Beiträge von TwistedRoad

    ZOBs sind ja nicht generell vernachlässigt weil Busreisen nicht "Premium" sind. Die Aufwendungen in ansprechende oder aufwendige Architektur reichen von NICHTS wie z.B. Frankfurt, über STYLE in Hamburg, Hannover, Leverkusen, Ratingen (in Planung) bis Grosser Knotenpunkt in München.

    Berlin liegt da weit unter dem Durchschnitt. Vor dem Umbau zitierten Google Bewertungen "die Hölle auf Erden", jetzt finden die meisten es einfach nur hässlich. Daran hat, meiner Meinung nach, aber auch das heruntergerockte Hotel seinen Anteil, das das gesamte Ensemble nach wie vor dominiert.

    Die grösste Chance, die man vertan hat, ist aber eigentlich die der beibehaltenen Lage. Es gibt kaum einen ZOB einer Metropole, der dezentraler gelegen ist als der Berliner ZOB.

    Einzelhandel und Immobilien sind dann doch sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle.

    Ich habe weder Ahnung vom Immobilienhandel noch vom Einzelhandel. Ich habe es so verstanden , dass Karstadt/Galeria horrende, man kann auch sagen völlig überzogene, Mieten bzw. Pachtzahlungen an Signa hat leisten müssen, also haben die Kaufhäuser Signa Geld zugescheffelt, damit Signa liquide blieb um weitere Immobilien ankaufen zu können. Im Gegenzug wurden die Warenhäuser unter anderem auch durch den Steuerzahler am Leben gehalten, als "Geiseln" funktionierten die Beschäftigten.

    Solches Geschäftsgebaren hat im Grunde mit dem Einzelhandel und seinen Problemen an sich doch gar nichts zu tun?

    Aber wie gesagt, ich bin wirtschaftlich ahnungslos...

    Beim Umbau des KaDeWe wurde ja Großes angekündigt, aber die Umsetzung schleppt sich gefühlt ewig hin und überzeugt auch nicht, allein die unterschiedliche Farbe der Steinfassade lässt das ganze Haus unfertig erscheinen und das wird sich auch nicht mehr ändern.

    Berlin wurde aus dem Kahn erbaut. Die Erfindung des Ringofens durch Berliner Baumeister in Fürstenwalde und Stettin machte den Ausbau Berlins zur Industriemetropole ja erst möglich.

    Dass ab den 30er Jahren die Zwangsarbeit die Produktionssteigerung garantierte ist der unvermeidliche schwarze Fleck in der Geschichte des Siegeszugs des Ziegels.

    Nun wird in Adlershof an Baustoffen aus Pilzmyzel geforscht. Also wäre der Ziegel als Fassadenmaterial einer rekonstruierten Bauakademie, in der die Ergebnisse der aktuellen Baustoffforschung präsentiert und diskutiert werden, doch ideal.

    Die Belassung der Musterecke kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist halt...ein Muster und als solches in eine Rekonstruktion kaum integrierbar.

    Es wurde ja offensichtlich auch alles notwendige unternommen um den Gebäudekomplex ästhetisch zu ruinieren. Allein das später angewandte Farbkonzept ruft Augenkrebs hervor, zudem der Beton offenbar mit der falschen Farbe behandelt wurde. Ich habe oft den Eindruck dass es in Deutschland zwei Extreme gibt: Architektur bis in die 60er Jahre wird akribisch saniert und restauriert. Architektur der 7Oer bis 90er Jahre wird generell abgerockt und/oder bis zur Unkenntlichkeit verschlimmbessert sodass in beiden Fällen der Abriss folgt.

    Und der Grund kann nicht schlechte Architektur sein, die Schwimmhalle des SEZ ist sicher keine schlechtere Architektur als die des Sportparks!

    ^^

    Nun ist aber der Sonninpark in Hamburg eine Wohnsiedlung, dieser Bereich der Europacity ist reiner Büroblock! Insofern vergleicht man da Äpfel mit Birnen.

    Die "Anmutung" des Sonninparks erreicht die Europacity auch in Bereichen wie dem Otto Weidt Platz - wenn der dann mal fertig ist.

    Dieses genannte Wohnviertel in Hamburg würde ich jetzt aber auch nicht als architektonisches Juwel bezeichnen wollen.

    Also wenn es um den Einzelhandel und die Innenstädte geht, lese ich seit Jahren dass man dem Kunden besondere Einkaufs- und Entertainment Erlebnisse bereiten muss, um ihn in Zukunft noch hinter dem "Zalando/Amazon Heimshopping PLAYCE" hervorlocken zu können.

    Ob dieser Ort das schaffen wird, würde ich bezweifeln.

    Die Mall of Berlin läuft, das Alexa läuft, der Ku'damm...ist stabil... für alle anderen Orte wird man sich bessere/andere Konzepte überlegen müssen. Der Potsdamer Platz lebte eigentlich vom Entertainment... Davon ist nicht viel geblieben. Es wird darauf ankommen was das fertige Sony Center zu bieten hat, wenn es denn fertig ist...

    Ich glaube ja dass unabhängig der Realisierbarkeit der einzelnen Projekte, es in Deutschland grundsätzlich eine Abneigung gegen aufgeständerte Bahntrassen gibt, das war schon ein Faktor beim Transrapid.

    Das ist mir während eines Urlaubs in Italien aufgefallen: Dort fährt man selbstverständlich auch mit Interregios etc. auf Hochtrassen über Felder, durch Wohngebiete, etc.

    Das scheint in Deutschland ein No Go zu sein.

    Vielleicht hätte man statt der Wippe doch nur eine Wasserplansche errichten sollen.

    Die zusätzlichen Absperrgitter und Sicherungsmaßnahmen mögen das ganze optisch zu einem Monstrum werden lassen, aber irgendwie habe ich auch den Eindruck dass die Entwickler das nicht zu Ende gedacht hatten. Wenn sich ein 20 Meter langes Objekt in einer Richtung senkt, wie weit muss es sich senken, damit ein Effekt spürbar ist? 1 Meter ? 2 Meter? Und wie hoch steht dann ein Einzelner am anderen Ende, dass sich gleichzeitig anhebt? 4 Meter? 5 Meter?? Eine nicht unbeträchtliche Tiefe! Umgekehrt entwickelt eine meterlange Ebene die sich senkt eine erhebliche Hebelwirkung bei der 100% abzusichern ist, dass sich niemand unterhalb befindet.

    Offenbar haben die Entwickler solches nicht bedacht, sonst wäre eine Absicherung schon im initialen Design vorgesehen.

    In meiner Heimatstadt wurde vor Jahren eine schön anzusehende Spielschlange aus Edelstahl in die Fußgängerzone gebaut, eine sich windende Metallröhre über 20 Meter, bunt lackiert sollte Kindern als Spielplatz dienen. Das Ding hatte mehrere Zugangslöcher aber über mehrere Meter Länge war es eine geschlossene Röhre. Man musste die Schlange sperren und zubetonieren, die Gefahr dass ein Kind stecken bleibt und nicht geborgen werden kann, war einfach zu groß.

    Passend zu der letzten Diskussion zum Kulturforum hier im Forum gibt es am Freitag einen Tag der offenen Tür in der Gemäldegalerie um die Neuinstallation der Beleuchtung zu feiern:


    Change of Lights


    Im Artikel wird auch erwähnt, dass dem Haus weitere Sanierungsmaßnahmen bevor stehen.

    Und im Grunde genommen beinhaltet der Artikel auch einen Skandal: Die nicht reversible Schädigung von Kunstwerken durch ein falsches Beleuchtungskonzept.


    Anschauen kann man sich die Gemälde am Freitag wohl bis 23 Uhr!!

    ^

    Also Ziegel: Ich denke schon, dass mein Kommentar schon als Versuch verstanden werden konnte, die Besucherzahlen zu erklären ohne das dies mit meiner eigenen Wertschätzung zu tun hätte.

    Ich bestreite weder die reiche Museumslandschaft von Wien, Dresden oder Leipzig, glaube aber trotzdem, dass es wirklich auch an der Zahl der Museen und der Verteilung über ein großes Stadtgebiet liegen kann, dass Museen nicht so wertgeschätzt werden wie sie sollten.

    ^ Der Kölner Dom


    Im Ernst, egal wie man die Besuchszahlen vergleichen möchte, das Prinzip ist einfach:


    Ist in der Neuen Nationalgalerie eine sensationelle Ausstellung pilgern 10 Tausende dort hin. Die letzte große Ausstellung der Gemäldegalerie zog ebenfalls viele Besucher.


    Die Philharmonie ist zu den Konzerten der Philharmoniker ausverkauft und zu anderen Konzerten ebenfalls sehr gut besucht.


    Das Kupferstichkabinett... also Kupferstiche sind wahrscheinlich in der heutigen Zeit nicht wahnsinnig sexy und dem Kunsthandwerkmuseum mag es vom Image her ähnlich gehen.


    Die für das neue Museum bestimmte Sammlung dagegen könnte schon allein ein Magnet sein.


    Und vor Allem: Die "Autobahn" der Potsdamer Straße hält im Grunde niemanden ab, der eine bestimmte Ausstellung sehen möchte. Wenn ich mir überlege wie ich mich durch den Verkehrsdschungel in Kairo gekämpft habe um ins Ägyptische Museum dort zu kommen...


    Ein direkter U Bahn oder Tram Bahn Anschluss hingegen könnte schon helfen und da würde ich wirklich sagen, das ist einer solchen Kulturstätte nicht würdig, dass ein solcher Anschluss fehlt.


    [mod]Überflüssiges Zitat des Vorposts gelöscht. [/mod]

    Die Stadtlandschaft rund um die Münchner Pinakotheken ist beispielsweise ein belebter Treffpunkt für Menschen, die sich einfach nur treffen, und kein Museum besuchen, keine Eintrittskarten haben...

    Das Berliner Äquivalent hierzu ist der Lustgarten auf der Museumsinsel.

    Es ist wie in Berlin so häufig einfach auch die "Masse an Möglichkeiten".

    Denn zusätzlich zur Museumsinsel gibt es eben das Kulturforum, es gibt aber noch einen "Museumskluster" am Schloss Charlottenburg (mit großem Park)

    Und den Hamburger Bahnhof mit dem Naturhistorischen Museum, übrigens ebenfalls mit dem Invalidenpark dazwischen.

    Das technische Museum hat einen weitläufigen Aussenbereich.


    Und 50 Meter hinter dem Kulturforum beginnt der Tiergarten.


    Aber hier wird das bisschen gepflasterte Terrasse vor der Gemäldegalerie als Unort dargestellt, über den der eisige Wind pfeift, das ist doch lächerlich!

    Also im aktuellen, offiziellen Ranking nach Besuchszahlen der Top 20 Berliner Museen und Gedenkstätten stehen die Neue Nationalgalerie und die Gemäldegalerie nicht so schlecht da:

    Top 20 Museen und Gedenkstätten

    In 2019 "vor Corona" Zeit hatte die Gemäldegalerie fast so soviele Besucher wie die alte Nationalgalerie.

    Die Philharmonie spielt meist vor ausverkauften Haus...

    Da frage ich mich, welche Massen soll denn das Forum darüber hinaus anziehen??

    Wobei es in jedem Fall wünschenswert wäre wenn alle staatlichen Museen an einem Besuchstag in der Woche bis 21:00h geöffnet hätten, in der Hinsicht könnte man sich schon an London z.B. orientieren.

    Vielleicht würde es dann auch mehr Berliner selbst in die Museen ziehen, mal nach Feierabend.

    Die Umplanung des Museums ist ein Graus. Die Attraktion des Baus war m.M.n. diese etwas archaisch wirkende Ziegelfassade als auch das Ziegeldach. Auch in Dachziegeln kann man heute Solarernergie integrieren.