Hätte man die Verzögerungen des FSW nicht durch unqualifizierte Kläger, die sich egozentrisch in das Geschehen rücken müssen, dann wären die Kosten deutlich geringer und das Projekt schon so gut wie fertig. Durch die ständigen Diskussionen wird hier in DE aber einfach nichts mehr erreicht und nichts mehr realisierbar. Die Diskussion um den FSW-Aufbau gibt es im Detail bereits im dazugehörigen Thread. Der Individualverkehr wird sich langfristig nicht reduzieren. Schon alleine, weil es keine Alternativen gibt und selbst geringste Taktungen (gehen wir davon aus, dass die VAG die aktuelle Taktung überhaupt jemals hinbekommen sollte), dann wird das nicht die Anforderungen aller Bürger abbilden. Es gibt ganz klar einen Trend, dass sich der Individualverkehr ganz plötzlich deutlich reduziert. Ein Trend, der von einigen wenigen heraufbeschworen wird, aber nicht von der Allgemeinheit gelebt wird. Man hört aber natürlich nur die, die am lautesten schreien. Ironischerweise sind das wohl die gleichen, die sich vehement auch gegen den FSW-Ausbau stellen.
Nein, von selbst wird sich der motorisierte Individualverkehr leider nicht reduzieren, aber wenn man an den richtigen Stellschrauben (Parkraumbewirtschaftung und/oder City-Maut, Ausbau, Verdichtung und Vergünstigung des ÖPNV sowie der Radfahr- und Fußgängerrouten unter Zurücknahme von Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr) dreht, dann kann man am Beispiel Wien, London oder Paris schon sehr gut erkennen, dass man auch auf andere Weise viele Menschen und Güter von A nach B transportieren kann - es ist am Ende halt eine politische Frage mit der sich aber viele wohl inhaltlich noch gar nicht auseinandergesetzt haben. Aber spätestens in zwanzig Jahren werden diese Umstände und Maßnahmen auf Grund einer sonst geringen Standortattraktivität auch in Nürnberg unumgänglich sein - man wird sich dann entweder ärgern, dass man die 0,35 bis 0,5 Mio (nur seitens der Stadt) für eine dann sinnlose Durchgangs"straße" (eher Autobahn) ausgegeben hat oder doch beruhigt und dankbar sein, dass man nicht allzu voreilig handeln konnte. Btw habe ich eher das Gefühl, dass die Ausbaubefürworter diejenigen sind, die in der Debatte egozentrisch laut und unqualifiziert schreien.
Aber leider ist es nunmal so, dass der FSW als Durchgangsschnellstraße gebaut wurde und auch genutzt wird. Er durchschneidet die Stadt nach meinem Dafürhalten wesentlich schmerzhafter als es der Bahndamm tut. Wenn man am ehem. Schlachthof unterwegs sieht man dass sich eine nicht endende Blechlawine da durchschiebt, von Ampel zu Ampel, in jeder Phase tausende Motoren die anspringen, hochfahren, rußen und dröhnen um nur wenige Meter weiter an der nächsten Ampel wieder zum Stehen zu kommen. Wenn allein dieser unsägliche Durchgangsverkehr von der Erdoberfläche verschwände, und nur der Querverkehr übrig bliebe, der die Stadt in Nord-Süd-Richtung verbindet, dann wäre das schon eine erhebliche Aufwertung der anraindenden Stadtteile. ich habe mich damals einzig wegen des FSW dazu entschieden, nicht nach in St. Leonhard zu ziehen, obwohl wir dort eine riesige, günstige denkmalgeschützte Immobilie am Haken hatten. Der Gedanke jeden Tag mit dem Fahrrad an dieser Autobahn lang zu müssen war unerträglich.
Zum Thema "der FSW ist halt schon da und wird auch genutzt", sei nur auf den Rückbau bzw. die Umnutzung der Seine-Uferstraße in Paris verwiesen, die auch mehr als rege genutzt wurde (weil sie halt da war - jetzt gehts auch ohne). Leider wird auch trotz des geplanten Neubaus der Bahnbrücke über der Rothenburger Straße nach den aktuellen Planungen nur 1,5 Meter Rad- und Fußweg pro Richtung in der Unterführung zur Verfügung stehen. Dringenden Bedarf an dieser Stelle etwas zu verbessern sehe ich natürlich allemal, aber dann bitte auch mit einem vernünftigen, zukunftsfähigen Konzept für alle Verkehrsteilnehmer.
Nun zum eigentlichen Thema des Threads: Architektonisch kann ich dem GfK-Gebäude höchstens durch seine Klinker-Rasterfassade etwas abgewinnen. Qualitäten einen belebten öffentlichen Raum zur Straße oder zum künftigen Platz im Osten zu schaffen, kann ich leider nicht erkennen. Aber das wurde ja auch schon beim DATEV-Campus in der Fürther Straße in den Sand gesetzt und scheint hier auch so nicht gewollt zu sein. Den DATEV-Bau emfpinde ich allerdings als noch monumentaler als die GfK, da die Klinkerfassade und die Aufteilung in drei Blöcke zumindest etwas Kleinteiligkeit und Gliederung ins Bild bringt. Immerhin hat man sich für Nürnberger Verhältnisse getraut etwas höher zu bauen, das könnte der Stadt noch an mehr Stellen ganz gut tun. Einen der beiden Außenblöcke oder zumindest -flügel noch um drei- bis vier Geschoße höher zu bauen hätte dem Komplex vermutlich auch noch etwas geben können, aber vielleicht kann man das auch irgendwann mal noch aufstocken. Das Parkhaus wird man zum Glück irgendwann wieder leicht abreissen und etwas hochwertiges hinstellen können. Als Eingangsschild, mit der Bahn kommend, sagt es dann wohl auch einiges über die Stadt aus. Da wäre das GfK-Gebäude dahinter natürlich schon deutlich besser, aber über die Nachweispflicht für Parkplätze bin ich mir selbstverständlich bewusst und irgendwo müssen sie ja leider - trotz guter ÖPNV-Anbindung - unterkommen...
Unsicher bin ich mir, ob der Umbau des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des Hauptgüterbahnhof hier schon Erwähnung fand. Die Klinker werden wohl zwar leider verschwiden, aber entgegen des ursprünglichen Entwurfs (https://www.nuernberg.de/imper…elle_zukunft_2018_web.pdf) für die "Office Station Kohlenhof" bin ich hier sehr froh über die Weiterentwicklung und hoffentliche Ausführung (https://a-f-a.de/projekt/office-station/). Die Fertigstellung scheint Ende nächsten Jahres zu sein: https://www.immobilienscout24.de/expose/110378647#/