Beiträge von Breitling

    Das U-Bahn-Thema wurde hier vor knapp 10 Jahren schon einmal diskutiert.

    Wenn man vor 10 Jahren mit dem Bau einer Metro angefangen hätte, dann würde es jetzt auch schon eine Metro geben in Dresden, zumindest eine Linie.

    Man will soweit ich weiß viel Geld für Autobahn-und Eisenbahntunnel ausgeben um eine schnellere Verbindung von Dresden nach Prag zu schaffen. Da geht es soweit ich weiß um 10-stellige Beträge. Warum man die nicht in eine Metro in Dresden investiert vermag ich nicht zu beurteilen. Grundsätzlich will ich mich aber zurückhalten mit Kritik, da von Teilnehmern implizit Denkverbote und Kopfnoten hier verteilt werden, was ich nicht gut finde bei so einem wichtigen Thema. Eigentlich kann es mir auch egal sein, da ich nicht in Dresden lebe. Dass ich aber ein Wort dafür einlege, liegt daran, dass ich trotz vieler negativer Berichterstattung über Dresden (Stichwort: Pegida) die Stadt dennoch interessant finde und mir eine positive Entwicklung wünsche. Vielleicht liegt es auch ein bisschen an dem in Dresden geborenen Schriftsteller Erich Kästner. Dieser hat in seinen Büchern die Stadt oft beschrieben.

    Ganz vorsichtig formuliert, ist das eine sehr freie Interpretation der sächsischen Geschichte

    Ich bin der Meinung, dass Dresden und Preußen mehr verbindet als bspw. Dresden und die Schweiz. Es gab auch umgekehrt viele Sachsen , die in Berlin gewirkt haben in Politik, Wissenschaft, Verkehr und Wirtschaft. Aber sollte man sich durch diese Bemerkung verletzt fühlen, dann auf gute Nachbarschaft.

    Obwohl selbst ideologisch (Antisozialistisch, da "Opfer" sozialistischer Diktatur) und ästhetisch beeinflusst (Plattenbauarchitektur und Le Corbusier als Un-Architektur), insbesondere durch die "positiv-ästhetischen" Eindrücke mittelalterlicher und barocker Kleinstädte geprägt, kann ich mich nicht gewisser Faszination gegenüber der Ostmoderne entziehen.

    Die Neubauten zwischen Altmarkt und Dr.-Külz-Ring zerstören brachial diese Idee. Die Gassen sind Zufahrtstraßen. Anlieferwege wie in einem Industrie- oder Gewerbegebiet. Eine Schande! Wäre es nicht besser gewesen, hier ein innerstädtisches Fußgängerquartier mit Außengastronomie zu errichten?

    So ist es. Nach der Zerstörung vieler Innenstädte im Krieg haben Stadtplaner und Architekten die Situation genutzt und ihre Visionen für eine moderne, zukunftsweisende Stadt verwirklicht. In Dresden ist das unter dem Vorzeichen des Kommunismus passiert. Das lässt sich an vielen Stellen in der Innenstadt ablesen. So z.B. in der Prager Straße, Wilsdruffer Straße und am Altmarkt. Obwohl die Kulissen des Altmarktes und des Kulturpalastes in der Nacht , wenn die Fassaden beleuchtet sind , durchaus beeindrucken und ich sie nicht schlecht finde, muss ich sagen dass die Architektur dort eben auch eine Ideologie nämlich die des Kommunismus widerspiegelt (Zuckerbäckerstil) und nicht unbedingt demokratisch wirkt. Diese Gebäude nach Ende des Kommunismus in eine intakte Innenstadt mit den Grunddaseinsfunktionen zu verwandeln ist schwierig, weil sie nicht dafür geplant wurden. Aber in Dresden sind diese Eingriffe nicht so ausgeprägt wie z.B. in Ost-Berlin (Stalinallee, Alexanderplatz), sondern noch relativ überschaubar. Ich finde , dass die Bebauung am Postplatz nicht optimal ist, aber dort gibt es außer dem Zwinger keine historische Bebauung mehr.

    Ein U-Bahn-System wäre ein Traum von mir. Aber ehrlich gesagt muss man natürlich auch Kosten und Nutzen abwägen. Dresden hat die Möglichkeit das S-Bahn-System auszubauen und zu optimieren. Pläne dazu gibt es (wie ich hier erfahren durfte!).

    Das kann ich nur unterstützen und hinzufügen, dass ich ihrer Meinung bin. Einige U-Bahnen sind vor über 100 Jahren erbaut worden und werden auch heute noch genutzt. Das was die Menschen schon vor 100 oder 50 Jahren (wie z.B. in München) geschaffen haben ist wirklich erstaunlich und respektabel, obwohl die technischen Möglichkeiten sicher begrenzt waren. Die Kosten wären aber heute sicher höher als damals.

    Ja, das hat es. Die Fahrt dauerte ungefähr 30 Min. Ich bin aber über die Wilsdruffer Straße zum Postplatz gefahren und das war vielleicht ein Umweg. Eventuell geht es kürzer, kann ich nicht einschätzen. Zum Rest: Gibt es nicht ein "preußisches Viertel" in Dresden? Was ist daran bizarr?

    Ich war 2013 in Dresden und hatte ca. eine Woche Aufenthalt. Ich bin mit der Tram unterwegs gewesen und ich muss ehrlich sagen, dass ich es furchtbar fand. Das ist natürlich rein subjektiv aber da bin ich lieber zu Fuß gelaufen, weil ich mich mit dem ÖPNV nicht auskannte. Der ein oder andere Busfahrer war auch ganz freundlich und hat mir erklärt wie man von A nach B kommt mit Umsteigen, aber für jemanden der ortsfremd ist war es manchmal ein schwieriges Unterfangen. Natürlich hat man das vorhandene Gleissystem optimiert und neue Tram-Bahnen gebaut, übrigens nicht nur in Dresden sondern auch in vielen Städten mit U-Bahn. Aber für eine Stadt wie Dresden, die in Zukunft vielleicht 600000 Einwohner hat, finde ich diese Haltung nach dem Motto "Auf gar keinen Fall eine U-Bahn" ziemlich befremdlich. Natürlich kostet das auch etwas, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Übrigens, wenn Dresden noch zu Preußen gehören würde, wäre das auch längst geschehen. Schließlich war Dresden auch einmal eine Stadt des preußischen Militärs.

    In ihrem gesamten Netz (Halle und Leipzig!) beförderte sie in den ersten zwei Jahren nach Tunneleröffnung jeweils ca. 20 Mio. Fahrgäste; lt. Wikipedia waren es dann 2017 dann ca. 25 Millionen. Von Steigerungen um 20 Mio. pro Jahr durch den Tunnel kann also nicht im Entferntesten eine Rede sein. Wieso arbeitest Du mit solchen bizarren Fantasiezahlen?

    Es gibt verschiedene Quellen. Zur Metro Copenhagen heißt es "Im Jahr 2002 wurden rund drei Millionen Fahrgäste befördert, 2003 rund 20 Millionen, 2004 rund 34 Millionen, 2005 etwa 36 Millionen[4] und im Jahr 2010 schließlich 52 Millionen.2019 wurde mit 78,8 Millionen Fahrgästen ein neuer Rekord erreicht."( vgl. Metro Kopenhagen – Wikipedia). Vielleicht ist mir zu Leipzig ein Fehler unterlaufen. Aber es heißt in einem Zeitungsartikel u.a. "Die Fahrgastzahlen erleben seit dem Start laut Bahn zweistellige Zuwachsraten: Von zunächst 55 000 auf 70 000 Fahrgäste täglich, in einem erweiterten Netz sogar auf 90 000 Reisende am Tag."(vgl. Leipzig plant zweiten City-Tunnel | Sächsische.de (saechsische.de). Ich bestreite nicht, dass man mit den vorhanden Verkehrsmittel in Dresden auskommt. Außerdem liegt Dresden eher am Rande von Deutschland, während Leipzig geografisch zentraler liegt. Aber Fakt ist eine Tram oder ein Bus muss sich den Straßenraum mit allen anderen Verkehrsteilnehmern teilen, d.h. man muss an Ampeln, Kreuzungen, Staus und bei Unfällen die Weiterfahrt unterbrechen. Eine Fahrt vom Albertplatz zum Hauptbahnhof kann also bis zu 30 Minuten dauern. Eine U-Bahn könnte das in unter 10 Minuten erreichen. Dazu ein interessanter Artikel: U-Bahn Dresden | Linie Plus . Im Gegensatz zu anderen Städten (wie. z.B. Paris oder Amsterdam) gibt es in Dresden oft breite Straßenräume, d.h. eine Umsetzung ist einfacher. Aber man hat leider auch einige Fehler in der Verkehrspolitik der Stadt in der Vergangenheit gemacht, die ich aber nicht bewerten möchte.

    Ich bedanke mich herzlich für alle Antworten. Das zeigt mir ,dass es eine gewisse Resonanz und Interesse gibt bezüglich meiner Einwendung. Natürlich würde ich einer Stadt wie Bautzen oder Meißen nicht empfehlen eine U-Bahn zu errichten, weil dort sicherlich Bus und Tram ausreichend sind. Es kommt auf eine kritische Größe des Stadtraumes an. Die Wahrheit ist aber auch, dass die Infrastruktur des ÖPNV (Tramlinien, S-Bahn, Bahnhöfe) in Dresden aber auch in Leipzig im wesentlichen noch in der Zeit des Deutschen Reiches entstanden ist. Seither hat sich nicht erkennbar viel geändert. Das soll natürlich nicht heißen, dass man diese ersetzen und komplett neu planen muss, aber man sollte über sinnvolle Modernisierung nachdenken (wie man das z.B. in Berlin getan hat). Ich bin der Meinung das dies so nicht mehr ganz zeitgemäß ist.

    Außerdem stimmt auch die Rechnung mit dem Bedarf nicht so ganz. In Leipzig z.B. sind die Fahrgastzahlen seit Eröffnung des zugegeben kurzen Citytunnels um 20 Mio. pro Jahr innerhalb kurzer Zeit gestiegen. In Kopenhagen hat sich das Fahrgastaufkommen sogar verzehnfacht.

    ÖPNV+U-Bahn = 1.Klasse

    ÖPNV+ (keine U-Bahn) = 3.Klasse

    Es stimmt , in Bremen gibt es auch keine U-Bahn bei einer ähnlichen Bevölkerungsgröße.

    Aber es gibt auch Beispiele wo man in den vergangenen Jahren neue U-Bahnen errichtet oder bestehende erweitert hat. Das sind z.B. Kopenhagen, Amsterdam, London, Düsseldorf, München, Berlin, Wien, Paris und sogar Leipzig. In Hamburg plant man auch die U-Bahn zu erweitern. Ich glaube das ist keine sehr moderne Infrastruktur, die man in Dresden (Tram) bereitstellt. Wenn man jährlich 6,5 Mrd € an Agrarsubventionen zahlt, dann kann man auch drei oder vier Mrd € in eine U-Bahn investieren, die über Jahrzehnte vielleicht länger Bestand hat.

    Ich kenne keine Stadt in Deutschland und international , die es nachträglich bedauern würde eine U-Bahn zu haben.

    Die U-Bahn in München war ein beispielloser Erfolg und wird erweitert. München ohne U-Bahn ist nicht vorstellbar. Das wäre heute auch nicht die gleiche Stadt. Jetzt kommt sicher das Argument, dass Dresden im Osten gelegen hat und das man die Zeit für einen U-Bahn- Bau nicht nutzen konnte. Allerdings konnte man in den 70er Jahren in Prag (Tschechoslowakei) eine U-Bahn bauen, die bis heute stetig wächst. Die Leute sind damit glücklich.

    Dresden das war einmal eine Stadt von Rang in Deutschland. Da braucht man auch eine Infrastruktur die zur heutigen Zeit passt. Deswegen hat man die Tram in Hamburg und Berlin(West) auch stillgelegt und stattdessen auf U-Bahnen und Busse gesetzt. Die sind komfortabel und schnell. Die Tram kann schon bleiben und das Straßenbild bereichern (obwohl es auch viele Unfälle gibt) aber auf längeren Strecken kann sie nicht eine U-Bahn ersetzen. Ich verstehe nicht warum man in Deutschland einer Stadt wie Dresden nicht einen einmaligen Betrag gibt um das zu realisieren. Man hat auch für viele andere Dinge das Geld z.B. für die Agrarsubventionen oder die EU.

    Hallo,

    ich war vor ca. 8 Jahren einmal zu Besuch in Dresden. Ich habe damals in Dresden Neustadt gewohnt und bin mit der Tram zum Hauptbahnhof gefahren. Ich erinnere mich daran wie ich an der Haltestelle am Postplatz war. Damals gab es dort eine große Leere und man konnte die Plattenbauten entlang der Marienstraße sehen, die wie eine große Wand gewirkt haben. Ich bin danach nicht mehr nach Dresden gekommen aber ich verfolge manchmal im Architekturforum die Fotos die hier veröffentlicht werden. Ich muss sagen, dass sich sehr viel am Postplatz verändert hat. Vielleicht geht auch eine Ära zu Ende in der es solche Freiräume (große unbebaute Plätze) in einer Innenstadt gab. Dennoch glaube ich dass es auf jeden Fall eine Zustandsverbesserung im Vergleich zu damals ist was entstanden ist und v.a. dass sich die Aufenthaltsqualität für die Menschen erhöht hat egal ob Tourist oder Einheimischer. Außerdem möchte ich noch anmerken, dass die Beliebtheit eines Ortes durch die Menschen die sich dort aufhalten, einkaufen und leben entschieden wird und nicht unbedingt durch die Gestalt der Gebäude. Vielleicht ist es ein bisschen zu viel Bauhaus und Flachdach. Man hätte durchaus auch mehr Gebäude mit klassischen Satteldach errichten können um eine eine bessere Verbindung zum Neumarkt herzustellen. Aber man hat sich halt so entschieden. Interessant wird sicher was auf dem ehem. Robotron Gelände in Zukunft entsteht . Wirklich schade ist, dass es in Dresden keine U-Bahn gibt und dass keine Ambitionen bestehen eine U-Bahn zu bauen. In Nürnberg z.B. gibt 38 km (vgl. Wikipedia) U-Bahn in Dresden nicht, obwohl die Stadt genauso groß ist.

    Anhand der Fotos muss ich sagen, dass der Postplatz bestimmt ein sehr schöner Platz in Dresden sein wird. Die Gebäude sind auf jeden Fall besser als was vorher war. Einziger Kritikpunkt ist, dass man beim Bau nicht Ziegelbausteine verwendet hat, sondern Beton. Das merkt man den Gebäuden auch an. Aber was soll's. Ansonsten glaube ich, dass sich die Aufenthaltsqualität an diesem Platz sehr zum Positiven verändern wird.

    Ich finde die Bebbauung am Postplatz nicht schlecht. Damit wächst das Areal am Zwinger mit dem Altmarkt und dem Neumarkt zusammen. Der langgestreckte Plattenbau aus der DDR Zeit wirkt nicht mehr dominant an der Stelle, sondern liegt verdeckt hinter den Neubauten.
    Die Gebäude von CTR sind modern, aber das ist fast alles an dieser Stelle in Dresden. Deshalb sind die Gebäude noch ziemlich hochwertig in der Ausführung. Generell ist das unglaublich schwierig in der Innenstadt von Dresden etwas neues zu bauen, weil es so viele verschiedene Stilrichtungen gibt. Die kommunistische und die vorkommunistische Architektur und von allem gibt es Anhänger. Ich glaube, dass der Postplatz in Zukunft viele Geschäfte von der Prager Strasse anziehen wird.

    Ich bin ein Befürworter der Bebauung am Schinkelplatz, obwohl die Freiflächen um die Schinkelkirche auch einen gewissen Reiz gehabt hat. Man hatte einen schönen und unverstellten Blick auf die Kirche. Bei Axel Schultes schließe ich mich dem Statement von Bato an. (26.12.) Natürlich geht es nicht um die Herkunft von Axel Schultes sondern um die Gestaltung seiner Gebäude. Nach Berlin gab es schon immer viel Immigration. Früher kamen viele aus Gebieten im heutigen Polen nach Berlin heute aus anderen Bundesländern.
    Vielleicht hätte man die Gebäude auch wieder so planen können wie sie früher waren. In Archiven gibt es bestimmt noch Dokumente. Allerdings glaube ich nicht , dass viele Architekten daran Interesse haben in Berlin zu rekonstruieren. Zu Ludwig Hoffmann ist zu sagen, dass viele Touristen nach Berlin kommen um seine Gebäude zu sehen z.B. das Pergamonmuseum oder das Stadthaus. Das ist entscheident.

    Den Masterplan BER (https://www.berlin-airport.de/…8-masterplan-ber-2040.pdf) verstehe ich nicht ganz. Da soll ein Terminal T2 gegenüber vom Hauptterminal(T1) entstehen. Aber Abstellpositionen für Flugzeuge wie an T1 gibt es keine. Sollen die Passagiere über Brücken zu den Flugzeugen laufen oder soll eine U-Bahn gebaut werden? Warum können die Passagiere dann nicht gleich links und rechts davon einchecken? Geht es in Wirklichkeit nur darum Shoppingflächen zu schaffen ohne praktischen Nutzen für den Flughafen? Außerdem will man wieder so dicht an den Flughafen mit Gewerbeflächen heranbauen, obwohl man weiß dass er zu klein ist. Dann sollte man besser in Schönefeld Alt ein neues Passagierterminal bauen. Eine S-Bahn Anbindung gibt es dort schon.

    Das Polen einen Großflughafen baut ist eine positive Nachricht. Da werden viele hochqualifizierte Jobs auch für Ingenieure entstehen. Ich glaube, dass Polen und nicht Berlin ein solches Projekt insbesondere für Mittel- und Osteuropa realisiert, ist auch richtig so.
    Das Grundproblem beim BER ist, dass der Flughafen nur als Nummer 3 in Deutschland hinter Frankfurt und München konzipiert ist.
    Das lässt sich im Nachhinein nur schwer ändern auch wenn die Passagierzahlen steigen.

    Schön das die Sanierung der Post am Augustusplatz fertig ist. Die Photos von der Seite gefallen mir gut. Die Photos frontal allerdings etwas weniger. Da sieht das Gebäude wirklich sparsam aus. Generell schade, dass es das Neue Theater von Langhans am Augustusplatz nicht mehr gibt. Das war ein Wahrzeichen von Leipzig, glaube ich.