Beiträge von HarrySeidler

    [...] dass Anwohner der Revaler Straße inZukunft einen direkten Zugang zum S-Bahnhof bekommen sollen [...]

    Es geht wohl eher darum, den Publikumsverkehr des RAW-Geländes soweit wie möglich aus der Revaler Straße und dem Wohngebiet herauszuhalten. Der S-Bahn-Zugang - so er denn kommt - soll zwischen dem geplanten Hochhaus und dem Haubentaucher/der zukünftigen Markthalle erfolgen, wenn man dem "Werkstatt Masterplan RAW" trauen kann. Siehe hier, S.5:

    https://rawkultur.de/fileadmin…erplanRAW-komprimiert.pdf

    Für Dich ist vermutlich Bielefeld ein internationales Modezentrum, weil dort H&M und Levis im Einkaufszentrum Klamotten vertickt.

    Aus der Reihe schlecht gewählter Beispiele: Bielefeld, Gütersloh & Herford ist die stärkste Bekleidungsindustrieregion in Deutschland, gerade auch in der regionalen Produktion: Ahlers-Gruppe (Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern etc.), Gerry Weber, Seidensticker, Brax, Bugatti und so weiter ...

    Die Grün Berlin GmbH verkündete am 14. Februar den Baustart der Berliner Wasserbetriebe für die tiefbauliche Erschließung/Regenwasserabläufe der südlichen Vorplätze:


    Zitat von Grün Berlin

    Zunächst erfolgt die tiefbauliche Erschließung der geplanten Pflasterflächen im Südwesten (Rudolfkiez, Friedrichshain-Kreuzberg) und Südosten (Rummelsburger Bucht, Lichtenberg) durch die Berliner Wasserbetriebe (BWB). Dazu werden Regenwasserabläufe und die erforderlichen Zu- und Sammelleitungen an die Hauptleitung angeschlossen. Die parallel der Hauptstraße verlaufenden Baumaßnahmen der BWB werden voraussichtlich sechs Wochen andauern. Während der gesamten Baumaßnahmen wird immer mindestens ein (barrierefreier) Zugang zum Bahnhof möglich sein. Die veränderten Wegeführungen werden jeweils ausgeschildert.


    Im Anschluss an die Baumaßnahmen der BWB starten die Bauarbeiten der landeseigenen Grün Berlin am südöstlichen Vorplatz. Die gesamte Bauphase auf den südlichen Vorplatzflächen wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen sein. Die Realisierung der Vorplätze am Bahnhof Ostkreuz wird in 2023 fortgesetzt mit der Bauphase auf den nördlichen Vorplätzen zwischen Travekiez und Victoriakiez.

    Quelle: https://gruen-berlin.de/projek…bwb-starten-baumassnahmen

    Zum Haus Eins gibt es nun einen kleinen Imagefilm bei Vimeo:

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    Zwischen dem neun EmMi LuebesKind-Haus und der südlich gelegenen Letzten Instanz klafft jetzt eine riesige Lücke. Aus meiner Sicht wäre es logisch, wenn man diesen Freiraum zwischen Neubau und Letzter Instanz bebaut. Dadurch würde sich eine neue Kante zur Straße hin ausbilden, die vermutlich auch die historische Kante gewesen ist.

    Erst behaupten, dass angeblich "selbst an den mittlalterlichen Keimzellen Berlins (...) die Nachkriegsarchitekur Vorrang" habe, aber nun die tatsächlich mittelalterlichen Reste der Berliner Stadtmauer überbauen wollen. Darauf muss man auch erst einmal kommen.

    Ich hatte es hier bereits erwähnt. Das Grundstück des ehemaligen Fernmeldeamtes der DDR-Post gehört weder der BImA, noch der Stadt Berlin, sondern aktuell der BATO Group. Insofern wurde dies auch bereits in der Ausschreibung für den Wettbewerb vermerkt:

    screenshot2021-12-01azyk2z.jpg

    © Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen


    Der Theater-Discounter ist dort lediglich Mieter einer Etage. Beim Besitzwechsel des Grundstücks zur BATO Group 2020 sollte dem Theater-Discounter gekündigt werden, bevor - auch mit Hilfe des Senats - ein neuer Mietvertrag ausgehandelt werden konnte. In einer Pressemitteilung des TDs lautete es damals:

    Wir haben das erhoffte Bekenntnis der Eigentümerin zu unserem Kulturstandort erhalten. Das hat uns sehr gefreut, und natürlich auch der Abschluss des Mietvertrages. Damit können wir weiter im Haus arbeiten. Wie wir schätzen auch die neuen Eigentümer das kulturelle Erbe des Gebäudes aus DDR-Zeiten und die interessante Architektur, die es wert sind, langfristig erhalten zu bleiben.

    Quelle: hier.

    Der TD soll nach der Sanierung in das Erdgeschoss ziehen, die anderen Etagen werden als Bürofläche vermarktet. Ein Abriss des Gebäudes war aber auch damals nicht vorgesehen. Die Sanierung und den Umbau planen BASD Architekten, die Projektbeschreibung hier. Mit dem TD hat dies also überhaupt nichts zu tun und der Name ist älter als der derzeitige Spielort.

    Insofern sind Petra Kahlfeldts Äußerungen wohl auch schlicht eine Anerkennung der Lage, an der die Stadt ohnehin nichts ändern kann. Warum dadurch ein "Festival der Nachkriegsarchitektur gefeiert" werden soll, erschließt sich wohl nur dem Verfasser dieser Zeilen.

    Kollhoff spricht ja auch allein vom Städtebau des 19. Jahrhunderts als Vergleich zum "heute". Und auch für die mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadt gilt: Das sind beileibe keine Gesellschaften von Grundeigentümern. Diese Fiktion ist eine politische Vorstellung des Liberalismus des späten 18. Jahrhunderts (jeder freie Bürger ein Eigentümer), die sich nie erfüllen konnte und dann - auch aus liberaler Warte - endgültig in der Sklavenhalterwirtschaft der USA gescheitert ist (von: "jedem Freien sein Stück Land" zur Ersatzmythologie des "American Dream"). Der liberale Sozialismus entstand gerade aus diesem "gebrochenen Versprechen" des bürgerlichen Liberalismus.

    ^ Apropos Dauervorwurf ...

    Das ist kein Dauervorwurf, sondern bezieht sich ganz konkret auf die Einlassungen von Kollhoff in diesem Interview. Wie er da händeringend ausruft: »Das Haus ist für die Familie gemacht. Und mit dem Zerfall der Familie zerfällt der Begriff des Hauses in unserer Gesellschaft« ist schon unfreiwillig komisch.

    Heute hat übrigens die erste Sitzung des Baukollegiums unter der Leitung von Petra Kahlfeldt stattgefunden:


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    Tagesordnung

    13:00 Uhr
    Vorstellung der neuen Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt


    13:15 Uhr
    TOP 1
    Bezirk Mitte
    Sellerstr 31 Ergänzungsbau zum Bestandsgebäude (ehemals Bayer AG).
    Vorhabenträger: Quest Investment Partner und AXA Investment
    Architektur: CSMM, München

    ^ Sie verstehen aber schon, dass der "Publikumspreis", dessen Ergebnis Sie "feiern", vom BDA Berlin selbst ausgelobt wird, also jenen Personen, die Sie im selben Atemzug als "selbstherrliche Architekten-Kaste" bezeichnen?


    Und noch eine kleine Anmerkung zu den "mehr als 4000 Architekturinteressierte(n)", die teilnahmen: Das kann so nicht stimmen. Der BDA schreibt in seiner Mitteilung:

    Hierfür waren Interessierte aufgefordert, bis zu drei Favoriten online auszuwählen. Insgesamt wurden im Abstimmungszeitraum zwischen 22. November 2021 bis 5. Januar 2022 3731 Votes abgegeben. Gewonnen hat das Projekt Townhouse Oberwallstraße 27 von Patzschke Planungsgesellschaft mbH mit 222 Votes.

    Quelle: https://www.bda-berlin.de/2022…21-das-sind-die-gewinner/


    Nun lässt sich 3731 nicht durch drei teilen, aber wenn man davon ausgeht, dass die Mehrheit drei Stimmen verteilt hat, dann sinkt die Zahl der Teilnehmer in den Bereich von nur 1300-1700.


    Das Ergebnis ist jedenfalls eine Berliner Wundertüte mit "Patzschke", "Graft" & "buchner + wienke architekten mit Architekturbüro Martina Trixner":


    Preisträger:

    Townhouse Oberwallstraße 27, Berlin/Mitte, 2017 (222 Votes)

    Patzschke Planungsgesellschaft mbH

    Bauherr*in: Bauwert AG

    BDA-Preisbeschreibung hier: https://bda-preis-berlin.de/57-townhouse-oberwallstrasse-27/


    2. Rang

    Charlie Living, Berlin/Kreuzberg, 2020 (124 Votes)

    GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH

    Bauherr*in: Trockland Management GmbH

    BDA-Preisbeschreibung hier: https://bda-preis-berlin.de/87-charlie-living/


    3. Rang

    Dachaufstockung Wassertorstraße, Berlin/Kreuzberg, 2017 (104 Votes)

    buchner + wienke architekten mit Architekturbüro Martina Trixner

    Bauherr*in: GbR Bauherrengemeinschaft Wassertorstraße

    BDA-Preisbeschreibung hier: https://bda-preis-berlin.de/34…tockung-wassertorstrasse/