Wieder neue U-Bahn-Pläne:
Interessant. Es ist allerdings ideologisch motiviert und unklug, jedweden U-Bahn-Bau gegen die Straßenbahn auszuspielen. Sinnvoller wäre es jetzt, drei bis vier U-Bahnprojekte differenzierter auszuarbeiten und dann eine gemeinsame Liste mit den ausgearbeiteten Straßenbahnprojekten zu erstellen. Angesichts leerer Kassen und wackeliger Fördergelder werden dann die Projekte gefördert, welche den höchsten Nutzen erzielen. Natürlich geht es bei der Bewertung fachlich neutral und völlig unvoreingenommen zu...
Was die Projektkapazitäten angeht, so gibt es mit der PRG U5 zumindest im U-Bahn-Bau bereits eine kompetente Gruppe, die man für die doch überschaubaren potentiellen U-Bahn-Projekte weiter beschäftigen könnte.
Der Senat sollte m. E. da weitermachen, wo er vor dem Beginn des U5-Baus aufgehört hat. Das wäre die U8 ins Märkische Viertel und die U2 nach Pankow-Kirche. Insgesamt ca. 2 km neue Tunnelstrecken mit, verglichen mit der U5, einfachen geologischen und verkehrlichen Verhältnissen.
Beide U-Bahn-Vorhaben ließen sich sinnvoll mit Straßenbahnerweiterungen in Pankow bündeln und ergäben ein Gesamtprojekt. Da Pankow überdurchschnittlich wächst ist dort am Ehesten ein Systemwechsel der Verkehrsträger sinnvoll. Am Märkischen Zentrum sollten U8 und Tram verknüpft werden. Die Tram übernähme dann die Erschließung des Märkischen Viertels am Senftenberger Ring (die U-Bahn ist dort Quatsch). Die U8 übernimmt den notwendigen direkten Anschluss an das Stadtzentrum. Damit zieht das MV dann nach 50 Jahren mit anderen Berliner Großsiedlungen gleich.
Die U2 nach Pankow-Kirche ermöglicht endlich die lang geplante und sinnvolle Tram-Tangente Pankow-Weißensee. Diese schafft dann die notwendigen zusätzlichen Kapazitäten im Tram-Netz Pankow.
Gäbe es nicht die unsäglichen ideologischen Grabenkämpfe, würde man das in Berlin so machen. Wien, München und Nürnberg zeigen, wie man im deutschsprachigen Raum die Netze von Tram und U-Bahn sinnvoll erweitert. Von internationalen Beispielen will ich gar nicht erst reden.