Beiträge von Hambala_Berlin

    Der Widerspruch ist aus meiner Sicht nicht ausgeräumt.


    Denn Fr. Lüscher tritt auch und gerade im RBB quasi als Sprecherin des Baukollegiums auf, Tagesspiegel und Andere titeln das Baukollegium lehne die Pläne ab, der Senat wird nicht explizit genannt. Analog schreibt Architektenkind der "Senat habe sich nicht eingemischt" (--> Frau Lüscher ist Teil des Senats).


    Mich interessiert hier jetzt schon, ob es dem Baukollegium nun freigestellt ist, über derartige Projekte zu entscheiden und Frau Lüscher hier nur noch Entscheidungen abnickt und kommuniziert (dann wäre es als Gremium auch nicht mehr politikfern) oder ob es tatsächlich ein Beratergremium ist und die Willensbildung im Senat / in den Bezirken passiert.


    Ein Beratergremium, dass politische Entscheidungen trifft, empfände ich als hochproblematisch und da erwarte ich mir mehr als den Hinweis, dass es sich um Experten handelt oder dass es "absurd" wäre, hier demokratische Legitimation zu verlangen. Zumal, wie ich hier herauslese, es primär Architekten unterschiedlicher Provenienz sind und es bei dieser Entscheidung aber auch wirtschaftspolitische Auswirkungen gibt, die man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen sollte. Auch, dass man die im Kollegium sitzenden Köpfe kaum kennt und es gerade mal eine Kurzbeschreibung auf der Senatsseite gibt, gibt aus meiner Sicht Anlass zu Kritik angesichts dieser Entscheidung.

    Dass sie "tatsächlich keine vom Senat verliehenen Befugnisse hat" hat niemand behauptet


    Weiter oben lese ich noch, der "Senat habe sich nicht eingemischt" - da wäre diese Behauptung impliziert.


    Die "Frage nach einem demokratischen Mandat dieses Gremiums" ist insofern schlichtweg absurd.


    Das kannst du gerne so halten, mich interessiert die Mandatierung eines Gremiums schon, dass mit den hier diskutierten Argumenten eine millionen- (nahezu: milliarden-) schwere Investition in die City-West verhindern kann und, offensichtlich, auch darf.

    Der Ideologie-Begriff wird häufig als Leerformel verwendet. So auch hier.


    Ja klar, denn man erhofft sich bei erwachsenen Menschen sinnhaftes Handeln und Argumentieren. Da es zur Ablehnung des Benko-Gebäudeensembles keine sinnhaften Argumente gibt, kann man nicht anders als sich mit Leerformeln zu behelfen. Alternative wäre Trotz, aber da wäre - mir persönlich - Ideologie lieber.


    Ich habe auf andere Bauprojekte verwiesen, um den Vorwurf der grundsätzlichen Blockadehaltung zu entkräften. Den Entwurf abgelehnt hat das Baukollegium. Du wechselst mitten im Satz das Subjekt.


    Grundsätzliche Blockadehaltung habe ich dem Senat nicht vorgeworfen. Im Gegenteil habe ich kein Problem damit, ein Projekt aufzuhalten oder zu ändern, wenn es schlüssige Argumente gibt (siehe etwa: Hines).


    Im übrigen geht es hier um das Baukollegium. Der Senat selbst hat sich, anders als z.B. am Checkpoint Charlie, nicht eingemischt


    Frau Lüscher ist "Senatsbaudirektorin". Wenn sie tatsächlich keine vom Senat verliehenen Befugnisse hat und das Baukollegium hier federführend war, stellt sich m.E. hier erneut die Frage nach einem demokratischen Mandat dieses Gremiums.


    Versucht auch niemand. Natürlich kann Signa dort bauen und investieren. Nur nicht den bisherigen Entwurf.


    Und warum nicht diesen?

    Die 900 Millionen Euro von Signa landen jetzt nicht am Alexanderplatz.


    Hat das irgendwer gesagt?


    Nein, aber man nimmt es in Kauf. Und das muss ich kritisieren.


    Kann man für relevant halten, muss man nicht.


    Ich denke mal, das ist das Problem.

    Die Vermutung auf Ideologie liegt halt einfach nahe, da die sonstigen Argumente wenig einleuchtend sind.


    Auch der Hinweis auf die sonstigen Bauprojekte ist halt einfach kein zwingendes Argument dafür, jetzt mal wieder eines zu verhindern.


    Auch zu sagen, der Senat möchte woanders Hochhäuser haben, ist halt etwas bizarr. Denn ich würde gerne als Bauherr auf meinem Gründstück bauen, dafür nehme ich Regeln an, ich lasse mich aber nicht dazu drängen, woanders zu bauen. Die 900 Millionen Euro von Signa landen jetzt nicht am Alexanderplatz. Schön, dass man die eigene Autonomie gegenüber Investoren betonen konnte, der eine oder Andere hätte sich über einen Job dort gefreut.


    Mit dem Hinweis auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hätte man zwingender Zoofenster und Upper West verhindern können, denn die stehen der Kirche unmittelbar gegenüber. Verjüngungen und Ähnliches hätte man mit Benko garantiert noch diskutieren können, denn die verhinderten Pläne waren gerade einmal Vorschläge.

    Sonst nur interessierter Mitleser, würde ich hier doch mal gerne intervenieren, hi beisammen. Ich finde es mehr als bedenklich, mit welcher Leichtfertigkeit das Baukollegium hier Investitionen beiseite schiebt.


    Ich glaube ich bin nicht der einzige Berliner, der ein positives Bild vom Karstadt-Konzern hat, man mag mir Unwissenheit nachsagen, aber aus meiner Sicht ist Karstadt gerade unter älteren, eingesessenen Berlinern eine Hausmarke in den Kiezen, mit dem man Arbeitsplätze, Einkaufen und Kuchen essen mit Blick auf den Hermannplatz verbindet und keinen gesichtslosen Investor (man mag gerne den Vergleich mit Monarch heranziehen).


    Wie man diesen Konzern, der m.E. viel für Berlin getan hat, hier mit schwachen (!) Argumenten weggebürstet hat, ist für mich nicht nachvollziehbar - „nicht die richtige Stelle“, „wirkt aufgeblasen“, „man habe nichts gegen Hochhäuser, …“ „aber für Hochhäuser bedarf es politische Willensbildung“) - vielleicht habe ich die wirklich tragenden Argumente nicht mitbekommen, aber ich als interessierter Laie meine hier mehr Bauchgefühl herauszulesen.