Beiträge von Pitar

    Meine Kritik war etwas hart gestern - da möchte ich mich entschuldigen! Die Umgestaltung des Commerzbankhauses wie auch des Hauses Jungernstieg Ecke Große Bleichen finde ich im zweiten Entwurf sehr gelungen. Mich ärgert insbesondere die Neugestaltung des Zwischenbaues sowie Große Bleichen 5. Die Gebäudereihe am Jungfernstieg wird derzeit sowieso noch durch einige unschöne Nachkriegsbauten beeinträchtigt. Trotz Fakefassade sorgt der Zwischenbau hier meines Erachtens für eine gewisse Harmonie. Ein Neubau müsste sehr geschickt erfolgen und sich in die historische Fassade eingliedern. Dem wird der Entwurf meines Erachtens nicht gerecht. Insbesondere bei der Farbgebung hoffe ich, dass hier noch eine Korrektur erfolgt. Bezüglich Große Bleichen 5 muss man wohl nicht lange diskuteren. Hier wird ein wunderschöner Altbau zugunsten auswechselbarer Allerweltsarchitektur geopftert,und zwar nur für den schnöden Mammon. Das Gebäude könnte genauso auch in der Hafencity oder Hammerbrook stehen. Eine klare Verschlechterung.


    Zur Hafencity nur ganz kurz, da falscher Thread:Ich bin der Meinung, eine stärkere optische Abstimmung der Gebäude aufeinander z.B. am Sandtorkai hätte den Standort deutlich attraktiver gemacht, gerade wenn man hier auf Solitärbauweise setzt. Dennoch gibt es in der Hafencity auch einige absolut gelungene Gebäude, z.B. der Sumatra Kontor oder der Cinnamon Tower, die das Zeug zur neuen Sehenswürdigkeit haben und gleichzeitig doch unerwartet gut mit den Bestandsgebäuden harmonieren. Die Kunst liegt eben immer in der richtigen Mischung aus Kontrast und harmonie, die hier mal mehr, mal weniger gut getroffen wird. Die Elbphilhamonie ist für mich eine gute, jedoch nicht zu Ende gedachte Idee, u.a. durch den fehlenden Vorplatz und das mangelhafte Beleuchtungskonzept.

    Umbau Jungfernstieg/Große Bleichen 1-5

    Hallo liebe Forumteilnehmer,


    ich lese hier schon seit einigen Jahren regelmäßig mit und verfolge das Baugeschehen in Hamburg. Vorher hatte ich einige Jahre in Frankfurt a.M. gewohnt. Was immer man von dieser Stadt halten mag, das Baugeschehen dort empfand ich meist als sehr vorbildich, innovativ und bereichernd für eine Stadt, die verglichen mit HH nur noch wenig Vorkriegsbauten im Innenstadtbereich aufweist.


    Was in Hamburg an Baugeschehen im Innenstadtbereich abläuft, ist meines Erachtens so katastrophal, dass ich der angeblich schönste Stadt der Welt lieber heute als morgen wieder den Rücken kehren möchte. Was ist das für eine verdammte Bau- und Verkehrspolitik hier? Wie kann es sein, dass die wenigen gelungenen Plätze dieser Stadt wie der Jungfernstieg trotz Denkmalschutz systematisch verhunzt werden und der Abriss ekliger 60er-Jahre Bürotürme wie dem Allianzgebäude durch einen fehlinterpretierten Denkmalschutz verhindert wird? Wie kann es sein, dass ein innenstädtisches Filetstück wie das Hafencityareal mit so ein1fallslosen, grauen, solitärartigen Geschäftsbauten zugeflastert wird, mit einem Konzerthaus, dessen Eingangsbereich eher an einen Parkhauseingang als ein neues Wahrzeichen erinnert und in der Nacht wie ein belangloser Bürokomplex aussieht? Bei der Verkehrspolitik gehts weiter. Die Innenstadt wird zerschnitten von Verkehrsachsen einer seit Jahrzehnten überholten Verkehrspolitik, historische Plätze wie der Burchardtplatz und Adolphsplatz verkommen als Parkbereiche. Das ÖPNV-Netz ist für eine Stadt dieser Größe provinziell und überteuert. Seit Jahrzehnten passiert absolut nix.


    Ich bin einfach fassungslos, wie wenig Hamburg aus seiner an sich absolut prädestinierten Lage macht und sich ausruht, ja im Grunde selber kaputt macht.


    Gibt es denn keinerleich Möglichkeit, etwas zu bewegen, solche Verbrechen wie am Jungfernstieg/Große Bleichen 1-5 z.B. durch Petitionen zu verhindern?