Beiträge von Gammelfisch

    Insgesamt finde ich es etwas weniger schlimm als erwartet. Die meisten Gebäude sind durchschnittlich, das hellbraune mit den halbrunden Fenstern gefällt mir sogar recht gut. Die Sanierung der Altbauten finde ich in der Planung auch gelungen, insbesondere dass man die Kuppel wiederherstellt und die Nachwendezeit sichtbar lässt. Das einzige, was mich wirklich enttäuscht, ist die Passage. Diese finde ich nicht nur durch die typischen Raster langweilig, sondern durch diese weißen Vorsprünge richtig hässlich.

    Ist es nicht ziemlich paradox, zu behaupten, dass die Schönheit eines Gebäudes objektiv festzustellen sei, wenn man ein Gegenüber hat, dass genau dies abstreitet? Allein dass es Leute gibt, die die Gebäude, die hier viele als "falsch proportioniert" bezeichnen, als schön und ästhetisch empfinden, zeigt doch, dass man Schönheit nicht allein mit ein paar imaginären Schnörkellinien festlegen kann.

    Oh je, das sieht ja brutal langweilig aus. Wie kann man nur so ein perfektes Grundstück für so ein Standardzeug vergeuden :nono: Riesige, monotone Raster- und Glasfassaden... Vorrausgesetzt natürlich, dass die Visualisierungen aktuell sind


    Das war 2015.


    Das stimmt, ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich wollte darauf hinweisen, dass trotz dieser Leitlinien noch keinerlei Konzept für die Neugestaltung geschaffen wurde, die ja unter Berücksichtigung der Leitlinien dennoch mittelfristig geplant ist. Dieses "Bürgerforum" vor dem Rathaus und die anderen Vorschläge sind ja sinnlos, wenn sie nicht tatsächlich durch Wettbewerbe und darauffolgende Umsetzung in die Realität übertragen werden.

    So schön das ist,dass die Baustelle endlich kleiner wird, so zeigt sich auch hier mal wieder, wie sich die Lahmheit der Politik in höheren Kosten widerspiegelt: Soweit ich weiß, ist sowieso eine Neugestaltung des Rathausforums und Marx-Engels-Platzes geplant oder zumindest in Erwägung. Die deshalb eigentlich vorgesehene "öffentliche Debatte" lässt aber so lange auf sich warten, dass erstmal alles wieder so wird wie zuvor- nur um dann in ein paar Jahren wieder ausgetauscht zu werden.

    Ich war beim Bau des Hauptbahnhofs noch zu jung, um davon etwas mitzubekommen. All die Jahre hatte ich nie das Gefühl, das dem Gebäude etwas "fehlt" oder dass es unvollendet aussieht. Erst aus diesem Forum habe ich erfahren, dass hier etwas eingespart wurde. Eine Verlängerung des Dachs halte ich deshalb im Anbetracht der Kosten und des eher geringen Nutzen für unsinnig. (Ganz davon abgesehen würde ein längeres Dach den Blick auf die Türme der Europacity aus der Bahn zumindest einschränken, das fände ich schade)

    Kleines Magdeburg- Update

    Bei einem Spaziergang durch die Stadt habe ich im vorbeigehen einige Bilder aufgenommen, sie sind also nicht optimal.



    Der Dom und die neuen Stadtvillen



    Blick über die Elbe zur Hyparschale, die ja demnächst saniert werden soll



    Neue Eingang zur Leibnizstraße. Über die Architektur der neuen Wohnhäuser lässt sich streiten, die Umsetzung wirkt aber sehr hochwertig. Das Café im Erdgeschoss war gut besucht.




    Blick aus der Ferne auf den Turm und die zweite Phase des Domviertels. Es sieht so aus, als seien die Rohbauten (so gut wie) fertig




    Leider habe ich keine Fotos vom neuen Blauen Bock gemacht, aber bereits jetzt wird deutlich, welche positiven Auswirkungen dieser im Vergleich zum Vorgänger- Plattenbau auf die Umgebung hat.

    Was kratzt mich eigentlich, ob die Herrschaften von der Terrasse aus die Spree sehen können oder nicht? Sie werden einen herrlichen Blick auf das Rote Rathaus genießen, auf die Marienkirche, den Fernsehturm und den Dom.


    !!!! Genau das denke ich mir auch die ganze Zeit. Ist ja nicht so, als hätte man die Mauer direkt vor dem Gesicht, man kann nur nicht DIREKT auf die Spree gucken- was nebenbei, selbst wäre das Geländer durchsichtig, auch nur den Leuten, die direkt an eben diesem sitzen, vergönnt wäre.

    Ich finde, man hat sich schon Mühe gegeben, die Balkone zumindest vom Design her etwas anzupassen. Besser aussehen als vorher tut es allemal, und Balkone sind nun mal Standard bei den meisten Wohnungen heutzutage.

    Zum wievielten Mal sollen jetzt erneut Argumente pro- und kontra Kuppelrekonstruktion ausgetauscht werden? :nono: Es ist doch mittlerweile nun wirklich alles gesagt, mehrfach sogar

    Da ist er ja wieder: Der poltisierende, ideologisch aufgeladene, diskussionsfreudige Architekturfreund, der den Dom als "protzig", ja einem "geltungssüchtigen Geist" entsprungen sieht.
    [...]


    Ich bin nur froh das die Architektur in Berlin nicht nur von hoffnungslosen Chef-Ideologen beurteilt wird, sondern auch aktiv von Personen die sich für Ästhetik und Harmonie interessieren.


    Und siehe da, kurz darauf:


    Wenn der Dom "too much" ist, was wäre dir denn dann lieber? Zurückhaltende Rasterfassaden? Eine Art Palast der Republik?


    Schon eher lustig.

    ^ Das ist schon richtig, aber ein 40m hohes Gebäude gegenüber 30m niedrigerer Bestandsbebauung kommt schon wie eine ziemliche Wand daher. Außerdem ist es etwas unsinnig, den Bebauungsplan noch verändern zu wollen, wenn sogar schon die Baugruben ausgehoben wurden.

    ^Ja genau, lasst uns niemals die Berliner Mauer 2.0 vergessen, die die Stadt undurchdringbar durchtrennt und schon zahlreichen Menschen das Leben gekostet hat :rcain:
    Jetzt mal im Ernst, der Abstand zwischen zwei Wegen, auf denen man die Gebäude durchqueren kann, beträgt maximal 200 Meter. Das ist etwa soviel wie der Abstand zweier Straßenkreuzungen in einer gewöhnlichen Blockrandbebauung.

    Da hast du dich wohl verlesen (oder bewusst falsch wiedergegeben?): Die Risse in der Bodenplatte betreffen nur den neu errichteten Anbau. Dies war schon eine ganze Weile bekannt, deswegen steht eben dieser ja auch seit Jahren leer. Nur, dass es Überlegungen gibt, den Anbau komplett wieder abzureißen, ist neu. Das ganze hat also nicht notwendigerweise etwas mit "Halbwertszeit" zu tun, sondern mit Pfusch am Bau.