Beiträge von Baukörper

    Du glaubst es vielleicht nicht, aber ich bin da in machen Punkten sehr nah bei dir.

    Ich war damals, als Westdeutscher mit ostdeutschen Wurzeln, sehr zwiegespalten, einerseits hatte ich Sympathie für einen ostdeutschen Sonderweg, anderseits auch einen starken Wunsch nach staatlicher Einheit.

    Der Lauf der Geschichte hat gezeigt, dass es viel schwieriger wurde, als gehofft, es zeigt aber auch, dass das Zeitfenster für eine staatliche Einheit Deutschlands nur kurz war.

    Wie es anders gelaufen wäre ist Spekulation.

    ErSieEs:

    Es geht aber ausdrücklich nicht darum, an die Politiker zu erinnern, die 1990 in den ersten freien Wahlen vom Volk gewählt, die Wiedervereinigung"nur" legeslativ beschlossen haben, sondern es geht um die Menschen auf den Straßen und Plätzen, die dies 1989 und 1990, gegen die damalige Staatsmacht tatsächlich erzwungen haben, dass es überhaupt zur Öffnung der Mauer, Entmachtung der Stasi und schließlich zu freien Wahlen kam.


    Dass es damals auch Initiativen gab, die einen eigenständigen Weg gehen wollte, wird bestimmt nicht in Vergessenheit geraten, hatte aber nun mal bei den Wahlen gar keine Erfolgsaussicht.

    ErSieEs: No Sir!


    Rein sachlich geht es dann doch um ein Kunstwerk und eine wie auch immer geartete Umplanung kollidiert mit dem Urheberrecht. Es wird also im Zweifelsfall eher eine unbewegliche Schale als keine Schale.

    Das nur am Rande und wegen dem ständigen Fabulieren von irgendeinem anderen oder einem nicht funktionieren Denkmal.


    Ich gehe davon aus, dass der Bund das Denkmal funktionsfähig fertig stellen lässt und halte das auch für konsequent und richtig!

    Aus dem Einheitsprozess kann auch nicht ausgestiegen werden, schon gar nicht, weil es schwieriger ist, als anfangs gedacht/gehofft.

    Also Beflaggt wird offiziell vor Dienstgebäuden, deswegen steht die Flagge der Einheit auch vor dem Bundestagsgebäude und nicht einfach irgendwo in der Gegend herum.


    Ich sehe auch nirgends eine Verpflichtung heutiger Institutionen gegenüber Wilhelm Zwo's Privatvergnügen irgendwas machen zu müssen. Gerade deshalb ist es eine außerordentliche Würdigung den Sockel überhaupt als Basis für das neue Denkmal zu verwenden, immerhin symbolisiert dies eine hohe Verbundenheit des modernen Deutschlands mit seinen Wurzeln.

    Natürlich verstehe ich was du sagen willst.


    Es gibt die Gruft, die ist ein Grab und es gibt die Prunksärge im Dom. Das kann alles gerne so bleiben. Eine weitere, bessere zur Schau Stellung halte ich für unnötig.

    Puh, ehrlich gesagt, nein. Aber wozu soll es auch gut sein?

    Es sind ziemlich unrühmlich untergegangene Monarchien gewesen. Die vielen Millionen Toten die mit ihnen verknüpft sind, erscheinen mir da ehrbarer.


    Das das wertvolle Kunstwerke sind, ist unbestritten, da es aber Särge sind, sind sie vor allem Ruhestätten und keine Schaustücke.


    Ich denke, die Denkmalkirche ist völlig obsolet, wenn sie dann tatsächlich nur als Ausstellungsfläche für leere Särge dienen sollte. Dann ist ja selbst das Bunkerdesign noch viel zu aufwendig und eine zusätzliche Gedenkstätte für die Hohenzollern brauchen wir sowieso nicht.

    Pardon, @RothesRathaus, ich möchte mich nicht mit den irren Taliban und den verwirrten und teils ebenso irren von der AFD in Zusammenhang setzen lassen.


    Es geht nicht um aufräumen oder wegwerfen.

    Wenn die Hohenzollern gerne ihre Toten aufbewahren möchten, sollen Sie das gerne tun, auch gerne an derselben Stelle und auch gerne mit ihrem eigenen Geld.

    Aber bitte ohne dazu noch ein neues Gebäude zu errichten und das Ganze noch mehr in die Öffentlichkeit zu stellen. Das ist der Zeit nicht angemessen. Lasst die Toten einfach Ruhen.

    Ich muss ja sagen, dass ich da sehr skeptisch bin. Weniger wegen dem Ergebnis, sondern eher, dass es überhaupt einen solchen Wettbewerb gab.


    Wäre es nicht angebracht, diese adlige Särgesammlung aufzulösen und sie tatsächlich in eine letzte Ruhestätte zu verbringen?


    Mal ehrlich, Normalsterbliche kommen, wenn's gut läuft in eine Dose in einer Mauer oder unter die Erde und nach 25 Jahren wird reiner Tisch gemacht. Zu sehen gibt's da nix mehr und das ist auch gut so. Aber hier werden zum Teil Kindersärge von vor Jahrhunderten leider viel zu früh gestorbenem Nachwuchs ehemaliger Regenten, aufbewahrt und zur Schau gestellt und zu Kulturgut erklärt.


    Das ganze ist, für mich, ich wiederhole mich, ein Kuriositätenkabinett und es gehört aufgelöst und nicht erweitert und noch besser präsentiert, auch nicht für die ehemals bedeutendsten unter den Toten. Die sollen bitte eine letzte Ruhestätte finden, wo dann auch wirklich Ruhe ist.

    Das kann auch gerne an der gleichen Stelle sein, wie jetzt, aber dann bitte ohne gaffende Touris und Neonlicht.

    Hydraulik, Federung und Hebelgesetze sind aber gerade keine ganz so neuen Erfindung die bei dem Denkmal zum allerersten Mal versuchsweise ausprobiert werden.


    Ein Unikat ist es nur hinsichtlich der Bauform und das ist doch toll, es wird ein Alleinstellungsmerkmal für Berlin.

    Ich finde ja den hier zu oft gezogenen Vergleich zwischen den Wippen am Tilla-Durieux-Park und dem Einheitsdenkmal für völlig falsch.

    Diese Wippen sind, weltfremd, für zwei Personen konzipiert, was ja ohne Überwachung nicht funktionieren kann. Sie wurde außer Betrieb gesetzt, da eine Nutzung von mehr als zwei Personen zu Lockerungen der Verankerung führte.


    Das Einheitsdenkmal ist von Anfang an für die Nutzung durch viele Menschen konstruiert, die auch benötigt werden, um die Bewegung überhaupt auszulösen. Die meisten Zeit wird es daher gar keine Bewegung geben, es sei denn, es werden ganze Busladungen mit Schulklassen und Touristen dort hingekarrt.

    Spielplätze oder auch Uferkanten in Häfen, Anlegestellen für Boote, Brücken über Täler und Flüsse, Freitreppen und Rollstuhlrampen - all sowas funktioniert ohne ständige Überwachung. Die meisten wissen schon, dass man stürzt, wenn man sich oben an der Treppenkante fallen lässt.

    Wenn jemand an einem x-beliebigen Platz anfängt zu randalieren, kommt irgendwann die Polizei und bringt den weg, mit den entsprechenden Konsequenzen.

    Ich sehe auch nicht, dass das Denkmal irgendwen besonders dazu provozieren sollte zu randalieren oder zu trinken oder beides.

    Darunterunter krabbeln und den Kopf in die Mechanik zu stecken, soll ja sowieso durch Netze unter der Schale verhindert werden.

    Wenn nötig kann auch eine Lichtschranke, ähnlich wie beim Aufzug die Bewegung der Schale stoppen, wenn Gefahr für irgendwen, der unabsichtlich darunter geraten ist, besteht.


    Abwarten, wenn das Ding fertig ist, und das ist mehr eine politisch-finanzielle, als eine technische Frage, dann wird es eins der Top-Highlights in Berlin.

    Wieso sollte es übermäßige Beschilderungen geben? Piktogramme, die die wichtigsten Regeln bezeichnen, passen auf normale Schilder und mehr braucht es nicht.


    Die andere Sache ist die, dass es natürlich auch Betriebszeiten geben kann, an denen dann Personal anwesend ist um eventuelle Unwägbarkeiten abzufangen. Dass könnte z.B. der Fall sein, wenn sich zu oft zu viele Personen am und auf dem Denkmal aufhalten wollen.

    Genauso gut könnte es dann auch Führungen geben um den Mechanismus und damit die Intention der Schale zu Erläutern und begleitet vorzuführen.


    Aber soweit ist es leider noch nicht. Das Denkmal muss zuende gebaut werden. Das kann jetzt auch noch was dauern, die Deutsche Einheit ist ja auch was komplizierter geworden als viele von uns 1989 hofften, daher ist das unvollendete Denkmal doch zur Zeit ein passendes Symbol.

    Ich glaube ja mittlerweile, dass es hier Zweckskepsis bei den "Gegnern" des Projekt gibt. Warum sollte es nicht funktionieren? Zumal die durchgeführten Bewegungen überschaubar bleiben. Bei Aufzügen, Rolltreppen, Schwimmbädern, Freizeitparks usw. gibt es auch Risiken und dennoch werden sie in grosser Zahl betrieben ohne dass dort eine Vielzahl an Unfällen passiert.

    Sicher wird das Denkmal enge Wartungsintervalle haben, es wird Sicherheitseinrichtungen geben und Notabschaltungvorrichtungen, eine permanente Bewachung ist ebenso unnötig wie an Bahnsteigkanten oder Fussgangerüberwegen. Wer sich an die allgemeingültigen und speziellen Regeln (nicht die Sicherheitsvorkehrungen überwinden und den Kopf in die Mechanik stecken) hält, wird genauso wenig zu Schaden kommen, wie derjenige, der Aufzüge und Achterbahnen regelrecht benutzt.

    Merlin :
    Danke für den ausführlichen Bericht!

    Ich kann mich gut erinnern, als ich das "Schätzchen" das erste Mal, vom Landwehrkanal aus entdeckt habe, und mich über die ausgefallene Architektur freute. Das muss dann kurz nach der Fertigstellung gewesen sein

    Sollte ich die Fotos davon finden, teile ich sie hier.

    Der grosse Vorteil der heutigen Fläche, ist die Öffentlichkeit, die dort entstanden ist. Diese zu erhalten und den Raum ansprechend zu gestalten ist offenbar und erfreulicherweise Konsens in der Stadtgesellschaft. Die Forderungen dort zu bauen, zielen schließlich darauf, diesen öffentlichen und viel genutzten Raum zu privatisieren und somit größtenteils der Öffentlichkeit wieder zu entziehen.

    Hinzu kommt, dass die historischen und besonderen modernen Gebäude, auch viel Platz haben, gut zur Geltung kommen und auch die Sicht auf diese nicht einigen wenigen Privilegierten vorbehalten ist.

    Ich freue mich sehr auf die Umsetzung, insbesondere die Reduzierung der Spandauer Straße.

    Ich finde das Ergebnis viel besser als von mir erwartet. Klar, ist das keine Rekonstruktion, sondern eine Weiterentwicklung eines historischen Gebäudes, die ist aber m.M.n. gut gelungen und könnte Vorbild sein, für ähnliche Projekte. Schön wäre es, wenn der Block hin zur Stadtbahntrasse, noch geschlossen würde.

    3XN ist aber wieder so was wie Tetris, für meinen Geschmack, gerade in der Ecke mittlerweile schon zu oft gebaut.


    Der Vorschlag vom "schwarzen Hund" gefällt mir dagegen gut. Ist eine kurzweilige Mischung aus "später DDR-Edelplatte" w.z.B. das Hilton am Gendarmenmarkt und den klassischen Kollhof Entwürfen und daher ein gute Verbindung zwischen DDR-Bestand und Neubauten.