Beiträge von Joseph

    Auch wenn das Ding noch nicht gebaut ist und es sich nur um eine mögliche Bebauung handelt:


    Ich freue mich auf den Tag, an dem solche Buden gesprengt werden und sich dann endgültig "zusammenfalten"...


    Langsam haben wir doch echt genug solcher Bauten in Chemnitz.... Ja, wir sind eine der ältesten Städte Deutschlands, aber müssen wir das ständig mit diesen monotonen Falt-Blöcken noch besonders hervorheben? ;):nono:


    Auch wenn ich das Ding von Intenta im Detail nicht gut umgesetzt finde - an sowas sollte man sich ein Beispiel nehmen, gerade an der Zwickauer Straße. Dann wird das auch mal ne interessante Meile.


    Ich glaube kaum, dass es in der Stadt einen Mangel an großen Büroräumen gibt - und selbst wenn, dann stünden dafür innenstadtnah genügend Flächen bereit die man einfach nur wiederbeleben müsste.

    Ich weiß nicht... irgendwie sieht das tatsächlich sehr aufgesetzt aus... aber ich finde generell auf dem Brühl die "Malereien" nicht sehr nachhaltig... alles nur Effekthascherei, die sich nach ganz kurzer Zeit schon irgendwie "abgeguggt" hat...


    Bin neulich mal an dem Fabrikgebäude in der Bernhardstraße vorbeigefahren wo dieser schwarze Streifen aufgemalt wurde... der ist schon wieder am Verblassen... :lach:

    Neuerdings ist die Limbacher Straße 172 (?) rundherum abgezäunt. Sieht so aus wie eine Art "Notmassnahme" seitens der Stadt.


    Für mich sieht das Gebäude zwar nicht gerade einsturzgefährdet aus, aber der Zaun ohne jede weitere Bautätigkeit lässt wohl einen baldigen Abbruch vermuten. Zumindest kündigten sich in den letzten Jahren auf die Weise Abbrüche gerne auch mal an...


    Mich wundert das ein wenig, da ich vor vielen Jahren mit dem Eigentümer der Nummer 174 gesprochen habe und der damals Interesse an dem Haus und seiner Sanierung hatte.


    Ich habe leider im Vorbeifahren kein Bild gemacht, aber vielleicht weiß von euch ja jemand mehr? :confused:

    Hallo @ all: Freut mich, dass meine Kritik euch zu weiteren kritischen Betrachtungen inspiriert - wobei das hier ja auch mal wieder ein absolutes Negativbeispiel ist.


    Denkmalschutz hin oder her: Die Häuser hatten früher ALLE viel mehr Schmuck dran - wenigstens Stuckkonsolen unter den Fensterbänken und einen Bossenputz in der EG-Zone. Traurig ist, dass hier nicht nur massiv Dämmung rangeklascht wurde - denn die könnte man später ja mal wieder entfernen und die Bausünde rückgängig machen - sondern dass hier ebenfalls massive Eingriffe in die Fassade vorgenommen worden sind. Ich würde wetten, dass die ursprünglich noch zahlreich vorhandenen Verdachungen über den Fenstern aufgrund der großen Auskragung zugunsten der Dämmung zurückgespitzt wurden. Auch die bodetiefen Fenster zeigen, dass Gesimsteile entfernt wurden. :nono:


    Denkmalschutz hin oder her: Die Wohnungen werden garantiert als "attraktive Altbauwohnungen" angeboten - was sie ja gar nicht mehr sind. Bei solchen Beispielen frage ich mich, warum die Leute eigentlich alte Häuser sanieren. So einen Bau hätte ich als Lückenbebauung gerade noch akzeptiert - als Sanierung: Absoluter Fehlschlag.


    Zu den bodentiefen Fenstern und dem Thema Balkons:


    Klar, an so eine runtergerockte Fassade kann man nun getrost auch noch Balkonkuben ranklatschen - da ist Hopfen und Malz eh verloren. Für mich sieht das aus, als hätte man schon mal für eine spätere "Nachrüstung" geplant. Irgendwann werden hier sicherlich die üblichen verzinkten Balkontürme hingestellt.


    Danke für den guten vorher-nachher- Vergleich. Als ich das Bild der Fassade gesehen habe, kam ich schon ins Grübeln, ich hatte die nämlich als gut erhaltene Fassade im Hinterkopf... :nono:

    Interessanterweise geht es ja meist gar nicht um die "paar zehntausend" mehr - bei vielen Dingen ist es völlig gleich.


    Innentüren zum Beispiel. Eine historische Innentür wieder herrichten zu lassen ist genauso teuer wie eine halbwegs ordentliche neue Tür einzusetzen - die neue wird aber NIE den Charme der originalen Tür haben.


    Bei ganz vielen Dingen verhält es sich genau so...


    Wenn ich zum Beispiel einen Porphyrsockel saniere ist das natürlich erstmal teuer - im Vergleich zu dem Wartungsaufwand den man aber mit einem geputzten Sockel hat, ist es am Ende auf lange Sicht sicherlich kostenneutral, wenn nicht gar günstiger - und sieht über die gesamte Zeit einfach besser und hochwertiger aus.


    Auf dem Brühl hat man den Fehler schon eingestanden. Schon nach dem ersten Winter zeigten sich am "Wunderputz" der Hausnummer 42 erste Schäden und Tausalzausblühungen - und das wird jedes Jahr bzw. alle paar Jahre zu teuren Reparaturen führen - und nie hochwertig oder gut aussehen. Mit dem ersten Macken eines angelehnten Fahrrads oder Kinderwagens beginnt da die Schäbigkeit.


    Solche dargestellten Balkons sind am Ende nicht das Zünglein an der Waage - schon gar nicht, wenn rückseitig große Balkons angebracht werden auf denen man dann auch vernünftig sitzen kann. Schlussendlich kommt es ja auch auf die Planung des Hauses an. Oft haben die Eckhäuser ja 3 Wohnungen pro Geschoß, da wird es schwer "hintenraus" alle mit Balkon zu versorgen. Die einfache Entscheidung zu kleinem studentischen Wohnen reicht zu auf diese unnötigen Balkons zu verzichten, dafür bleiben dann ein paar Euro mehr für hochwertigere Innenausstattung oder einfach einen attraktiven Garten im Hinterhof. Oder man entscheidet sich für zwei große Wohnungen pro Geschoß und hat dann pro Wohnung einen ordentlichen Balkon und trotzdem spart es Geld, was einer besseren Ausstattung (2. Bad, Gästetoilette usw.) zu Gute kommen kann...


    An so einer Stelle kann man guten Gewissens mehrere tausend Euro sparen (Statik, Rohbauarbeiten, Schlosserarbeiten, generell Planungsleistungen usw.) und dem Haus den Charakter lassen. Dann lieber das Geld in eine ordentliche Fassadensanierung stecken (Bossenputz im EG herstellen statt draufmalen, Ornamentik wiederherstellen usw.)


    Ich sehe das übrigens keineswegs so, dass man das alles dem Investor überlassen sollte, die haben meines Erachtens nach viel zu viel freie Hand was die Verunstaltung (zum Beispiel auch die Farbigkeit) der Häuser angeht. Niemals in der Menschheitsgeschichte gab es so schlechte Farben und Farbgestaltungen wie heute - aktuellstes Beispiel in der Altbausanierung ist ein Eckhaus in der Zietenstraße... das tut von weiter Ferne schon weh und auch die "Gags" am Brühl sind irgendwie schon lange verhallt und abgeguggt - wir müssen aber wohl noch Jahrzehnte damit leben...:nono:

    @ lguenth: War ja nicht böse gemeint - eher so ein gut gemeintes "anstupsen" nach dem Motto: Es kommt doch langsam Bewegung rein :) Ich weiß von den ein oder anderen Dingen die da kommen sollen auf dem Brühl - braucht halt Zeit.


    @ Hannes Kuhnert: Es tut mir leid, ich habe wirklich schlechte Augen und kann das Bild irgendwie nur in einer Mini-Vorschau sehen - vielleicht ist mir da auch was entgangen - mag sein. Die Balkonplatte ist auf alle Fälle neu und auch sehr unsanft an dem schönen Gebäude angebracht und ich kann mir kaum vorstellen, dass das wirklich original ist. Früher gab es schlichtweg baulich nicht die Möglichkeit allzuweit frei auszukragen, da Balkonplatten zu dieser Zeit meist aus massiven Natursteinplatten gefertigt wurden. Diese waren dann auch auf Konsolen (gemauert mit Stuck oder ebenfalls aus Naturstein) aufgelegt - oder eben nach unten durchgehend über Säulen abgetragen. Zudem waren solche Platten eigentlich immer profiliert, an den Unterseiten gab es oft Spiegel. Ich tippe bei dem von dir gezeigten Beispiel auf nachträglich hinzugefügte Balkons die man eventuell mit historischem Geländer oder nach historischem Vorbild gefertigten Geländer verziert hat. Was ebenfalls für einen nachträglichen Anbau spricht ist die Tatsache, dass alle Fenster der Geschosse durchgehend gleich geschmückt sind - außer bei dem mittleren, wo durch die darüberliegende Balkonplatte kein Tympanon mehr vorhanden ist.


    Mag sein dass ich Pedant bin, mag sein ich bin Perfektionist und mein Gott, vielleicht habe ich auch einfach einen gewissen Anspruch an das Bauen (und Respekt gegenüber dem Werk der Altvorderen) den nicht jeder nachvollziehen kann. Trotzdem bin ich hier in einem ARCHITEKTURFORUM und da erwarte ich mehr, als nur die Freude über jedes noch so dubios sanierte Haus.


    Zumindest will ich mehr in diese Richtung dazu beitragen und hoffe der ein oder andere User wird mit offeneren Augen durch die Stadt gehen und vielleicht selbst einmal solche "Ungereimtheiten" entdecken.


    Wir haben hier in Chemnitz noch einen unwahrscheinlich großen Schatz an unsanierten und oft noch völlig im Original erhaltenen Altbauten. Wenn mit jeder Sanierung die Originalsubstanz schwindet bleibt von einem prächtigen Stadtbild nichts mehr über. Schon schlimm genug, dass man nur noch in wenigen Kassberghäusern den alten Charme von früher hat. Ich war geschockt, als ich mal einen Freund in dem tollen Majolika Haus besuchte und dort eine Wohnung im Plattenbaucharme mit Rauhfasertapete vorgefunden habe... jahrelang bin ich an dem Haus vorbeigefahren und habe mir immer vorgestellt wie toll es wohl drinnen sein mag - eine herbe Enttäuschung.


    Was mir übrigens oft auffällt: Alte Häuser wurden ja IMMER saniert und umgestaltet - das gehört einfach dazu. In meinem Haus habe ich das Gefühl, dass jede Generation zwei Mal umgebaut hat. Immer zeigen sich die Umbauten vor dem Krieg als hochwertiger in der Gestaltung - selbst in den Krisenzeiten um 1915 oder in den 20er Jahren. Erst nach dem Krieg (bis heute!) wurde großflächig damit begonnen nur noch zu reduzieren, abzukloppen und unpassend anzubauen - obwohl man vor allem seit der Wende ganz andere Möglichkeiten hat.

    Die Bedenken des Eigentümers kann ich schon nachvollziehen - aber ob sein Haus nun irgendwo im Netz als Foto kursiert oder nicht wird für Einbrecher keine Rolle spielen.


    Baustellen werden tatsächlich extrem häufig heimgesucht, unter anderem von Kabeldieben - und die machen meist richtig heftige Schäden, obwohl der "Gewinn" für sie extrem klein bleibt. Auf dem Brühl hat mal ein Kabeldieb über Nacht ALLE Kabelenden die aus den Decken hingen herausgeknipst. Der ging mit wenigen lfdm Kabeln heim, hat aber dadurch einen enormen Schaden verursacht.


    Schlimmer finde ich die ganzen Urbex-Foren in denen auch Adressen mitgeteilt werden. Denn in verlassene Häuser dringen dann ganz andere Leute ein, die dann auch mal komplette Treppenhäuser oder andere Dinge demontieren. Da gibt es endlose Beispiele in der Stadt - zuletzt wohl das Treppengeländer der Annabergerstraße 110...:nono:


    Auch von mir: Herzlich willkommen! :lach::D

    @ lguenth: Du hast das "Krach" - Projekt verpennt? Da ist schon bisschen was im Gange... :lach:


    Zu dem Thema Gewerbe im Erdgeschoss: JEDER Internethändler hat irgendwo in der realen Welt eine Gewerbefläche von der er die Ware aus versendet. Viele davon betreiben ein richtiges Ladengeschäft (zum Beispiel Buchhändler oder auch Antiquitätenhändler, diverse Klamottenläden usw.)


    Außerdem sei erwähnt: Ich wollte vor vielen Jahren schon auf dem Brühl einen Laden anmieten. Damals wollte / konnte die GGG den Laden nicht vermieten, da die Häuser "abgemeldet" waren und nur noch zu Wartungszwecken betreten werden durften. An der nächsten Straßenecke ist ja schon längere Zeit ein Klamottenladen, gegenüber die Läden sind ebenfalls vermietet und ich denke der Grund dass in der Mühlenstraße 88 kein laden drin ist, wird ein ganz anderer sein - Nachfrage hätte es dort bestimmt gegeben.


    Seitdem die Stadt in den Straßenraum dort mal eingegriffen und ein paar Bäume gepflanzt hat ist die Mühlenstraße auch nicht mehr soooo schlimm in dem Bereich... Ich denke mit den Sanierungen wird sich das schon noch weiter verbessern.


    Nochmal zurück zur Integration:


    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Balkons zur Straße hin, nur sehe ich weder im Beispiel der Mühlenstraße noch in dem verlinkten Bild von Herrn Kuhnert eine gelungene Integration. In beiden Fällen wurden die Balkons - wie so oft - einfach nur rangeklatscht.
    Auch Chemnitz hat an vielen Stellen zum Teil sehr prächtige Balkons und Erker an denen man leicht sehen kann wie passende Gestaltungskriterien aussehen könnten - und nur dann kann man aus meiner Sicht von Integration sprechen. Das hat übrigens nichts mit Geschmack zu tun...


    Integration kommt von "integrare" und bedeutet in der wortwörtlichen Übersetzung: wiederherstellen, wieder aufnehmen, ergänzen, erneuern - Synonyme wären auch: Verschmelzung oder Einbeziehung.


    Davon sehe ich in den beiden Beispielen NICHTS. Weil eben nicht gemacht.


    Eine einfache Betonplatte (manchmal auch Stahlrahmen), darauf dann ein x-beliebiges Gitter - fertsch ist der Balkon. :Nieder:


    In manchen Fällen (zum Beispiel Karl Liebknecht Straße 38) werden dann sogar die Gesimse der Häuser einfach durchbrochen oder andere wüste Eingriffe in die Fassaden vorgenommen. Auch bei der Sanierung Weststraße / Henriettenstraße wurde ja mit diesem modernen "Einschiebling" im Obergeschoß massiv in den historischen Bestand reingerissen - und das alles für einen architektonischen "Gag" - der eigentlich keiner ist, eher ein alter Hut.:nono:


    Die Nutzung der Balkons wird die Straße nicht mehr beleben oder gar verschönern. Die (ost)deutsche Balkonmentalität ist eine vorgespannte Stroh- oder Plastematte, dahinter dann ein Wäscheständer, ein versteckter Mülleimer, allerlei Unrat und mit etwas "Glück" ein schrill bunter Plaste - Aufsteckblumentopf mit ein paar halbherzig gepflegten Kräutern...:nono:

    Angeflanscht ist nicht integriert - und ich sehe hier keinen integrierten Balkon.


    Wie gesagt, man könnte das Thema "Ausgugg / Zugang nach draußen" auch sehr viel dezenter ausführen - mit innenliegenden Balkons.


    Zum Thema "Kulturdenkmal": Mag sein, dass das Haus unter Denkmalschutz steht, das weiß ich nicht. Mir ging es mehr darum, dass hier eine Immobilienfirmen einen "großen" Namen trägt und dann so einen Schrott abliefert bzw. meines Erachtens nach dem (vielleicht) Denkmal die letzte Würde nimmt - durch massive Beschneidungen und Eingriffe in die Fassade - sie wird ja offensichtlich nicht denkmalgerecht saniert.


    Zu den Preisen: Ich habe nicht schlecht gestaunt, dass Neubauten in Kürze fast 4000€ / m2 kosten sollen in Chemnitz und halte das weder für realistisch noch für gesund. Ich bin sicherlich kein Verschwörungstheoretiker, vermute aber wenn das weiter so geht wird das am Ende zu einer massiven Krise führen. Hinzu kommt die Art und Weise WIE solche Lagen angeboten werden - mich erinnert das an die Abzocktrupps die kurz nach der Wende im Westen massenweise Investoren um ihr Geld gebracht haben. Die Visualisierung ist glatter Betrug und erweckt einen völlig falschen Eindruck von der ganzen Situation.


    Zu den immer mehr verschwindenden Gewerbeinheiten:


    Ich denke die Ursache liegt nicht in den Mietpreisen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man für einen kleinen Laden in einem der Center weniger bezahlt - im Gegenteil. Die Ursache liegt massgeblich daran, dass kleine Fachgeschäfte auch einen weit verstreuten Kundenkreis haben für die der Laden erreichbar sein muss. Allerweltsläden gehen dahin, wo die meisten Kunden zu finden sind - zum Beispiel in den Einkaufszentren oder in RICHTIG belebten Fussgängerzonen, Fachgeschäfte finden sich da, wo eine gute Erreichbarkeit (ausreichend Parkplätze, gute Verkehrsanbindung usw.) vorhanden ist. Aus diesem Grund sehe ich gerade für den hier gezeigten Laden gute Chancen.


    Wenn auf dem Sonnenberg in kleinen Nebenstraßen ehemalige Bäcker / Fleischer/ sonstige Läden zu Wohnungen umgebaut werden ist das für mich nachvollziehbarer als in so einer Lage - zumal ja der Brühl direkt um die Ecke liegt und das dort sicherlich nur eine Frage der Zeit sein wird bis da Leben reinkommt.


    Problematisch sehe ich dort nach wie vor das neue Parkraumkonzept welches da in Zukunft greifen soll. Prinzipiell zwar nachvollziehbar das Auto Stück für Stück aus Innenstädten zu verdrängen, aber wie immer orientiert sich die Stadt hier nicht an den eigenen Bedürfnissen (bzw. der der HIER lebenden Bürger), sondern hat den Fokus auch hier wieder auf ganz andere Städte und deren Probleme gelegt. Chemnitz ist noch nicht so weit, das braucht noch Zeit.

    Pffff...:nono:


    Kulturdenkmal... soso... :lach:


    Spannend finde ich ja die völlig irreführende Visualisierung. Die macht ja eher den Eindruck als handele es sich bei dem Haus um eine "entspannte" Lage in einer Fussgängerzone - das völlige Gegenteil ist ja hier der Fall.


    Die Unart Eckhäuser mit solchen angeflanschten Balkons zu verunstalten kann ich nicht nachvollziehen - sowas könnte man innenliegend viel dezenter und für den späteren Nutzer auch angenehmer gestalten.


    Schade auch, dass hier scheinbar (laut Visualisierung) auch der Laden weg kommt - gerade an der Stelle (Bushaltestelle in der Nähe, Parkplätze vor der Tür, Hauptstraße) könnte ein Laden durchaus gut funktionieren.


    Naja...:nono:

    Was mir generell nicht gefällt sind dicke Dachscheiben. Irgendwie erdrückt das immer den gesamten Bau. Wirklich spannend finde ich den Siegerentwurf nicht, dafür ist er aber sicherlich günstig umsetzbar.


    Der spielerische Entwurf ist ganz nett, erinnert mich aber zu sehr an ein Porsche Autohaus mit dieser komischen Blechfassade (?)


    Sowas geht auch schöner - und näher am Thema.


    Siehe Projekt "Aquana" in Banja Luka hier


    Schade, dass die diese herrliche Blechfassade auf ihrer Website so schlecht dargestellt haben. Ich war vor vielen Jahren mal vor Ort und mich hat das echt beeindruckt. Ein Architekt von dort erklärte mir, dass die einfach Kieselsteine einbetoniert haben und die Blechtafeln darüber mit den Füßen geformt haben - ob das stimmt weiß ich nicht, auf jeden Fall ist das zu einem Schwimmbad einfach passend. Wasser ist Bewegung - und davon spüre ich in keinem der Entwürfe etwas.


    Für ein Spa macht eine schlichte und beruhigende Architektur ja Sinn - Peter Zumthor hat da ja ein beeindruckendes Beispiel abgeliefert.


    Für ein städtisches Bad mit spielenden Kindern, Wettkämpfern usw. stelle ich mir da allerdings was einladenderes vor. Die vorgelagerte "Tempeltreppe" verspricht etwas, was sie nicht einhält.... komisches Ding, ist man ja aber gewohnt von unserer Stadtführung...

    Eine Mischnutzung ist dort ausgeschlossen - auch wenn das trotzdem zu begrüßen wäre - wünschen darf man ja...;)


    Trotzdem nochmal ein pikantes Detail zu dem Thema:


    Uns Gewerbetreibenden wurde in all den Bürgerbegehren seitens der Stadt und auch der Bahn immer wieder gesagt: "Bis da gebaut wird dauert das mindestens noch 3-4 Jahre und so lange haben Sie bestimmt noch Zeit!"


    Das war natürlich nie ein Versprechen. Versprochen wurde nur: "Die ansässigen Gewerbetreibenden werden in den Planungen berücksichtigt" - klingt natürlich erstmal positiv und schürt Hoffnung.


    Ausgegangen von einer Firma, die das Grundstück erschließt UND bebaut, wäre diese Zeiteinschätzung (3-4 Jahre) durchaus realistisch gewesen - sofern man entlang der Paul Jäkel Straße angefangen und sich nach hinten durchgearbeitet hätte.


    Faktisch wurde das Grundstück aber an eine Firma verkauft, die lediglich die Erschließung macht und anschließend die Grundstücke veräußert - die MIB baut also gar nicht selbst.


    Stadt und Bahn mussten das bei der Veräußerung bereits wissen - wenn dies nicht sogar einer der Hauptgründe für den Verkauf an die MIB gewesen ist. Man will hier mit aller Macht und Schnelligkeit Ergebisse erzielen - koste es was es wolle.


    ... und wieder einmal wird einzig und allein zugunsten großer externer Investoren gehandelt :nono:

    Was du schreibst ist so leider nicht korrekt.


    Das Problem ist wie immer: versprochen wird viel, eingehalten am Ende wenig und Bedenken werden gnadenlos zugunsten der "Großen" weggewischt - und dies führt am Ende dazu, dass schlichtweg das Vertrauen massiv gelitten hat - und das bei einer sehr breiten Bürgerschaft in Chemnitz. Hier sehe ich den Hauptgrund für die Beschwerden.


    Um mal ein Gegenbeispiel zu nennen:


    Bei den Bürgerbegehren am Güterbahnhof Altendorf äußerten sich sehr viele Anwohner sogar sehr positiv gegenüber einem Gewerbegebiet - zumal es da auch seitens junger Leute ein tolles Konzept für den Güterbahnhofsschuppen gab. Hier wäre also eine innerstädtische Brache gewesen, auf der eine Gewerbeentwicklung sehr gut, verträglich und sinnvoll möglich gewesen wäre.


    Stattdessen plant die Stadt ihre eigenen Gewerbetreibenden kaputt und will nun - wo den Schnarchnasen endlich aufgefallen ist, das Gewerbeflächen fehlen - wieder maßlos Flächen versiegeln (AS Rottluff).


    Hätte man das nun am Güterbahnhof geplante Wohngebiet mit dem in Rottluff geplanten Gewerbegebiet vertauscht, dann wäre wohl viel Aufregung erspart geblieben...


    Ich glaube nicht, dass man alle Gewerbeflächenprobleme mit Brachen in der Stadt lösen kann - das Ausweichen auf die grüne Wiese sollte aber immer der letzte Schritt sein.


    In dem angesprochenen Fall an der Oberfrohnaer Straße sehe ich die Probleme hauptsächlich in der Lösung des Zulieferverkehrs. Aus meinem eigenen Projekt weiß ich, dass gerade der Lärmschutz mittlerweile einen extrem hohen Stellenwert hat - das sollte also das geringste Problem sein.

    Also zumindest bei den Schulen / Krankenhäusern an denen ich regelmäßig vorbeifahre gilt T30 für beide Richtungen. Alles andere macht ja auch keinen Sinn - das sehe ich genau so wie du.


    Noch ist das aber nicht an allen Standorten so. Entlang der Dresdner Straße wird nach wie vor "geheizt", wohingegen beim Bethanien schon lange eine 30er Zone ist - mittlerweile auch verlängert bis zur TerraNova Schule - zumindest zu bestimmten Uhrzeiten. Das finde ich übrigens auch gut gelöst, dass sich das T30 an Schulen immer auf eine Zeit zwischen 6 und 17 Uhr bezieht.


    Das einzige was ich bei den neu geschaffenen Zonen ziemlich unklug finde ist, dass die Ampeln scheinbar nicht entsprechend angepasst werden, so dass man jetzt unnötig oft vor roten Ampeln steht. In meiner Heimat hat man seinerzeit mal versucht an möglichst vielen Straßen "grüne Welle bei 40" einzuführen, was am Ende oft dazu geführt hat, dass viel weniger gerast wurde und der Verkehr generell flüssiger lief.


    Besonders aufgefallen ist mir das neulich an der Kreuzung Dresdner Straße / Frankenberger Straße an der Sachsenallee. Von der Kripo kommend bekommt der Fahrstreifen Richtung Frankenberger früher grün, als der rechts auf die Dresdner abbiegende Fahrstreifen. Auf der Dresdner gibt es dann weiter oben erneut eine Ampfel die man nur noch bei hoher Geschwindigkeit (habe das mal getestet ;)) und freier Bahn gerade noch schafft. Da die Fahrtstreifen an der Kripo als Entlastung der Kreuzung August-Bebel /Dresdner gedacht sind (hier staut es sich auf der Linksabbiegerspur tagtäglich ewig weit zurück) erschließt sich mir der Sinn dieser Ameplregelung überhaupt nicht - zumal es aus meiner Sicht überhaupt keinen Grund gibt, warum die Rechtsabbieger dort später und länger grün bekommen als die, die geradeaus fahren.


    Mit geringfügigen Veränderungen könnte man den Verkehr sehr viel flüssiger gestalten - was schlussendlich ja eigentlich nur Vorteile hat...


    Das mit den 30er Zonen finde ich schon mal einen guten ersten Schritt und ich hoffe die Verantwortlichen kommen noch auf mehr sinnvolle Ideen.

    Was die KFZ auf dem Brühl angeht, so finde ich das gar nicht verkehrt - denn für die Anwohner ist es wichtig eine Zufahrt zu haben und es erweitert eventuell auch den Kreis derer, die dort vielleicht auch ein Geschäft eröffnen wollen.


    Schlecht finde ich allerdings die Umsetzung der "verkehrsberuhigenden Massnahmen" - denn die tragen zu unnötig hohem Verkehr in den direkt angrenzenden Vierteln bei.


    Man hätte mit diesen Massnahmen wenigstens so lange warten können, bis die Sanierungswelle größtenteils durch ist. Was den Anwohnern drumherum da aktuell zugemutet wird ist eigentlich unmöglich.


    Im Vergleich zu früher (wo auf dem Brühl richtiggehend gerast wurde) wurden ja jetzt diese höhergelegten Bereiche eingebaut, somit sind die Autofahrer ohnehin gewzungen sich langsam dort zu bewegen - und die Massnahme finde ich super, auch wenn zumindest Anfangs gerade die älteren Bewohner dort auch sehr gerne auf die Nase geflogen sind - mittlerweile wird man sich wohl dran gewöhnt haben.


    Es gibt sehr sinnvolle Massnahmen die die Stadt da aktuell durchgesetzt hat (zum Beispiel 30er Zonen an allen Schulen), aber auch Dinge über die man diskutieren sollte. Gerade die Reduzierung von Parkplätzen halte ich für totalen Schwachsinn, da es aus meiner Sicht das Auto - egal in welcher Form - auch in Zukunft noch geben wird. Zumindest für einen gewissen Bevölkerungsteil wird es da auch in Zukunft keine Alternative dazu geben. Wenn man die "unnötigen" Autos auf den Straßen reduzieren will, gäbe es sicher sinnvollere und schneller wirksame Massnahmen.

    IDiese (und ihre Bewohner) sind leider auch fragwürdig.


    Tja - und genau das meine ich... So funktioniert eine Stadt nicht. Wenn keine Durchmischung gegeben ist, dann werden die "unliebsamen" Bürger in irgend eine Ecke gedrängt und dann hat man ganz schnell wieder solche "verruchten" Stadtteile wie den Sonnenberg (auf dem es sich eigentlich total harmlos und erstaunlich normal lebt)


    Keine Frage, an dem Viertel könnte man mächtig was tun um es attraktiver zu machen. Trotzdem brauchen wir auch bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt für -meinetwegen- einfache Klientel und Senioren.

    Das Gebäude wurde mir mal angeboten als Alternative für meine Werkstatt. Mangels Zufahrten usw. wurde das aber nix - mal abgesehen vom Zustand.


    Müsste nachsehen, aber aus der Erinnerung heraus sollte es 7000€ kosten.


    Meines Wissens nach ist das komplett rott, wenn da gerodet wird, dann wohl nur zwecks Abbruch...


    Danke für den Hinweis!

    Rodungsarbeiten werden in dem gesamten Gebiet gerade ausgeführt...


    Entlang der Paul Jäkel Straße wurde vor einiger Zeit schon das Bahnareal gerodet, gegenüber wurden riesige Pappeln umgelegt und heute habe ich mitbekommen, dass die Bahn auch gerade die alte Strecke in Richtung Wüstenbrand komplett roden lässt, da hier die Gleise zurückgebaut werden sollen.


    Den Schwachsinn verstehe ich sowieso nicht. Bei den Präsentationen war immer die Rede von extensiver und intensiver Parkgestaltung und dass die Bahngleise erhalten werden und durch Aufschüttungen zu Fahrradwegen umgebaut werden sollen - der Hintergrund war, dass man eben das "Bahnthema" an der Stelle erlebbar lassen sollte...


    Wie auch immer, geredet wird viel und umgesetzt dann sowieso immer ganz anders, aber zu dem Thema Güterbahnhof schreibe ich an anderer Stelle noch was. Vielleicht. Unter Umständen. Wenn sich der erste Ärger dann gelegt hat.


    :nono: