Beiträge von kapsable

    zu 1.) Um den zentralen Platzraum ist es tatsächlich einigermaßen schade, jedoch schwer, bei Erhalt, das vom Investor gewünschte Bauvolumen unterzubringen.


    zu 2.) Der aktuelle städtische Kontext ist heterogen, von 2-6 Geschossen, Flach- bis Satteldach, unterschiedlichste Materialien. Also worauf sollte man sich hier beziehen? Hätte man die Satteldächer fortführen sollen, um sich dem historischen Bestand anzubiedern?
    Die Leonhardstraßenneubebauung vermittelt sehr gut zwischen der Gründerzeitbebauung und den Stallscheunen. Auch in der Höhe gibt es eine Abstufung zu den historischen Gebäuden.
    Das auch von mir verhasste WDVS trifft immerhin nicht direkt auf historisches Gemäuer. Ich unterstelle mal Absicht.


    zu 3.) Volle Zustimmung.

    Also ich bin schwer begeistert von dem Projekt! Der Bereich wird stark aufgewertet.
    Um die Altbauten hervorzuheben, halte ich es für richtig die Fassaden modern zurückhaltend zu gestalten.
    Und zusammen mit dem Hotel in spe bekommt die Kreuzung eine schöne Fassung.

    Danke für die Fotos, HCKBS.
    Die Kaffeetwete gefällt mir ausgesprochen gut. Sowie auch die Neugestaltung der Malertwete. Bei den weiterne Tweten bin ich mir gar nicht sicher ob da was gemacht wurde?
    Ob es je eine Chance geben wird die erdgeschossige Bebauung (Garagen?) in der Kaffeetwete, durch eine der Lage entsprechenden Bebauung zu ersetzen? Bei solch einer Bebauung würde ich mehr Handhabung der Städte wünschen, für eine gerechte Entschädigung enteignen zu dürfen. Oder in Form einer Partizipierung des Eigentümers an einer neuen Bebauung. Solche untergenutzten Flächen sind Maden, die von ihrem Umfeld profitieren, aber mal rein gar nichts zurück geben. Sie halten die Entwicklung unserer Städte schon seit Generationen auf. Und gerade jetzt in Zeiten der Wohnungsnot.

    Das Bauvolumen und die strenge Rasterung der Fassade mit stehenden Fenstern erinnern mich persönlich stark an Berlin.
    Natürlich wird so auch in anderen Städten gebaut, aber wie Löwenstädter schon sagt, nicht in der Masse. Vllt. auch wegen der Stimmannschen Vorgaben hinsichtlich des Fensteranteils in der Fassade.
    Für Braunschweig ist der Bau aber eine schöne Abwechslung.

    Man muss doch nur mal eine echte Backsteinwand (auch verputzt)
    angefasst haben, mit der Haptik eines WDVSs vergleichen, und die Frage WDVS ja oder nein hat sich erledigt.
    Vor allem ist die Umweltbilanz bei nachträglich gedämmten Gebäuden nachweislich nicht besser, als würde man es bei einer neuen Heizung, neue Fenster, Dachdämmung, Fugen mit Mörtel verdichten, belassen.
    Nach der "weltverbessernden" Idee der luftigen, autogerechten Stadt, sind die "klimarettenden" WDVS-Verpackungen für mich die Städtebaukatastrophe Nr.2.
    Glücklicherweise leichter rückgängig zu machen.

    Bei Neubauten und glatt verputzten Altbaufassaden habe ich gerade noch Verständnis für ein WDVS, aber nicht bei Fassaden wie in der Virchowstraße. Backsteinexpressionismus wird auch gerne verpackt.
    Ich selber wohne in einem unsanierten Altbau, da ziehe ich halt einen Pulli mehr an. Ich brauche auch kein Lüftungssystem, da die Außenwand atmet. Naja, das Thema ist ja allgegenwärtig.

    Danke auch für die Bilder.
    Das Projekt an der Goslarschen ist klasse. Die alten Hinterhofgebäude zu beleben nenne ich mal echte Nachhaltigkeit. Die Baulückenschließung ein weiteres Stück Stadtreparatur.
    Bei betrachten der Bilder Haus Virchowstraße kam bei mir auch direkt ein ungutes Gefühl auf. Hat man den Stuck jetzt abgeschlagen und dann auf das WDVS gepappt? Oder hat man nur die stucklosen Flächen eingepackt? Auf den Gedanken komme ich, da mir die Fassade zu wenig plastisch erscheint.

    Sitze ich im Sommer auf eine der Freitreppen des Schlosses, sucht mein Auge halt und rutscht nach Süden ab zum Eiermannwabenwahnsinn, nach Norden zum Betonbrutalismus des Rathauses.
    Bohlweg und Schlossplatz sehe ich als ein Ganzes und empfinde ihn eher als heterogen, auch wenn die meisten Gebäude aus der selben Erbauungszeit stammen. Deswegen halte ich eine Fortführung der Heterogenität auch in der hier besprochenen Fassadenabwicklung des Bohlweges, absolut für wünschenswert.

    Mir würde es reichen, wenn man die Fassaden der Nachkriegsmoderne saniert und reinigt. Vor allem einige Brüstungen der Staffelgeschosse müssten ausgewechselt werden. Grässliche Sachen sieht man da.


    Zudem müsste ein farbliches Leitbild für die Werbung an den Fassaden her. Es gibt schöne Beispiele, wo sich z.B. McD gediegener präsentiert.


    Die Behelfsbauten sind allerdings ein großes Ärgernis. Da die Bohlwegfassaden doch recht eintönig rüberkommen würde ich mir für diese Baulücken einen anderen Architekturstil wünschen. Etwas amorphes, dekonstruktivistisches oder in Anlehnung an die Vorkriegsbebauung.

    Zitat:
    Nach wie vor verstehe ich städtebaulich nicht warum man so eine riesige Brandwand freilässt, statt einfach dran zu bauen. Habt Ihr eine Erklärung?


    Verstehe ich auch nicht. Es schreit förmlich danach. Sehr ärgerlich.
    Einzige Erklärungsmöglichkeiten:
    Das rückwärtige Gebäude soll auf Dauer abgerissen werden.
    Bessere Belichtung der Wohnungen. (durch die Brandwandbeschattung aber auch gemindert). Zudem ist die Aussicht in jeder JVA besser.

    Braunschweiger
    Ich habe nicht überflüssig geschrieben, sondern KONSTRUKTIV überflüssig, und das ist sie nun einmal.
    Diese Fassade gaukelt ein Fachwerkhaus vor, welches es nicht ist. Wenn das für Bewohner und Besucher Riddagshausens in Ordnung ist, soweit ihnen denn überhaupt bewusst ist dass sie einem Massivbau gegenüber stehen - gut.

    Schon irgendwie eine städtebauliche Verbesserung, der Herrenkrug war ja auch kein Sahnestück. Aber diese vorgeblendete, konstruktiv vollkommen überflüssige Fachwerkfassade bereitet mir Magengrummeln. Es entwertet auch ein wenig die echten Fachwerkhäuser der Umgebung.

    War mal wieder wenig lohnenswert sich mit Köln zu befassen.
    Die Architektur hat Qualität, könnte jedoch auch in Berlin oder anderswo stehen.
    Der große Fehler ist die Missachtung der Kleinteiligkeit, welche dieser Altstadtbereich verlangt. Diese, ganze Blöcke einnehmenden, Solitärbauten, machen eine Großstadt für mich nur provinzieller. Aus ehemals tausenden kleinen Gebäuden, werden hunderte großer Solitäre. Das Auge hat keinen Halt mehr und ist schnell gelangweilt. Mein Hirn speichert diese Stadt als klein ab, da es sie so schnell erfassen konnte.
    Die Friedrichswerder Stadthäuser wären für mich auch eine gute, moderne Lösung.
    Wenn schon Solitär, dann bitte mit vorgetäuschter Kleinteiligkeit durch Unterteilung der Fassade.
    Die Draufsicht wird das Auge wahrscheinlich auch mit ästhetischer Haustechnik verwöhnen.

    Wenn es ein großer Baukörper wird, sollte man wenigstens die Fassade in historischer Parzellenbreite unterteilen. Diese könnten dann traditionell und auch modern gestaltet werden um ein vielfältiges Bild (wie es in einer Altstadt sein sollte) zu erreichen. Außerdem darf die Dachfläche mal wieder als weitere Ansicht des Gebäudes ins Blickfeld rücken.
    Wenn ich vom Dom als Tourist auf Kölns Dachlandschaft schaue und mir flache Dächer, Parkflächen und Gebäudetechnik ins Auge springen kann ich gleich, zum geringeren Übel Düsseldorf, weiter reisen.

    Sollte die Investorenkiste kommen - wovon ich ausgehe - wird der schlechte Zustand noch mal verschlechtert.
    Die Kleinteiligkeit, sowie die zumindest abwechslungsreiche Dachlandschaft, verschwindet.


    Es scheinen sogar Vorkriegsfassaden zur Gürzenichstraße erhalten zu sein?


    Diese Parzellen sollten an unterschiedliche Investoren vergeben werden, um ein abwechslungsreiches, altstadtgerechtes Ergebnis zu erzielen.

    Ob parallele Bebauung oder Rücksprünge, wenn man ein paar Meter um die Ecke, in der Sonne mit Blick auf die Spree sitzen kann, wird sich dort eh niemand hinsetzen.
    Sollte die Bebauung so kommen, bin ich tief enttäuscht. Der elegante Schwung ist dahin, stattdessen Rückbesinnung auf veraltete städtebauliche Denkmuster.:Nieder: