Beiträge von Baukörper

    Mir hätte es besser gefallen, wenn das Hochhaus wirklich aus dem Sockel herauswachsen würde (also die Fassade des Sockels die des Turms komplett umschließt) und nicht wie bei allen neu geplanten Hochhäusern praktisch zwei Gebäude dort stehen werden. Hier ist es immerhin in einem Guss geplant und gebaut, beim Mynd übernimmt praktisch der Turm den Sockel aber bei den noch nicht gebauten, würden völlig andere Gebäude entstehen, die inhaltlich und optisch nichts mit dem Sockel zu tun haben.


    Ansonsten kann ich aber mit der Fassade des Sockels nichts anfangen. Ist für meinen Geschmack zu unruhig und nichtssagend. Und die Markisen, wofür sollen die sein? Schmutzfänger? Die wird es doch so (hoffentlich) auch nicht geben ...

    Also grundsätzlich war der BAR durchgängig befahrbar und ich kann auf der aktuellen Liniennetzkarte vom VBB nicht erkennen, dass da heute ein Stück fehlt, höchstens Verbindungskurven, die es früher mal gab und die Streckenänderung im Bereich des Flughafens, früher über Schönefeld jetzt über Flughafen BER.


    Interssant finde ich dabei, dass es eine Menge guter Regionalverbindungen mit entsprechender Infrastruktur gibt, die allerdings nicht so präsent sind wie die S-Bahn und auch nicht so beworben werden.

    Der BAR hatte zu DDR Zeiten eine viel größere Bedeutung, da darüber die "Hauptstadt" mit Potsdam verbunden wurde und damit auch alle grösseren umliegenden Orte.


    Heute laufen diese Verbindungen verständlicherweise direkt über die Innenstadt.

    Treffender Weise wurden die West-Berlin umfahrenden Züge im Volksmund Sputnikzüge genannt.


    Es gibt dazu natürlich auch ein Eintrag bei Wikipedia: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Berliner_Au%C3%9Fenring


    und einen Buchtipp habe ich auch:

    https://www.amazon.de/Von-G%C3…nring%2Caps%2C123&sr=8-4#

    Okay, aber die Problematik ist, doch dass nicht überall hoch gebaut werden kann, nur weil nach oben genug Platz ist.

    Es geht schon um Umweltverträglichkeit und auch um die Frage, was dort noch alles geplant wird, möglicherweise auch noch gar nicht konkret absehbar. Insbesondere die betroffene Verkehrsinfrastruktur muss dabei beachtet werden.

    Nur weil ein Investor irgendetwas möchte und sich eine gerade an der Regierung befindliche Parteienkonstellation das auch vorstellen kann,

    muss es kein guter Plan sein.

    Es bringt wenig, wenn dort z.B. ein bezauberdes 250 Meter Art Deco Hochhaus entsteht, dafür aber die Straßen und Bahnen völlig überlastet zum Stillstand kommen.

    Dazu bedarf es umfangreicher Abstimmungen, die m.A.n. nur Gremien wie die Denkmalschutzbehörde oder das Baukollegium oder ähnliche, hervorbringen können. Sicher ist deren Arbeit nicht perfekt, aber wer ist das schon?

    Ich war vor ein paar Tagen für einen Kurzaufenthalt in Berlin und habe das genutzt über die Museumsinsel zu schlendern.

    Mein Weg führte mich zu den neu freigegebenen Kollonnaden neben der Alten Nationalgalerie bis hin zu dem Platz hinter dem Pergamonmuseum.

    Hier fiel mir der sehr unterschiedliche Erhaltungs- und Sanierungszustand der Brüstungen auf, so wie es auf dem Foto von Theseus532, auch schon zu erahnen ist.


    Es gibt welche mit Loch:


    Es gibt welche die sind komplett neu:


    Dann welche die sind zur Hälfte neu:


    und es gibt die, die sehr abgenutzt aussehen aber noch original sind:


    Insgesamt scheint da in den nächsten Jahren noch viel Arbeit nötig zu zu sein. Der Platz hinter der Alten Nationalgalerie ist noch nicht zugänglich und wirkt ziemlich wie ein schattiger Hinterhof.


    Es gibt am Ende der Kollonnaden einen schönen Blick auf die Kuppel des Doms:



    Als Zugabe hab ich das noch, in sehr schöner herbstlicher Stimmung:


    (Alle Bilder sind von mir.)

    Aber genau das ist einer der wesentlichen Punkte bei dieser jahrelangen Diskussion.


    Geschichtsabschnitte werden ausgeblendet. Da steht ein ziemlich neues Gebäude, man sieht das, wenn man genau hinguckt, auch an jeder Stelle der Barockfassade. Die Steine sind zu gleich, die Farbe zu farbig. Wir alle wissen, wie die Geschichte dort mal aussah. Aufstände,

    Paraden, Demonstrationen, Revolution, Proklamationen, Versammlungen, Ausstellungen, Krieg, Bombennächte, Feuer, Tote, Abriss und Vernichtung, wieder Paraden und Demonstrationen, Palast, Parkplatz ...

    Nichts davon ist mehr sichtbar, nur noch dieser Zustand, den es so nie gab, auch nicht kurz nach der Einweihung.

    Sind wir ehrlich, wir alle hier sind Schlossfans und am liebsten wäre uns, es wäre nicht neu, sondern 300 Jahre alt, wäre hier und da ein bisschen schief, die Farbe ginge schon wieder ab, die Steine wären grau, braun und schwarz und jedes Fenster sähe ein bisschen anders als, als die daneben.

    Der Begriff "Hass" kommt heute immer recht schnell, aber hasst dieser Verein das Schloss, oder geht es doch eher nur um die Auseinandersetzung damit.

    Keiner der Vorschläge zeigt ein zerstörtes Schloss oder gar einen modernen Nachfolgebau und über einen Weiterbau haben wir schon öfter gesprochen.

    Es ist die Replik eines großen und bedeutenden Gebäudes, das Teil unseres kollektiven Bewusstseins und Gedächtnisses ist.

    Wir sollten damit sorgsam umgehen und es, wo nötig, auch für die Zukunft weiterentwickeln, so ähnlich wie man jetzt beginnt den Schlossplatz weiter zu entwickeln, möglicherweise gar mit Bäumen, so wie es vor ein paar Jahren noch nicht vorstellbar war.

    Auch am Gebäude selbst kann es bauliche Veränderungen geben, wenn dies zweckmäßig und sinnvoll ist oder als Kunst am Bau gewünscht ist.


    Im Grunde bieten die Schlossfassaden doch viel mehr, als Barock und preußische Dekorationen. Warum soll man diese nicht mehr in den Vordergrund stellen.

    Ich denke da eher an die Spuren und Ereignisse der Revolution 1918 als an Kriegsschäden.

    Wobei ich die Idee mit der begrünten Kuppel auch attraktiv finde. Vielleicht irgendwann später mal.


    Erichs Lampenladen würde aber in der Realität vollkommen anders aussehen, mit den ganzen Spanndräten.


    Bleibt auch für mich nur die temporäre Installion mit den Schäden des Schlosses. Da könnten aber auch andere Erscheinungsbilder aus älteren Bauphasen dargestellt werden.

    Das wäre mit der heutigen Technik auch besser, als mit flatternder Folie, wie in den 90ern.

    jan85: Lachen kann ich darüber nicht, wenn du die "mutmaßlich etwas unapetitlicheren Spender", hier verharmlost. Diese Rechtsradikalen verunglimpfen das ganze Objekt und entwerten die Leistung, die da vollbracht würde.

    Bei der Garnisonkirche liegt die Sache noch anders, aber (Ironie an) zum Glück gibt es ja so gut wie keine Rechtsradikalen in Brandenburg oder gar Ostdeutschland, sodass meine Sorge völlig unbegründet ist (Ironie aus).

    Interessant wäre zu wissen, woher jetzt überhaupt die Möglichkeit herkommt, die Fläche relativ grossfächig anders zu gestalten.

    Soweit ich mich erinnere, war so gut wie die gesamte Fläche für irgendwelche Stellflächen, Rettungswege, natürlich den Brunnen und Zuwegungen für die Passagen verplant.

    Wird das in dem Umfang nicht mehr benötigt oder gibt es jetzt woanders Flachen dafür?


    Ansonsten ist es aber erfreulich, dass es hier weiter geht. Die Bäume sind bestimmt langfristig pflegeleichter und dekorativer als Blumenbeete.

    Ja schön, aber bei ErSieEs, derdiedas deine Meinung teilt, stört dich das nicht.


    Ansonsten halte ich die Differenzierung für falsch. Städtebau ist gerade auch politisch und bis heute auch ideologisch. Gerade die, die gerne so tun, als wären sie unpolitisch oder gar unideologisch, sind es leider oft besonders.


    Deine Darstellung zu den Bildern finde ich naiv. Es funktioniert tagtäglich so in allen Medien.

    Anzunehmen, dass es gerade bei Architektur anders wäre und es ginge da nur um Schönheit ist wie gesagt naiv.


    Müssen wir uns dann auf eine Neue- Reichskanzlei-Wiederaufbau-Debatte einstellen, wenn nur genug da sind, die die einfach nur schön finden?

    Aber die Argumentation der Befürworter ist fast immer politisch.

    Es geht da oft um die Bedeutung des Gebäudes, das ist politisch bzw. ideologisch.

    Es geht oft um die Beseitigung von Bestandsbauten, auch das ist politisch bzw. ideologisch.


    Aber selbstverständlich regieren die meisten, nachvollziehbar, nach Geschmack oder Vorlieben, auf die möglicherweise politisch/ideologisch motivierte Frage: Was gefällt dir besser?

    Das ist auch nicht schwer wenn man sich diesbezüglich zwischen dem Istzustand und einem Foto, in schwarz-weiß, von vor 100 Jahren entscheiden soll.


    Es ist aber ein Fehlschluss, aus optischen Gefallen eine Zustimmung zur Rekonstruktion abzuleiten. Mir gefällt das Gemälde der Garnisonkirche von 1800 auch besser als ein Farbfoto des Rechenzentrums bei Regenwetter von 2010 ...

    Ich kann mich nicht so sehr über dieses Gebäude aufregen. Sicher, mehr Farbe wäre nicht schwer gewesen, z.B. bei den Lamellen vor den Fenstern (oder was das sein soll) und den Säulen, aber die geschwungenen und versetzten Balkone und Brüstungen, die horizontale Gliederung mit den langen Fensterbändern und der zurückspringende Haupteingang, gefallen mir und scheinen auch hochwertig ausgeführt worden zu sein.


    Von den sehr wenigen bislang realisierten Neubauten, im unmittelbaren Umfeld des Alexanderplatzes, (ich zähle sechs in 34 Jahren) ist dies, für mich, mit Abstand der beste.

    Aber das ist doch genau die Problematik. Die radikale Linken stören sich gerne an Symbolik und arbeiten sich daran ab, ohne daraus irgendeinen Gewinn zu erzielen.

    Die Symbolik hat der Turm ohne Zweifel.

    Alle gemässigte Kräfte müssen diesen Ort nun bespielen und ihm Leben geben, vielleicht kann man in x Jahren dort auch eine andere Symbolik erkennen, so ähnlich wie es sich, für mein Empfinden, in Koblenz am Deutschen Eck entwickelt hat.

    Die radikalen Rechten und Faschisten werden hier vorerst nichts tun, sie können einfach abwarten was passiert.

    Bei allen Versuchen, die Geschichte umzudeuten, sollten alle Relativierer eins nicht außer Acht lassen: Hitler und die Nazis waren die größte Katastrophe, die Deutland je heimgesucht hat und das auch schon vor 1939.


    Alles was damit zu tun hatte, dazu gehört unausweichlich auch der Tag von Potsdam, darf nicht relativiert werden.

    Das Problem ist ja, dass es die Instrumentalisierung 1933 bereits gab. Jetzt hat man, kontrovers diskutiert aber einvernehmlich beschlossen, einen Teil des Gebäudes wieder aufzubauen. Damit verbunden ist nun die Aufgabe, dort keine rechtsnationale Gedenkstätte entstehen zu lassen.

    Das sollte möglich sein, wird aber nicht so einfach. Deutschlands Gesellschaft ist gerade politisch leider ziemlich weit nach rechts (bzw. gesellschaftlich eher ins irrationale) abgerückt, da sollte es nicht sehr verwundern, wenn sich irgendwelche Flachstirnigen in Zukunft da auch versammeln und Dinge feiern, die ganz und gar nicht feierlich sind.

    @ErSirEs: Pardon, aber das ist gefährlicher Unsinn.

    Nichtwissen schützt nicht vor Srafe und es soll sich bitte keiner hinstellen und sagen, ersiees hätte nicht gewusst, was an dem Ort geschehen ist, das kann jeder ohne grossen Aufwand nachlesen. Der Protest gegen den Turm mag, manchmal seltsam sein, aber Menschenmengen, die andernorts mit Galgenmodellen protestierend durch die Straßen laufen, sind auch nicht originell.


    Die Teilrekonstruktion ist ja nun umgesetzt, jetzt muss das ganze mit Leben gefüllt werden.

    Ich bin ganz zuversichtlich, dass es der evangelischen Kirche und der Stadtgesellschaft gelingen wird, rechne aber auch mit Brandmarkungen seitens rechts- wie linksradikaler Kräfte.

    Dies muss dann ausgehalten werden.