Beiträge von Baluster

    Die von Hedges dargelegten "Naturwiesen und Streuobswiesen" als "Übergang zu den Seeflächen" und "naturnahen Szenarien der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung" sind leider nur allzuschöne Fantasie. Solche wichtigen Fragestellungen treffen insbesondere auf die oben zitierten Bauprojekte nicht zu. Zum Thema "Vorsicht mit so manchen Aussagen":

    Der Wert als Naturraum bei #1 ist in einem Gutachten bestätigt worden. Man befürchtet "Auswirkungen auf die nachgewiesene Zauneidechse und auf nachgewiesene Vogelarten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeutung" (zit. aus: Zentrales Landesbüro Bauleitplanung). Bezüglich #4 siehe Ökolöwe e.V. Hinsichtlich der übrigen Gülle-getränkten Ackerflächen (#2,3,4) sei anzumerken: Man kann sie auch ökologisch bewirtschaften! Und: Es geht hier vorranging um Landschaftsschutz (=LSG, nicht zu verwechseln mit einem Naturschutzgebiet!), d.h. die Schönheit der Landschaft, nebenbei auch um Stadtklima, Wasserhaushalt... Der Landschaftsschutz ist sogar im Sächsischen Naturschutzgesetz verankert, siehe §22 Sächisches Naturschutzgesetz (pdf). Doch statt wie gegenüber in Leipzig #4 als LSG auszuweisen, wehrt sich die Stadt Markkleeberg dagegen mit Händen und Füßen...

    Bauboom und Flächenfraß

    Markkleeberg hat in den letzten Monaten gleich drei Projekte angestemmt, die wieder einmal Naturräume in Bauland umwandeln. Bereits jetzt gehört Markkleeberg zu den Kommunen mit den höchsten Flächenversiegelungsraten.

    1. Abholzung eines kleinen Wäldchens an der Seenallee Ecke Hauptstraße für ein Gewerbegebiet: Webseite der Stadt Markkleeberg.

    2. neues Wohngebiet Crostewitzer Straße in Wachau; die Planung erhält schon die Option der künftigen Erweiterung: LVZ online. Bedenkt man die ebenfalls geplante Erweiterung des Freizeitparks Auenhain Richtung Norden, bleibt die Frage, wieviele Jahre uns die Felder oberhalb des Markkleeberger Sees noch erhalten bleiben werden.

    3. Östliche Erweiterung des Gewerbegebietes Wachau: Markkleeberger Stadtnachrichten, 17.3.21,S.4

    4. Weinteichsenke? (Ruhe vor dem Sturm?)

    Rückbau Gewerbegebiet Wachau beschlossen

    Zitat aus der Markkleeberger Allgemeinen Zeitung (MAZ) vom 1.4.2021:

    "Die Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass sich die Stadt Markkleeberg für den Mumbai Green City Award, der im nächsten Jahr vergeben wird, als Stadt mit dem geringsten Flächenverbrauch bewerben will. Ab Mai soll deshalb das Gewerbegebiet Wachau komplett rückgebaut und statt dessen eine Streuobstwiese angelegt werden. Die Unterschutzstellung der benachbarten Weinteichsenke liegt beim Landratsamt Leipzig-Land für heute zur Unterschrift vor."

    Weinteichsenke, Schutz abgelehnt

    Der Antrag des Ökolöwen von 2017 zur Unterschutzstellung der Markkleeberger Weinteichsenke als Landschaftsschutzgebiet wurde vom Landratsamt Leipzig-Land abgelehnt. https://www.lvz.de/Region/Mark…-Behoerde-lehnt-Schutz-ab

    Die Stadt Markkleeberg hat ja dort Bebauungsabsichten, gemäß Leitbild der Stadt von der Rilkestraße ausgehend. Auch vom Straßenbau hat man sich ja nicht eindeutig verabschiedet. Ein weiteres Stück wertvoller Heimat wird wohl bald verschwinden.

    Übrigens: Der kleinere Leipziger Teil der Weinteichsenke ist schon lange Landschaftsschutzgebiet.

    Der Abbruch der historischen Bauernhäuser Bornaische Straße 56 und 58 ist seit 2 Wochen unterbrochen. Auch der Bagger ist weg. Von Nr. 58 steht kaum noch was, imposant die alten dicken Lehmmauern, die durch den Abriß freigelegt sind. Nr. 56 steht noch und wäre noch zu retten. Hat da jemand beim Denkmalschutz die Notbremse gezogen?

    Die Fassadenrekonstruktion von Deutrichs Hof wurde bereits 1987 auf der Bauausstellung der DDR in Berlin(Ost) gezeigt - vgl. das Bild aus der Zeitschrift "Architektur der DDR" 1'88, Seite 21 (ein Modellfoto findet sich auf S.22). Von der Reichsstraße aus war eine Passage zum Nikolaikirchhof vorgesehen, die in das Bürohaus am Nikolaikirchhof aus den 1970ern (?) integriert werden sollte. Mit dem heutigen Hotelneubau an gleicher Stelle scheint diese Option wohl nicht mehr verwirklichbar. Bleibt zu hoffen, dass das Stadtplanungsamt dem Investor die Fassadenrekonstruktion vorschreibt.">dscf0281n4j0c.jpg

    Die anvisierten Bebauungen in der Weinteichsenke einschließlich Straße (!) waren Gegenstand der Diskussionen in oben zitierter Veranstaltung und sollen wohl dem Stadträten vorgelegt werden. Dass Markkleeberg aber definitiv bauen will, ist dem Leitbild (Link siehe oben) zu entnehmen.

    Markkleeberger Bauwut

    Aktuell laufen die Vorbereitungen zum Abbruch denkmalgeschützer Bauernhäuser von Alt-Markkleeberg: Bornaische Str. 56 und 58.

    Laut Auskunft der Bauarbeiter werden diese einem Neubau weichen.

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    Zum Denkmalschutz siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/…kleeberg#Markkleeberg-Ost


    Desweiteren verschwinden zahlreiche Grünflächen:

    Bauvorbereitung für kleines Gewerbegebiet Seenallee Ecke Hauptstraße. Über die Jahre ist hier ein kleines Wäldchen gewachsen.

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    Zudem ist die Weinteichsenke akut von Bebauung und Straßenbau bedroht. Die Landesdirektion (Umweltbehörde) in Grimma läßt einen Antrag auf Landschaftsschutzgebiet seit 3 Jahren unbearbeitet liegen, derweil die Stadt Markkleeberg am Bebauungsplan arbeitet. Der Leipziger Teil der Weinteichsenke ist übrigens schon lange geschützt. Das war auch Gegenstand einer Debatte in der Ökoschule vor 1 Woche (https://www.lvz.de/Region/Mark…len-mehr-Gruen-im-Zentrum). Anfang des Jahres wird der Stadtrat Markkleeberg über die Pläne entscheiden. Diese Ansichten wird es so bald nicht mehr geben: Bebauung droht von der Rilkestraße ausgehend (vgl. Leitbild der Stadt siehe Links in https://de.wikipedia.org/wiki/Weinteichsenke), wahrscheinlich kommt vom Schillerplatz eine Zufahrtsstraße mit weiteren Würfelhäusern ?

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    Geplante Baumaßnahmen auch in der Robert-Schumann-Straße 15. Das Haus stammt aus den 1930er Jahren. Mehrere hundert qm Gehölze wurden beseitigt:

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