Das führe ich gerne genauer aus: Biologisch tot bedeutet genau das hier:
Das völlige Fehlen der natürliche Reinigungskraft des Gewässers. Woher soll die auch kommen bei einem Flussbett aus Beton?
Die Parthe ist über weite Strecken ohne Fische und Wasserpflanzen, Krebse, Kies, Mulm, Muscheln usw. besetzt. Wer ein Aquarium daheim besitzt, der weiß, dass sich in solch einem Becken niemals ein irgendwie geartetes Ökosystem entwickeln wird.
Laut einer Puplikation des Umweltamtes der Stadt Leipzig zum ökologischen Zustand bzw. des ökologisches Potenzials der Oberflächenwasserkörper in der Stadt sind 77 % mit schlecht bewertet, 17 % unbefriedigend und nur 6 % gut.
(https://static.leipzig.de/file…richt/UB2013_internet.pdf) Seite 31
Eine Landtagsanfrage von 2016 bescheinigte folgenden Zustand der Leipziger Gewässer:
Die Noten für Leipzigs Fließgewässer:
Floßgraben 4
Pösgraben 5
Lösegraben 5
Zschampert 5
Nördliche Rietzschke 5
Östliche Rietzschke 5
Krebsgraben 5
Threne 5
Parthe 5
Alte Luppe 5
Neue Luppe 5
Elstermühlgraben 5
Weiße Elster 5, abschnittsweise auch 4
(https://www.l-iz.de/wp-content…/11/6_drs_2749_1_1_1_.pdf)
Die Note 5 ist im Übrigen das Ende der Fahnenstange - der ökologische Tod des Gewässers. Und tote Gewässer stinken. Vor allem im Sommer und/oder bei Niedrigwasser.
Und trotz der Gegebenheiten des Umfeldes wäre man problemlos in der Lage, das Flussbett weitestgehend zu renaturieren. Natürlich wird das nie eine ausgeprägte Auenlandschaft werden, aber naturnah geht das durchaus. Dass so etwas selbst auf engerem Raum funktioniert, zeigt bspw. ein Projekt in einer so großen Stadt wie München mit der Isar (http://www.wrrl-info.de/docs/wrrl_steckbrief_isar.pdf).
Ich denke, dem gesamten Areal käme eine Aufwertung in diesem Sinne letztlich zugute. Wer will schon aus seinem Hotelzimnmer (wohlgemerkt mit noblen 4 Sternen) auf einen Betonkanal a la Abwasserkanal San Francisco starren, Geruch inklusive.