Gestern wurde im Pellerhof mit zahlreichen geladenen Gästen die Fertigstellung des Rohbaus gefeiert. Mit dabei waren OB Maly, Bundesbauminister a.D. Oscar Schneider und sogar ein echter Nachfahre der Familie Peller.
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Maly lobte das Engagement der Altstadtfreunde und der vielen Spender, betonte aber noch einmal das für ihn eine Rekonstruktion der Fassade des Vorderhauses nicht in Frage komme.
Karl-Heinz Enderle betonte, dass das Projekt fast ohne öffentliche Gelder finanziert wurde. 4,5 Millionen an Spendengeldern kamen zusammen, 174 Spender gaben sogar mehr als 5.000 Euro. Seit Frühjahr 2017 ist der Hof auch an Wochenenden für Besucher geöffnet. Allein im letzten Jahr kamen 5.000 Besucher. Die Altstadtfreunde können sich bereits jetzt vor Nutzungsanfragen kaum retten. Als letzte Restarbeiten steht jetzt aber noch der Ausbau der Räume im Westflügel (Türen, Fenster, Fußböden, Deckenverkleidung, Installationen), das Pflaster im Hof muss nivelliert und die Oststeite vor den Räumen der 50er Jahre verputzt werden.
Enderle bekräftigte noch mal, dass die Altstadtfreunde auch die Kosten für die Rekonstruktion der Vorderhaus-Fassaden tragen würden. Zur besseren Erschließung des Pellerhauses kann sich Enderle auch den Wiederaufbau des westlich benachbarten Schwarzen Pellerhauses vorstellen, das jetzt noch Ruine ist. Enderle regte außerdem an, "eine Plane mit dem Bild des alten Hauses in der Größe eins zu eins" vor das Nachkriegs-Pellerhaus zu stellen, um zu demonstrieren wie eine Rekonstruktion der Fassade wirkt.
Speziell die letzte Idee mit der Plane finde ich persönlich sehr gut. Auf ähnliche Weise wurde schon in Berlin mit dem Schloss und der Bauakademie die Wirkung einer Rekonstruktion im Stadtraum verdeutlicht.
Insgesamt kann man den Altstadtfreunden nur gratulieren für ihre grandiose Leistung und den langen Atem, den sie in den letzten 10 Jahren bewiesen haben. Der wiederaufgebaute Nordgiebel hat wirklich eine magische Wirkung. Und das Interesse der Nürnberger ist wirklich immens: Als ich das letzte Mal im Hof war, habe ich sogar ein Brautpaar gesehen, dass sich unbedingt im Hof fotografieren lassen wollte, obwohl damals noch die Gerüste am Giebel standen. Wenn man bedenkt, dass ein Nürnberger Architektenverein namens "BauLust" immer gegen das Vorhaben gekämpft hat, obwohl der Wiederaufbau erkennbar bei den Nürnbergern so viel Lust am Bauen versprühte wie kein anderes Projekt der letzten Jahre, kann man die kategorische Ablehnung die manche gegen den Wiederaufbau haben, kaum nachvollziehen.