Beiträge von Baukörper

    @ Bau-Lcfr:
    Wie ich schon andeutete: Natürlich ginge es besser! Aber in dem Areal werden schließlich viel mehr Gebäude stehen als in den Beispielen aus den anderen Städten. Z.B. sind am Düsseldorfer Medienhafen auch nur drei herausragende Häuser entstanden und wahrscheinlich wurde aber über diese und die meisten anderen Gebäude dort genauso kontrovers diskutiert, wie jetzt hier.
    Und ich bleibe dabei: Es wird ein Areal zwischen mehrspuriger Bahntrasse und mehrspuriger Bundesstrasse und einem unbedeutenden Kanal sein. Und nicht der Rhein, die Elbe oder gar die Themse. Dafür ist die Planung ganz gut.

    Ich glaube, dass das Gebiet überbewertet wird und nicht für ,,architektonische Wunderwerke" taugt. Es liegt eingeklemmt zwischen drei Verkehrswegen (Bahn - Bundesstraße - Kanal) und jenseits des Hauptbahnhofs.
    Für eine komplette Neuplanung in dieser Lage ermöglicht das, was bislang zu sehen ist, immerhin die Vorgabe, ein intensiv genutztes Mischgebiet zu werden.
    Es bleibt zu hoffen, dass bei der Detailplanung der einzelnen Gebäude noch der eine oder andere Akzent gesetzt wird.

    Wir sollten nicht aufgrund der Fassaden schließen, dass sich dahinter guter (Gründerzeitfassaden) oder schlechter (moderne Rasterfassaden) Wohnraum befindet.


    Ich bin Jahrelang in einem wunderschönen Wohnhaus an der Hauptstraße in Schöneberg ein und aus gegeangen. Für ein paar Tage war es immer schön in den riesigen Zimmern mit über drei Metern Raumhöhe mit stuckverzierten
    Decken. Aber: Heizen war schwierig, nur die Zimmer zur Straße waren hell aber dafür laut. Die Küche und das riesige Wohnzimmer zum Innenhof waren dunkel. Und die Zimmer im Nebentrakt waren mehr hoch als breit.
    Natürlich finden wir wohl alle solche Häuser schöner, aber selbst wenn wir die Mühen z.B. fehlender Aufzüge in Kauf nehmen, spätestens nach der ersten Betriebskostenabrechnung würde vielen der Spaß vergehen.


    Im Übrgen sind leider viele Zeitungsberichte über Architektur ähnlich gestrickt. Sie kritisieren die Fassadengestaltung und Wirkung nach außen und schließen daher auf schlechten Wohnraum. :nono:


    Quelle: https://cam03.berlinerschloss-webcam.de/ 29.09.2017, 8:40Uhr


    Gestern dachte icherst beim Anblick dieses Bauteils es handele sich um Formen für die Haube auf der großen Kuppel. Dann ist mir aber aufgefallen, dass es für ein Tonnengewölbe gedacht ist und es sich somit um eine Abstützung für einen Teil der Decke in einem Portaldurchgang handeln muss.


    Trotz aller Unkenrufe bezüglich des Spendenstands, wird wohl alles fertig gestellt. :D

    Entschuldigt, aber ich muss noch mal vom Thema abweichen...


    Unabhänig davon, wieviel vom Kollhoff-Plan umgesetzt wird, gehe ich davon aus, dass danach die riesigen Verkehrsflächen am Alexanderplatz zum Teil zurückgebaut werden. Das konnte natürlich in der bisherigen Planung noch nicht berücksichtigt werden, aber die Bedeutung des MIV in den Großstädten schwindet aus vielfältigen Gründen und dann werden die dafür vorgehaltenen Flächen zu kostbar sein um sie frei zu halten.


    Kleist
    Megastädte in Schwellenländern sollten in keinster Weise Vorbild für Berlin sein!
    Die modernen und eleganten Innenstadtlösungen haben eine fürchterliche Kehrseite http://l450v.alamy.com/450vde/…ien-sudamerika-d99hhn.jpg.

    @ TwistedRoad
    In keiner europäischen/amerikanischen Metropole sind teure Apartment Türme direkt an den belebtesten Plätzen der Stadt positioniert...


    Ich weiß zwar nicht, ob das so ist, aber kann mir kaum vorstellen, dass es viele Wohlhabende gibt, die mit Blick auf die Karl-Marx-Allee teuer wohnen wollen ;).
    Solche Objekte passen doch eher neben Grünanlagen oder Gewässer.


    Und wenn die Pläne doch noch verworfen werden und es weitere 10 Jahre dauert, geht das für mich in Ordnung, wenn das der Preis für bessere Entwürfe wäre.

    Architektenkind "Der Nutzen des Landtagsschlosses besteht darin, einen Landtag zu beherbergen"


    Damit hast Du natürlich recht, ich hätte mich präziser ausdrücken können.


    Mit "Nutzen" meine ich die Nutzbarkeit im Sinne von betreten, besichtigen, sich aufhalten für Jedermann und das ohne Besucherausweis und Gesichtskontrolle.
    Das erwarte ich auf Dauer vom Humboldtforum und das fehlt mir beim Potsdamer Schloss. Wobei mir klar ist, das "der Nutzen, ... einen Landtag zu beherbergen", die Nutzbarkeit für Jedermann einschränkt. Aber eine Durchquerung des Gebäudes sollte temporär möglich sein, ebenso eine angemessene Bewirtung im Innenhof.


    OT dort! Hier bitte weiter im Thema. Danke.
    Bato

    Natürlich kann und wird es irgendwann Nutzungsänderungen geben. Das war in der Vergangenheit auch so. Es sollte aber auf jeden Fall bei einer öffentlichen Nutzung bleiben mit Zugänglichkeit für Alle. Ich finde das Humboldtforum auch deswegen gut, weill es jeder betreten kann und dem sogar aufs Dach gestiegen werden kann. Es hat dadurch einen höheren Nutzen, als im Gegensatz dazu zum Beispiel das Potsdamer "Landtagsschloss". Dieses wirkt auf mich leider steril.

    Nun, auch wenn es jetzt etwas langsamer voran geht, es ist absehbar, dass die Fassade fertig wird. Damit kann das Humboldt-Forum seine stadtbildprägende Funktion erfüllen, auch unabhänig davon, ob die Nutzung als Museum erfolgreich wird. Das Gebäude ist wieder da und hat auch schon im unfertigen Zustand und als Baustelle eine enorme Wirkung.

    ... Der Postbahnhof wird weithin das eleganteste und schönste Gebäude in dem ganzen Viertel bleiben...


    Na ja, der Postbahnhof hat mich optisch auch überrascht, da ich ihn noch nicht kannte. Er ist trotzdem nur ein Gewerbegebäude, das zwar als Kern des neuen Viertels durchaus einen hohen Wert hat, aber nicht als freistehende Sehenswürdigkeit taugt.

    Konstantin: "Es ist ja ein Treppenwitz das die Zahl der Fahrspuren [...] von 8 auf 6 verringert, die Straße selbst sich allerdings verbreitert".


    Ich denke du beziehst Dich auf den Bereich südlich der Stralauer Straße,
    denn nördlich davon stimmt es gar nicht.


    Breiter würde die Straße nur wenn noch Häuser abgerissen werden,
    schmaler könnte sie aber nur werden, wenn vor die bestehenden Hauser weitere gebaut würden.


    Aber die Fläche soll ja durch bessere Radwege und die Straßenbahn deutlich anders erschlossen werden als heute. Gerade mit der dazugehörigen Tram-Haltestelle wird die Zugänglichkeit des Platzes für Fußgängerer leichter. Jeder der dort aussteigt muss dann nur noch ca. die Hälfte der heutigen Strecke zurücklegen, um auf der anderen Seite anzukommen.

    Zitat von Konstantin:"in solchen Anlagen amalgamisiert deutsche Geschichte"
    Genau so ist es mit dem aktuellen Parklatz! So tragisch ist die deutsche Geschichte verlaufen.
    Konsequenz: neu bebauen und dann an der richtigen Stelle ein Schild aufstellen und an die Geschichte erinnern.
    Aber bitte nicht an die Geburtshäuser von Nazis!!!

    Die von Konstantins in seinem Beitrag #559 kritisierte Verkehrsführung, kann ich zum Teil nachempfinden. Es ist aber noch möglich, trotz Tram, andere, sinnvollere oder auch weitere Querungsmöglichkeiten für Fussgänger einzurichten.
    Außerdem wird von den drei Fahrstreifen je Richtung doch sicher je eine Busspur sein. Das ändert zwar nichts an dem Anteil der asphaltierten Fläche, reduziert aber den Anteil des MIV daran.
    Ansonsten finde ich die Planungen erstmal in Ordnung. Der Platz wird ja sogar an zwei von drei Seiten durch "historische" Gebäude begrenzt.