Beiträge von Bousset

    Man muss schon sehr naiv sein, das alles nicht sehn zu wollen oder nicht erkennen zu können.

    Au Weia, Verschwörungsalarm: Ich weiß was, was Du nicht weißt. Da bin ich raus...


    Ausgerechnet die PIS-Partei hätte auf nationalistische Symbole Unter den Linden mit Sicherheit größten Wert gelegt, ist aber offensichtlich nicht der Fall. Die russische, vormals sowjetische Botschaft, ist bewusst ein eigenes Gebilde und ein Fremdkörper. Das hat auch mit der damaligen Zeit und dem Selbstverständnis der UdSSR zu tun. Es ging um Abschreckung um Machtdemonstration. Die polnische Botschaft ordnet sich in der Bauflucht ein, wie die anderen Neubauten von Botschaften dort auch. Das ist schon ein wesentlicher Unterschied. Der Vorgängerbau im Stil der sozialistischen Moderne war auch nicht schlecht und im Stil der sozialistische Moderne eher symphatisch. Nur fällt mir bei dessen Betrachtung auf, dass es vergleichsweise wenig Vorkriegsarchitektur Unter den Linden gibt, auf die man zwingend Bezug nehmen sollte.

    Ich bin doch sehr angetan von diesem Botschaftsgebäude. Ein größerer Kontrapunkt zur in der Nachbarschaft befindlichen russischen Botschaft ist kaum vorstellbar. Das repräsentiert aus meiner Sicht das moderne polnische Selbstverständnis sehr gut und lässt hoffen, dass das Verhältnis zu unserem Nachbarn so bald wie möglich vergleichbar gut und normal wird, wie zu Frankreich. Der prominente Platz Unter den Linden ist ein gutes Zeichen.

    Interessant ist, dass der Artikel in der MoPo beschreibt, dass die Kategorie langer zurück zu legender Wege im Flughafen nicht berücksichtigt wurde. Das ist nun wirklich provinziell, denn der BER hat eben die für derart große Passagierzahlen üblich langen Fußwege. Die sind in MUC und FRA nicht kürzer, der Rest in Europa schließt sich dem an. Das Skytrax-Ranking ist vergleichsweise relevant. Auf anderen Portalen werden gerne Äpfel mit Birnen verglichen.

    Unter Vermitteln verstehe ich, dass sich zumindest ggü. der Hochhausbebauung auch 6-7 Etagen gut gemacht hätten und die Siedlung Richtung Stadtgrenze in der Höhe abfällt. Habe mir das letztens angeschaut und der Würfelhusten ist schon traurig. Die Hochhausfassaden der Nachbarn aus den 70ern sind im Durchschnitt interessanter als die der neuen Bebauung. Alles steht eng beiander und im Erdgeschoss machen die Bewohner schon Matten an die Zäune, damit nicht jeder im Vorbeigehen direkt reinschaut.

    Eine hier vor einiger Zeit erwähnte Studie, weiß leider nicht mehr von wem, geht neben dem weltweiten Trend zu mehr Flugverkehr (viele Länder überschreiten die Schwelle, an der sich die Bevölkerung Flugreisen leisten kann) ebendeshalb auch von einer Steigerung des Flugverkehrs in Europa aus. Gerade die aufstrebenden Länder Osteuropas dürften Wachstumstreiber sein, wovon der BER als innereuropäisches Ziel auch profitieren dürfte. Auf dieser Webseite kann amn sich die zur Verfügung stehenden Flugverbindungen an allen Flughäfen weltweit anschauen:

    https://www.flightconnections.com/de


    Wenn man dort nach den Zielen einzelner Airlines filtert fällt auf, dass insbesondere amerikanische Carrier östlich Deutschlands und südlich Skandinaviens kaum Ziele ansteuern. Das wird sich wohl ändern, wenn der Luftverkehr dort wächst und vielleicht fällt davon auch was für den BER ab.

    ^^

    Vielen Dank für diese Hintergründe zu den Zahlen, dies war mir nicht bewusst. Die Bahn hat auch den Vorteil, dass sie viele Oberzentren erschließt, während sie Metropolen miteinander verbindet.

    Zugegebenermaßen hatte auch ich damals gedacht, dass der BER die Passagierzahlen von TXL und SXF erreicht und sich damit irgendwo weiter oben in der Liste der großen Flughäfen Europas einordnen wird. Der Vergleich mit den Zahlen aus 2019 und den 72% ist letztendlich unfair, da es doch zwei unterschiedliche Flughäfen mit einer unterschiedlichen catchment-area waren. Während sich für den Süden Berlins und Brandenburgs nicht soviel änderte, ist der BER aus dem Norden schlechter erreichbar. Das drückt die Reisezeit insgesamt nach oben. Wer weiß schon, wie es ohne Corona tatsächlich gekommen wäre...

    Berlin ist sehr vielfältig und das spiegelt sich im Verhalten der Bezirke wieder. Die Außenbezirke sind nach meinem Eindruck Investitionen ggü. eher aufgeschlossen, als Mitte und X-Berg/Friedelhain. Spandau, Marzahn-Hellersdorf sind auch gute Beispiele und wenn man sich anschaut, was auf dem GOWest-Areal abgeht, kann man nur staunen.

    Die Morgenpost berichtet, dass ab Sommmer 2025 Eurowings weitere neue Ziele ins Programm aufnimmt: Bilbao, Faro, Jerez de la Frontera in Andalusien, Newcastle und Korfu. Damit werden ein paar weiße Flecken Europas ex-BER abgedeckt und insbesondere der Direktflug nach Korfu ist interessant.


    Es wäre hilfreich und wünschenswert, den entsprechenden Artikel zu verlinken.

    Auch wenn es eher OT ist, die Dresdener Bahn wird mit 4 FEX pro Stunde, 2 Regionalbahnen pro Stunde und durchschnittlich einem Fernzug pro Stunde bereits gut ausgelastet sein, wenn sie an den Start geht. Weitere ICE würden noch passen, aber eigentlich geht das nur, wenn es zwischen Südkreuz und Glasower Damm keinen Zwischenhalt gibt, so dass alle Züge mit der gleichen Geschwindigkeit fahren. Es sieht deshalb schlecht aus für einen weiteren Halt an der Buckower Chaussee. Der müsste mit Überholgleisen ausgestattet werden, wofür definitv kein Platz vorhanden ist. Die vorhandene, etwas unmotivierte, "Vorleistung" geht von Seitenbahnsteigen an den vorhandenen Gleisen aus. Ein Thema, dass auf der Hamburger Bahn gut in der Praxis besichtigvt werden kann, wo z. B. der Bahnhof Falkensee Überholgleise hat, bei vergleichsweise dichter Belegung der Strecke.

    Es gäbe ja auch die Möglichkeit, dass einzelne ICE weiter nach Cottbus fahren, dort gibt es ja das Werk zur ICE-Instandhaltung. Vielleicht auch irgendwann nach Görlitz bei Ausbau der Bahnverbindung.

    Da bleibt ja nur zu sagen: Frohe Weihnachten. Übrigens ist die starke Präsens amerikanischer Firmen im Raum Berlin-Brandenburg schon länger auffallend. Bei allem Getöse der künftigen Regierung der USA und den täglichen Meldungen unserer Presse zum Untergang Deutschlands muss es ja doch triftige Gründe für US-Investitionen in Deutschland geben und man kann annehmen, dass die Amis die Investitionssicherheit hier schätzen und ihr Business auch entsprechend verteidigen würden.

    In einem Punkt ist das damalige Konzept von 2007 schon noch aktuell. Wenn der FEX in Hbf. tief alle 15 Minuten kehren muss, dann belegt er damit entsprechend länger ein Gleis, als wenn er weiter Richtung Norden durchfahren würde. Die Krux ist, dass die beiden nördlichen Anschlussstrecken bereits stark ausgelastet sind. Die DBAG plant am Hbf. tief den Einbau von neuen Weichenverbindungen und eine Änderung der Zugsicherungsanlage dahingehen, dass vermehrt an einem Bahnsteig zwei verschiedene Züge halten können (wie z. B. in Köln Hbf.). Ich weiß nicht, ob diese Maßnahme auch mit dem FEX zu tun hat.


    Der Flughafenbahnhof selbst könnte neben dem IC auch eine direkte ICE-Verbindung vertragen. Wenn ich mich recht erinnere, sieht das Konzept des Deutschlandtakts vor, dass Züge aus Westen (Braunschweig/Hannover) in Hbf. tief enden. Es läge eigentlich nahe, diese tlw. zum BER zu führen. Die Instandhaltungshalle in Rummelsburg kann auch von dort angefahren werden.

    ^ Gerade Ryanair, Wizz und Co. bedienen Ziele ex BER häufig allein. Ich wäre z. B. gerne mit TAROM nach Bukarest geflogen, macht aber nur noch Ryanair direkt. Das sind keine allein touristischen Destinationen. Da besuchen Leute Familie, Freunde etc.. Das geht von Berlin auch über Wien mit Austria und Umsteigen, übrigens nicht mal drastisch teurer, aber eben nicht sinnvoll.

    Hoffentlich kommt Hoff Andersson nicht eines Tages von München nach Frankfurt um festzustellen, dass dort Terminal 3 mit etwas Optimierung der Abfertigungskapazitäten gar nicht notwendig gewesen wäre.


    Ernsthaft, Frau von Massenbach macht am BER einen guten Job, wenn Sie nun Verbandspräsidentin wird und eine gute Hand bei der Auswahl ihrer Leute hat. Mal sehen, ob und wie der Rückzug von Ryanair nächstes Jahr kompensiert werden kann.

    Zitat Giffey im Tagesspiegel zum Gewerbegebiet Buchholz-Nord: "Und zu verhindern, dass Unternehmen abwandern nach Brandenburg." Wir reden hier über eine gemeinsame Region Berlin-Brandenburg. Brandenburg hat als Flächenland noch Reserven, was die großflächige Ansiedlung einzelner Unternehmen angeht. Ich kann mich erinnern, dass es auch im Fall Buchholz-Nord mal hieß, dort könnte ein Großinvestor bauen. Jetzt ist Tesla in Grünheide, wie auch andere Unternehemn mit großem Flächenbedarf ins Umland gehen. Derweil wäre die Fläche in Buchholz-Nord, als ehem. Rieselfeld, bestens geeignet für Wohnungsbau. Ebenso könnte UTR mehr Wohnugnen vertragen, Dornröschenschlaf ist nett ausgedrückt für das Gelände. Man denkt hier immer noch nicht das Ganze zusammen, schade.

    Die Idee zur Bebauung des Parkplatzes ist super. In die dort entstehenden Büroflächen könnte z. B. die Messeverwaltung einziehen, wofür dann wiederum die Messehallen am Messedamm perspektivisch erweitert werden können. Vielleicht wäre das ICC auch ein Ort für einen Google-Campus.

    Im Hinblick auf die Top 5 der Metropolregionen bleibt es sicher stabil. Da die Wirtschaft Berlins aber seit langer Zeit überdurchschnittlich wächst, sehe ich die weiteren Plätze nicht als in Stein gemeißelt an, da wird es noch zu Verschiebungen kommen. Übrigens sehe ich als skeptischer Leser der FAZ keine ausgewiesene Anti-Berlin-Stimmung. Es ist eher eine klassisch westdeutsche Perspektive die da, auch unbewusst, bedient wird. Muss man sich beim Lesen eben vergegenwärtigen. Als ebenso regelmäßiger Zeit-Leser finde ich deren Berichterstattung in dieser Frage ausgewogener. Bei der FAZ geht gerade jeden Tag Deutschland unter, nicht nur Berlin. Nichts für Misanthropen und schlechtes Wetter :)

    Vielen Dank für diese ausführlichen Beiträge. Aufgrund der letzens hier geführten Diskussion habe ich mich auch mal mit dem Thema beschäftigt und Zahlen von Statista aus 2022/2023 ausgewertet. Interessant für mich war der Vergleich des BSP pro Einwohner und Einwohner pro Fläche. In der Tat ist der Vergleich von Metropolregionen relevant und da gibt es mehrere Fakten, die gängige Vorurteile wiederlegen:


    1) Mit Abstand hat die Region Rhein-Ruhr in absoluten Zahlen die größte Wirtschaftskraft. Auch wenn sie mehr Einwohner hat als alle anderen, so bleibt die Wirtschaftskraft, auf die Fläche betrachtet, überragend.


    2) Was die Fläche angeht, wird oft angemerkt, dass die Metropolregion Berlin-Brandenburg das gesamte Land Brandenburg umfasst und einen zu geringen Wert an Einwohnern pro Fläche hättte. Das stimmt zunächst, aber der Wert ist im Vergleich nicht mal am Ende der Skala. Die Regionen Hannover, Nürnberg, Bremen und Hamburg haben niedrigere Werte und der Wert der Region München liegt unwesentlich höher.


    3) Bei der Wirtschaftskraft pro Einwohner liegt Berlin.Brandenburg, als ostdeutsche Region, nur vor den Regionen Mitteldeutschland und Bremen. Das klingt erstmal nach Schlusslicht. Betrachtet man aber die Werte, so liegen die nächstplazierten Regionen Rhein-Ruhr und Rhein-Neckar nicht viel über dem Wert von Berlin. Von einem eklatanten Untrschied kann keine Rede sein. Spitzenregion ist München, gefolgt von Frankfurt und Stuttgart. Wenn man sich mit diesen Regionen vergleichen will, dann ist die Schlussfolgerung, Berlin wäre "arm" doch irreführend. Das beträfe dann auch westdeutsche Regionen. Arme Regionen dürften vorwiegend solche außerhalb von Metropolregionen sein. Interessant vielleicht für eine Diskussion über den Zuschnitt der Bundesländer.


    4) Bei den Wachstumsaussichten spielt eine Rolle, dass der Exportanteil in Berlin steigen mag, aber immer noch unter dem der westdeutschen Regionen liegt. Angesichts aktueller Entwicklungen in den USA sollte man abwarten, was das für Berlin bedeutet. Zudem ist Berlin wirtschaftlich divers aufgestellt und die letzten Krisen hat es vergleichsweise gut überstanden. Insbesondere die Regionen mit Automobil-Produktion und Chemie werden größere Herausforderungen meistern müssen.


    Die Zahlen kann man natürlich debattieren, insbesondere da die Metropolregionen verschiedene Daten als Grundlage bieten, gerade Rhein-Ruhr. Dresden hat sich z. B. aus der Region Mitteldeutschland verabschiedet, wodurch Verschiebungen auftraten.


    Metropolregion Wirtschaftskraft 2023 Einwohner 2022 BSP pro Kopf Rang BSP pro Kopf Fläche EW pro qkm
    München 361310000 6290000 57,4419713831 1 25548 246,2032253014
    Frankfurt Rhein Main 300868000 5910000 50,9082910321 2 14755 400,5421890884
    Stuttgart 275060000 5540000 49,6498194946 3 15425 359,1572123177
    Hamburg 249406000 5510000 45,264246824 4 28469 193,5438547192
    H-BS-WOB-Göttingen 169168000 3900000 43,3764102564 5 18623 209,4184610428
    Nürnberg 156517000 3610000 43,3565096953 6 21809 165,5279930304
    Rhein-Neckar 105201000 2450000 42,9391836735 7 5637 434,6283484123
    Rhein-Ruhr 536431000 13000000 41,2639230769 8 16716 777,6980138789
    Berlin.Brandenburg 246020000 6330000 38,8657187994 9 30546 207,2284423492
    Nordwest Bremen Oldenburg 108006000 2840000 38,0302816901 10 13770 206,2454611474
    Mitteldeutschland L-C-DD 102532000 3030000 33,8389438944 11 9718 311,7925499074