Beiträge von Volker Thies

    Kadans vermietet wohl europaweit 500.000 qm. Für den Großinvestor eher wohl ein Versucherle (?).

    Ich würde eher sagen, dass das ein angemessenes Engagement in einen B-Standort für Medizin/Biotech ist. In Heidelberg oder Berlin wäre in dem Segment sicher auch mehr am Mietmarkt abzusetzen. Mainz muss erst noch beweisen, ob es seine Ambitionen in dem Bereich auch Realität werden lassen kann. Wenn der Standort wirklich fliegt, kann Kadans ja immer noch mehr Fläche erwerben.


    Kadans verfolgt seit dem Einstieg von Axa Ende 2020 einen massiven Wachstumskurs bzw. muss das tun. Zur Übernahme hatten die in einem seit mehr als 20 Jahren gewachsenen Portfolio rund 150.000 qm. Mit dem Versicherungsgeld sind es in den drei Jahren seitdem gut dreimal so viel geworden, wobei ich nicht weiß, ob die 50.000 qm in Aachen, die im Jahresverlauf fertig werden sollen, da schon drin sind. Die werden aber sicher auch in kleinere Objekte gehen. Schließlich muss das ganze Geld irgendwo hin.

    Ich habe mich zu dem Selfstorage-Projekt einmal umgehört. Da sind die Hintergründe ganz interessant.


    Konkret habe ich, dass die Entwicklung nur den östlichen, rund 5.600 qm große Teil der "Insel" zwischen den Straßen und Schienen betrifft. My Storage hat das Gelände von Bauwens erworben, tritt selbst als Bauherr auf und will die Immobilie dauerhaft im Bestand halten. Ursprünglich waren drei Gewerbeeeinheiten geplant. Das ließ sich aber wegen der fehlenden Parkplätze nicht realisieren. Jetzt wird neben My Place wohl noch der Werkzeug- und Schraubenhändler Würth einziehen. Von rund 15 Mio. Euro Gesamtinvest geht My Place aus.


    Aus Branchengerüchten habe ich, dass die westlichen rund 1,5 ha derzeit auf dem Markt sind. Zuvor sei die gesamte "Insel" für ein Rechenzentrum vorgesehen gewesen. Das werde inzwischen nicht mehr weiter verfolgt. (Ob das an der Position außerhalb der zulässigen Gebiete nach dem neuen RZ-Konzept liegt, weiß ich nicht. Ich nehme das aber an.) Eine höherwertige Nutzung auch des westlichen Teils ist abzusehen, falls der Verkauf erfolgreich abgeschlossen wird. Das würde dann wieder zur vergleichsweise aufwändigen Gestaltung des Selfstorage-Baus passen.

    Das Areal im Vordergrund auf dem letzten Bild ist die ehemalige Friedhofsgärtnerei Müller mit der Adresse Eckenheimer Landstraße 240. Laut Pressemitteilung würde dieses dem zukünftigen Schulcampus zugeschlagen.

    Eine solche Aussage kann ich in der Pressemitteilung aber nicht finden. Laut Sprecher des Bildungsdezernats wird das Gärtnereigelände auch nicht bei der Umbauplanung berücksichtigt und befinden sich auch nicht im städtischen Eigentum.

    Von Entwicklerseite war noch zu erfahren, dass eine Vorvermietung von rund 20.000 qm angestrebt wird, bevor der Bau tatsächlich anlaufen kann. Das Exitvolumen wird mit rund 300 Mio. Euro beziffert.


    Der Projektentwickler hat das Areal bereits vor längerer Zeit von Aurelis erworben. Entsprechend handelt es sich um ehemaliges Bahngelände. Das Mehrfamilienhaus im südwestlichen Zipfel beinhaltete wohl mal Dienstwohnungen der Bahn. Die Verhandlungen mit der städtischen Seite waren demnach recht langwierig, was aber nicht mit Verärgerung sondern mit einem gewissen Verständnis wegen der städtebaulich und verkehrstechnisch nicht ganz trivialen Lage angemerkt wurde.

    Signa zufolge wird dort ein achtgeschossiges Geschäftshaus mit mehr als 12.000 qm Gesamtmietfläche entstehen. Die kürzlich sichtbaren Arbeiten waren demnach Probebohrungen für Geothermie. Noch 2023 sollen demnach die beiden noch verbleibenden Kellergeschosse abgerissen und direkt im Anschluss der Neubau begonnen werden.

    Was daran ungewöhnlich sein soll, dass ein Unternehmen einen Finanzierungspartner sucht, erschließt sich mir nicht so ganz.


    Natürlich ist es ebenso wahr, dass alle Arten von Projekten derzeit extrem schwer zu realisieren sind. Das liegt aber im Wesentlichen am Zinsumfeld, mit Blick auf Büros auch am immer noch unklaren Umfang des künftigen Bedarfs angesichts von Homeoffice. Da wäre es wenig ins Gewicht gefallen, wenn die Immobilie meinetwegen 50 Mio. Euro billiger gewesen wäre.

    Zur "Werft", #286, vielleicht noch ein paar Fakten, die so nicht in der PM standen:


    Es soll wieder komplett Gewerbe werden, allerdings nur nicht-störendes, also keine Produktion, und auch kein Einzelhandel.


    Geplant ist, einzelne der Bestandsgebäude zu erhalten. Das ist derzeit noch in der Abwägung, wird sich aber wohl allenfalls auf einen relativ geringen Anteil beschränken - soweit ich das verstanden habe.


    Eine B-Plan-Änderung ist nicht nötig, ein Planungswettbewerb nicht beabsichtigt.


    Vom Gesamtbestand sind derzeit rund 25.000 qm potenzielle Mietfläche unbelegt und 22.000 qm vermietet.


    Offen ist derzeit noch, ob CA Immo die Neubebauung komplett selbst übernimmt oder ob einzelne Baufenster an andere Entwickler veräußert werden.

    Vielleicht noch ein paar Punkte aus dem offiziellen Termin zur Ausstellungseröffnung:


    Die Haustechnik soll zum Teil aus unteren Geschossen in ein Technikgeschoss oben drauf verlagert werden. Das könnte die Erklärung für die größere Höhe sein. (Ist mir allerdings bei dem Termin nicht aufgefallen, und daher habe ich danach nicht explizit gefragt.)


    Es soll eine Interimsnutzung im Annex geben, sowohl im 1. OG als auch auf dem Dach. Da wird derzeit wohl Gastronomie aufgebaut, die voraussichtlich ab Mai über den Sommer hinweg betrieben werden soll. Man kann sich dann also selbst nochmal ein gewisses Bild vom Bestand machen.


    Tatsächlich losgehen mit den Bauarbeiten wird es ab einer Vorvermietung von 50 bis 60%.