Beiträge von Lambert

    Mir ist schon schlecht. Und jetzt kommt die Pointe: das ist nicht mal auf dem Mist eines einsamen ortsfremden Architekten gewachsen, sondern das Ergebnis monatelanger mehrstufiger Bürgerbeteiligung und der Bewertung einer Jury. Unfassbar. Da hätte man die Stadt einfach in den Robotron-Gebäuden unterbringen sollen und hier den Parkplatz erhalten können und Dresden wäre weniger verschandelt gewesen. Ich werde mich in Zukunft für die Erhaltung jeder Brache in dieser Stadt einsetzen. Die Bauherren wollen nicht vernünftig bauen und die Architekten können es nicht, so sieht die Wahrheit aus.


    edit: Hallo, Gestaltungskommission, gibt's euch noch?

    Aha, konsequent zu Ende gedacht, sollten wir dann auch das Konzept von Indudstriegebieten begraben, schließlich sind die außerhalb der Arbeitszeiten tot und nur mit dem Auto (PFUI) zu erreichen, während die Wohnungen der Arbeiter ja tagsüber tot sind. Schlimme Sache. Wäre doch viel schöner, wenn die Boschmitarbeiter direkt nebenan wohnen könnten. Wie wär's mit Blasewitz..?

    Es gibt in einer modernen Stadt nunmal Orte, die mehr oder weniger gut zum Wohnen geeignet sind. Dass heute niemand neben einer Feuerwache, Werkstatt, Tankstelle,..., wohnen muss, dort allerdings leicht hinkommen kann, ist kein Fluch, sondern eine Errungenschaft. Dort tagsüber zu arbeiten, ist allerdings kein Problem. Ja das sind räumlich getrennte Funktionen und daran ist nichts schlimm. Und dann immer dier Buhmann von der autogerechten Stadt, als wäre Mobilität der Teufel schlechthin und jeder solle doch bitte in einem 100m Umkreis arbeiten und leben. Das hat nichts mehr mit einer funktionierenden modernen Großstadt zu tun. Kleingewerbe und Gastronomie kann ja laut vielen Usern hier in jedes Erdgeschoss Dresdens, so als würde Bedarf gar keine Rolle spielen. Das war schon vor dem Krieg nicht der Fall und kann heute erst recht nicht funktionieren.

    P.S. Wir haben 2020, nicht 1920, und abgesehen vom Gestaltungswillen in der Architektur, trauere ich dieser Zeit nicht hinterher.

    Das Problem ist vor allem, wo man die Tunnelrampen hinpacken soll.
    Das sieht man am Wiener Tunnel auch "sehr schön"... Sowas zerstört Stadt.

    Na in erster Linie erzeugt es erstmal Stadt, nämlich durch die ganze Fläche, die mit einem Schlag nutzbar wird. Was genau wäre am Wiener Platz denn an den Stellen der Tunnelrampen, wenn man die Tunnel nie gebaut hätte?


    Civitas fortis

    Ob eine vollausgelastete zweispurige Straße so viel besser ist als eine teilweise ausgelastete vierspurige, bezweifle ich. Aus verkehrstechnischer Sicht definitiv nicht, aus städtebaulicher Sicht vielleicht minimal. Auf die Aufenthaltsqualität dürfte es sich kaum positiv auswirken, die hängt eher am Verkehrsaufkommen. Desweiteren sehe ich nicht, wo ein Tunnel, oder besser gesagt eine Tunnelrampe hässlicher sein soll als der jetzige Zustand am Carolaplatz. Die Straßenfläche ist mit oder ohne senkrechten Wänden für den Passanten verloren. Schaut euch einfach mal an, welche Flächen durch einen Tunnel quasi verkehrsfrei würden, ich finde das eigentlich Argument genug, um zumindest darüber nachzudenken.

    Den Verkehr über die Augustusbrücke gibt es jetzt schon lange nicht mehr und die Straße ist, wenn ich dort bin, immer gut ausgelastet. Wie viel mit der Verlegung der B170 wirklich wegfällt, würde ich auch erst mal abwarten.

    Aber wie schon gesagt, es wird eh nicht passieren, lieber ärgern sich alle noch 100 Jahre über den Status Quo.

    Ich würde mir beidseits des Bahndamms ein modernes leistungsfähiges Büroviertel wünschen, einfach um die besseren Lagen für Wohnraum freizuhalten. Die Büroplatten dort erfüllen ihren Zweck gut, sie sind halt nur zu alt und unansehnlich. Die Gebäudehöhe an der Strehlener sollte sich definitiv an der HTW und den Platten orientieren, denn hier stört es nicht und es könnte ein wirklich beeindruckender kohärenter Straßenzug entstehen.

    Deshalb halte ich auch das Hochhaus an dieser Stelle für vernünftig, nur das billige Äußere fällt mal wieder durch. Wie es richtig geht, zeigt das rote Hochhaus in der Canalettostr. Hoffentlich greift die GK noch ein - grau-weiß-verputzt ist schon lange out, werte Architektenschaft.

    Wenn man an der Stelle das Verkehrsproblem überhaupt lösen will, dann geht es halt nur mit einem Tunnel. Und technisch ist das selbstverständlich machbar, die Frage ist nur, wie viel das der Stadt wert ist und darüber kann man natürlich streiten. Ich möchte mir den Wiener Platz jedenfalls nicht mehr ohne Tunnel vorstellen. Der alte Fußgängertunnel hat damit nicht viel zu tun, zumal der ja gerade keine zufriedenstellende städtebauliche Lösung ergeben hat. Großprojekte haben es derzeit in einer kleingeistigen politischen Atmosphäre allerdings immer schwer, insofern gebe ich der Realisierung eines solchen Tunnels in den nächsten 20 Jahren auch nur eine Wahrscheinlichkeit von unter 10%.

    Neubau Altlöbtau 3a - fertig, hier abschliessend, zuletzt ebenda #558 - Bilder 3+4

    Ob der allseitigen Ignoranz dieses Projekts fehlen einem die Worte. Archibella Höchstnote 8 Punkte auf der Richterskala. =O

    p133007661jmp.jpg

    ^ Lüftungsauslässe deuten auf künstliches Klima im Inneren. Rechts hinten ist die Remisen-Baustelle von zuvor zu sehen.

    Bild: https://model2.de/light/15219/p13300751kkuo.jpg   Bild: https://model2.de/light/15219/p1330077a8ked.jpg

    § 34
    Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile


    (1) 1Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. 2Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben; das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden.


    :thumbup:

    Die können schon Vorgaben machen, wenn sie wollen, sieht man ja beim Sozialwohnungsanteil. Das Traurige ist, dass die Kiste für Dresdner Verhältnisse noch überdurchschnittlich "gut" ist.

    Im DNN-Artikel ist von Einkaufszentrum, Gastronomie und Studentenappartments die Rede, was ich für ein ziemlich abgedroschenes und wenig erfolgreiches Nutzungskonzept halte. Geisterte nicht auch mal durch den Raum, dass dort viel Bürofläche entstehen soll? Das wäre meiner Meinung nach die einzige vernünftige Nutzung für diese Ecke. Wenn in das Ding kein Leben kommt, wird es gruselig.

    Dass die alte Planung nicht angerührt wird, war leider zu erwarten. Da kam das Hochhausleitbild einfach zu spät. Aber nun ist es da und man sollte die Stadträte in Zukunft auch unentwegt daran erinnern. Genauso konsequent wie jetzt der alte Plan verfolgt wird, muss in Zukunft auch an der Erfüllung des Hochhausleitbilds gearbeitet werden und das lässt eigentlich nur Blockrandbebauung zu

    Das könnte das erste Gebäude sein, an dem ich absolut nichts Gutes finden kann. Das Ding ist wie ein Eintopf aus Stilmitteln, die man von anderen Bausünden geklaut hat, wobei die meisten Bausünden nicht schon am ersten Tag per Design dreckig aussehen.

    Mir gefällt der sieben Meter hohe Baum in dieser komischen Schneise, oder soll das Efeu sein? Naja, spielt eigentlich keine Rolle, welches Architekten-Grün nicht kommen wird.