Zum Verständnis dieses Stadtteils sollte man unbedingt die Beschreibung aus Peter Handkes Buch „ Als das Wünschen noch geholfen hat“ lesen. Suhrkamp Verlag. Darin beschreibt Handke, wie er am 22. Februar 1974 auf das Plateau von La Defense steigt, und erschüttert von der Ödnis der Bauten über eine Stunde bewegungslos verharrt. Das ist sicherlich eine der besten literarischen Architekturbeschreibungen, die man überhaupt finden kann. Handke hat selbst fotografiert, und diese Fotos wirken sogar noch stärker als der Text.
Ich habe mehrere Jahre in Paris gelebt, und bin mit Freunden immer nur an nebeligen Herbsttagen dort hinaus gefahren, um die Beschreibung Handkes nacherlebar zu machen. Man sollte dazu die Metro nehmen, um den Kontrast zu Paris zu maximieren, denn eine Annäherung mit dem Auto ermöglicht es dem Betrachter, den Betonschock leichter zu verdauen.
Es ist heute noch eine trostlose Betonwüste, der nach Büroschluss alles Leben abhanden kommt. Interessant sind die riesigen Straßenanlagen unterhalb der Hochhäuser, in denen man sich leicht verirren kann.
Trotz aller Bemühungen deutscher Städtebauer in der Nachahmung dieser steinernen Tristesse ist es diesseits des Rheins nicht gelungen, eine ebenbürtige Depression des Städtebaus zu erzielen. Wir haben hier noch starken Nachholbedarf. Die Europacity in Berlin ließ bei mir die Hoffnung auf einen Durchbruch aufkommen, aber der Sprung endete leider nur in märkischen Rasterwürfeln.