja durchaus nachvollziehbar. Aber wenn man dadurch das Gebäude so verunstaltet dass man den ursprünglichen Eindruck komplett zerstört... ist das der Sache auch nicht dienlich, zumal wie von dir erwähnt sehr inkosequent.

    Insgesamt macht der Denkmalschutz hier einen sehr technokratischen und praxisfernen Eindruck.

    ...und was ich mit "Rekonstruktionen" meine lässt sich ganz gut nachvollziehen, wenn man sich ein Foto des Dominikanerklosters ansieht, das Baureferent Daniel F. Ullrich gestern twitterte:

    https://twitter.com/baureferen…/1224610481408827393?s=20


    Wenn man den Dachausbau mit der Visualisierung vergleicht, ergibt sich keinerlei Ähnlichkeit.


    https://www.sontowski.de/wp-co…rg-dominikanerkloster.jpg


    Oh Mann. In den 50ern bekam man wenigstens noch Holz Schleppgauben mit Sprossenfenstern hin, heute nicht mal mehr das. Mir unverständlich dass man hier so wenig auf Details achtet. Wenn nicht an diesem Ort, wo dann?


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    Der Ex-Kaufhof in der Südstadt wurde mitlerweile an Ten Brinke verkauft. Das Thema spielt auch im Wahlkampf eine Rolle, da man nun den Eindruck habe, dass der neue Eigentümer auf die Tube drückt, die Fertigstellung sei für 2023 geplant. Vorgesehen sind: Parkplätze, ein Vollsortimenter, ein Discounter, bis zu 130 Wohnungen, eventuell ein Hotel. Zwischenzeitlich war auch von einer städtischen Ausstellungs- und Versammlungsfläche im Erdgeschoss die Rede. Das dürfte schon eher mit der von Planer vorgeschlagenen Nutzung korrespondieren, in den letzten Social Media Posts ist davon allerdings keine Rede mehr (?). Die Fassade soll zudem begrünt werden, und man mache sich Gedanken über die Verkehrsführung in der Bauzeit. Diese Gegend ist ja durchaus nicht arm an Baustellen...

    Laut NZ Print vom Samstag wird das Haus zum Savoyschen Kreuz versteigert mit der Auflage eines "rekonstruierenden/historisierenden Wiederaufbaus". Eine detailgetreue Rekonstruktion sei auf Grund fehlender Baupläne nicht möglich. Die Altstadtfreunde wollen mit bieten, da sie befürchten dass Investoren zu wenig Liebe zum Detail mitbringen würden. Angesichts von "Rekonstruktionen" wie dem Deutschen Hof oder in der Luitpoldstraße keine unbegründete Angst.

    Hallo zusammen, ich lese schon länger mit, aber mir brennen einige Themen auf der Zunge, die hier noch nicht erwähnt wurden, weshalb ich nun die Muse hatte mich zu registrieren. ;)


    Ich denke das Bauprojekt hier ist groß genug für einen eigenen Thread. Das Studentenwohnheim in der Avenariusstraße ist nicht mehr wirtschaftlich sanierbar und soll deshalb abgerissen werden, die NZ berichtete mehrmals, in den Artikeln sind auch Bilder vom aktuellen Zustand und der Neuplanung:

    https://www.nordbayern.de/regi…g-fur-studenten-1.8194871

    https://www.nordbayern.de/regi…ge-muss-weichen-1.8491547

    https://www.nordbayern.de/regi…wird-abgerissen-1.9536274


    Den Bestand würde ich als recht eigene Mischung aus Bauhaus, High-Tech-Architektur und Postmoderne beschreiben.


    Ein Architektenwettbewerb brachte folgenden Sieger:

    https://www.competitionline.com/de/beitraege/171397


    Aufgelockerte Blöcke, Holzverkleidung, tiefe Fenster, soweit alles zeitgemäß und nicht ganz ungefällig.

    Nur: Laut den Artikeln wird der Neubau statt 450 nur noch 400 Studierenden Platz bieten! Uff! Bei zunehmender Wohnungsnot und in einer Gegend, die durchaus noch Nachverdichtung vertragen könnte vernichtet man stattdessen bezahlbaren Wohnraum? Was ist davon zu halten?