Beiträge von Nürnberger

    In der Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 19.12. (siehe hier) stehen auch diverse Beschlussfassungen im Bereich Wetzendorf auf dem Programm:

    Dieses Gebiet nördlich des neu entstehenden Wetzendorfer Parks bis zur Parlerstraße soll offensichtlich ebenfalls bebaut werden. Geplant sind neben drei- bis fünfgeschoßigen Mehrfamilienhäusern in offenem Blockrand auch 31 Reihenhäuser. Die Unterbringung der Parkplätze ist in zwei Quartiersparkhäusern vorgesehen. Bezüglich des südlich des Parks gelegene Teils soll in der gleichen Sitzung ein Satzungsbeschluss erfolgen.

    Dieses Gebiet zwischen Mühlweg, Marktäcker Straße und Holsteiner Straße soll künftig ebenfalls zu Wohnzwecken bebauut werden, wobei die Ackerflächen, welche an den Wetzendorfer Landgraben angrenzen, erhalten bleiben sollen. Bei entsprechender Bebauungsdichte könnte hierhin auch eine Verlängerung der U3 mittels offenener Bauweise unter den Äckern durchaus sinnvoll sein, erscheint aber nach aktuellem Planungsstand eher unwahrscheinlich.

    Passend zur Visualisierung des Moduls II im Beitrag #251 von arc_bn, gibt es jetzt den dazugehörigen Bebauungsplan im Ratsinformationssystem (siehe hier) einzusehen. An einer Stelle sind bis zu 16 Stockwerken möglich, womit zumindest mal wieder die 50m geknackt werden dürften. Im Schnitt ist eine zum Teil offene Blockrandbebauung mit in der Regel sechs Geschossen geplant. Ich hoffe nur, die Parzellierung in große Baugrundstücke sorgt nicht dafür, dass die anfangs angestrebte Kleinteiligkeit am Ende dann doch wieder langgezogenen monotonen Fassaden weichen wird. Erfreulich auf jeden Fall, dass man sehr viele Grün- und Sickerflächen eingeplant hat und die Parkplätze bis auf wenige Ausnahmen in Tiefgaragen verschwinden sollen. Zu Erwähnen ist hierbei auch noch, dass anscheinend drei Mobilpunkte allein im Modul II entstehen sollen.

    Über die Tagesordnung der letzten Sitzung des Baukunstbeirats bin ich auf den Architekten gestoßen, der den oben vorgestellten Neubau der Kita auf dem Fürther Tor plant und dessen Entwurf (mit nicht bekanntem Ergebnis) im Baukunstbeirat diskutiert wurde.

    Nach über zwei Jahren gibt es jetzt auch Neuigkeiten zur geplanten Kita über dem Fürther Tor. Im Rahmen des Bau- und Vergabeausschusses am 19.12. (siehe hier) sollen die Pläne besprochen werden und sind jetzt auch öffentlich einsehbar. Offensichtlich plant man über dem noch bestehenden Risalit der ehemaligen Auskragung die alte Fassadengliederung in der Putzstruktur wieder nachzuzeichnen (vgl. historische Situation).

    Das Gelände des ehemaligen kleinen Edeka am Ismail-Yasar-Platz steht bei Immowelt zu Verkauf . In der Anzeige findet man auch einen Lageplan und zwei Ansichten [1 & 2], die einen geplanten Neubau zeigen. Mal wieder feinste Stangenware, die städtebaulich überhaupt nicht auf die Situation eingeht, aber anscheinend immerhin in Klinkeroptik geplant. Die ÖDP brachte dann gestern in der Stadtratssitzung (siehe hier) einen Antrag ein, der die Erstellung eines Bebauungsplans für die gesamte Ecke (also inklusive der zwei angrenzenden Nachbargrundstücke) fordert. Bis dahin soll eine Veränderungssperre erlassen werden. Zudem wird der Stadt empfohlen ihr Vorkaufsrecht zur Errichtung eines Hortes für die Scharrerschule zu nutzen und eine Einbindung der im Stadtteil aktiven Gruppierungen bei der Planung zu suchen. Was bei rausgekommen ist, weiß ich bislang leider nicht, aber klingt für mich erstmal nach einer sinnvollen Herangehensweise.

    In Johannis wird mit dem Paradies, hier auf Google Maps, (schon wieder) ein uriges altes Lokal abgerissen [...]

    Dem griechischen Restaurant Athos scheint es leider ebenso an den Kragen zu gehen. Wo sich heute in der Johannisstraße 118 (Google Maps) noch dieser gemütliche Hinterhofbiergarten samt dreigeschoßigem Vorderhaus befindet, soll bald ein Neubau mit Studentenapartments unter dem Namen "Akomodus II" (Projektseite) entstehen. Dieser beinhaltet auch das bisher unbebaute Nachbargrundstück Nr. 116. Der Innenhof wird den Visualisierungen nach dann künftig als Parkraum genutzt... Hier noch die entsprechenden Visuailsierungen, die die Vorder- und Rückseite zeigen.

    Laut NN baut die Regierung von Mittelfranken bis Februar 2025 an der Ecke Jansenbrücke/Witschelstraße dieses ehemalige Bürogebäude zu einem Ankerzentrum für 300 Personen um. Neben einer inneren Kernsanierung soll das Haus auch eine neue Holzfassade erhalten. Auf dieser Seite habe ich diese Visualisierung gefunden. Hier auch noch der entsprechende Beitrag vom Franken Fernsehen, der auch nochmal ein paar Animationen zeigt.

    Wir sehen ja schon jetzt, dass die heutige Kohlenhofstraße zu einer Anwohnerstraße wird, und der künftige Autoverkehr näher an den Bahndamm rücken wird, und damit von der gezeigten Wohnbebauung weg.

    Eben, das passiert ja aber dank der neuen Kohlenhofstraße und nicht durch den FSW-Ausbau.

    Als Radfahrer finde ich v.a. die Kreuzung FSW und Rothenburger Straße fürchterlich und finde es eine Zumutung für alle, die dort wohnen und den FSW queren müssen.

    Empfinde ich genauso. Wenn man sich die Planungen anschaut, wird sich da aber oberirdisch leider nicht viel zum Besseren verändern. Der Wiener Gürtel ist mit 70.000 Fahrzeugen pro Tag stärker belastet als der FSW. Trotzdem kann man die Straße an zig Punkten problemlos überqueren und die Wohnviertel zu beiden Seiten sind durchaus beliebt. Ich stelle zwar allgemein infrage, warum man an dieser Stelle überhaupt eine so großzügig dimensionierte Straße durch die Stadt braucht, aber wenn schon, dann doch bitte mit einem städtebaulich-gestalterischem Konzept. Die bisherige Planung besteht ja nur daraus für den Autoverkehr problemlose Schneisen zu schlagen, ob ober- oder unterirdisch. Gestaltet wird da nichts, außer die entsprechenden Visualisierungen mit enorm viel Grün und wenig Verkehr. Die aktuellen Verkehrszahlen zeigen übrigens einen starken Rückgang des Autoverkehrs insgesamt, aber auch explizit auf dem FSW (2019 57.000/16h - 2024: 48.000/16h) - Quelle hier. Es geht mir leider wirklich nicht in den Kopf, wie man angesichts der Haushaltslage vor hat (mal konservativ angenommen) 100 Millionen in die Manifestation einer Straße zu stecken, die hauptsächlich dem Durchgangsverkehr nutzt und eine schon längst begonnene Verkehrswende ausbremst. Mal ganz davon abgesehen, dass da ja auch enorme Unterhaltskosten entstehen, die den städtischen Haushalt dann jährlich weiter belasten werden.

    Aber der FSW ist so wie er ist eine Katastrophe für die Stadt. Entweder ein großer Schritt nach vorne, oder zurück und ihn eben wieder abreißen, einebnen, fluten und Tretbote drauf.

    Ich finde die Situation aktuell auch einfach grausam. Deshalb meinerseits auch ein ja zum großen Schritt nach Vorne, der besteht aber mit Sicherheit nicht in der Manifestation von Verkehrs- und Stadtplanung der 70er Jahre. Mit Sicherheit kennst du ja auch die Beispiele aus Utrecht oder Seoul, die sich für einen Abriss der Autobahnen zu Gunsten der Freilegung bzw. Wiedereinrichtung eines Flusses/Kanals entschieden haben. Wenn man sich anschaut, was für beliebte Orte das mittlerweile in den jeweiligen Städten geworden sind, fragt man sich einfach nur, warum wir uns in Nürnberg so schwer tun, mal was Schönes zu wollen.

    [...] und wird massiv vom Aus- und Umbau des Frankenschnellwegs profitieren. [...]

    Ist das Ironie oder von was sollen da die umgebenden Stadtteile profitieren? Der Verein Baulust hat hier mal sehr schön aufgezeigt, wie es danach zwischen Gostenhof und St. Leonhard aussehen würde. Es gäbe danach sogar noch mehr oberirdische Fahrspuren als heute. Die Teilung wird an dieser Stelle zementiert und nicht aufgehoben. Das Gegenteil wäre hier von Nöten, wenn die Viertel von einem Umbau profitieren sollen. Ein zentraler Dreh- und Angelpunkt für den Rad- und Fußverkehr sowie den ÖPNV, gerne auch wieder mit Kanalbecken und innerstädtischen Straßenstrukturen.

    Zum Haus auf der ehemaligen Autovermietung an der Äußeren Bayreuther Straße gegenüber dem Mercado bin ich zwischenzeitlich auf diese Visualisierungen bei immowelt gestoßen: Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 3. Die Erdgeschoßzone mit Klinkersockel und Ladenzeilen sind, wie ich finde erfreulich, ebenso empfinde ich die horizontale Gliederung der Fenster in den Treppenhäusern recht gelungen, wecken in mir Expressionismusassoziationen. Ansonsten, leider wie immer: grau, quadratisch, minimalistisch. Das Haus mit dem Fränky weiter stadteinwärts scheint wohl als ortstypische Inspiration gedient zu haben. Aber Spaß beiseite: Würde man die beiden Gebäudehälften zumindest unterschiedlich streichen (im Optimalfall nicht in weiß und grau), sähe das Ganze schon deutlich erquickender aus.

    Laut NN gibt es Gespräche mit einem neuen Ivestor über die Zukunft des ehemaligen City-Point. Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier meint, dass die Stadt den Kaufhof gekauft habe, hätte den Anstoß für diese Entwicklung gegeben. Konkrete Pläne gäbe es aber noch nicht.


    Indessen gibt es anscheinend erste Absichtserklärungen für die Nutzung des ehemaligen Kaufhof: Neben kommerziellen Nutzungen sollen auch Bildungs- und Serviceangebote ihren Platz finden. Sowohl die Industrie- und Handelskammer als auch die Universität Erlangen-Nürnberg, die Technische Universität Nürnberg und die Technische Hochschule Nürnberg hätten nun offiziell Interesse an einer künftigen Nutzung bekundet. In diesem Zusammenhang könnte dann wohl auch der City-Point ins Spiel kommen.

    Noch ein Nachverdichtungsprojekt in Langwasser, wobei ich mir unsicher bin, ob das hier schon mal Erwähnung gefunden hat. Hier die Wettbewerbsergebnisse zur "Aufstockung und Sanierung von Wohngebäuden am Gensfelderweg" (Projektstandort). Neben zwei zweiten Plätzen (raum.land und g2o) wurde noch eine Anerkennung an Hütten & Paläste vergeben. Hier noch ein weiterer Beitrag von Maier Neuberger Architekten.

    Gibt es eigentlich ernsthafte Pläne die Straßenbahn zu verlängern? Ich mein jetzt nich gleich bis Langwasser/Klinikum. [...]

    Bis 2030 glaub ich auch nicht, dass sich da was tun wird, aber die Stadt hat im Rahmen ihres Szenario Tram 2030+ schon die Verlängerung über Langwasser/Klinikum Süd bis Fischbach vorgesehen. Im Nahverkehrsentwicklungsplan 2025 wurde Sie in Zusammenhang mit der Tram nach Kornburg vor der neuen Bewertungsmethode auch schon mit einem NKF von 1,12 bewertet. Zugegeben nicht der höchste Wert, aber ausreichend, um als "Verfolgenswerte Maßnahme" eingestuft zu werden.