Durch das Schaffen neuer leistungsstärkerer Auffahrten kann es durchaus auch sein dass man hier mehr Verkehr provoziert, sodass im Vergleich zu vorher nichts gewonnen ist. Obwohl am Anfang eher in die Witze Ecke gestellt kristallisiert sich ein Kanal (naja evtl. nicht Kanal, dann halt Park mit lockerer Bebauung) zunehmend als Vernunftlösung heraus. Aber ja, das schlimmste wäre die Zementierung des Status Quo durch eine Sanierung, finanziell für die Stadt und auch strukturell. Leider tut sich Nürnberg sehr schwer damit einzugestehen wenn bestimmte Planungen schlicht nicht mehr zeitgemäß sind. Und generell mit einer Verkehrswende, zu der auch Rückbau/Sperrung von Straßen gehört.
Beiträge von Sprenggiebel
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Gefühlt dauern in letzter Zeit alle Baustellen in Nürnberg eh so lange, dass der ungeübte Betrachter garnicht merken dürfte, ob es sich um eine Bauruine oder nur "normale" Verzögerungen handelt?
Bei den Verkehrsbaustellen ist das noch schlimmer - zum Beispiel die direkt an dieser Straße! Aber das ist eine andere Geschichte...
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Also das ist für mich zwar auch noch nicht gut, aber schon mal eine ganze Stufe schöner als das Projekt an der Äußeren Bayreuther, eben alleine durch Dach, Zwerchhäuser und Balkone. Da bin ich bei Neubauten in letzter Zeit übrigens auch deutlich schlimmeres gewohnt, verzinkte Geländer mit schon von weitem sichtbaren Verschraubungen und Schweissnähten, und ganz schlimm diese nach unten umgreifenden Geländer mit Plaste Sichtschutz... mit etwas Farbe und mehr Liebe zum Detail (etwa der angesprochene Sockel, aber auch eleganter gelöste Regenfallrohre und Hinterlüftungen) hätte das Haus in der Ecke angenehm auffallen können, so reiht es sich halt ins Elend ein, zieht die Gegend aber zumindest nicht runter.
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Ja, das schaut schlimm aus. Warum bauen wir nur so an Magistralen? Der Kniff mit dem Treppenhaus wäre mir gar nicht aufgefallen wenn du ihn nicht erwähnt hättest. Mit Expressionismus assoziiere ich hier nix, für mich sieht das hier eindeutig nach einem Vertreter der 2020er Jahre Renditearchitektur mit leichtem Plattenbauflair aus. Das Erdgeschoss ist der einzige Lichtblick, aber halt auch nur wenn man direkt davor steht, sodass man den Rest ausblenden kann. Unterschiedliche Farben würden da auch nix mehr helfen, helfen würden hier Vorsprünge, Abschlüsse, Klinkerapplikationen,... sprich: Architektur.
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Dass man mit dem Plärrer Puck ausgerechnet das im Wettbewerb über den grünen Klee gelobte Bauwerk wegstreicht verwundert mich schon stark. Meiner Meinung nach ist das dadurch fast schon ein anderer Entwurf, da der Fixpunkt wegfällt. Aber gut, bei einem Umsteigebahnhof gibt es auch wichtigeres als einen Fixpunkt - nur kann ich dann halt die Argumentation des Preisgerichts, die voll darauf ausgerichtet war, nicht nachvollziehen.
Weniger Kavalierstartmöglichkeiten und geringere Versiegelung sind natürlich immer zu begrüßen.
Zu den nötigen größeren Kurvenradien der Tram und fehlenden Möglichkeit das Kulturcafe wirtschaftlich zu betreiben kann ich auch nur schreiben: das fällt den Verantwortlichen ja früh auf! Auch schade und sinnbildlich für Nürnberg dass man den Cafe Part jetzt in den Kiosk integriert, der Kultur Part aber außen vor bleibt. Zum Cafe trinken gibt es nämlich auch am Rand des Plärrers schon genug Möglichkeiten.
Wie wertig und funktional das letztendlich aber alles umgesetzt wird muss man dann am Ende sehen.
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In Nürnberg verschwindet schon deutlich, deutlich mehr Industriekultur als in Leipzig oder Berlin. In der Provinz ist das zwar noch schlimmer, aber gut schneidet Nürnberg dennoch nicht ab.
Vor ein paar Jahren besuchte ich einmal den Campus Belval der Universität Luxemburg in Esch. Auch hier: hochmoderne, auch etwas höher und mutiger geplante Neubauten als in Nürnberg - die Würze, der Charakter entsteht aber erst durch die Industrie Relikte. Sonst wäre das alles schon sehr steril.
Das so etwas hier unmöglich ist finde ich schon schade. Gerade die Osteria zeigte doch, dass auch ein Teilerhalt der Hallen möglich gewesen wäre.
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In Johannis wird mit dem Paradies, hier auf Google Maps, (schon wieder) ein uriges altes Lokal abgerissen - obwohl der aktuelle Pächter eigentlich schon eine Zusage für die Wiedereröffnung hatte: Bericht auf nordbayern.de
Was danach an der Stelle passiert ist noch unklar.
Gentrifizierung wie sie sich niemand wünschen kann.
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Der ein #82 erwähnte Altbau ist inzwischen weg. Altbaumbestand erhalten oder Altbaubestand erhalten? Die Stadt Nürnberg so: Warum nicht keines von beiden? Das zerstört nachhaltig die Atmosphäre vor Ort und natürlich auch Mikroklima und Mietpreise. Und ob das so komplett alternativlos war, ich glaube ja nicht...
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Kann sein dass man hier den (imo fehlgeleiteten) Weg von Athen geht: die Neubauten in der Umgebung haben sich gefälligst zurückzuhalten um den hochrangigen, aber im Vergleich doch wenigen historischen Baudenkmälern keine Konkurrenz zu machen. Dass man in der Gegend überhaupt nicht repräsentativ bauen kann stimmt aber auch nicht, man vergleiche mit Tafelhof Palais, der Sanierung der Sparkasse /Marienvorstadt und Lorenzer Platz), OPD (auch wenn der "bekrönte" Entwurf sicher repräsentativer gewesen wäre), Ergo-Hochhaus Ersatz, Seetor etwas weiter draußen - trotzdem an einer noch recht zentralen, prominenten Magistrale. Man darf sich halt nur nicht darauf ausruhen. Und man darf nicht panische Angst davor haben dass Investoren abspringen wenn man zu viele Vorgaben macht - dann ist es halt so, Investoren kommen und gehen und haben NICHT immer das beste für die Stadt im Kopf.
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Solide, lässt aber alle Chancen auf eine Aufwertung dieser Meile links liegen. Schade.
Genau das ist es eben! Ja, passt ins jetzige Gefüge, bietet das Mindestmaß an Strukturiertheit und Materialität... aber das dachte ich mir bei den letzten Neubauten dort auch. Aber reicht das? Ich meine nein, nicht an dieser exponierten Stelle! Klar, viel besser als der Kiesplatz, aber das alleine kann doch nicht hier der Anspruch sein! Aufwertung, genau das bräuchte es - sonst folgt hier nur weitere Abwertung...
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Eine weitere der vielen Hiobsbotschaften für das Stadtbild. Warum steht das Haus eigentlich nicht unter Denkmalschutz? Den kann doch niemand mehr Ernst nehmen!
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Sehr spannendes Konzept, wenn das so aufgeht! Wildes Grün und organische Architektur ist natürlich prädestiniert als maximaler Kontrastpunkt zur monumentalen, überaus strengen und gerade im Rohbau technisch wirkenden Nazi Architektur.
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Ich finde es auch jetzt schon schlimm. Die Farbflächen hätten die recht eintönige Fassade effektiv aufgelockert, aber nein... Zudem beißt sich das Grau mit dem wärmeren Grau-Beige der Natursteinelemente. Katastrophale Fehlentscheidung, die man in ein paar Jahren hoffentlich rückgängig machen wird. Es wird mal Zeit für eine Gestaltungssatzung, die in den Gründerzeitvierteln grau und grelle Farben verbietet!
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Mal sehen was da wirklich möglich ist. Die Erfahrung zeigt: die hübschen Wälder im Rendering im Inneren der Gebäude in der Realität eher nicht. Trotzdem sind die Ambitionen bei reinen Umbauten hier zu loben.
edit: die "regional ausdifferenziert[en] Materialien und Bauweisen" sehe ich hier nicht, aber naja, das ist in einer Einkaufsstraße auch nicht unbedingt Standard. Die Texte der Architekturbüros ernst nehmen kann man mit solchen Sätzen auf Autopilot aber halt kaum noch.
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Also neues Pflaster macht schon was aus - und das in weiten Teilen der Altstadt finde ich im Vergleich mit anderen Städten einfach schäbig: wirres Flickwerk, entstellte Muster in Beton, beschädigte Betonplatten usw. ... einfach ein grattliger Eindruck. Man vergleiche mit Berlin, die Fassaden teilweise wirklich unschön, aber der super Belag macht viel wieder wett.
Natürlich löst man damit keine Probleme der Struktur oder Fassade, aber beides kann die Stadt eben auch nur begrenzt.
PS.: Leerstand in der Breiten Gasse wirkt imo schlimmer als er tatsächlich ist - der hintere Teil Richtung weißer Turm war eh nie so wirklich das Problem. Mit Tradtionskaffee, jetzt Edeka usw. wäre das mit etwas Kosmetik an Straße und Fassaden sogar eine überdurchschnittliche Einkaufsstraße. Was den vorderen Teil angeht: da gibt es jetzt viele Umbauten, in die wohl schon wieder was einziehen wird, sonst würde da ja nicht investiert werden. Das größere Problem ist nicht DASS sondern WAS da reinkommt - meistens eben Ramschläden, und damit nix nachhaltiges. Auch die Gebäudefronten überzeugen meist nicht. Ich denke ganz ohne Änderungen der Randbebauung wird man hier keine Aufwertung schaffen. Gerne auch mit anderer Nutzung - Boardinghaus, Senioren Tagestreff? Das alles würde mehr dringend benötigte Vielfalt schaffen.
PPS.: Media Markt - Saturn befindet sich allgemein im Sinkflug, das hat nicht unbedingt was mit der Nürnberger Altstadt zu tun...
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Zum Glück hat mal die Vernunft gesiegt und kein desinteressiertes bis ignorantes "braucht's des?" des Nimbytums. Das Potential ist da Teile des Knoblauchslands wesentlich attraktiver zu machen, die teils heftigen Autoströme im Nürnberger Norden zu bändigen und endlich - endlich! mal auch ohne Auto die Herzogenauracher Outlets (oder eben zahlreichen Arbeitgeber) besuchen zu können.
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Die Schienen an der unsäglichen Kreuzung Schweiggerstraße/Wülckernstraße werden saniert. Dabei werden auch andere Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr umgesetzt - die meiner Meinung nach allerdings nicht ausreichend sind um diese Verkehrsarten hier wirklich attraktiv und sicher zu machen: https://www.nordbayern.de/fran…n-der-sudstadt-1.14226164
Wenn die restlichen 100 Meter Scheurlstraße fertig sind (also dann so in 10 Jahren...) muss man mal anfangen mindestens über Errichtung von Einbahnstraßen und Sackgassen in dem Bereich zu diskutieren.
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Naja, finde ich nicht unbedingt. Auch wenn man als Auftakt hier durchaus auch einen markanteren Solitär hätte hinsetzen können, fallen andere Neubauprojekte wie die in St. Jobst deutlich langweiliger aus. Hier gibt's zumindest etwas Struktur und Materialität bei der Fassade und kein furchtbares rauh-weiß übertünchtes WDVS!
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Ja, ich glaube das ist nicht unbedingt eine Verschwörungstheorie wenn man meint, dass das in diesem Land System hat. Die Auto Branche hat halt auch viel mehr Finanzmittel um Lobbyisten zu finanzieren die der Politik dann genau erklären dass die Welt untergeht wenn man jetzt anfinge Straßenneu- und Ausbauprojekte in Frage zu stellen. Fatal dass das vielen Menschen nicht bewusst ist bzw. von diesen sogar goutiert wird.
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Was die Obergeschosse angeht ja, aber die Sandsteinoptik sollte man schon erhalten, da stadtbildprägend für Nürnberg und - leider - nur die absolute Ausnahme bei Neubauten. Wenn man den ordentlich sandstrahlt sieht der auch nicht mehr so trist aus. Dazu muss man allerdings sagen, in früheren Jahrhunderten war es ja durchaus üblich den Sandstein in rosa zu übermalen, allerdings wohl in deutlich anderer Farbzusammensetzung und -chemie.