Das hört man immer wieder, ist aber eine gefühlte Wahrheit. Bei der letzten AGH-Wahl bekam die AfD 39.000 Stimmen von der CDU, 24.000 von der SPD und je 12.000 von Linken und Piraten (Quelle).
Das bedeutet auf den Stimmenanteil der jeweiligen Partei in der AGH-Wahl 2001 bezogen, dass die Parteien den folgenden Anteil Ihrer bisherigen Wähler an die AfD verloren haben:
SPD: 5,8%
CDU: 11,4%
Linke: 7,0%
Piraten: 9,25%
(Stimmen für die Wahl 2011: Quelle)
Übrigens gab es bei der Bundestagswahl 2009, als die AfD noch nicht existierte, anteilsmäßig (!) die stärkste Wählerwanderung zwischen Die Linken und den als "rechtsradikalen Parteien" zusammengefassten Parteien, also insbesondere der NPD (Quelle: Berliner Zeitung vom 29.9.2009, S. 13).
Für ein berufliches Projekt habe ich vor einigen Jahren einmal die Parteiprogramme von Die Linke und NPD (ja, NPD) verglichen. Danach sind die Programme der beiden Parteien strukturell identisch -- mit einer Ausnahme. So fordert(e) die NPD die Verstaatlichung von Großbanken, die Rekommunalisierung von Strom, Gas und ähnlichem, eine einheitliche Rentenkasse, eine Grundrente für alle ohne Bedarfsprüfung, mehr Geld für Familien, einen gesetzlichen Mindestlohn, die Einführung einer Vermögenssteuer, gesetzliche Mietobergrenzen, die Abschaffung von Leih- und Zeitarbeit, den Austritt aus der NATO, ein Verbot gentechnisch veränderter Lebensmittel und ein Verbot von Massentierhaltung. Insbesondere die antikapitalistische Rhetorik im Parteiprogramm der NPD würde auf jede revolutionäre 1. Mai-Demo passen.
Der einzige relevante Unterschied zwischen Linke und NDP ist der Rassismus der NDP. Kurz: NPD = Linke + Rassismus. Oder, wie es einmal ein Comedian ausgedrückt hat: Die einen wollen die soziale Volksgemeinschaft, die anderen die völkische Sozialgemeinschaft.