Beiträge von Sprenggiebel

    Irgendwie erinnert mich der Ernst-Reuter-Platz städtebaulich und architektonisch stark an den Nürnberger Plärrer, der ja bald umgestaltet wird und über den es ja eine rege Diskussion im Unterforum gab. Ok, ganz so abgerockt ist der Berliner Ernst-Reuter-Platz noch nicht.

    Die Grundprobleme dürften sonst die gleichen sein: Er ist primär ein Riesenkreisverkehr nach dem Leitbild der autogerechten Stadt, inklusiver komplett toter Platzmitte. Zitat Wiki: "Die Anordnung folgte der Konzeption Hermkes, eine freie und nicht geschlossene Platzform zu entwickeln, deren Gebäudeanordnung insbesondere als Bewegung aus dem fahrenden Auto heraus erlebt werden kann." Und aus dem Bus heraus fand ich den Platz immer auch recht markant, zu Fuß eher trist.

    Dabei finde ich Platzanlage und einige Details (wie beim TU Gebäude) garnicht mal so schlecht, aber das meiste ist halt doch Stückwerk. Gebäude wie das Fernmeldeamt gibt es in der gleichen Form überall. Ich denke selbst mit einer Sanierung hätte man da aus der Fassade mehr herausholen können - ohne das Ensemble zu zerstören...

    In der NZ steht dazu mehr.

    Es sind Caritas, die hier Beratungsstellen und Wohnraum planen, dazu eine Tiefgarage. Den beiden großen Kirchen scheint ja so einiges in Wöhrd zu gehören!

    Leider rechnet man schon damit dass es hier noch länger eine Brachfläche geben wird - offiziell wegen Corona bedingten Verzögerungen. Wäre ja auch nicht die erste Innenstadt nahe Brache, die dann über Jahre bestehen bleibt.

    Die Sulzbacher Straße finde ich an der Stelle übrigens auch nicht toll, aber da die schon sehr eng ist und Platz für Fußgänger, Fahrräder, Autos UND Tram bieten muss hat man hier auch kaum Spielraum. Durch einen Wegfall der Parkplätze auf der linken Seite des letzten Fotos würde man minimal gewinnen, sonst müsste man schon die Tram tiefer legen...

    Die Farbkleckse würde ich schon als arg zeitgeistig einordnen. Ansonsten habt ihr Recht, die neue Fassade würde ich nüchtern als passend für die Gebäude einordnen. Um in Langwasser architektonisch Ausrufezeichen zu setzen bietet sich so eine Sanierung ohnehin nicht an.

    Da setze ich eher Hoffnung auf die Bertolt-Brecht-Schule. ;)

    Naja, die jungen Leute können sich die teuren Städte (Berlin, München, Stuttgart) nicht mehr leisten, mittelgroße wie Regensburg oder Augsburg aber schon und auf die ist der Run afaik immer noch ungebremst, bzw. nur durch Corona leicht eingebremst. Leider muss man Nürnberg miettechnisch inzwischen wohl eher zu ersteren rechnen, denn beim Mietpreisanstieg hat Nürnberg inzwischen München überholt!

    Das mit dem Mehrverdienst stimmt so nicht, im ländlichen Oberfranken sind die Löhne deutlich geringer als in den unmittelbaren fränkischen Metropolregionen. Ich kenne auch genug Leute die deswegen nicht (zurück)gezogen sind.

    Lebenshaltungskosten sind relativ. Auch da macht vorallem die Miete den Kohl fett. Außerhalb der Touri Hotspots muss das Schnitzel nicht unbedingt mehr kosten als auf dem Land, und bei der Mobilität dürfte man in der Stadt zumindest demnächst besser dran sein (365 € Ticket vs. eigenes Auto auf dem Land). Schlussendlich gibt es ja auch einen Mehrwert an kulturellen Angeboten wenn man in der Stadt wohnt. Während Corona natürlich nicht, was auch der Grund sein könnte, dass manche Mitt-Spät-Zwanziger ihren Umzug in eine "hippe" Großstadt erstmal aufgeschoben haben könnten. ;)

    Da ist generell einiges los im Bereich Bildungsbauten :D klick

    Der FAU Bau für die Lehramtsstudenten ist - trotz kürzlicher Sanierung - zum größten Teil nur noch bis 2023 nutzbar, danach kommt ein Neubau in der Nordstadt. Wer da mal vorbeigelaufen ist oder gar angehende Lehrkräfte kennt wird sicher nachvollziehen können warum.

    Ähnlich verhält es sich mit den Philosophentürmen und der Alten Chemie in Erlangen.

    Alles in allem ist die Langzeitqualität der 70er Jahre Bauten, gerade im Bildungsbereich, immer wieder erschreckend.

    Ich glaube eher dass jemand von den regierenden Parteien erst nur mal lose angefragt hat und dann sogleich die Standard Absage von Tucher bekommen und die dann so hingenommen hat.

    Dann könnte jemand von der Politbande, die bewanderter ist mit der Materie, mal genauer nachgehakt haben und präzise artikuliert was man für Subkultur so braucht und was nicht.

    Die sind dann eventuell an die Richtigen geraten und hatten noch Know-How was man eventuell selber umbauen kann - und zack, geht es doch!

    Ich denke das dürfte auch bei vielen anderen Dingen der Fall sein, die der Stadtrat bis jetzt immer reflexhaft als "nicht möglich" ablehnt.

    Stand schon länger leer, schön dass es hier weitergeht. Mietwohnungen im unteren Preissegment sind schon mal gut, architektonisch besonders anspruchsvoll wird das ganze aber wohl nicht werden wenn du dich nur grob erinnern kannst?

    Auf jeden Fall wirds nicht schlechter werden als jetzt, Tankstellen sind ja richtige Platzfresser und es ist sinnvoll die zu überbauen wenn möglich.

    Und in der Sulzbacher ist die Spritversorgung auf jeden Fall immer noch sichergestellt, ich glaube es gibt keine Straße in Nürnberg mit mehr Tanken...

    Ist zwar Forchheim, aber die Kritik an immergleichen Neubauten ist ja auch hier berechtigt.

    Finde ich gut, dass auch die Lokalpresse das zunehmend kritisch beäugt. Dass eine Schuhschachtel die optimale Flächenausnutzung bietet wusste ich schon vorher, aber neu war mir, dass erst in jüngerer Zeit Großgrundstücke ausgewiesen werden statt kleiner Parzellen.

    Ergebnis: diese furchtbaren Endlosriegel wie das Hotel in der Steinbühlstraße.

    Eine Schuhschachtel mit klassizistischer Fassade wie die Schinkelsche Bauakademie findet hingegen glaube ich jeder attraktiv. Die Kosten würden dadurch sicherlich auch nicht explodieren. Aber schon ordentliche Steinfassaden und ein paar Details (wie am AOK Neubau) würden schon helfen, freilich nicht mehr wenn ganze Straßenzüge nur diese eine Kubatur aufweisen...

    Auch mit vielen anderen Aktivitäten von ihr bin ich nicht einverstanden. Und grau ist alle Theorie. Schön dass sie sich mit Kunstgeschichte auskennt, von der aktuellen (freien) Szene scheint sie wenig Ahnung zu haben, bzw. steht mit ihr sogar auf Kriegsfuß. Und die ebenfalls kunsthistorisch bewanderten Altstadtfreunde scheinen sie ja auch abzulehnen.

    Kulturreferentin mit einer Verantwortung für die Gesamtkultur einer Stadt scheint für so jemanden nicht unbedingt die richtige Stelle zu sein, wenn überhaupt eher Geschichtsreferentin.

    Das finde ich auch, sie bringt kaum Kompetenzen dafür mit, aber viele eher zweifelhafte Beziehungen in die Wirtschaft. Nicht umsonst forderte etwa die Politbande, dass diese Stelle durch eine Direktwahl besetzt werden sollte. Dafür scheint sie beim Thema Haus des Spieles leider aufs Tempo zu drücken. Ob eine nicht direkt hässliche, aber unpassende 50er Fassade mit einer interessanten, aber sehr nischenhaften Nutzung dahinter reicht, um den Egidienplatz zu beleben? Ich habe da meine Zweifel...

    hoffentlich gibt es zumindest in der Scharrerstraße mal irgendwann größere Umbauten im Sinne der Stadtreparatur.

    Das von dir beschriebene Szenario trifft allerdings gerade nicht auf den vom Kulturhauptstädtla bespielten Richard-Wagner-Platz zu, denn der ist afaik schon immer weitgehend autofrei gewesen ;) Hier ist es wohl eher eine Mischung aus architektonischer Fehlplanung, fehlender Nutzungsmischung und Apathie gewesen die ihn so tot wirken ließ.

    Ich glaube dieses Stadtentwicklungsprojekt hatten wir hier noch garnicht, dabei dürfte es in seiner Konzeption bisher ziemlich einzigartig sein

    Während Quartiersentwicklung normalerweise einen einzelnen Stadttteil im Fokus hat, ist hier der Stadtteil alles, was im Umfeld der Ubahnlinie U1 liegt.

    Dazu waren/sind Bürgerinitiativen aufgerufen unter https://www.quartieru1.de/ eigene Ideen einzubringen, von denen die User hier vielleicht schon einige im Stadtbild entdeckt haben. Da ist z.B. der Öffentliche Pflanzen Nahverkehr, oder die N-Ort Gruppe mit ihrem Kulturhauptstädtla, das letztes Jahr ziemlich gut besucht war.

    Hier wird sich ja häufig und auch zu Recht über öde, tote Plätze beschwert, die ihrer Aufgabe als Begegnungsorte nicht gerecht werden. Dort wurde gezeigt, dass das kein Naturgesetz ist und geändert werden kann. Das gab der Stadt auch den Impuls nun einen Architekturwettbewerb für die Neugestaltung des Richard-Wagner-Platzes auszuschreiben.

    Aktuell ist natürlich alles etwas durch Corona ausgebremst, aber wie man auf Facebook lesen kann bleiben alle trotzdem am Ball.

    Finde ich super und hoffe, dass aus alledem etwas Nachhaltiges wächst :thumbup:

    Na, also dass Wöhrd hinter allen anderen Vierteln zurückfällt würde ich so aber nicht stehen lassen. Kaputtsanierte Nachkriegsbauten gibt es auch in der Steppe, die finde ich städtebaulich deutlich problematischer, weniger Autos sind dort auch nicht. Und in anderen Vierteln wie Gibitzenhof kommt man teilweise nicht mal mehr über die Straße weil jeder Millimeter zugeparkt ist.

    Natürlich bietet ein ehemaliges Dorf weniger repräsentative Sichtachsen und Plätze wie ein generalstabsmäßig geplantes gutbürgerliches Gründerzeitviertel, aber das ist wie du schon geschrieben hast Geschmackssache. Ich mag halt das kleinstädtische daran :) Das dürfte auch der Grund sein warum sich Lieblingsfranke da weit außerhalb der Stadt fühlt.

    An Straßenbäumen wie an reizvollen Plätzen mangelt es Nürnberg aber leider generell. Wobei der ehemalige Marktplatz, Keßlerplatz und der Platz am Kugelbrunnen am Prinzregentenufer (ka wie der heißt) schon Potential hätten, finde ich.

    Ich möchte auch die Frage nach Struktur aufwerfen, auch wenn die nix mit Architektur zu tun hat. Feinkostläden, qualitativen kleinteiligen Fachhandel und gemütlich-exotische Gastronomie, sowie Konzertsäle wo die kauzigsten Subgenres in familiärer Athmosphäre bespielt werden - das alles gibt es in der "unidyllischen" Südstadt. Teilweise aber eben auch in Mögeldorf und Erlenstegen!

    Wie sieht das in Eibach aus, gibt es da Vergleichbares?

    Ja, eine gute Frage, wo wohnt es sich am besten? Hm. In der Altstadt ist viel los, und ja, auch ich bin sehr gerne in Gostenhof und Johannis, aber ist es dort auch top zu wohnen? Mir persönlich ist es wichtig dass ich ausreichend große Grünflächen in der Nähe habe und recht zentral wohnen kann.

    In der Altstadt gibt es z.B. weniger Wohnungen und wenn dann eher ohne Garten und Park in der Nähe.

    Den Wöhrder See nahe meiner Wohnung in der Marienvorstadt fand ich immer super, auch dass Bahnhof und das ganze Zeugs in der Südstadt und Lorenzer Altstadt top erreichbar waren. Da nehme ich architektonische Abstriche in Kauf, es gibt ja trotzdem spannende Architektur in der Nähe. Wöhrd entspricht eigentlich auch meinem Geschmack, da sehr studentisch geprägt, recht ruhig und (ebenso wie die Marienvorstadt) zentral. Leider nimmt die Anzahl an Kneipen und Einkaufsmöglichkeiten dort eher ab als zu :( Gehört St. Peter eigentlich auch noch zu Tullnau? :D

    Nun, ich habe für Johannis, Gostenhof und Wöhrd/Tullnau gestimmt. Und auch wenn ich gerne über die Südstadt schimpfe dürfte sie auf den 4. Platz kommen. Die Siemensstadt oder das Nibelungenviertel sind einfach fantastisch! In Galgenhof oder Steinbühl würde ich hingegen nicht wohnen wollen.

    Die Nordstadt finde ich bis auf die Ludwig-Feuerbach-Straße hingegen recht verschlafen. Kann aber auch sein, weil ich mich dort nicht so auskenne.

    Bin ein bekennender Vorkriegs-Reko Freund, und in Stuttgart fehlt eine Mittelalter Traditionsinsel komplett. Aber auch die 60er Jahre Variante hat deutlich mehr Charme als das Heutige, das ziemlich verbastelt rüberkommt. Man vergleiche nur die aufeinander abgestimmten Neonschriftzüge mit den Billigladenschildern von heute! Inwiefern eine Kompromisslösung aus beidem möglich ist weiss ich nicht, aber um ein paar bauliche Veränderungen wird man so oder so nicht herum kommen.

    Auch ist der generelle Tenor ja, dass kleinteiliger Handel eher zukunftsfest ist. Da sollte man mal schauen was man an Fach- und Feinkostgeschäften unterbringen kann.