Beiträge von Ivar

    Als regelmäßiger Halle-Leipzig-Penler kenne ich die Problematik. Sie tritt wellenartig auf: in den letzten 4-6 Monaten lief es gut und S5 und S5X kamen in der Regel zweiteilig, v.a. in der Rush-Hour (das ist bspw. die o.g. Zeit halb fünf). Aktuell gibt es wieder Probleme weil die Züge turnusmäßig zur Wartung müssen. Leider schafft es die DB nicht, die Züge dort und dann einzusetzen, wenn sie am meisten gebraucht werden (bspw. morgens zwischen Markkleeberg und Halle). Ob der neue Betreiber mehr Reservezüge haben wird, bezweifle ich ...


    Generell empfiehlt sich bei der S-Bahn antizyklisches Reisen :-). Und: Halle-Leipzig läuft immer noch besser als Chemnitz-Leipzig (da ist schon mal die Empfehlung vom Begleitpersonal, doch ab Chemnitz über Döbeln zu fahren ...

    Nur eine Frage aus Interesse: kannst Du denn irgendeinem der Argumente pro Neubau folgen? Auf mich wirkt Deine Argumentation ein wenig so, als wären alle Argumente völlig egal, da für Dich feststeht, dass ein Neubau Unsinn ist.


    Der WLP ist ideal an den ÖPNV angebunden, liegt mitten in der Stadt nahe an vielen anderen relevanten Einrichtungen. Die Lage ist prädestiniert für öffentliche Gebäude mit viel Publikumsfrequenz und die Konzentration hat sehr wohl Vorteile auch für die Mitarbeitenden, die nicht selten zwischen Bayerischen Platz, Innenstadt und Außenstellen wie in Gohlis pendeln. Der Vergleich mit der Alten Messe hinkt m.E. dahingehend, dass sich dort primär Forschungseinrichtungen eben ohne viel Kommen und Gehen befinden. Musikschule und juristische Fakultät werden vermutlich für eine andere Belebung der Gegend sorgen.


    Nun treffen die Lage-Argumente auch auf die jetztige Musikschule zu - zu Pro und Contra Neubau hatten wir uns ja schon ausgetauscht.

    Noch mal: mir geht es nicht um Geschmack und es will ja auch keiner die Gebäude abreißen. Die Zweckmäßigkeit der Löhrstraße kann ich zudem nicht beurteilen (auch hier stellt sich jedoch definitiv zumindest die Frage der Barrierefreiheit). Schau Dir das ehemalige Bankhaus am Leuschner einfach mal von innen an. Dieses wurde nicht umgebaut: es wurde bestenfalls etwas renoviert und in Bezug auf den Brandschutz durch entsprechende Türen und Treppen erneuert. Zu einem Vorspiel in der zweiten Etage läuft man nach dem Haupteingang mit seinen Treppen durch mehrere schwere Türen und zwei Treppenhäuser.


    Wenn ein Gebäude nur noch primär nach seinem äußerlichen dekorativen Charakter bewertet wird, hat man am Ende vielleicht ein nettes Stadtbild, aber den Menschen, die täglich darin arbeiten und lernen sollen ist nicht gedient. Die Musikschule müsste eigentlich bis auf den Saal komplett entkernt werden, wenn es ein sinnvoll zu nutzendes Gebäude werden soll.

    Also in Bezug auf das Gebäude der Musikschule kann es eigentlich nur besser werden. Das ist zwar äußerlich ein beeindruckender und stadtbildprägender Bau mit dem tollen Kaffeegeschäft und dem tatsächlich sehr schönen Saal (der dank Säulen auch nicht so großartig für Konzerte ist). Allerdings empfehle ich mal einen Rundgang. Drinnen ist nahezu nichts mehr original, das Gebäude ist völlig verbaut, nicht barrierefrei zugänglich, mit Treppen und Gängen, die an das Irrenhaus bei Asterix erinnern. Das müsste man für eine sinnvolle Nutzung nahezu komplett entkernen. Denkt Gebäude bitte nicht primär von ihrem ästethischen Wert für das Stadtbild her, sondern stets auch vom Zweck, den das Gebäude erfüllen soll.

    Hier würde ich gerne einiges kommentieren (Verriss nicht ganz, eher eine gegensätzliche Auffassung):


    1. brauchbare Verbindung FRA 120 Minuten: 150 Minuten bis Flughafen-Fernbahnhof oder wie aktuell gut drei Stunden sind für viele andere Reisende ok und das Auto - sind wir ehrlich - kann da nicht annähernd mithalten (und so lange es nicht autonom fährt, kann man auch nicht nebenbei am Notebook sitzen, wie das im ICE Standard ist).


    2. Vergleich Frankreich: Marseille und Lyon sind deutlich größer als Leipzig oder Dresden, innerfranzösische Flüge gibt es faktisch nicht mehr und die Distanzen in Frankreich sind zudem größer bei geringerer Siedlungsdichte. Deutschland ist weitaus polyzentrischer. Die LGV funktionieren toll zwischen Großstädten, wobei der eine TGV Bahnhof in Lyon soweit außerhalb wie ein Flughafen ist. Großstädte wie Nancy haben einen TGV-Halt irgendwo auf dem Feld, der per Bus erreichbar ist. Was ich sagen will: der Preis der hohen Geschwindigkeit und kurzen Reisedauern zwischen Metropolen ist das Abhängen des Rests des Landes. Das machen wir hier halt anders und das ist auch gut so. Schließlich: versuch mal von Lyon nach Bordeaux zu kommen - geht faktisch nur über Paris und in den meisten Fällen mit 20 U-Bahnstationen, unzähligen Rolltreppen und Bändern, abgesehen von einer Verbindung über den Pariser Vorort Massy ... Das ist wie wenn Du auf dem Weg von Leipzig nach Köln über Hamburg fahren müsstest und dabei mit der S-Bahn von Hbf nach Altona.


    Fazit: der Blick über den Tellerrand kann nicht schaden und unsere Bauzeiten (bspw. die zitierten zw. FFM und Fulda) sind indiskutabel, aber es ist nicht alles Gold was glänzt (gilt im übrigen auch für Schnellzugverkehr in Spanien).

    Das ist mal wieder eine Leipzig-zentrierte Sichtweise. Selbst im angeblich so abgelegenen Weißwasser hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle keine Probleme gehabt, 300 Stellen zu besetzen (Link). Und auch dort wird das Offensichtliche genannt: Sachsen ist infrastrukturell so gut erschlossen, dass man problemlos in einer Großstadt leben und auf den Arbeitsplatz in einer ländlichen Gegend pendeln kann, solche Leute kenne ich selbst genug.

    Naja, die Ansiedlung von Behörden in den Braunkohleregion soll ja eine Kompemsation für den Wegfall gut bezahlter Jobs sein. Von nach Weißwasser aus Cottbus oder noch weiter her pendelnden Beschäftigten (in der Verwaltung nicht selten zu 70% Frauen) haben nun die Bergleute nur bedingt etwas. Gleichwohl ist das schon sinnvoll: gut bezahlte Beschäftigungsmöglichkeiten gerade für Frauen fehlten nicht selten im ländlichen Raum.


    Dein Beispiel entkräftet meinen Punkt dennoch nicht: ein Unternehmen mit Bedarf an mehreren 100 Leuten im gewerblich-technischen Bereich, mögl. Weise mit Raum für Wachstum wird wenn es die Wahl hat immer Regionen bevorzugen, an denen die Versorgung mit potenziellen Arbeits- und Fachkräften sicher ist bzw. für die es auch Beschäftigte aus anderen Regionen oder dem Ausland gewinnen kann. Hinzu kommen Aglomerationseffekte, Vernetzung über Wertschöpfungsketten, Bildungsinfrastruktur etc. Da wir bei den Großansiedlungen ja nicht von irgendwelchen generischen Produktions- oder Logistigprozessen reden, fallen da nun mal weniger dicht besiedelte und eher periphere Regionen aus. Das ist bitter, aber m.E. eine objektive Beobachtung und seitens der Unternehmen eine rationale Entscheidung (war auch immer schon so). Ein ungünstiges politischens Klima verstärkt das dann noch.

    Wie wichtig eine regionale Entwicklung ist und nicht nur lokale, zeigt sich ja wieder bei den letzten Wahlen.

    Das Thema "Wahlen" halte ich für die Gewerbeansiedlungen für wenig stichhaltig. Die Stadt-Land-Unterschiede haben m.E. ganz andere Gründe (das führt aber hier zu weit).


    So hart das für ländliche Regionen ist: größere personalintensive Ansiedlungen wird es in dünn besiedelten Räumen einfach nicht mehr geben. Was künstlich geschaffene industrielle Monokulturen bewirken zeigt sich immer dann, wenn diese wieder wegbrechen (siehe Braunkohleregionen in der Lausitz nach der Wende und dem krassen Entlassungsschnitt mit knapp 90% der Arbeitsplätze - dagegen ist das jetzt alles Kindergarten, so hart es individuell sein mag - wo dann Hoyerswerda oder Weißwasser wieder auf das Niveau von vor dem Aufschwung zurückgeschrumpft sind).


    Nach großen Brachen muss man sicher lange suchen, dennoch sollten Lösungen à la Möbel Erbe am Flughafen favorisiert werden (ich weiß nicht wie gut bspw. Möbel- und Teppichhändler in Wiedemar laufen - vielleicht ließe sich da auch was besser steuern.

    ^^ Da haben nicht mal dreitausend NIMBYS evtl. einen großen Wurf verhindert. Es klang ja immer durch, dass man im Freistaat (Politik/Wirtschaft) große Erwartungen in das Areal hatte. So kann man Entwicklung auch verhindern.

    Was gerne übersehen wird: die Flächen sind zwar in Flughafennähe und haben eine Autobahnanbindung - wie jedoch die zahlreichen Arbeitskräfte dort hinkommen sollen, war/ist nicht geklärt. Eine riesige Gewerbefläche abseits des ÖPNV zu entwickeln ist nicht zukunftsweisend. Selbst in den näher an der Stadt gelegenen Autowerken lehnen Leute Jobs ab, weil man nicht gut hinkommt. Zudem kenne ich zwar die Bodengüte dort nicht, jedoch werden gute Ackerfächen auch zunehmend knapper und man sollte sich gut überlegen, ob man weitere Flächen neu versiegelt oder es nicht ggf. noch vorhandene nutzbare Industriebrachen gibt (die dann ggf. schon erschlossen sind).

    Schönheit und Ästhetik haben hier wirklich einen Tiefpunkt erreicht. Man erspare mir bitte Rechtfertigungsversuche, die sowas als irgendwie akzeptabe finden. Technisch und handwerklich vielleicht noch, aber architektonisch und ästhetisch zieht man in solchen Kisten die Untertanen und Schläger von morgen heran. Aus der Architektur spricht keine Wertschätzung, sondern nur ein großes "Du bist ein Niemand."

    Nur weil das Gebäude äußerlich schmucklos und klar und vielleicht etwas gedrungen daherkommt, lässt sich durch dei Fotos weder die Architektur bewerten (eine Schule wird ja insb. von innen genutz - die Art der Räume und Innenraumgestaltung sind also relevant), noch etwas über die Wirkung auf die Menschen aussagen, da diese stark vom Leben in der Schule und mithin vom Zusammenwirken von Schlulleitung und Lehrerinnen / Lehrern sowie den Kinder und Jugendlichen auf der anderen Seite. Ich kann mich an sehr lebendiges Schulleben in einem völlig heruntergekommenen Gründerzeitbau erinnern und das lag nicht am schicken Treppengeländer oder den gründerzeitlichen Toiletten ...

    (...) Und soweit eine sehr kompetente wissenschaftliche Fachkraft recht hat - ja, Platz ist nur einmal da und solange PKWs dort parken und fahren, ist er für andere Teilnehmer gesperrt. Nur ist die Transformation ein mittelfristiger Prozess und man muss Menschen, die 6:30 am Band oder 07:00 im OP stehen müssen auch in 2024 die Chance zu lassen, ohne Fahrrad auf Arbeit zu kommen (...)

    Meines Erachtens sind die OP-Säale Leipzigs (Uni Klinik, Diako, St. Georg) mit Ausnahme vielleicht des Herzzentrums alle aktuell schon ganz gut vor 7:00 Uhr mit ÖPNV und ohne Fahrrad erreichbar (das Elisabeth hat fast einen Autobahnanschluss).


    Das Problem ist doch, wie schon oft beschrieben der Mangel an Platz und es ist nun einmal weniger sinnvoll eine Person mit zehn qm Fläche individuell durch die Gegend fahren zu lassen. Schließlich entlastet jede Person, die von Auto auf Rad oder ÖPNV umsteigt für alle verbliebenen Autofahrenden (diejenigen, die bspw. aus gesundheitlichen oder anderen Gründen das Auto nutzen müssen und dies nicht nur aus Gründen des Komofrts tun) das System.

    (...)

    Ihr diskutiert oben über die Pendler. Wie viele Pendler sind es denn und ist das Pendeln nicht eine Fehlentwicklung? Müsste man dann nicht, statt über Ausbau und Verteilung von Verkehrswegen zu reden, dem Pendeln an sich entgegenwirken? Was würde passieren, wenn Pendeln unattraktiv würde? Würden die Arbeitsplätze aus Leipzig an die Ränder verlegt werden? Ginge das denn so einfach? Oder würden die Arbeitskräfte näher an die Arbeitsorte ziehen.

    (...)

    Abgesehen davon, dass ich auch sicher bin, dass zahlreiche Wege eher unnötiger Weise mit dem Auto - noch dazu allein darin sitzend - zurückgelegt werden hier die Fakten zum Pendeln: https://statistik.arbeitsagent…las/Pendleratlas-Nav.html. Leipzig hat gut 103.000 Einpendelnde und etwa 74.000 pendeln aus, wobei zu letzteren schon Menschen gehören die aus Connewitz nach Markkleeberg fahren und zu ersteren auch diejenigen, die in Stuttgart wohnen und nur von Dienstag bis Donnerstag im Porschewerk Dienst schieben.

    Die Leute pendeln ja nicht, weil sie den Weg toll finden, sondern auf Grund der Attraktivität der Arbeitsplätze. Künftig ist es vielleicht eher die Frage, wie oft man/frau den Arbeitsplatz auch physisch aufsuchen muss und somit ein weiter entfernter Arbeitsplatz attraktiver wird oder andersherum, wie aufwändig und teuer der Weg ist, weshalb Menschen wieder näher an den Job ziehen.

    Das Verlegen der Arbeitsplätze an die Ränder ist ja in den letzten 30 Jahren erfolgt: während früher Industriebetriebe mitten in der Stadt (Plagwitz etc) waren sind sie nun an der Autobahn im Osten und Norden. Die Menschen, die aus Grünau übrigens zu BMW fahren sind keine Pendler im Sinne der Statistik (verlassen ja den Ort nicht).

    Ganz pragmatisch betrachtet werden künftig die Plätze einen hohen Aufenthaltswert haben, die im Sommer Schatten und damit etwas Abkühlung bieten. Da ist weder eine große Wiese noch hübsches (Ornament-) Pflaster hilfreich. Die Sehnsucht nach klassichen Plätzen ist nachvollziehbar und manch gut gedachte moderne Variante mit aufgelockterter Anordnung von Sitzgelegenheiten, Grüninseln und Spielgeräten funktioniert dann in der Praxis nicht (Sandkästen bspw. sollten auch etwas Schatten bieten). Ich glaube auch nicht, dass die Menschen am Platz einen Wald oder Wildnis erwarten (auch nicht die, die für Bäume gestimmt haben). Dennoch sollte in der Stadt jede sich bietende Gelegenheit genutzt werden, natürliche Kühlung zu erzeugen (das ist auch keine grüne Ideologie sondern schlichtweg notwendig - ich empfehle einen Artikel (kostenpflichtig) in der SZ zum Thema Abkühlung von Städten und Strategien in diesem Zusammenhang).


    Möglicherweise lässt sich aber beides kombinieren: reichlich Bäume wie sie französische Boulevards säumen (das kann auch sehr "geordnet" bspw. in Doppelreihe rings um den länglichen Platz erfolgen) und eine sonnige Fläche für Veranstaltungen und Sonnenanbeter im Winter in der Mitte.

    @Was gab es denn für einen Kommentar zu Mücheln?

    Wie gesagt, Ironie war mit Sicherheit dabei:

    "Solange streiten wir uns hier weiter, nach welchen Merkmalen vom Sultan entschieden wird, wer ein Anrecht auf ein eigenes motor-betriebenes Fahrzeug hat, und wer nicht. Fakt scheint ja nach wie vor zu sein, dass es nicht in die Befugnis des einzelnen zu fallen hat. Oder er nach Mücheln zu ziehen hat (von wo er dann mit dem Bus nach Leipzig kommen darf, um seine Stadtverwandtschaft zu besuchen)."

    (...)

    Solange streiten wir uns hier weiter, nach welchen Merkmalen vom Sultan entschieden wird, wer ein Anrecht auf ein eigenes motor-betriebenes Fahrzeug hat, und wer nicht. Fakt scheint ja nach wie vor zu sein, dass es nicht in die Befugnis des einzelnen zu fallen hat. Oder er nach Mücheln zu ziehen hat (von wo er dann mit dem Bus nach Leipzig kommen darf, um seine Stadtverwandtschaft zu besuchen).

    Nur eine kleine Ergänzung zur Diskussion, in der ja eigentlich schon das meiste gesagt ist und die ja offensichtlich zumindest in Bezug auf das Beispiel Shakespearstraße ins Leere läuft (mehr Platz als zuvor): Menschen dürfen Autos haben und kein Sultan, noch nicht einmal die Verwaltung oder eine Stadtratsmehrheit entscheidet darüber (anders als ja bspw. in China, wo teils die Zahl der Zulassungen limitiert wird - habe ich hier noch nicht gehört). Jedoch ist eben mit der Anschaffungsentscheidung nicht die Abstellflat verbunden, darum muss sich selbst gekümmert und ggf. dafür bezahlt werden


    Die Menschen mit Kindern ziehen übrigens nicht aus der Stadt, weil sie keinen Parkplatz finden, sondern weil Wohnraum knapp ist, ihnen Grün und Platz, an dem die Kinder sich sicher bewegen, spielen und entwickeln können fehlt und manche sich sehr nach dem kleinen Häuschen im Grünen sehnen (und in Kauf nehmen, dass die Wege doch etwas weiter sind und teils dann ein/zwei Fahrzeuge nötig machen).


    Und ich erkenne durchaus die Ironie, aber ganz ehrlich: Mücheln? Es gibt eine ganze Reihe gut angebundener kleinerer Städte mit viel Platz rund um Leipzig

    Uiuiui, so viel Aggression ist doch wirklich nicht nötig. Manchmal erinnert mich die Auto-Diskussion in Deutschland an die zum Waffenbesitz in den USA. Alles eine Nummer kleiner natürlich.


    Die gepflasterte Fläche auf z. B. Bild 2 und 3 scheint mir unnötig groß, Die Bäume finde ich hingegen nicht scheiße. Bäume sind dringend notwendig, z. B. für Kühlung. Allerdings hätte man die vor 10 oder 20 Jahren pflanzen sollen, damit sie jetzt, wo wir sie brauchen, groß genug sind. Außerdem ist es inkonsequent, teuer zu pflanzen und andernorts systematisch abzuholzen. In Summe schrumpft das Grün in Leipzig.


    Mehr Sitzgelegenheiten braucht es in Leipzig, auch an solchen Straßen. Zwei Bänke hätten aber wohl gereicht.

    Dem Votum für die Bäume kann ich mich nur anschließen. Der Raum zwischen den Hauswänden sollte für die Menschen gestaltet sein und in einer Stadt, in der Grün eher knapper wird zählt jeder Baum. Auch finde ich nicht, dass es zu viele Sitzgelegenheiten sind - hier kann ein kleiner Stadtplatz entstehen, der zum Verweilen einlädt. Über die Pflasterfläche könnte man tatsächlich nocht diskutieren zu Gunsten von weiterem Grün.

    Vergleicht man die Fläche, die ein parkendes Auto benötigt zudem mit anderen Nutzungsmöglichkeiten, ist es fast anmaßend, stets den Raum für die Fahrzeuge einzufordern. Wer in einer zentralen Wohnlage wie hier ein eigenes Fahrzeug besitzen möchte, hat genügend Möglichkeiten, dieses auch abzustellen - sie sind nur vielleicht mit einem Fußweg von fünf - zehn Minuten oder eben Kosten verbunden. Schließlich könnte man auch hinterfragen, wessen Aufgabe es ist, das Problem des Abstellens der Autos zu lösen - der Stadt oder vielleicht doch die des/der jeweiligen Halters/in? Die Entwicklung in Leipzig ist daher meines Erachtens zutiefst an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet (siehe auch andere Beispiele: Superblocks, Liviaplatz, ...) und zu begrüßen.

    ^ wenn ich die Projektseite richtig verstehe, handelt es sich um eine Studie für den Investor. "Die zu prüfende und zu bebauende Parzelle ist Teil eines bestehenden Bebauungsplans, und musste hinsichtlich des Ermessensspielraums durch Studien überprüft und der Stadt vorgelegt werden, um das Baurecht für den dritten Bauabschnitt zu entwickeln. (...) Dementsprechend entwickelte SpaceWorks die Kubatur im städteplanerischen Kontext und in enger Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt. Der Vorentwurf wurde sorgfältig hergeleitet und letztlich von der Stadtgestaltungskommission gestalterisch positiv beschieden.

    Das Baurecht wurde über eine folgende, positiv zu bescheinende Bauvoranfrage im Vorfeld der weiteren Planung gesichert."

    Es könnte also auch sein, dass sich hier noch Änderungen ergeben, oder?

    Ich zitiere mich mal selbst: anbei der aktuelle Stand zum o.g. Projekt - die Bodenplatte ist gegossen und lässt erahnen, was hier Nachverdichtung für die umliegenden Gebäude bedeutet: img_1683aejkp9.jpeg

    Ein halbes Jahr später sieht das Gebäude so aus: img_2845k1com.jpeg

    Die LVZ berichtet heute von zwei Ankermietern, welche sich dort im Laufe des Jahres 2023 ansiedeln:


    Das Leipziger Frauenhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie auf 4.000 m²

    ein unbenannter Nutzer mietet weitere 3.000 m²

    (...)

    Das ist nicht ganz richtig: Laut Websitevon CG Elementum handelt es sich um das Fraunhofer-Zentrum für internationales Management und Wissensökonomie IMW (sitzt aktuell im Städtischen Kaufhaus). Das o.g. Institut sitzt auf der Alten Messe in einem Laborkomplex.